Wie schafft man das alles?

Mein Freund hat sich von mir getrennt. Wir haben zusammen gewohnt und er hat jetzt erstmal seine nötigsten Sachen genommen und ist zu seinen Eltern. Ich bin alleine in der Wohnung. Ende Monat will er diese kündigen.


Momentan schaff ich es kaum durch meinen Alltag. Ich habe so starken Herzschmerz, dass ich es körperlich spüre. In der Wohnung erinnert mich alles an ihn und der Gedanke hier auszuziehen macht mich genauso fertig wie hier zu bleiben. Ausserdem müsste ich zu meinen Eltern zurück und das ist für mich der totale Niederschlag. Es wird aber keine andere Möglichkeit geben.


Meinem Freund scheint es sehr gut damit zu gehen. Er plant den Urlaub, den wir machen wollten, gerade mit seinem Kollegen und ist dauernd unterwegs. Ich komm kaum aus dem Haus weil ich dauernd heule und ausseh wie ein Zombie. Vor allem die Nächte sind der Horror ohne ihn.

Er meinte auch er liebt mich noch, aber er kann das nicht mehr weil wir uns sehr sehr oft gestritten haben. Jetzt könnte ich mich selbst schlagen, die Streits waren oft so unnötigt. Wir haben auch beide geweint, als er gegangen ist.

ich weiss nicht was ich genau hören will, ich musste es glaub ich einfach mal aufschreiben. Ich weiss echt nicht wie ich das gerade durchstehen soll. Falls jemand einen Tipp hat nehme ich den gerne an. Ansonsten danke fürs Lesen.

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Hallo :)

Für den Verlassenen ist es immer schwieriger. Ganz ehrlich, entweder schnappst du dir übers Wochenende eine Freundin oder mehrere und ihr macht was schönes oder du betrinkst dich heute Abend mal schön, löst sicherlich deine Probleme nicht, aber ist erstmal ne Abwechslung. Was lesen oder nen schönen Film gucken könnte ich dir noch vorschlagen, aber dafür wirst du keinen Kopf haben. Ich bin in solchen Situationen immer fein mit alter Musik (auch wenns Scooter und Britney Spears sind 😂) und Alkohol. Danach geht's bergauf. Alles Gute!

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Es tut mir sehr leid, dass Du damit fertigwerden musst.

Deinem Freund geht es vielleicht ähnlich, aber durch seine Ablenkungen wirkt es nach aussen, als ob er besser damit klarkommt. Und wie meine Vorgängerin schrieb, hilft es tatsächlich, mit Ablenkungen durch den Tag zu kommen. Vom Alkohol rate ich aber komplett ab. Und auch ist Dauerablenkung nicht nur förderlich, da Trauer auch zu solch einem Verlust gehört. Wenn man diese Gefühle komplett ignoriert, kann es sich später rechen.

Wenn sich die Streits wie Du sagst eher um Banalitäten (als um fundamentale Werte & Moralvorstellungen) drehten, dann braucht Ihr vielleicht nur eine Pause zum Nachdenken. Oft sehen die Dinge mit der Zeit anders aus und man merkt, was man vermisst und überdenkt auch sein eigenes Verhalten.

Wenn Du ihm gesagt hast, dass Du es noch einmal versuchen willst, dann wird er auf Dich zukommen wenn er es auch will. Und dann bedarf es eventuell Paartherapie um erfolgreich weiterzumachen.

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Hi,
das Gute ist, es geht vorbei, irgendwann, irgendwie. Mir hat es tatsächlich immer geholfen, mich abzulenken, muss aber gestehen, dass die Trennungen noch ohne Zusammenwohnen erfolgten.
Ganz grundsätzlich hatte ich mir immer zum Ziel gesetzt, dem anderen so begegnen zu können, dass es okay ist, was im Hinblick auf einen gemeinsamen Freundeskreis wichtig ist, an den Punkt wollte ich möglichst schnell gelangen. Und dass ich keinem Mann der Welt die Macht geben wollte, dass es mir lange schlecht geht.
Wenn man sich häufig streitet, aus welchem Grund auch immer, dann passt irgendetwas nicht wirklich zueinander.
Alles Gute, das wird schon wieder, bestimmt!

vlg tina

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Was mir hilft, ist der Gedanke, dass kein Gefühl ewig anhält. Und ich halte mich daran fest, dass ich der Himmel bin und nicht das Wetter. Egal, welches Tiefdruckgebiet meinen Himmel gerade verdunkelt: ich bin mehr als die Trauer und der Schmerz. Ich gebe diesen Gefühlen nur Raum.

Es geht vorbei. Wirklich.

Während das Tiefdruckgebiet das Wetter bestimmt, empfehle ich, mich mit Freunden zu umgeben, die ggf. auch mal die Klappe halten können und ertragen, dass man einfach nur heult, Ablenkung, viel Soulfood und Geduld.

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Dein Kommentar hat mir sehr geholfen, vielen lieben Dank für deine netten Worte. Ich versuche es so zu sehen, dass es vorbei geht. Ich kann es mir nur nicht vorstellen. Es ist so unglaublich schmerzhaft. Ich halts kaum aus. Ich hab Angst abends heim zu kommen, ins Bett zu gehen, aber morgens aufzustehen auch… mir fällt alles so schwer, ich kenne mich so nicht. Ich weiss nicht wie ich das verkraften soll.

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Auch wenn ihr Euch nur über Banalitäten gestritten habt - ihr habt es getan.
Mit einem Partner, der wirklich zu Dir passt wäre das sicherlich anders gewesen.

Tröste Dich damit - er war sicher noch nicht der Passende.

Und den wirst Du noch finden.
Und dann fragst Du Dich, was Du an dem Heini bloß gefunden hast... ;o)

Kopf hoch, es geht immer weiter, manchmal dauert es nur ein bischen.

Lg, katzz