Negative Beeinflussung des Kindes bei Trennung der Eltern

Hallo,

ich brauche mal euren Rat...

Ich habe mich im August von meinem Mann getrennt. Bin dann auch mit unserem gemeinsamen Sohn relativ zügig aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen.

Als dann aber drei Tage später das Jugendamt vor meiner Tür stand, mit der Aussage Sie müssen mit mir sprechen, da mein Mann einen !!!Eilantrag!!! vor Gericht gestellt hat, dass er das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht beantrage...

Ich war natürlich ziemlich geschockt, zumal ich ja nich wusste mit welcher Begründung.
Als ich diesen Antrag dann gelesen hatte, habe ich die Welt nicht mehr verstanden...
Ich wäre Drogenabhängig, psychisch krank und hätte Suizidgedanken...
Stimmt natürlich alles nicht. Das einzige was ich mal eingenommen war, war Baldrian zum schlafen...

Nun gut, das ganze ging dann innerhalb von einer Woche vor Gericht, wo der Richter entschied, dass unser Sohn im wöchentlichen Wechsel bei uns beiden leben solle...

Idee fand ich an sich nicht schlecht, weil so hat er uns beide zu gleichen Teilen.

Leider hat unser Sohn das überhaupt nicht verkraftet. Da kamen dann Aussagen wie: "Ich weiß nicht wo ich hingehöre!"...

Ich habe mich dann mit meinem Mann und dem Jugendamt beraten was wir machen können. Da mein Sohn immer wieder gesagt hat, dass er zum Papa möchte, haben wir dann gemeinsam entschieden, das er für die nächste Zeit vorwiegend beim Papa leben solle und zu mir alle zwei Wochen kommt. War für mich zwar ziemlich schwer, aber ich wollte, dass mein Sohn erstmal zur Ruhe kommt.

Nur leider meint mein Mann, dass Kind gegen mich aufzuhetzten und mir das Leben zu Hölle machen zu müssen. Jedes Wochenende an dem mein Sohn da ist, ist für mich ein reinster Spießrutenlauf. "Mama du lügst immer!" "Meine Mama ist eine böse Frau!" usw.
Ich hatte schon diverse Gespräche mit meinem Mann, hat aber leider nichts gebracht...

Ich war auch schon oft beim Jungendamt bzw. rief immer sofort, wenn so was war dort an. Leider werde ich da irgendwie nicht gehört bzw. beachtet. So zumindest mein Gefühl.

Ich solle zum Anwalt gehen heißt es immer. Das mache ich auch, aber der rät mir auch dazu, das Kind beim KV zulassen. Mein Sohn müsse von selbst zu mir wollen...

Ich denke jede Mutter versteht hier meine Angst bzw. meine Wut. Ich habe Angst, das mein Sohn gar nicht mehr zu mir will, weil er von meinem Mann und dessen Eltern so sehr beeinflusst wird.

Was kann ich noch tun? Hat irgendjemand evtl auch schon mal die Erfahrung mit negativer Beeinflussung vom Kind gemacht?

Danke für eure Antworten!

lg

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Hallo comet,

es ist nicht einfach zu antworten. Nach deinen Worten gehe ich davon aus das bei euch der sogenante " Rosenkrieg" auf dem Rücken eures Kindes tobt.

Ob du Drogenabhöngig warst oder nicht hätte ein Drogentest sehr schnell beweisen können.

Hast du dich bei dem Gerichtstermin von einem Anwalt vertreten lassen?

Das Wechselmodell finde ich persöhnlich als nicht geeignet und schon garnicht wenn beide Elternteile nicht miteinander umgehen können. Das Ergebnis hast du von deinem Sohn gehört.

Ich glaube auch dir, das du vom Jugendamt nicht viel oder besser ger keine Unterstützung bekommst. So wie ich es kenne vertreten sie meist die Intressen des jenigen bei dem das Kind lebt.

Jetzt etwas an der Reglung zu ändern wird sehr schierig sein und daher wird auch der Rat von deinem Anwalt kommen.

Vielleicht kannst du Unterstützung von Kinderschutz bekommen. Ich würde jedenfalls dort das Problem vorstellen und um Hilfe bitten.

Freundliche Grüße blaue-rose

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Danke blaue-rose für die Antwort.

Ja leider ist das dieser sogenannte "Rosenkrieg".

Mir tut mein Kind so leid, das ich wirklich wo ich nur kann zurückstecke. Auch Weihnachten... Mein Mann möchte ihn mir an Weihnachten nicht geben und wenn dann für ein paar Stunden. Meine Mutter, sowie meine Geschwister wollen ihn ja auch sehen. Aber er blockt total ab. Selbst das Jugendamt hat dazu nur gemeint, dass ich jetzt einen Eilantrag vor Gericht stellen muss... Meine Schwägerin hat ihm dann ins Gewissen geredet, dass man doch vor Weihnachten jetzt nicht mehr vor Gericht solle. Zum Glück hat er eingelenkt und ich bekomme ihn jetzt am Wochenende nach Weihnachten...

Aber mir fehlt langsam die Kraft für jede Minute zu kämpfen... Ich bin eigentlich ziemlich am Ende...

Mit dem Kinderschutz werde ich mich gleich in Verbindung setzten.
Danke für die Antwort und den Tip.

Liebe Grüße
Comet

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Hallo comet,

es ist wirklich Rosenkrieg der schlimmsten Art. In meinen Augen ist es unterste Schiene was der KV abzieht. So wie ich es sehe wird dir leider nichts überbleiben wie den Umgang vom Gericht festlegen zu lassen.

Ich weiß nicht wie alt dein Kind ist, ich denke aber mal das es eventuell noch im Kindergartenalter ist und sich daher sehr leicht beeinflussen lässt. Die Aussagen die dein Kind gemacht hat werden ihm vom KV eingeredet worden sein. Ich weiß nicht ob von anderen bezeugt werden kann das dein Sohn dich sich so äußert.

Meine Tochter ist auch ein Trennungskind. Wir hatten aber nie Probleme mit der Umgangsreglung. Wenn ich nicht weit auseinander wohnt bietet sich sogar an die Weihnachtsfeiertage zu teiln damit das Kind bei beiden Elternteilen Weihnachten erleben darf. Ich denke aber das es mit deinem Ex nicht möglich sein wird.

Ich würde mich freuen wenn du weiter berichtest was sich bei euch entwickelt hat. Wenn du möchtest auch über VK.

Freundliche Grüße blaue-rose

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Anwalt wechseln!

Wenn die Regelung jetzt so bleibt, hast du kaum noch eine Chance...
Und so eine Beeinflussung muss nicht ma Absicht sein, es reicht, wenn euer Sohn manchmal Gespräche mitbekommt, in denen Papa was Schlechtes sagt udn überträgt es auf dich. Das würde ich auch dringend mit dem Jugendamt besprechen.
Das Gericht kann auch einen Verfahrensbeistand abordnen. Es gibt auch Schlichtungsstellen, die über profamilia oder das Jugendamt vermittelt werden. Vielleicht kannst du da das Gespräch mit dem KV suchen?

Weil nicht nur, dass der Sohn dir entfremdet wird, es schadet ihm auch unheimlich, wenn ihm die MUtter "genommen" wird...:-(

Alles Gute!