Bleiben oder gehen ?

Halli Hallo,
jetzt melde ich mich auch mal zu Wort und erhoffe mir ein paar offene Ohren, Worte oder einfach mal eine unabhängige Meinung.
Kurz zu mir, ich bin 34 Jahre - verheiratet seit 6 Jahren - Tochter 6 Jahre
Seit knapp einem Jahr erwische ich mich immer wieder bei dem Trennungsgedanken.
Dieser Gedanke kam aus dem nichts und hat mich mit voller Wucht getroffen.
Anfänglich tat ich es so ab, dass ich einfach nur unzufrieden in meiner Haut war (Zunahme, eingesperrt sein wegen Corona und und und) Plante also alles weiter mit meinem Mann - renovierten unsere Küche, trafen uns gemeinsam mit Freunden - also alles normal - dachte ich.
Seit ca. September kommt dieser Gedanke immer wieder, ich erwische mich dabei, wie ich gedanklich eine Wohnung für mich und meine Tochter einrichte. Dann werde ich traurig, weil ich meiner Tochter gedanklich dieses behütete Familienleben nehme.
Seit November nehme ich mir regelmäßig Auszeiten in Form von - Freundinnen-Abenden (maximal 1 x die Woche)
Man muss dazu sagen, dass habe ich die letzten Jahre sehr vernachlässigt - Warum kann ich nicht sagen, aber glaub aus Rücksicht meines Mannes gegenüber. Ich genieße diese Zeit ohne ihn - fühle mich leicht und frei.
Mein Mann scheint es nicht zugefallen, aber er duldet es.
Sexuell zieht mich mein Mann nicht mehr an. Nicht weil ich ihn nicht attraktiv finde oder so, aber er bemüht sich wenig bis gar nicht. Er ist aber auch vollkommen ohne Sex zufrieden - Hauptsache ich bin da. Wir haben seit knapp 2 Jahren keinen Sex mehr.
Nun habe ich mich optisch verändert, 15kg abgenommen - Tattoos + Piercing kamen hinzu. Ich fühle mich wohl.
Das hat nun zur Folge, dass mein Mann denkt es sei wegen einem anderen Mann.
Ganz verübeln kann ich es ihm nicht - es ist auch in ein Mann in mein Leben getreten, aber rein Freundschaftlich.
Meinen Mann habe ich vor 2 Wochen mit dem Gedanken konfrontiert, dass ich nicht weiß was ich will.
Natürlich war er sehr emotional - teilweise auch zu sehr.
Jetzt möchte er (nach dem er mit seinem Vater gesprochen hat) eine Paartherapie. Ich fühle mich unwohl bei dem Gedanken, es bereitet mir Bauchweh und ich würde am liebsten abhauen.
Fühle mich als Verräterin gegenüber meiner Tochter.
Fühle mich schuldig mir Gegenüber.
Mir tut mein Mann auch sehr leid, aber eher in die Richtung Mitleid.
Ich bin sehr hin und hergerissen, Kämpfen wegen der Tochter und hoffen es wird alles wieder oder aufgeben.
Wir ihr merkt ist mein Kopf voll...
Vielleicht nimmt sich einer von euch mir an und kann mir als Außenstehender mit Rat und Tat zur Seite stehen.

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Ich würde tatsächlich mit ihm in die Paartherapie gehen. Immerhin warst du in diesen Mann mal verliebt und hast mit ihm eine Familie gegründet.
Kann es sein, dass sich bei euch einfach der Alltag eingeschlichen hat?
Soll ja vorkommen. Deshalb denke ich kann eine Paartherapie vielleicht etwas bewirken und wenn nicht, dann habt ihr beide Klarheit. Im Moment steht ihr beide im Regen und keiner weiß wohin die Reise gehen soll.
Dein Mann scheint bereit zu sein mit Hilfe etwas ändern zu wollen.
Ein anderer Mann ist fürs erste vielleicht aufregend, aber irgendwann ist die rosarote Brille ab. Und dann stehst du vielleicht vor denselben Problemen wie jetzt.
Mir sticht ins Auge, dass deinen Mann die Mädelsabende stören und er dich gerne daheim hat. Das geht natürlich nicht. Da müsste er schon lockerer werden und dir Freiräume auch zugestehen ohne Murren.
Wenn er dich sozusagen einengt ist es nur logisch, dass du ausbrechen willst.
Ist er sehr eifersüchtig?

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Ich habe mir erstmal einen Termin für mich allein gemacht um mir selbst Klarheit über meine Gefühle zu machen, danach werden wir eine Paartherapie in Anspruch nehmen.
Der andere Mann ist auch zweitrangig, natürlich ist es schön umworben zu werden, aber ich bin da schon realistisch.
Mein Mann hat kein Problem mit den Mädels, aber das drum herum. Ich ziehe mich schön an, ich lege Wert auf mich und das ist ihm eher ein dorn im Auge.
Eifersüchtig ist er naja nicht richtig, aber dann schon.
Er hat selbst wenig sozialkontakte. Pflegt seine Freundschaften nicht usw

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Zur eigentlichen Situation habe ich gerade keinen Rat. Es macht aber den Anschein, als seiest Du bereits aus der Paarbeziehung ausgestiegen.
Und genau deshalb würde ich eine gemeinsame therapeutische Beratung in Anspruch nehmen. Dort ist ein guter Raum, all Deine Gedanken und Gefühle auszusprechen - das gleiche gilt auch für Deinen Mann - und dann begleitet zu schauen, wie es weiter gehen kann.
Eine Paarberatung kann Euch Wege eröffnen, wieder zueinander zu finden, aber auch als Trennungsbegleitung dienen. Damit würdest Du Deinem Partner auch ein ganz wichtiges Signal geben, nämlich dass Dir etwas an Euch als Familie liegt. Da gut im Gespräch bleiben oder möglicherweise erst einmal (wieder) ins Gespräch kommen, kann ein Weg zur Lösung sein. Wie auch immer die dann aussieht.
Ich wünsche Dir da eine spannende, vielleicht ganz neue Begegnung mit Deinem Mann und ein offenes Herz für das, was da kommt.

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Für eine Paartherapie fühle ich mich nicht bereit. Ich bin aber gern bereit mich eines besseren belehren zu lassen.
Ich habe eben eine Beraterin in meiner Nähe angesprochen, erstmal zum Einzelgespräch, da ich ja selbst erstmal meine Gefühle sammeln/sortieren muss.
Ich habe Angst, dass ich ihm in einer Sitzung etwas sage, was ich aktuell vielleicht mich auch nicht traue auszusprechen.

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Hast du deinen Mann schon früher mit deinen Gefühlen konfrontiert bzw. ihm die Chance gegeben was zu ändern, an euch als Paar zu arbeiten oder wäre er jetzt vor vollendete Tatschen gestellt - was ich durchaus ziemlich unfair fände. Aber vielleicht habt ihr schon versucht was zu ändern oder besser zu machen

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So offen gelegt habe ich es nie... nein.
Ich habe immer wieder mal angesprochen, wie ich mich fühle, aber zu 100 Prozent das ausgesprochen leider nicht.

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meinst du es ist woanders besser?
weshlab habt ihr keinen Sex mehr, ist da kein Prickeln, oder war es gar nicht da?
Wieso geht man als Frau eigentlich immer davon aus, dass man mit Kind wegzieht,
ganz oft làuft heute das Wechselmodell.
was ist wenn deine Tochter bei Papa bleibt, ich wàre als Kind niemals mit meiner Mutter gegangen
und ich kenne viele Mànner, deren Töchter bei ihnen wohnen und alle 14 Tage am Wochenende Mama besuchen.

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Dein Text klingt, als wärst du in erster Linie unzufrieden mit dir selbst und dadurch auch mit allem anderen inkl. Partner. Tattoos und Piercings mit Mitte 30 sind auch ein Zeichen, dass du nicht gefestigt bist und auf der Suche nach deiner Identität. Wo ist das Problem bei deinem Partner, was stört dich an ihm, dass du dir erhoffst, eine Trennung wäre die Lösung? Dem Partner zu sagen, dass man „nicht weiss, was man will“ lässt diesen maximal hilflos und ohnmächtig zurück. Das ist so ziemlich die belastendste Situation, die man schaffen kann: Ungewissheit. Hast du einen erfüllenden Beruf? Sinnstiftende Freizeitgestaltung? Arbeite an dir selbst, wenn du mit der Beziehung dann immer noch unzufrieden bist, kannst du an Trennung denken.