Wie gestaltete sich bei euch der Auszug vom Papa?

Ihr lieben,
Mein Mann ist heute ausgezogen. Die Kinder (8 und 6) wissen seit 2 Wochen von der Trennung. Ich habe die letzten Tage mehrmals versucht, meinem Mann deutlich zu machen, dass wir nochmal mit den Kindern reden müssen, bevor er dann geht. Einfach den Kindern Ängste nehmen, sagen wie es nun an den Wochenenden sein wird usw. Mein Mann war sofort pampig und meinte, die wissen doch schon alles, die wären ja nicht blöd usw. Er lässt sich einfach nichts sagen. Vorhin haben die Kinder und ich einen Film geschaut, er hat nebenbei Sachen gepackt und fuhr in die neue Wohnung ohne was zu sagen. In der Zeit habe ich schon mal die kleine ins Bett gebracht, weil sie müde war. Als er dann kam, pampte er mich an, warum ich nicht gewartet hätte oder ihn angerufen habe, damit er sich verabschieden kann. Dabei hat er doch nicht gesagt, dass er fährt, wohin und wie lange.
Ich würde mir einfach wünschen, er wäre feinfühliger mit den Kindern. Nun ist er weg und möchte morgen kurz kommen, um sich zu verabschieden. Schon alleine das. Er verschwindet doch nicht für immer. Er gibt das Kindern ein ganz falsches Gefühl.
Sorry für mein Jammern.

Wie war es bei euch? Gibt es in dieser besonderen Situation überhaupt ein richtig oder falsch?

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Hallo.

Es tut mir leid, wie es gerade bei euch läuft.

Mein Ex-Mann hat sich am 19.12.2015 abends aus für mich heiterem Himmel heraus getrennt. Tagsüber haben wir noch über das bevorstehende Weihnachtsfest gesprochen, dann die beiden Kinder (damals knapp 7 und 4,5 Jahre alt) gemeinsam ins Bett gebracht. Und als die beiden schliefen, sagte er mir, dass er sich trennt. Hat einen Rucksack gepackt und ist gegangen. Am Morgen war ich alleine. Er hat sich erst nach Weihnachten bei uns gemeldet.
Meine Mutter sagte mir, als ich mit den Kindern zu ihr bin, dass die Große im November beim Malen ganz nebenbei zu meiner Mutter gesagt hat "Oma, ich glaube, der Papa heiratet die B." (seine Chefin von dem Job, den er im Oktober 2015 angefangen hatte). Auf Nachfrage, wie sie darauf kommt, kam "Weil er so lieb mit ihr umgeht." Bei uns gab es keine Streitereien. Er ist sogar wegen mir und meinem Heimweh 2010 650km aus seiner Heimat zu mir in meine Heimat gezogen. (Ich hatte meine Ausbildung in seiner Nähe gemacht, wo wir uns 2007 kennengelernt haben.)

Die Kinder haben es relativ gut verarbeitet, aber ich hatte extrem gute und liebevolle Unterstützung durch meine Mutter, meine Schwester mit ihrem Mann und meinen Freundeskreis.
Mittlerweile sind mein Ex-Mann und seine Chefin wieder getrennt und er ist zu seiner Mutter zurück gezogen. Die Kinder (jetzt 13 und 11) telefonieren recht häufig mit ihm. Eine gute Kommunikation zwischen ihm und mir fing Mitte 2020 an, als er sich von seiner Partnerin trennte. Zuvor wurde sogar versucht (auf Druck seiner Partnerin), die Kinder zu ihm zu holen. Und ständig irgendwelche Steine mir in den Weg gelegt.
Durch mein Umfeld und meinen neuen Partner, mit dem ich über 5 Jahre jetzt zusammen bin, haben die Kinder wenig davon mitbekommen und wurden immer gut aufgefangen.

Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft sowie ein dich unterstützendes Umfeld, damit du dich und deine Kinder optimal auffangen kannst.
Ich für mich kann rückblickend nur sagen, dass es so, wie es gelaufen ist, für uns im Nachhinein das beste war. Als ich aber in der Situation drin war, konnte ich nicht klar sehen.
Mir haben viele Gespräche und ein Liedtext (Elli Michler "Ich wünsche dir Zeit") unwahrscheinlich geholfen.
Fühl dich ganz lieb gedrückt! 🫂

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Das kannst du auch machen! Rede mit den Kindern darüber, wenn du den Eindruck hast, dass es passt. Mein Ex-Mann hat auch nicht mit den Kindern geredet. Ich hab ihnen dann halt gesagt, dass der Papa gerade nicht so gut drauf ist, aber das es so am besten ist und dass es für uns alle so besser laufen wird. Sag ihnen halt das, was du weisst. Wenn es nicht so sicher ist, halte es eben vage.

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Macht ihr das Wechselmodell oder ist der zum Wochenendpapa verdammt und darf zahlen. Mal drüber nachdenken....

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Er hat die Kinder jedes zweite Wochenende und jeden Mittwochnachmittag. Dass er es natürlich schlechter getroffen hat, ist mir schon klar.

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Das hört sich so negativ an…
Wenn er sich getrennt hat, dann wusste er ja vorher, wie es wahrscheinlich sein wird.
Und warum sollte sie das Wechselmodell mit machen, wenn sie die Trennung nicht wollte?

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