Stolzer Mann

Eigentlich wird das wohl ein SiloPo, aber vielleicht kennt das jemand. Nach der Trennung ist mir aufgefallen, dass mein Mann und auch fast seine ganze Familie sehr stolz sind. Nie würde er sich bei mir entschuldigen oder mal um mich und unser Kind kämpfen. Er erwartet das vermutlich sogar eher von mir. Dazu ist mir aufgefallen, dass auch seine fast ganze Familie so ist. Jeder Schritt, den ich auf irgendwen zugemacht habe, wurde "abgeschmettert" mit Schuldzuweisungen oder Forderungen. Das tut mir sehr weh, habe ich doch lange gehofft, dass die Trennung nur ein böser Albtraum ist. Aber ich mag meinem Mann nicht nachrennen. Er setzt so viel aufs Spiel und wartet darauf, dass ich mich - wie vermutlich vor unserem Kind- bei ihm entschuldige für Dinge, an denen er genauso beigetragen hat.
Ich kann ihn nicht ändern, aber es tut so weh, wenn ich höre, wie andere Mànner um ihre Familien oder schon nur Freundinnen kämpfen.
Wie habt ihr das für euch abschliessen können, wenn ihr das auch kennt? Ich denke, er wird es irgendwann sehen, was er verloren und kaputt gemacht hat, aber ich möchte bis dann abgeschlossen haben.
Wie seid ihr mit seiner Familie umgegangen, die Ansprüche hat/ hatte?

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Das ist eben der Mann, denn du mal geliebt hast und mit dem du dich entschlossen hast, eine Familie zu gründen. Irgendwann hast du ihn und seine Merkmale mal so geliebt, wie er ist. Nun im Nachhinein über eben diese charakterliche Eigenschaften zu "jammern", ist halt auch nicht zielführend. Immerhin hast DU dir diesen Mann mit diesen Eigenschaften ausgesucht.

Du kannst nur über dich selbst reflektieren - was hat dich dazu gebracht, einen "stolzen" Mann zu heiraten? Fandest du das damals attraktiv oder hast du dich ihm zuliebe verbogen? Was kannst du daraus für dich lernen?

Bzgl. Schwiegerfamilie: was stellen sie denn für Forderungen? Außer der Verwandtschaft über die Kinder wird euch langfristig vermutlich nichts mehr verbinden und ihr werdet wohl getrennte Wege gehen.

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Besten Dank für deine Antwort! Vor unserer Trennung ist mir das nie so extrem aufgefallen, aber durch die Trennung scheint sein Stolz riesig geworden zu sein. Wie geschrieben würde er nie um uns kämpfen, nicht einmal einen winzig kleinen Versuch.

Bei seinen Eltern ist es mir schon früher aufgefallen. Jetzt aber durch die Trennung käme mein Kind auch unter die Räder, da sie nun nach Corona und Trennung gerne wieder Zeit mit ihm verbringen wollen würden. Auf meinen Einwand, dass es wieder "Angewöhnung" braucht nach so langer Zeit, haben sie und auch mein Mann mit völligem Unverständnis reagiert. Es klingt nach: Das ist kein Problem, wir können das. Dabei geht es ja nicht ums Können, sondern dass ihr Enkel sie wieder kennenlernt.

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Von was für einer Angewöhnung sprichst Du?

Wie soll die deiner Meinung nach Aussehen? Das der Vater beimKontakt zu den Großeltern dabei ist?

Fremdelt Euer Kind und reagiert auf Kontakt zu Personen die es länger nicht gesehen hat sehr ungewöhnlich?

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Wer hat sich denn getrennt?
Vielleicht ist er einfach froh dass es vorbei ist? Wenn man "kämpfen" muss ist ja eh schon viel schiefgelaufen.

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Hallo,

ich kenne auch so eine Familie. Da hat man das Gefühl, sie glauben tatsächlich, sie hätten blaues Blut und wären sich für vieles zu fein... Aber letztendlich sagt das auch schon ganz viel über sie aus.

Du schreibst "Jeder Schritt, den ich auf irgendwen zugemacht habe, wurde "abgeschmettert" mit Schuldzuweisungen oder Forderungen"
Sie sind offensichtlich mega schnell eingeschnappt und frustriert und haben nie gelernt, zu verzeihen. Weder sich selbst, noch anderen. Was muss das für ein Ballast sein. Wie muss man sich innerlich verbarrikadieren, um das auszuhalten. Vor allem, wenn man so groß wird.
Da ist die mitfühlende Seite ist bei solchen Menschen meiner Meinung nach verkümmert. Sie suchen nach Anerkennung und Bestätigung Ihrer selbst und weil sie das nicht finden, machen sie andere dafür Verantwortlich und klein.

Ich habe inzwischen Mitleid mit den Personen, die ich kenne.
Die stehen sich selbst im Weg.

Vielleicht hilft Dir diese Sicht.
Liebe Grüsse.

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Du trennst dich und beschwerst dich dann, dass aus Stolz nicht um dich gekämpft wird.

Was für ein merkwürdiges Spiel ist das? Vor allem mit welchem Ziel? Soll das kämpfen um dich Erfolg haben oder nicht?

Du hast dich getrennt und das wurde akzeptiert. Bingo. Was willst du mehr.

Und besonders merkwürdig ist dein Einwand, dass er nicht um Euer Kind kämpft.

Weshalb soll so etwas nötig sein?!

Legst du Steine in den Weg und beschwerst dich dann, dass er nicht versucht diese wieder weg zu räumen? Dann lass das sein!