Trennung - wie den Kindern sagen ?

Hallo,

ich bräuchte mal dringend einen Rat.

Und zwar ist es so, dass ich mich von meinem Mann trennen will. Nicht im Streit, sondern, vor allem wegen unserer Kinder, freundschaftlich. Ich hege keinerlei Hass oder so gegen ihn, aber unsere Ehe kann ich einfach nicht weiterführen.

Die Gründe haben wir besprochen, das ist zwischen uns geklärt.

Jetzt müssen wir es nur noch den Kindern sagen. Aber wie sagt man sowas ???

Wir wollen die Schuld nicht aufeinander schieben, aber was soll ich darauf antworten, wenn sie mich nach den Gründen fragen ?

Ich habe in den letzten 1,5 Jahren immer wieder versucht, meinem Mann klar zu machen, dass unsere Ehe so nicht mehr funktioniert. Er hat aber nie darauf reagiert. Keine Gefühle gezeigt - nichts.

Wie soll ich es den Kindern sagen ??? Er hat schon angekündigt, dass das bei ihm nicht ohne Tränen ablaufen wird. Ich bin da mittlerweile gefestigt - ich habe mich wahrscheinlich in der letzten Zeit schon damit abgefunden, dass es zu Ende ist. Ich fühle mich ehrlich gesagt freier, ich kann wieder durchatmen. Aber werde ich für die Kinder dann diejenige sein, die unsere Familie zerstört hat - das macht mir Angst.

LG
Heike

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Hallo Heike,

das günstigste wäre in meinen Augen wenn ihr euch alle zusammen setzt und den Kindern gemeinsam mitteilt das ihr euch trennt. Da ihr nicht im Hass auseinander geht denke ich ist es zu schaffen. Ich würde den Kinder sagen das ihr euch nicht mehr liebt und daher euch trennen möchtet. Wichtig ist aber, das ihr dabei den Kindern verständlich erklärt das sie keine Schuld an der Trennung haben und ihr sie nach wie vor liebt. Ihr werdet weiter ihre Eltern sein. Versucht das Gespräch wenn es geht ohne Tränen zu führen. Seid nach der Trennung für eure Kinder da.

Freundliche Grüße

Blaue-Rose

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Man soll den Kindern sagen, dass sie sich nicht mehr lieben und sich trennen möchte.

Also auch wenn das so nicht stimmt und dies einseitig ist?

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Ja.

Alles andere überfordert die Kinder. Man kann doch nicht sagen "Mama und Papa trennen sich, weil Papa nicht mehr auf Mamas Bedürfnisse eingegangen ist und Mama Papa deswegen nicht mehr liebt". Im Grunde läuft es doch auch auf die allgemeine Situation hinaus, dass Mama und Papa sich nicht mehr lieb haben, und das reicht erst einmal völlig als Begründung aus.
Es sollte keiner als Schuldiger dastehen, denn es gehören immer Zwei zu einer Beziehung und dazu, dass es nicht funktioniert.

Vor den Kindern ist es meiner Meinung nach wichtig, klar zu sagen, dass die Eltern sich trennen und was sich dadurch für die Familie ändern wird.
Wenn der Mann dabei weinen muss, ist das nicht schlimm. Die Gefühle müssen dann eben raus. Es ist ja auch eine schlimme Sache für alle, da braucht man sich auch nicht verstellen.

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"Wir wollen die Schuld nicht aufeinander schieben, aber was soll ich darauf antworten, wenn sie mich nach den Gründen fragen ?"

Vielleicht kannst du sagen, dass du darüber später einmal in Ruhe sprechen kannst, wenn du selbst auch erstmal ein paar Dinge verarbeitet hast. Ansonsten würde ich mich an allgemeine Begründungen halten, die auf euch zutreffen:
Wir lieben uns nicht mehr,
Wir verstehen uns nicht mehr,
Wir wollen zu verschiedene Dinge,
Wir haben es versucht, aber wir sind nicht mehr glücklich miteinander...

Kommt auch darauf an, wie alt deine Kinder sind.

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Wichtig wäre vielleicht zu wissen, wie alt die kinder eigentlich sind. Denn je nach Alter kann man offener darüber reden.

Obwohl ich es auch so handhaben würde, dass ich als ersten Grund sagen würde, dass man sich nicht mehr versteht, sich nicht mehr liebt.

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Hallo.

Also ich würde hier sehr wichtig finden, dass beide loyal bleiben und nicht den Gegenpart in die Pfanne oder als Schuldiger hinstellen sollte. Das sollte vorab geklärt sein, bevor man den Kindern das vermittelt. Alles andere würde die Kinder total verunsichern.

LG

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Hallo Heike,

ich war vor fast einem Jahr in dieser Situation und wir haben es unserer Tocher (9) gemeinsam bei einem Spaziergang gesagt. Nur, dass wir uns nicht mehr so gut verstehen und dass wir nicht mehr gemeinsam wohnen werden. Das hat sie gleich kapiert, weil sie ihre Freundinnen auch mal besser mal schlechter gelitten sind. (Nein, es gab bei uns keinen Streit und keine dritten Personen).

Für sie war es am wichtigsten sofort die "Fakten" zu kennen: Wo werde ich wohnen? Kann ich in meiner Schule bleiben? Usw. Das war für sie ein richtiger und wichtiger Anker.

Alles andere kam später.

So schnell können Kinder das gar nicht verarbeiten und ihr Horizont, was Beziehungen angeht, ist ja noch ein ganz anderer.

LG
Andrea