Finanzielle Hilfen bei Trennung mit Baby

Hallo ihr Lieben,

ich habe ein paar Fragen an die Mamas unter Euch, die sich in der Elternzeit von ihrem Partner getrennt haben.
Wir sind unverheiratet, leben zusammen in einer Wohnung und haben ein Baby, dass 6 Monate alt ist.
Ich beziehe Elterngeld, bin noch in Elternzeit und das Kindergeld bekomme ich ebenfalls. Insgesamt habe ich knapp 700€ zum Leben.

Nun möchte ich mich von meinem Partner trennen.
An wen muss ich mich wenden um 1. eine Wohnung zu bekommen? Und 2. wo kann ich finanzielle Hilfe beantragen?
Was steht einem so zu?

Zu 1. bei uns ist es quasi unmöglich eine Wohnung zu bekommen. Ich habe mal gegoogelt und gesehen, dass einer Alleinerziehenden mit einem Kind 60qm Wohnfläche zustehen. Das allein ist schon schwer zu bekommen, dann aber auch noch zu den Preisen??? Nicht möglich! An wen muss ich mich also wenden, dass ich bezahlbaren Wohnraum bekomme, zu den passenden Konditionen?
Und zu 2. mit 700€ kann ich EVENTUELL gerade ein mal die Miete Stämmen. Wir würden aber bitterlich verhungern.. Bedeutet: welche finanziellen Hilfen stehen mir zu? Unterhalt ok, aber auch das wird niemals reichen um zu leben.
An welche Stelle kann ich mich dann wenden?

Und noch eine letzte Frage: mein Partner hat schon mal die Andeutung gemacht, dass er unsere Tochter auch gerne „behalten“ würde. Er ist aber voll berufstätig und ich ja in Elternzeit. Wie wahrscheinlich ist sowas, wenn wir uns untereinander nicht einigen können?

Danke für eure Tipps

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Hallo,


auch wenn es dir nicht gefällt, dein Partner ist unterhaltspflichtig. Habt ihr das gemeinsame Sorgerecht - dann darfst du ausziehen, dass Kind aber nicht ohne seine Zustimmung.

Du musst ja keine 60 Quadratmeter Wohnung haben, weniger tun es ja auch. Und wenn dein Partner das Kind auch betreuen will ist doch super, dann kannst du in der Zeit arbeiten.

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Mh, wie habt ihr euch denn abgesichert für den Trennungsfall? Er - Du - und ihr beide Zusammen? Gibt es Erspartes? Welchen Beruf hast du gelernt und gibt es da in der Gegend Jobs für dich? Gibt es eine Kita oder Großeltern/Tageseltern wo sich schnell was organisieren lassen würde?

Das ist leider ein Thema was viele Paare beim "Kinder machen" komplett ausser Acht lassen, dabei ist es so wichtig sich abzus8chern gerade dann wenn noch alles rosarot ist. Ich hoffe sehr, dass ihr das nicht verpasst habt. Sonst wird es leider schwierig.

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Meine Ersparnisse sind für die Erstausstattung drauf gegangen und mein Partner hatte nie Ersparnisse. Im Gegenteil, sogar Schulden.

Meinen Beruf kann ich nicht mehr ausüben, da die Arbeitszeiten nicht kompatibel sind mit Kind. Eine Betreuung fürs Kind haben wir, aber erst ab Ende der Elternzeit. Das ist noch ein wenig hin.
Meine Familie könnte mir definitiv ein wenig unter die Arme greifen, aber ich glaube nicht in dem Ausmaß wie ich es brauche.

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Was hast du denn gelernt? Kannst du irgendwo nicht direkt in deinem gelernten Beruf arbeiten?
Ich vermisse ehrlich gesagt schon etwas Eigeninitiative, du kannst nicht nur auf Hilfe von aussen hoffen.
Kannst du von der Erstausstattung was verkaufen? Die muss ja immens sein wenn dadurch deine Ersparnisse drauf gingen. Wir haben insg. nur ca. 500€ ausgeben dafür.
Habt ihr wirklich ein Kind bekommen ohne euch irgendwie abzusichern?

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Du kannst folgendes versuchen:
- dir einen Wohnberechtigungsschein holen und damit eine passende Wohnung suchen
- EOF Wohnungen suchen
- dich beim "Wohnungsamt" melden, die vermitteln auch geförderte Wohnungen weiter
- beim Arbeitsamt zusätzlich zum Kindergeld einen Kinderzuschuss beantragen
- Wohngeld beantragen
- Sozialhilfe / Hartz 4 beantragen
- Bei Diakonie / Caritas oder ähnlichem in eine Familienberatung gehen und dich dort informieren lassen
- Unterhalt / Unterhaltsvorschuss beantragen

Tut mir Leid, dass du in einer schwierigen Situation bist. Fühl dich gedrückt, bald geht es wieder bergauf. Und lass dir hier nicht einreden, dass du was falsch gemacht hast. Du kannst ja nichts für den total bescheidenen Mietmarkt.

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Das ist mal die beste Antwort hier die hilft

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Ich denke trotzdem, daß die eigentliche Lösung Unabhängigkeit von Partner und Staat bedeutet. Vorübergehend natürlich ok, aber wenn tatsächlich keine Ausbildung für einen zumutbaren Job vorhanden ist, sollte sie das allmählich in Angriff nehmen

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Sorry, aber ich verstehe trotzdem nicht wie man vor dem finanziellen Hintergrund mit 500 Euro Rücklagen eine Familie gründet ohne sich vorher zu finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten beraten zu lassen.

Hol dir alles an Beratung was möglich ist.
Caritas
Pro Familia
Kirche
Jobcenter
Etc.

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in österreich (und vermutlich auch in deutschland) gibt es schon noch zusätzliche unterstützungen für alleinerziehende und auch bei der mietbeihilfe werden alleinerziehende anders bewertet. viel kommt da aber nicht zusammen… das sind vielleicht 100-200€ mehr. elternzeit ist toll, wenn man es sich leisten kann. es ist kein grundrecht, kein muss. 6 monate ist eh schon eine sehr lange zeit (wenn man es weltweit sieht).
du sagst bei deinem vorheriger job müsstest du 24/7 bereit stehen… welcher job ist das denn in dem man immer bereitschaftsdienst hat? natürlich gibt es jobs in denen man wechselnde dienstzeiten hat aber da bekommt man üblicherweise im monat davor den dienstplan und könnte sich so die betreuungsmöglichkeiten vereinbaren. ansonsten wirst du dich neu umorientieren müssen. in Ö ist da das AMS zuständig, die unterstützen einen dann auch für umbildungen und eventuell auch für kinderbetreuung in der zeit. wie das is D ist müsstest du dich erkundigen.
an die caritas zB könntest du dich auch wenden. die unterstützen aber auch eher bei einmal leistungen (da kenne ich mich aber nicht aus).
du wirst auf jeden fall nicht bis dein kind 12 jahre alt ist zuhause bleiben können, mit der begründung du hast keine betreuungsmöglichkeit.

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du schreibst du kannst dir eine kinderbetreuung nicht leisten… aber es gibt ja staatliche kitas. da bezahlt man nur das essen (das muss man zuhause ja auch). selbst wenn du dafür erst mal einen 9-5 job in anspruch nehmen musst.

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Kitas und Kindergärten sind leider nicht in allen Bundesländern gebührenfrei, oft wird der zu zahlende Betrag durch das monatliche Einkommen berechnet und dazu zählt auch Unterhalt für das Kind.

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Du musst dich an niemanden wenden. Dein Partner ist unterhaltspflichtig.

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Wie üblich, viele Vorwürfe, viel Bewertung. Wieviel Ersparnisse muss man denn so haben, um ein Kind bekommen zu dürfen?
Warum soll man als Mutter mit 6 Monate altem Baby wieder arbeiten müssen, wenn jedem Elternteil dieses Jahr zuhause zusteht? Weil man unglückseligerweise einen Job ergriffen hat, bei dem die 65 % des Gehalts nicht zum Leben reichen? Genau dafür gibt es die Möglichkeit der Aufstockung.
Bitte liebe TO, lass diese Kommentare nicht an dich heran und dich nicht verunsichern.

In der Tat ist zunächst dein Expartner unterhaltspflichtig, mW auch zu Betreuungsunterhalt solange das Kind unter 3 ist. Bitte lass dich schleunigst bei den einschlägigen Stellen beraten, zB Caritas.
Nächste Frage: warum sollst ausgerechnet du die Wohnung mit Baby verlassen? Ist es eine Eigentumswohnung?

Bezüglich der Betreuung würde ich versuchen,einen kooperativen Weg zu finden. Vielleicht kann dein Expartner die Betreuung so übernehmen, dass du auch deine Schichtdienstarbeitszeiten nach der Elternzeit bewältigen kannst. Auch dafür könnt ihr euch an eine Mediations-/Trennungsberatungsstelle wenden.

Ich verstehe immer nicht, warum im Fall der Trennung immer die Frau plötzlich eigeninitiativ zu werden hat, allein den "Arsch hochkriegen soll" und Verantwortung für sich und das Kind übernehmen soll. Wo bleibt da bitte die Verantwortung des Vaters, der sich gemeinsam mit seiner Partnerin für ein Kind und die Elternzeit der Mutter entschieden hat?
Er ist da jetzt nicht einfach fein heraus!

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Da gebe ich dir völlig Recht. In erster Linie ist der Vater des Kindes Unterhaltspflichtig. Bedeutet aber auch dass man miteinander umgehen muss und Regelungen finden muss.

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Absolut. Nur leider ist es oft so, dass Männer sich nach der Trennung grinsend hinstellen, dass Betreuungsproblem nicht als ihres betrachten, finanziell durch ihren Vollzeitjob abgesichert sind (den sie ohne die Betreuung durch die Mutter gar nicht ausüben könnten!) und dann noch die Augenbraue heben und sagen "na gut, dann bleibt das Kind halt bei mir ,wenn du es dir nicht leisten kannst"(häufig nur heiße Luft). Und schon ließ sich Frau ins Bockshorn jagen und versucht, alles allein geregelt zu bekommen. Nein, so funktioniert es nicht. Wenn man ein Kind bekommt, übernimmt man dafür die Verantwortung und natürlich auch für die Absicherung desjenigen, der die Betreuungsarbeit übernimmt. Diese Verantwortung endet nicht einfach, weil man nicht mehr als Paar zusammen sein möchte. Und ich glaube, das ist der Punkt, über den sich viele nicht bewusst sind (sein möchten).

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Hallo :)

Mir ist nicht ganz klar, wie deine Situation ist, vielleicht kannst du hier zu noch einige Details nennen.

- du sagst du hast mit Elterngeld und Kindergeld etwa 700 €….dann hast du aber vorher auf keinen Fall Vollzeit gearbeitet?!
Oder was hast du da schon raus gerechnet?
- hast du denn eine abgeschlossene Ausbildung? Wenn ja, dann wäre es hilfreich wenn du uns die Branche nennst, um dir helfen zu können. Bisher weigerst du dich ja leider das zu tun 🫣
- der Papa ist Unterhaltspflichtigen -> arbeitet er Vollzeit und wenn ja, hast du schon ausgerechnet, was er zahlen würde?

Dann warst du jetzt 6 Monate daheim. Es wäre vermutlich am besten, wenn du dir tatsächlich einen Job suchst und eine Tagesmutter -> hierfür gibt es je nach Wohnort auch Unterstützung!

Der Papa möchte sich offensichtlich kümmern, von daher hast du da sogar noch mehr Flexibilität.

Das sind alles Dinge, die du klären solltest, bevor du eine Wohnung etc. umsonst verlangst…du benötigst auch mit Baby keine 60 m2, da würde es ja auch was kleineres tun.

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https://www.netmoms.de/magazin/familie/alleinerziehende/rechte-und-finanzielle-hilfe-fuer-alleinerziehende/

https://www.caritas.de/hilfeundberatung/ratgeber/familie/alleinerziehende/tipps

https://www.elternsein.info/alltag-mit-kind/finanzen/finanzen-womit-alleinerziehende-rechnen-koennen/

Bin nicht aus D - kann dir keinen persönlichen Rat geben.
Es gibt aber sehr viele Seiten, die alle möglichen Hilfen aufgelistet haben. Hier musst du dich halt mal durchkämpfen und sehen was für dich möglich wäre.
Ansonsten muss man in so einer Situation halt erst mal flexibel sein. Eine 30m2 Wohnung mag nicht ideal sein, aber in dem Fall leichter zu finanzieren und reicht mit Baby auch mal aus. Sobald das Kind größer wird, ist es einfacher eine Betreuung zu finden, arbeiten zu gehen und sich dann auch Wohnraum technisch wieder zu verbessern.
Alles Gute!