Hoffnungslos?

Hallo zusammen!

Mein (Ex-)Freund und ich sind Mitte 30 und haben jeweils ein Kind (5 und 7). Ich arbeite Teilzeit und habe mein Kind 100%. Er arbeitet Schicht und hat sein Kind ca. 50%.

Wir waren erst sehr kurz zusammen, 4 Monate. In dieser Zeit folgte in unseren Familien quasi eine Katastrophe nach der anderen. Wir standen ständig unter Stress und Anspannung. Allerdings wenn wir zusammen waren war alles sehr schön, wir haben nie gestritten. Er ist eine Seele von Mensch und möchte immer für alle das Beste, dabei übersieht er sich selber.

Am Wochenende haben wir uns getrennt. Wir haben stundenlang geredet, lagen uns in den Armen und haben geweint. Uns wurde einfach alles zu viel. Er sagt er hat Angst davor (wieder) in eine Depression zu rutschen. Also möchte er die Beziehung beenden um mehr Zeit für sich und seine Familie zu haben. Er begibt sich jetzt auch in Behandlung. Er möchte mich unbedingt in seinem Leben behalten als gute Freundin.

Nun, die letzten Tage waren für mich sehr schwer.... Ich möchte so gern für ihn da sein, aber er kann im Moment nicht.
Ich versuche nun (nur) eine gute Freundin zu sein. Aber ich weiß nicht wie lange ich die Kraft dafür habe. Ich werde immer die Hoffnung haben, dass wir wieder zusammen kommen. Meint ihr, das ist sehr unrealistisch?

Ich kenne mich mit Depressionen nicht aus. Ihr habt natürlich auch keine Glaskugel, aber vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Es tat schon mal gut das alles aufzuschreiben. Danke

1

Ich habe gerade einen sehr engen Familienangehörigen dicke dicke tief in der Depression hängen.
Und kann inzwischen vollkommen verstehe, wenn diejenige Person sagt, aktuell ist eine Partnerschaft nicht möglich

Vorher war ich ein absoluter Verfechter der Meinung, das sei eine Ausrede. Mittlerweile sehe ich es anders.

An deiner Stelle würde ich aber komplett auf Abstand gehen. Den Kontakt aufrecht zu erhalten, erachte ich als nicht sinnvoll. Das wird doch nichts.

Ja, es tut weh, aber die erkrankte Person muss sich unbedingt selbst in den Fokus nehmen.

2

Du willst doch diesen Rollenwechsel gar nicht, also von Partnerin auf gute Freundin. Und du musst dich auf den Rollenwechsel auch nicht einlassen und kannst das klar kommunizieren "als Partnerin hätte ich dich gerne nach Kräften unterstützt, aber ich sehe mich nicht in der Rolle als gute Freundin".
Auch wenn er das unbedingt will: dir tut das nicht gut und du hast das Recht, den Kontakt abzubrechen oder einzuschränken. V.a. weil du nicht mehr seine Partnerin bist, sondern die Ex-Partnerin.