Hi, ich stelle mal kurz meine Problematik vor. Ich bin mit meinem Mann, seit 16 Jahren zusammen und seit 10 Jahren verheiratet.
Wir haben drei Kinder(3, 5 und 9 Jahre) und ein Haus, welches wir in einem größeren Zeitraum von bereits 12 Jahren sanieren.
Mein Mann ist beruflich im öffentlichen Dienst tätig und sehr viel unterwegs.
Ich arbeite als Krankenschwester mit 50% Umfang auf einer kleinen Intensivstation.
Im Jahr 2009 hat er sich nach einem Jahr Beziehung, ohne große Vorwarnung getrennt, mit der Begründung das er mich nicht mehr liebt.
Ich habe damals mit ihm in seinem Kinderzimmer gewohnt, die Beziehung zu seinen Eltern, bzw seiner Mutter war und ist sehr fragil und schwierig. Ich bin dann ausgezogen und zu meinen Eltern, dort hat er mich nach drei Wochen kontaktiert und mir seine Liebe beteuert, wir kamen wieder zusammen.
Nach eineinhalb Jahren sind wir in einem gemeinsame Wohnung gezogen, die Beziehung war sehr emotionslos, teils gab es auch verbale Gewalt, von uns beiden.
2012 habe ich eine Fehlgeburt erlitten und 2014 kam unser erstes Kind zur Welt. Ich habe aus beruflichen Gründen seinerseits, das Kind drei Jahre alleine groß gezogen, er war nur an den Wochenenden da. Er hat mehrfach Frauen kennengelernt, bei einer zugegeben das er verliebt sei.
Wir bleiben zusammen, ich habe die Jahre auch nach den Geburten der anderen zwei, immer mehr das Bedürfnis gehabt auszubrechen, habe heimlich andere Menschen gedatet und mich in deren Bewunderung gebadet. Er hat sein Berufsleben bedauert und die Umstände seines Arbeitsumfanges auch mit unserer Baustelle usw
Nun ist es soweit das ich einfach nicht mehr kann, ich will die Trennung. Für ihn ist alles perfekt, er sagt immer das er alles hat was er braucht. Auch um den Schein zu wahren.Probleme werden klein geredet und belächelt.
Ich weiß nicht wie ich ihm beibringen soll das ich gehen will?! Eine über Wochen andauernde Paartherapie will ich nicht, ich liebe ihn nicht mehr und daran wird auch ein Therapeut nichts ändern.
Wie würdet ihr damit umgehen?
Trennung nach 16 Jahren
Hallo phoebe,
Auch ich habe mich nach 16 Jahren getrennt - dazu hat es aber ungefähr 3 Jahre gebraucht diesen Schritt zu gehen . Mein Mann hatte dann noch eine Depression so dass ich nicht gehen „konnte“ am Ende hat ein anderer Mann dafür gesorgt das ich die Trennung durch gezogen habe und komisch von dem Satz an zu sagen „ich möchte die Trennung“ ging alles ganz schnell und „einfach“ .
Es ist wie so oft im Leben - man muss den ersten Schritt machen . Auf der anderen Seite ist nur die Angst - zeig ihr das du stärker bist .
Wir hatten auch erst viele Tränen (er kann nicht ohne uns , es ist alles sinnlos) , dann Wut bis hin zu - wir können wieder miteinander reden zu tatsächlich „Freundschaft“ und genau letzteres finde ich so toll und bin wirklich dankbar das haben zu dürfen .
Er hat jetzt ein viel besseres Verhältnis zu seinen Kindern als je zuvor .
Kurzum- es war eine lange Zeit - einige nicht so schöne Zeiten aber am Ende hat sich alles gefügt und das wünsche ich dir auch von Herzen oder besser gesagt euch . Denn wenn er auch nicht mehr glücklich ist - wird er es früher oder später verstehen und akzeptieren das dies genau die richtige Entscheidung war.
Alles Gute für dich / euch !
Danke dir für diesen Beitrag, er macht mir Mut!
"Wie würdet ihr damit umgehen?"
Wie meinst du das? Es liest sich so, als ob du Spielball gewisser Umstände seist. Als ob du passiv und jemand anderes aktiv wäre. Als ob nicht du der Umsetzer deiner Entscheidungen wärst, sondern eine andere Person.
Bist du in deinen Entscheidungen durch äußere oder innere Umstände gehemmt?
Beibringen musst du ihm nichts. Du bist nicht sein Lehrer und er nicht dein Schüler. Wenn du dich trennen willst, wenn du "gehen willst", dann ist das deine Entscheidung, der du ganz schnell große Bedeutung verleihen kannst, indem du ausziehst.
Ich suche vielleicht nach der Antwort die mir wahrscheinlich niemand geben kann.
Ich bin ganz sicher ein Spielball, der Umstände die wir nun mal durch Beruf und Kinder haben und meiner Gefühle. Das umsetzen meiner Entscheidungen obliegt bis jetzt oft bei ihm, er bestimmt über vieles was unsere Familie anbelangt. Heute hat er mich zb gefragt ob er auf eine andere Dienststelle gehen soll? Weil er will ja nicht das ich ihm das später noch vorwerfe, er will sich nicht den Buckel krumm machen um dann im Alter alleine da zu sitzen. Und das er Mal übele Laune hat, dass muss man in einer Beziehung auch mal aushalten und den anderen unterstützen. Ich mache seit Jahren nichts anderes...
Ich habe im Moment einfach nur ein Problem wie beginne ich das Gespräch, ich habe so Angst vor seiner Reaktion, nicht weil er gewalttätig wird aber wie er selbst damit umgeht. Wie ich und die Kinder dann weitermachen. Wo gehen wir hin usw....
Was du beschreibst, ist nicht konsistent. Einerseits sagst du, dass er alle Entscheidungen, auch die dich betreffend, fällt, andererseits fragt er dich darum, ob du mit einem Dienststellenwechsel einverstanden bist.
Allerdings steht deine Entscheidung ja schon fest: du liebst ihn nicht mehr, bist unglücklich (er wohl auch) und der Umgang miteinander ist schwierig. Von Zweifeln oder Restliebe findet man kein Wort in deinem Text.
Du sagst, du hast Angst vor seiner Reaktion, aber nicht wegen evtl. zu erwartender Gewalt. In deiner zweiten Antwort weiter unten, schreibst du aber, dass "er durchdrehen" könnte (offenbar seine Worte):
Willst du damit sagen, dass er Gewalt gegen sich selbst richten könnte?
Wie auch immer: du willst aus der Situation heraus und solltest deine Gedanken mehr auf das richten, wie es zukünftig mit dir und deinen Kindern weitergehen könnte.
Wenn die Situation im Trennungsgespräch so eskalieren kann, dass du dich davor fürchtest: niemand sagt, dass du ein solches Gespräch führen musst. Immerhin hast du ja bereits mehrfach Andeutungen gemacht. Du kannst auch vollendete Tatsachen schaffen.
Hast du mal daran gedacht dir von professioneller Seite Hilfe zu holen? Im Krankenhaus sollte man doch schnell an Kontakte kommen.
Hallo,
Wenn Frauen die Trennung im Kopf haben und es aussprechen bzw. Aufschreiben ist die Entscheidung gefallen. Scheinbar gibt es nur noch eine Lösung. Die Trennung. Ich habe es auch gewagt nach 12 Jahren mit Haus und 3 kleinen Kinder. Ich habe zwar viel Stress, bin aber sehr viel glücklicher und zufriedener. Vielleicht findest du auch einen Partner der dich auf Händen trägt und mit dem du glücklich wirst.
Lg
Sehr lieb, das du deine Erfahrung mit mir teilst. Wie hast du damals das Gespräch gesucht? Ich habe heute wieder versucht anzudeuten das ich sehr unglücklich bin aber er hat mir subtil klar gemacht das er eine Trennung nicht verkraften und das er durchdrehen würde.
Ich habe so Angst davor, mit ihm darüber zu sprechen
Wenn du befürchtest, dass es in Streit und Chaos und „durchdrehen“ seinerseits enden wird, dann sorge vor! Plane und organisiere alles und stelle ihn vor vollendete Tatsachen!
Geh zum Anwalt, lasse dich beraten, kopiere alle Wichtigen Unterlagen (Lohnabrchnungen, Versicherungspolicen, Bankdaten, Geburtsurkunden…. Etc) suche eine Wohnung. Wenn du alles organisiert hast gehst du zu ihm und sagst: „Klaus-Dieter, morgen kommen Möbelpacker und helfen mir beim Auszug, ich und die Kinder (lasse das mit den Kindern aber bitte mit Jugendamt und Anwalt abklären!!) ziehen aus. Ich mag nicht mehr, unsere Beziehung ist gescheitert!“
Unbedingt, lasse dich an richtiger Stelle zuvor beraten, was du alles darfst und was nicht, was dir zusteht und was nicht, was deine Rechte aber auch deine Pflichten sind… denn wenn du „Bescheid“ weisst, kann er dich nämlich auch nicht mit irgend einer haltlosen Drohung verunsichern um dich vom Gehen zu hindern… Gekränkten Menschen kommt manchmal ganz spannendes in den Sinn… so ala: „wenn du jetzt gehst, bekommen die Kinder kein Unterhalt, weil ich nicht will dass du gehst, für Unterhalt muss man sich einig sein.. blablabla“ oder „ich zahle kein Unterhald, du bekommst ja das Kindergeld…“
>>lasse das mit den Kindern aber bitte mit Jugendamt und Anwalt abklären!!<<
Der Tipp bringt gar nichts, da weder das Jugendamt noch ein Anwalt den Auszug der Kinder beschließen dürfen. Das kann alleine der Vater der Kinder, da er ebenfalls das Sorgerecht für sie hat.
Lies doch bitte auch meinen letzten Absatz und picke nicht nur ein Part meines Textes raus! Ich habe sie darauf hingewiesen, dass sie eben in Erfahrung bringen muss, was ihre Rechte und ihre Pflichten sind….
Auch dein rausgepickter Satz macht schon Sinn, denn wenn sie sich beim Anwalt und jugendamt beraten lässt, werden die ihr zu 100% sagen, dass sie eben nicht einfach so mit den Kindern ausziehen darf….
Hallo, ich würde dir raten einen konkreten Plan für dich zu machen. Natürlich ist so eine Veränderung nach 16 Jahren beängstigend und zu wissen, wie die nächsten Schritte sind, kann Sicherheit geben.
Hast du denn schon eine Ahnung wie es laufen könnte oder von deiner Seite aus sollte? Bist du finanziell unabhängig?
Subtile Andeutungen (du bist unglücklich etc) bringen in dem Fall nicht viel. Er scheint ja nicht recht einfühlsam zu sein. Vielleicht interessiert es ihn nicht oder er besitzt zu wenig Empathie. Dann die Ratlosigkeit dazu und Bequemlichkeit- ja was soll er denn tun? Also am besten gar nichts.
Bitte versuch dich nicht von ihm einschüchtern zu lassen. Er manipuliert dich natürlich mit dieser Drohung dass er dann nicht klar käme.
Wenn du bereit bist, mach ihm eine klare Ansage dass du gehst. Wie könnt ihr das mit den Kindern regeln, würde 50/50% klappen?
Ich versuche bereits meinen Plan mit Taten umzusetzen, ich habe eine Wohnung besichtigt, habe mir eine Therapeutin gesucht und werde einen Anwalt kontaktieren.
Ich muss eben nur die Karten auf den Tisch legen und das ist mein Problem. Ich habe ihm gegenüber ein hohes Verantwortungsbewusstsein und er ist im Moment durch berufliche Veränderungen sehr gestresst, hat körperliche Symptome die auf eine Depression hindeuten.
Und ihm dann mit einer Trennung zu kommen, macht mir einfach Angst...
Er ist seit ein paar Tagen auffallend besorgt, versucht mir häufig seine Liebe zu beteuern, ein atypisches Verhalten für ihn. Ich habe ihm anscheinend nur durch mein Verhalten schon Hinweise gegeben. Und er brachte nur ein ' ich schufte mir nicht den Buckel krumm, um im Alter alleine da zu sitzen' raus.
Ich nahm es als Vorwurf auf.
Alleine diese Vorwürfe sind für mich schwer zu ertragen.
Naja, mit Vorwürfen wirst du in der Trennungsphase leben müssen. Diesen konkreten Vorwurf allerdings, den du zweimal zitiert hast, finde ich nicht recht ernst zu nehmen. Ihr seid beide direkt von euren Eltern aus zusammen gezogen, seid also jetzt höchstens Mitte Dreißig. Da hat man sich normalerweise noch nicht kaputt gearbeitet und auch noch ein wenig Zeit, sich einen anderen Partner "fürs Alter" zu suchen.
Eine Trennung ohne Verletzungen und Wut ist unwahrscheinlich. Da musst du aber durch. Falls du davor zu viel Angst hast, bleibt eben nur, an der bestehenden Partnerschaft zu arbeiten.