kurz vor Trennung - soll ich heute noch mit zur Paartherapie?

Hallo an Alle,

mein Mann und ich besuchen seit einiger Zeit eine Paartherapie.

Jetzt ist ein Streit gestern - mal wieder - eskaliert und wir haben die Trennung in den Raum geworfen.

Ich bin verletzt, gekränkt und möchte so nicht mehr weitermachen.

Heute hätten wir eigentlich einen weiteren Termin bei der Therapeutin gehabt. Mein Mann meinte, dass er alleine gehen möchte.. gerade hat er mir angeboten (eher vorwurfsvoll), dass ich mitgehen kann, wenn ich will um die weiteren Themen zu besprechen.

Gerade überlege ich, ob es für mich Sinn macht. In der Therapie ist es bisher jedes Mal - seinerseits - eskaliert und er sieht nur meine Fehler die ich mache.. aber leider nicht seinen Anteil daran.

Im gestriegen Streit bin ich laut und verbal unter die Gürtellinie gerutscht.. das ist mir bewusst.. aber er provoziert mich mit seiner Art bis aufs Blut. Und ehrlich Gesagt habe ich keine Lust das es in der Therapie wieder nur darum geht, wie ich im Streit zu ihm bin.. Die Therapeutin ist super und ich fühle mich von ihr verstanden.. aber bei meinem Mann stößt man da leider auf Granit. Daher sind die Sitzungen immer sehr kräftezerrend.

Darum bereitet mir der Besuch heute sehr Bauchschmerzen.
Auch wenn es sicherlich schlau wäre, die weitere Vorgehensweise dort begleiten zu lassen, weiß ich gerade nicht, ob ich es möchte, weil ich keine Lust auf einen weiteren, heftigen Streit habe.

Wie sehr ihr das und was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Danke für Eure Antworten1

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Eine Paartherapie kann auch eine gute Trennungsbegleitung sein. Das siehst Du ja selbst schon.
Wäre es für Dich eine Möglichkeit, den Termin heute auszusetzen und möglichst ebenfalls für Dich alleine einen Termin zu machen?
Dabei kann man schauen, ob weitere gemeinsame Termine sinnvoll sind.

Ich wünsche Dir alles Gute!

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Ja theoretisch ist es möglich und es kann sicherlich so sein.. aber im Moment ist die Stimmung noch sehr aufgekocht und wir können nicht vernünftig miteinander reden.

Darum finde ich den Vorschlag, dass er alleine geht vermutlich besser als mitzugehen.. vermutlich wird er mir nachträglich unterstellen, dass ich nicht bereit gewesen bin mitzugehen.. aber da muss ich dann wohl durch.

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Etwas spät, aber trotzdem...
Du schreibst, er würde Dir unterstellen, Du wärest nicht bereit, mitzugehen.
Das ist aber doch auch faktisch so und somit auch keine Unterstellung. Das kannst Du auch genau so kommunizieren. Unter den gegebenen Umständen bist Du an diesem Tag nicht bereit. Und wenn Du es weniger als Unterstellung denn als Tatsache wahrnimmst, kann es gleich die Schärfe nehmen.
Du könntest auch Dinge benennen, die es Dir erleichtern den Termin wahrzunehmen.
Vermutlich habt Ihr beide inzwischen verbal gut aufgerüstet und jeder Satz kommt sofort in die Angriff-Schublade. Das erschwert jede Kommunikation, egal in welcher Konstellation.
Das kann beispielsweise Teil der Therapie sein. Kommunikation wieder auf die Sachebene bringen und trotzdem lernen, Emotionen zu formulieren ohne gleich anzugreifen. Dazu muss der Gegenpart aber auch bereit sein, nicht alles gleich als Angriff zu werten.
Ich bin jetzt mal bei diesem Thema geblieben. Das lässt sich aber auch auf andere Situationen beziehen.