Mein Mann will eine räumliche Trennung

Hallo,
ich bin völlig hilf- und ratlos. Mein Mann hat mir vor ein paar Wochen erklärt, dass er darüber nachdenkt, sich von mir zu trennen.
Wir sind seit 19 Jahren verheiratet und der Alltag und die Langeweile haben sich bei uns eingeschlichen. Nachdem er mit einem guten Freund immer und immer wieder über mich geredet hat, hat dieser ihn dazu gebracht endlich mit mir zu reden.
Wir haben 3 Kinder, die nun alle langsam ihren eigenen Weg gehen. Ich habe immer so gut wie alles alleine gemanagt: Kinder, Haushalt, Job und was alles noch dranhängt. Leider habe ich dadurch mich und auch unsere Beziehung vernachlässigt. Allerdings hatte ich nie viel Unterstützung im Alltag. Wenn ich nicht gesagt habe, mach mal oder hilf mal mit, von ihm kam freiwillig nicht viel. Ich habe meinem Mann immer seinen Freiraum gelassen, wenn er sich mit Freunden treffen wollte. Ich brauche nicht immer Action um mich rum und genieße es, wenn ich mal nichts tun muss. Seit etwa 1 Jahr haben wir auch wieder mehr als Paar unternommen, weil die Kinder auch mal alleine zurecht kommen. Im letzten Sommer hat er mir gesagt, dass er dieses Jahr alleine Urlaub mache möchte. Auch das war für mich kein Problem.
Nach unserem 1. Gespräch aufgrund seiner Zweifel, sagte er, dass er den Urlaub braucht, um über seine Unzufriedenheit nachzudenken. Er hat Angst etwas zu versäumen, da er nie alleine gelebt hat, nicht viele Frauen vor mir hatte und er möchte herausfinden, wie das ist. Ich hatte das alles vor unserer Beziehung und habe dieses Bedürfnis nicht. Meine Pläne für die Zukunft waren endlich Zeit als Paar zu erleben, ohne Kinder und die dazugehörigen Verpflichtungen. Da ich ein Kind in die Beziehung mitgebracht habe, hatte ich schon am Anfang unserer Beziehung immer die Verpflichtung dem Kind gegenüber im Hinterkopf.
Dann hat er mich, mein Äußeres und mein Verhalten stark kritisiert. In einigen Punkten hat er Recht, aber nicht in allem. Vieles hat sich auch aufgrund seines Verhaltens und meiner Überlastung verändert. Ich habe auch immer wieder mal gesagt, dass ich mir mehr Unterstützung wünsche und keine Lust habe ständig rum zu meckern. Dann habe ich es lieber selbst gemacht.

Ich habe seine Kritik an meiner Person angenommen und arbeite an mir und meinen Problemen. Allerdings lasse ich mich dabei nicht verbiegen. Ich mache das, um mich selber wieder wohl zu fühlen. Aber auch er hat seine Fehler und Macken und ich hatte gehofft, dass auch er bereit ist, an sich zu arbeiten. Mein größtes Problem ist, dass er nicht mit mir redet. Von seiner Seite kommt nur etwas, wenn ich ein Gespräch anfange. Er meint, er weiß nicht warum er so unzufrieden ist. Es ist immer der gleiche Trott und er möchte da raus. Für ihn kann dieser Ausbruch nur stattfinden, indem wir uns räumlich trennen. Nur dann kann er herausfinden, ob es nur an mir liegt oder an etwas anderem. Ich stehe dieser räumlichen Trennung eher skeptisch gegenüber, da ich das Gefühl habe, dass ihn das von mir noch weiter entfernt. Alle Veränderungen kann er auch von zu hause aus vornehmen. Er meint aber, dass er zu hause nicht die Kraft hat, sich aufzuraffen und sein Leben zu ändern. Er muss dafür ausziehen. Ich vermute, dass er von mir weg will, um sich bei anderen Frauen auszuprobieren. Nur will und werde ich ihn mit keiner anderen Teilen. Wenn das sein Wunsch ist, dann ohne mich. Ich habe der Trennung zugestimmt und wollte nun konkret wissen, wie er das umsetzen will. Ich habe vorgeschlagen, dass er erstmal zu seiner Mutter oder einen Freund zieht. Er will sich gleich eine eigene Wohnung suchen. Nur geht das nicht innerhalb von 3 Wochen, denn dann ist ja seine geplante Reise. Er will jetzt die Zeit bis zum Urlaub bleiben und nach der Reise aktiv werden.

Ich hänge völlig in der Luft und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich liebe ihn und würde für die Beziehung kämpfen, aber es wäre ein einseitiger Kampf. Denn die Trennung hängt ja immer noch im Raum. Ich habe nicht das Gefühl, dass er davon ablässt oder etwas für unsere Beziehung tun will. Am liebsten würde ich ihn vor die Tür setzen, dann hat er seine Trennung von mir. Ich habe eine Beziehungspause vorgeschlagen, damit er über seine Gefühle für mich Klarheit bekommt. Wir sehen uns sowieso jeden Tag auf Arbeit, da wir im gleichen Betrieb arbeiten. Wenn er dann etwas von mir will, kann er mich ja ansprechen. Aber das ich jetzt noch über 2 Monate warten muss, bis er auszieht, dass macht mich echt fertig. Wie soll ich nur damit umgehen??? #gruebel#gruebel#gruebel

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<<<Er will jetzt die Zeit bis zum Urlaub bleiben und nach der Reise aktiv werden.>>>

Würde ich mich an Deiner Stelle nicht (!) darauf einlassen.

Er hat Dir sein Vorhaben mitgeteilt....Dich also vor vollendete Tatsachen gestellt und dies würde ich an Deiner Stelle nun auch tun.

<<<Am liebsten würde ich ihn vor die Tür setzen, dann hat er seine Trennung von mir>>>

Genau das !!!

Wäre übrigens nicht der erste Mann der sich "mehr Freiheiten wünscht", nur um zu erkennen, dass er gar nichts damit anzufangen weiss.

Wenn er "Freiheiten" will, soll er Anlauf nehmen und springen, und nicht mit Blubberbläschen sanft auf Deine Kosten (Nerven) rein gleiten !

LG
Tomm

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Was wäre, wenn er die räumliche Trennung sofort wollte. Dürfte er dann die TE " sofort vor die Tür setzen"?

Warum darf man sich nicht in zwei Monaten räumlich trennen?

Und wenn der andere die Trennung vorher will muss dieser denn dann nicht handeln und ausziehen?

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<<<Und wenn der andere die Trennung vorher will muss dieser denn dann nicht handeln und ausziehen?>>>

Durch die herrschenden Umstände sehe ich das nicht so.

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Das mit anderen Frauen vermute ich auch...

Las ihm hängen. Bitte um ein Gespräch in dem ihr die Kinderbetreuung (je nach alter) und den unterhalt bespricht. Denn das gehört in meinen Augen zur räumlichen Trennung dazu. Dann besprich wie lange es dauern soll. Dieses würde ich an deiner Stelle selber entscheiden.

Gib ihm einen abgesteckten Zeitraum (zB 3 Monate) vor

Gib eine klare Ansage das KEINE anderen Partner erlaubt sind. Sobald er rumvögelt ist es endgültig aus.

Überleg ihr was du sonst verlangst.

Gib ihm eine klare Ansage mit deinen Wünschen, am besten auch schriftlich. Frag nach seinen, schau ob du sie mittragen willst.

Ich halte nix von solchen pseudo Trennungen, aber ich wünsche euch alles gute

K

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Hallo,

hatte im letzten Herbst eine ähnliche Situation. 21 Jahre zusammen, 2 Kinder, er meinte er verpasst was. Allerdings hab ich durch puren Zufall herausgefunden, dass er mich schon ein Jahr betrog. Wir haben immer auch als Paar was gemacht, aber auch allein. Ich habe ihn auch viele Freiheiten gelassen. Er meinte auch er wäre immer glücklich gewesen, ich seine Traumfrau blablabla...Naja, ich hab ihn rausgeschmissen und ihn seine Entscheidung treffen lassen. Das war die beste Entscheidung!!! Er ist direkt bei ihr eingezogen und wohnt jetzt in einer anderen s Stadt.dadurch sieht er die Kinder kaum noch...ok er wollte es so. Es war ein schmerzlicher Weg, aber bestimmt der richtige.

Wenn er eine Veränderung will, dann jetzt. Er kann ja bis zum Urlaub zu jemand anderen ziehen und dann aktiv werden. Du musst dir das jedenfalls nicht antun!

Viel Glück und genieße dein Leben,
Waldwuffel

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Also wäre es besser gewesen, er hätte keine Ankündigen gemacht. Dann wäre die Welt in Ordnung gewesen.

Und es ist ja vollkommen unzumutbar eine Person für noch 2 Monate im gemeinsamen Hause zu haben, die man 20 Jahre kennt. Und dich außer der Ankündigung der Trennung nichts weiter verbrochen hat.

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Es klingt bitter......aber lass ihn ziehen, mit allen Freiheiten und möglichen Konsequenzen.

Man hält niemandem, der sich zuhause nicht wohl fühlt und auf dem Absprung ist. Wenn er die Sau rauslassen möchte im Urlaub oder danach, dann kannst du es weder vertraglich (ich meine jemand schrieb so etwas), noch verbal reglementieren. Du kannst allenfalls mitteilen, was für dich tolerierbar WÄRE, aber dran halten muss er sich schon aus freien Stücken und das Vertrauen darauf muss von dir kommen. Zumal du gar nichts kontrollieren kannst. Du willst sicher nicht nachts vor seiner neuen Wohnung campieren und schauen, ob er Damenbesuch bekommt oder gar aushäusig übernachtet. Außerdem hat noch kein Vertrag oder eine Drohung ("Wenn Duuuuu fremdgehst, dann.......") jemanden davon abgehalten. Wäre schön, wenn es so einfach wäre.......:-D

Er soll sich bitte sofort um eine Wohnung kümmern. Du sollst ihm womöglich noch die Wäsche vor dem Urlaub richten, damit er dann fröhlich abdampfen kann und kippt dir hinterher die Kofferladung vor die Waschmaschine. Nö.....nicht aus reiner Bockigkeit, sondern weil ich das eine Zumutung für deine Nerven und deine Belastbarkeit finde.

Regelt alles nötige und betrachte es als eine definitive Trennung. Du hast ebenso Freiheiten, allein zu verreisen, auszugehen usw. Genau wie er. Wenn er dann irgendwann seine Selbstfindungsphase durch hat (und das meine ich jetzt nicht boshaft oder ironisch), dann entscheidet, ob es einen Neuanfang geben kann. Vielleicht willst du ihn auch gar nicht mehr und genießt deine neue Freiheit. Ihr habt bisher 24/7 aufeinander gehockt, privat und beruflich. Da weiß vermutlich keiner mehr, wie sich private Feiheit anfühlt.

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Ich sehe das ähnlich wie meine vorschreiber/innen. Du kannst ihn nicht aufhalten. Allerdings würde ich ihm jetzt auch nicht alle Annehmlichkeiten schenken. Er will weg - dann sofort. Gemütlich nach dem Urlaub los tuckern und du hast trotzdem die Rennerei. Ich würde mit ihn auch noch vor dem Urlaub bitten, die Unterhaltsfragen zu klären und dann kriegt er sein Köfferchen vor die Tür. Er will die Trennung und dann soll er auch den gleichen Trubel haben wie du.

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Du findest den Zeitraum für einen Auszug für zu lange?

Ist der Wohnungsmarkt bei Euch so Mieter freundlich?

Und kann man einfach dem Partner den Koffer vor die Tür stellen damit es schneller geht?

Dürfte das auch er machen und ihren Koffer vor die Tür stellen?

Bestimmt nicht jeder Partner selbst wann er sich trennt? Und wenn der andere es früher will muss dieser sich dann nicht vorher trennen?

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Hallo!

Ich kann mich auch nur meinen Vorschreiberinnen anschließen...das mit der "räumlichen Trennung"....ich fürchte, das kannst du echt knicken und dich daran gewöhnen, dass es nicht nur eine Trennung auf Zeit ist, sondern eine endgültige....tut mir echt leid.

Bei mir wars so, dass mir mein (jetziger Ex-)Mann im Oktober 2012 (!!) eröffnet hat, dass er sich (erst mal räumlich) trennen will und er sich eine eigene Wohnung suchen wird. Es waren fast die identischen Gründe wie bei euch!
Ich war wie vor den Kopf geschlagen, ich war bis dahin 20 (!!!) Jahre verheiratet, unsere Kinder waren damals 11 und 16. 20 Jahre wirft man nicht so einfach weg, dachte ich, und ich begann, um unsere Ehe zu kämpfen. Doch mein Mann machte mir sehr schnell klar, dass meine Bemühungen vergeblich sein würden...
Er kümmerte sich nach der Arbeit um eine eigene Wohnung oder er saß nächtelang vorm PC . Im Grunde war ich schon längere Zeit damals allein erziehend...
Ich bin damals das erst Mal bei meiner Anwältin gewesen, um mich zu informieren. Sie meinte, ich solle erst noch etwas abwarten, vielleicht würde er sich wieder einkriegen, machte mir aber dennoch wenig Hoffnung.
Zu Hause stellte ich dann jede gemeinsame Aktivität ein, ich wusch seine Wäsche nicht mehr, ich bügelte nicht mehr für ihn und ich kochte nur noch für die Kinder und mich...

Es dauerte dann fast genau EIN Jahr, bis September 2013, bis er wirklich auszog!! Dieses Jahr war für alle Beteiligten das schlimmste Jahr überhaupt! Ständig Zoff und Streitereien (hauptsächlich gings ums Geld).
Jetzt bin ich fast eineinhalb Jahre geschieden, die Kinder haben alles einigermaßen gut verkraftet, sehen ihren Vater aber nur selten. Feste Umgangsregelungen haben wir nie vereinbart. Seit unsere Tochter 18 (jetzt ist sie fast 20) ist, kann ich ja eh nicht mehr auf sie einwirken, ihren Vater zu sehen. Unseren Sohn (jetzt fast 15) erinnere ich regelmäßig und mit Nachdruck, immer mal wieder Kontakt zum Vater aufzunehmen, aber es besteht auf beiden Seiten mäßiges Interesse...

Jetzt, mit einiger Zeit Abstand zu allem, stelle ich fest, dass ich viiieel zu lange gewartet habe...vielleicht weil ich innerhalb dieses Jahres bis zu seinem Auszug immer noch Hoffnung hatte...irgendwie...
Ich würde an deiner Stelle die zwei Monate bis zu seinem Urlaub nicht mehr warten! Er will die (räumliche) Trennung von dir? Bitteschön, aber dann sofort und kompromisslos! Stell ihm die Koffer vor die Tür!

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!
jessy

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Darf auch er ihr die Koffer vor die Tür stellen?

Ich dachte jeder Partner darf selbst bestimmen ob und wann er sich trennt.

Und wenn der andere Partner dann eine frühere Trennung will (was du von der TE möchtest) darf man ihr dann die Koffer vor die Tür stellen?

Geht das alles so einfach mit dem Koffer vor die Tür stellen? Zumal es ja überall schnell und günstig Wohnraum gibt.

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Vielen Dank für eure Antworten.

Ich bin auch zu dem Schluss gekommen, dass eine Trennung unausweichlich ist. Denn so wie mein Mann sich verändert hat, will ich ihn nicht mehr! Ich bin nur so verletzt und traurig, weil er uns gar keine Chance gibt. Er will einfach nur weggrennen. Er hat sich das auch alles einfacher vorgestellt. Ich sollte von seinen Problemen gar nichts erfahren. Er wollte den Urlaub nutzen, um Klarheit zu bekommen. Hätte unser Freund nichts gesagt, wäre es auch so gekommen.

Und das mit dem Rausschmeißen ist nicht so einfach.Es hängt eine Menge Geld daran, die Wohnung zu halten.Und bei Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf. Also muss ich vorher alles regeln.

Aber was ich nicht verstehe und vielleicht kann mir das mal ein Mann erklären:
Was heißt denn gleicher Trott und alles so eingefahren???? Mein Mann hat einen zeitintensiven Job. Im Sommer ist ein bischen weniger zu tun, aber in den Wintermonaten dafür um so mehr. D.h. wenn er in den Sommermonaten zwischen 17 und 18 Uhr nach hause kommt ist der Tag fast vorbei. Da kann er noch seinen Sport machen, etwas essen und dann ist der Abend vorbei. Am nächsten Tag wieder früh raus usw. Das ist seinTrott. Ich bin seit knapp 1 Jahr im gleichen Betrieb, arbeite Volllzeit und dann geht es zu hause weiter. Abends bin ich genauso groggy. Was soll da noch an Action passieren??? Mann könnte noch reden, Pläne fürs WE nachen, mal ein Bierchen trinken gehen oder Freunde treffen.
Die Kinder sind 16, 19 und 24 Jahre und machen ihr eigenes Ding. Der Große könnte bald ausziehen, der Mittlere ist im Herbst weg ins Ausland und dann Studium. Also ist nur noch der Kleine da. Wir hätten also Zeit für uns! Unser Leben würde sich doch ändern, aber die Arbeit bleibt. In der Woche geh ich zum Sport, kümmer mich 1 x die Woche um meine Oma und an den anderen Tagen hab ich Zeit für mich/uns. Warum denkt mein Mann, er könne in einer getrennten Wognung mehr schaffen als bei seiner Familie; die ihn unterstützt? Für Abwechslung am Wochenende hätte ich 100te von Ideen, aber er hat gar keinen Plan. Also was soll sich ändern, auch nach einer zeitweisen Trennung? Ich meine, er muss sich ändern und nicht sagen es liegt an mir. Ich habe für die Zukunft Pläne und er sagt " ich weiß nicht was ich will". Meine Zukunftspläne sind kaputt und ich muss mir neue machen. Also Männer, was ist das mit dem Alltagstrott ?????

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