Wie den Kindern sagen?

Hallo!

Jetzt wird es wirklich ernst. Mein Mann hat eine geeignete Wohnung gefunden und wird endlich ausziehen. Wir gehen im Guten auseinander und nicht im Streit. Die Trennung sollte schon vor einem Jahr stattfinden, dann kamen aber ein schwerer Arbeitsunfall und Corona dazwischen. Aber jetzt endlich...

Nun machen wir uns allerdings große Gedanken darüber, wann und wie wir es unseren drei Töchtern (fast 13 Jahre, 8,5 Jahre und fast 4 Jahre) sagen. Der Auszug wird Mitte April sein. Sollen wir es noch vor Ostern sagen oder erst danach? Allen gemeinsam oder mit jeder einzeln sprechen? Lassen wir Ihnen ein Mitspracherecht bezüglich des Umgangs oder legen wir es einfach fest? Sollten Sie beim eigentlichen Auszug anwesend sein oder lieber nicht?

Ihr seht schon, sehr viele Gedanken...
Habt ihr vielleicht Tipps oder Erfahrungen, die ihr teilen könnt?

Liebe Grüße
Jetzt.wirds.ernst

1

Hallo.

Wissen denn die Kinder überhaupt von einer Trennung? Liest sich nicht so und das find ich schwierig. Aber sollten sie es wissen, dass ihr getrennt seid, dann ist es egal, wann ihr es ihnen sagt. Ich würdr mich mit den Kindern und dem Vater natürlich gemeinsam an einen Tisch setzen und sagen, dass nach Ostern der Auszug ansteht. Lasst den Kindern dann alleine entscheiden, ob sie am Auszug bei sind. Vielleicht kann man den Umzug ja auch etwas "schmackhaft" machen. Haben die Kinder dann ein Zimmer beim Papa, dann kann man beim Umzug mithelfen. Aber wie gesagt, vorausgesetzt ist natürlich, dass sie es schon wissen mit Trennung und Auszug.

LG

2

Nein, die Kinder wissen noch gar nichts. Das macht es ja gerade so schwer.

Sie werden auch leider keine eigenen Zimmer beim Papa haben.

4

Puh, das ist natürlich somit sehr schwierig.

Meine Kinder wussten es schon bzw. merkten auch schon lange, dass was nicht stimmt. Es wurde immer schwieriger und bevor es eskalierte zog ich die Notbremse. Aber meine Kinder kamen sehr gut damit klar. Kehrte doch endlich mal wieder Ruhe ein.

Ich kann dir irgendwie nicht wirklich einen Rat geben, wann der beste Zeitpunkt ist. Nach Ostern wäre ein guter Zeitpunkt, aber die Zeit ist dann, finde ich, zu kurz. Wenn er Mitte April schon auszieht ist das zu kurzfristig. Aber was erwartet ihr denn zum Osterfest. Wie feiert ihr es. Wie jedes Jahr auf heile Familie. Weiß nicht, ob das besser ist.

Oh man, ich wünsche euch alles Gute und dass ihr die richtige Entscheidung bzw. den richtigen Zeitpunkt trefft.

3

Wenn ihr Erwachsenen euch gut versteht, könnt ihr ja einen Termin bei pro Familia, Caritas, Jugendamt oder ähnliches machen.

Die Trennung steht. Ziel: Wie sagen wir es den Kindern?

5

Hallo,

also wir haben es "kurz und schmerzlos" gemacht. Unsere Kinder waren 11 und 6. Wir haben uns an einen Tisch gesetzt und ihnen gesagt, dass wir uns trennen. Danach ist Papa gegangen. Am nächsten Tag hat er die nötigsten Dinge geholt, während die Kinder in Schule/Kindergarten und ich auf der Arbeit war. Er ist dann erstmal ins Hotel, sobald er seine Wohnung hatte, hat er seine Sachen zu einem vereinbarten Termin abgeholt, die Kinder und ich waren an dem Tag auch nicht da. Unsere Trennung war sehr frisch, ich hatte gerade rausgefunden dass er mich betrogen hat und ich hätte es keinen Tag länger ausgehalten mit ihm unter einem Dach. Trotz der großen Enttäuschung habe ich versucht möglich unemotional bei diesem Gespräch zu sein. Wir haben die Situation erklärt, erklärt wie es in Zukunft sein wird (Papa zieht aus, wir bleiben hier, ihr bekommt dort ein zweites Kinderzimmer und werdet ihn oft besuchen und schöne Dinge machen). Inzwischen ist ein Jahr vergangen und die Kinder haben es wirklich gut weggesteckt. Das große Drama ist ausgeblieben. Ihren Lebensmittelpunkt haben sie bei mir, aber sie sehen ihren Papa sehr oft und sie gehen sehr gerne dort hin. Es gibt echt keinerlei Probleme beim Hin und Her, echt alles entspannt.
Daher mein Tipp für Dich: versucht möglichst ehrlich zu sein und möglichst undramatisch. Ihr trennt euch als Paar, das ist dramatisch, aber ihr bleibt beide Eltern für die Kinder und deswegen muss es für sie nicht dramatisch sein

6

Ich würde es noch vor Ostern sagen. Danach bleibt nicht mehr viel Zeit.
Zu Ostern stellt ihr gemeinsam was auf die Beine für die Kinder, dann sehen sie auch gleich, dass es euch am Herzen liegt für sie da zu sein.
Ich würde es allen gemeinsam sagen und zumindest den beiden älteren ein Mitspracherecht geben. Somit wird nicht alles über ihren Kopf entschieden. Die 4jährige ist dafür noch zu jung um den Umfang zu verstehen. Da seid ihr Eltern für eine adequate Lösung gefragt. Aber das kriegt ihr hin. Eure Kinder werden von eurer freundschaftlichen Trennung profitieren. Vielleicht nicht gleich, aber auf Dauer bestimmt.
Es ist ein neuer Schritt für euch alle. Das muss erstmal sacken bis man den positiven Effekt sieht.
Alles Gute!

7

Also ich persönlich finde, das schon längst ein Gespräch mit den Kindern hätte stattfinden müssen, wenn es ja eigentlich schon vor einem Jahr geplant war.

Was das Mitspracherecht der Kinder angeht, kann ich nix dazu sagen. Ihr als Eltern müsst ja auch sehen das es mit euren Job gut zu vereinbaren ist.

8

Kinder sind ja nicht doof. Egal, wie harmonisch das wirkt: irgendetwas werden sie spüren.

So war das bei uns. Wir haben schon länger als "Ehe-WG" zusammengelebt und den Alltag leidlich gut gemeistert. Dann hab ich die perfekte Wohnung gefunden.

Wir haben es unserem Sohn (9) gemeinsam 6 Wochen vor dem Auszug gesagt. Er war erst furchtbar erschrocken, seine primäre Sorge war dann aber, er könne einen von uns beiden nicht mehr oder nur noch alle 14 Tage sehen. Diese Bedenken konnten wir zerstreuen.

Was für uns wichtig war: wir haben vorher als Eltern Klarheit geschaffen, wie wir betreuen wollen (zunächst lockeres Wechselmodell mit viel Freiraum zum Nachjustieren) und das wir viele Konstanten erhalten wollen fürs Kind (Freundeskreis/Schule/Hobbys, Kinderzimmer im Haus). Schlussendlich freut unser Sohn sich mittlerweile über 2 Kinderzimmer und weniger Streit der Eltern. Manchmal ist er gestresst vom Wechsel, manchmal vermisst er einen von uns beiden.

Uns ist wichtig, dass wir alle unsere Sorgen und Nöte aussprechen können, um dann nach einer Lösung zu suchen.

Unser Sohn hat beim Umzug mitgeholfen. Mir war wichtig, dass er einen Bezug zur Wohnung bekommt.

Wenn dein Mann kein Zimmer für die Kids hat, dann hoffentlich einen Teil der Wohnung, der ihnen gehört? Fänd ich sonst schwieriger.

9

Danke euch für eure Antworten.

Wir haben jetzt entschieden, dass wir es ihnen nächstes Wochenende sagen werden.

Liebe Grüße
Jetzt.wirds.ernst