Hallo an alle, die mich bei meinem ersten Post hier so unterstützt haben.
Mittlerweile haben wir uns auf eine zeitliche und räumliche Trennung geeinigt. Mein Mann ist am Samstag ausgezogen und wir haben vereinbart, dass er zwei bis dreimal in der Woche kommt und die Kinder mit ins Bett bringt bzw vom Kiga/Hort abholt und dass die Kinder am WE einen Tag bei ihm sind.
Er ist ziemlich gefühlsneutral... Freut sich total über sein Apartement und nennt es Urlaub, auch vor den Kindern. Mich macht das traurig.
Ich hadere immer noch ob das so richtig ist, aber dafür machen wir das ja.. um es herauszufinden.
Was mich so stört ist seine Selbstgefälligkeit... Er macht da "Urlaub", leider ist das so teuer da, dass er nicht jeden Tag wird Essen gehen können. Er hat ein Apartment in einer Hofgemeinschaft und hat als wir es den Kindern gesagt haben doch wirklich gesagt "Kinder habt ihr Lust am WE auf einem Bauernhof zu schlafen. Da wohnt der Papa jetzt nämlich. Weil jeder braucht ja mal ein bisschen Pause, dass kennt ihr ja auch. Und ich habe eben auch manchmal gerne meine Ruhe"
Ich war fassungslos. Das hatten wir völlig anders ausgemacht.
Von Samstag auf Sonntag waren die Kinder da nun. Meine Tochter (3,5) fand es furchtbar und wollte schnell wieder weg und will auch nicht wieder hin. Mein Sohn (7,5) fand es mega und wollte nicht mehr heim.
Er ist mir gegenüber auch sehr ablehnend und testet permanent meine/seine Grenzen.Sagt, dass er immer zum Papa will, ich doof bin und er mich nicht mag.
Das bricht mir das Herz und ich hadere so ob das alles richtig ist.
Warum ist mein Sohn so abweisend zu mir? Kennt das jemand?
Der Vater war schon immer so ein Sonnenseiten Vater. Wenn es ernst wird ist er raus. Haben die Kinder Wutanfälle, schreit er sie nieder bis sie sich nicht mehr trauen laut zu sein. Geht es um Regeln und Grenzen ist er raus (sowas gibt es bei ihm nicht) Hauptsache die Kinder haben keine schlechte Laune, dass ist ihm sehr wichtig. Hausaufgaben kontrolliert er nie oder macht sie mit meinem Sohn (ist immer meine Aufgabe). Er kann gut Ausflüge mit ihnen machen. Aber ihre Gefühle....die zählen wenn sie gut sind und sich um ihn drehen.. Mit negativen Gefühlen kommt er nicht klar.
Schon immer bin ich die regulierende Kraft in dem ganzen und natürlich setzte ich Grenzen und kontrolliere Hausaufgaben. Das ist auch was mein Sohn mir vorwirft.
Das ist alles so schwer gerade. Aber vielleicht auch nur ein Prozess durch den wir müssen?!
Ich musste das mal los werden, weil ich mit der Ablehnung meines Sohnes so schwer klar komme.
Natürlich halte ich das aber aus und bleibe bedingungslos bei ihm und zeige ihm das auch. Setze da natürlich aber auch Grenzen (Beleidigungen gehen nicht) versuche eher das Gefühl dahinter (Wut, Angst, Ärger) zu benennen und ihm zu sagen, dass das ok ist. Aber es ist schwer.
Update zu eigentlich ist alles klar und dann wieder nicht...
Das machst du ganz richtig so. Ich selber kenne es nicht persönlich, aber von meinem Bruder an meine Mutter. Er war sogar etwas älter, „dafür“ blieben die Beleidigungen aus. Letztendlich hat er meine Mutter für die Trennung verantwortlich gemacht. Licht zuletzt weil mein Vater das immer wieder angedeutet hat.
Ja du musst da leider einfach durch.
Alles Gute dir!
Danke dir. Wie ging es denn bei deinem Bruder und deiner Mutter weiter? Haben die wieder zusammen gefunden?
Ich denke mir halt, wenn mein Sohn so an ihm hängt kann er ja kein schlechter Mensch sein. Also muss ich die schlechte sein, die hier einen Fehler macht...
Du analysierst die Beziehung zwischen dir und deinem Sohn mit Logik, wer ist besser oder schlechter weil… aber sein Sohn geht da nur mit seinem Gefühl ran. Wer weiß was sein Vater ihm erzählt hat und wie sehr ihn manipuliert. Das wird dein Sohn aber mit dem nötigen Alter selbst durchblicken. Das dauert ja leider noch etwas. Wenn sein Verhalten aber primär daran liegt dass er einfach wütend ist („du hast die Familie kaputt gemacht“), dann wird er sich bestimmt beruhigen wenn alle sich etwas an die neue Situation gewöhnen konnten und er merkt dass er auf dich zählen kann.
Mein Bruder hat sich tatsächlich relativ schnell „beruhigt“. Allerdings hat meine Mutter den Fehler gemacht und war bei ihrer Beziehung nicht so hinterher (er ist bei meinem Vater geblieben). Daher war der Kontakt meines Bruder dann zwar immer höflich und in Ordnung, aber auch nicht großartig interessiert oder gar herzlich. Aber das war ja eine andere Konstellation als bei euch. Und alle hatten quasi das Glück, wenn man es so blöd ausdrücken will, dass mein Vater da nicht weiter Unfrieden gestiftet und Kinder manipuliert hat (am Anfang halt sehr sie Opferkarte ausgespielt).
Ich habe mich letztens mit meiner Freundin unterhalten, deren Eltern sich getrennt haben, als sie 7 Jahre alt war. Befreundet waren wir da schon.
Sie sagte, dass sie ab einem bestimmten Alter neidisch darauf war, dass meine Eltern mir so viele Grenzen gesetzt haben (die waren streng) und sie alles durfte. Für sie (das sagte sie meinen Eltern mal so mit 14) war das ein Zeichen dafür, dass meine Eltern mehr Interesse an mir hatten, als ihre an ihr.
Also gib dem ganzen Zeit. Die Kinder sind ja nicht blöde, und wissen wie ihr beide tickt, und wer wirklich da wäre wenn was ist. Dein Sohn ist noch zu jung um das zu realisieren, noch ist das für ihn ein großes Abenteuer. Und alles ist noch sooooo frisch!
Du schaffst das schon, auch wenn es schwer wird. Aber es hört sich alles richtig an!
Ja genau ich sollte dem ganzen zeit geben und ihm zeigen, dass all seine Gefühle ok sind und ich da bin.
Gestern hatten wir auch einen wirklich schönen Tag und er hat sehr viel gelacht und wenig Grenzen getestet. Das war schön.
Wir müssen da jetzt wohl durch und ich werde versuchen die kinder da mit möglichst wenig Schaden durch zu begleiten.
Danke für deine Worte.
Ich hätte gleich eingegriffen, nachdem dein Noch-Mann den Kindern erzählt hat, dass er dort Urlaub macht und es klar gestellt. Warum sich dein Sohn ablehnend verhält, liegt sicherlich auch an der unklaren Situation und vielleicht auch daran, was dein Noch-Mann ihm erzählt. Ehrlich? Ich staune, dass du das alles mitmachst. Von mir aus könnte er auf Dauer in seinem Appartement bleiben. Ich würde mich trennen.
Ich habe danach dann noch alleine mit ihm gesprochen weil mir klar war das es so nicht stehen bleiben kann. In der Situation wollte ich eine Eskalation vermeiden weil es ja eh schon emotionsgeladen ist/war.
Tja.. Warum ich das mitmache versuche ich ja rauszufinden evtl bleibt es bei der Trennung. Zumindest wenn von ihm keine Änderung kommt.
Die räumliche Trennung wollte ja ich. Das er da jetzt son ego Ding draus macht kann ich nicht beeinflussen. Aber es entfernt mich auch eher als das es verbindet.