Ich brauche einmal euren Rat und möchte mir auch einfach meine Gedanken von der Seele schreiben. Ich habe mich vor einigen Wochen vom Vater meiner Kinder getrennt (1,5 Jahre und 6 Monate). Wir sind nicht verheiratet. Ich möchte gar nicht zu sehr auf die Gründe eingehen aber ausschlaggebend waren sich wiederholende falsche Beschuldigungen (schreibe ich nachher noch was dazu) und absolutes No go körperliche Gewalt gegenüber mir vor den Kindern. Nun ist es so das unsere Kinder ja noch sehr klein sind. Seit der Geburt von meinem ersten Kind arbeite ich nicht mehr also jetzt ungefähr 1,5 Jahre. Ich bin also in Elternzeit und bekomme auch Elterngeld. Von diesem Geld habe ich einen Teil zum Haushaltseinkommen beigesteuert. Also an Miete, Nebenkosten und Lebensmittel habe ich mich mit ca. 40 Prozent beteiligt. Da ich auf das Elterngeld einige Monate warten musste hat er in dieser Zeit ca. 80 Prozent der Kosten getragen und ich habe einen Teil von meinem ersparten dazu gegeben. Vom Kindergeld habe ich alles für die Kinder gekauft. Also windeln, Kleidung, Spielzeug etc. Alle anderen Kosten hat mein Freund getragen. Also er hat zum Beispiel einen Trockner gekauft, neue Autoreifen für das gemeinsame Auto und als wir in die Wohnung vor einem Jahr gezogen sind hat er auch 70 Prozent der Kaution bezahlt. Wir haben sparsam gelebt und die größten Anschaffungen waren die, die ich aufgezählt habe also Autoreifen und Reparaturen am Auto und der Trockner. Das Auto ist auf mich zugelassen aber er hat es auch benutzt, wir haben es uns also geteilt. Er ist ausgezogen und verlangt jetzt von mir ca. 5000 Euro für die Dinge die er eben so bezahlt hat. Ich finde das total unfair und auch falsch weil es ja ganz klar geregelt war das er arbeitet und ich mich um die Kinder kümmere und es somit logisch ist das er mehr bezahlt. Wie kann er mir das jetzt im Nachhinein in Rechnung stellen? Man muss dazu sagen er ist selbständig. Das heißt von Montag bis Samstag arbeitet er von morgens bis abends. Ich habe also alles was die Kinder und den Haushalt und diese klassischen Aufgaben betrifft alleine gemacht. Hätte ich ihm nicht so den Rücken frei gehalten hätte er gar nicht so viel arbeiten können oder vielleicht hätte ich die Möglichkeit gehabt ein paar Stunden zu arbeiten. Ich bin total enttäuscht von ihm das er nun Geld von mir verlangt weil er immer jemand war der gesagt hat "mein Geld ist dein Geld". Hätte ich das gewusst, dass er eines Tages Geld von mir verlangt dann hätte ich von ihm verlangt das er sich mehr am Familienleben beteiligt damit ich auch arbeiten kann. Jetzt stehe ich da und habe keine 5000 Euro während mein Ex ein dick gefülltes Bankkonto hat weil er so viel gearbeitet hat. Was er aber auch nur konnte weil ich ihm den rücken frei gehalten habe. Nun geht es soweit das er sich weigert Unterhalt zu zahlen weil er das verrechnen will mit den 5000 Euro...also er will ein paar Monate keinen Unterhalt zahlen bis eben 5000 Euro erreicht sind. Was haltet ihr von dieser ganzen Sache? Ich meine klar ist es blöd für ihn das er ausziehen muss und ich bleibe in der Wohnung mit z.B. dem Trockner den er gekauft hat. Aber wir haben den Trockner ja für die Kinderklamotten gekauft und die Kinder bleiben ja bei mir. Ich habe ihm auch schon gesagt dann soll er den Trockner eben mitnehmen wenn ihn das Geld so wichtig ist. Was mich auch total verletzt ist, dass er mir immer wieder sagt ich hätte die Trennung geplant damit ich an sein Geld komme. Es macht mich sooooo wütend. Dieser Mensch denkt wirklich ich habe es geplant alleinerziehend zu sein. Ich komme gar nicht an ihn ran um ihm vom Gegenteil zu überzeugen. Egal was ich sage er will seine Meinung nicht ändern. Deswegen kann er jetzt denken was er will. Es macht mich wahnsinnig. Von dieser Art falscher Beschuldigungen gab es einige in der Beziehung. Vor ein paar Monaten hat er meinen Eltern gesagt ich sei schwanger weil ich in dieser Zeit angefangen habe Grenzen zu setzen was er nicht gewohnt war. Dann hat er einfach behauptet ich sei schwanger und mein Verhalten sei auf die Hormone zurückzuführen. Es war so peinlich das bei meinen Eltern richtig zu stellen. Also es gibt wirklich genug Gründe für diese Trennung. Die Frage ist jetzt wie ich mit diesem Geldthema umgehen soll und allgemein mit dieser Person.
Ex will Geld von mir
Eigentlich ganz einfach.
Unterhalt wird nicht verrechnet. Niemals. Das verbietet schon der Gesetzgeber. Fordere den Kindsunterhalt und den Betreuungsunterhalt ein und fertig.
Wie ihr das mit den 5000€ nun unter euch regelt, ist eure Sache. Für was genau sind denn die 5000€? Irgendwie glaube ich nämlich nicht, dass die für die 1,5 Jahre sind, sondern eher für konkrete Anschaffungen (z.B. der Trockner), die jetzt bei dir in der Wohnung stehen und die du nutzt, aber die er nachweislich gezahlt hat. Falls dem so ist, hast du Pech. Was er gezahlt hat, gehört ihm. Du forderst Dinge, die nicht einmal bei Ehepaaren so gehandhabt werden.
"Ich habe ihm auch schon gesagt dann soll er den Trockner eben mitnehmen wenn ihn das Geld so wichtig ist"
Sie hat ihm ja gesagt, dass er den Trockner mitnehmen kann.
Angenommen ihr wärt nicht liiert gewesen, hättest du ab Mutterschutz (also schon innerhalb der SS) ein Recht auf Unterhaltszahlung von ihm. Das geht bis zum 3. Lebensjahr des Kindes. Den Grund dafür scheinst du schon zu ahnen: du stellst deine Arbeit zurück um EURE Kinder zu bekommen und zu versorgen. Besteht er auf die 5000 Euro, besteh rückwirkend auf den Betreuungsunterhalt. 🤷🏻♀️ Oder gib ihm einfach die bescheuerten Reifen. Kann er dann bepflanzen oder sich in die Küche hängen.
Hallo bitte geh zum Jugendamt und bitte darum, dir bei der Einforderung des Unterhalts für die Kinder zu helfen, unbedingt noch im März, bin mir ziemlich sicher, dass es nicht rückwirkend geht. Und geh zu einem Fachanwalt für Familienrecht, dir steht grundsätzlich ebenfalls Unterhalt zu! Unterhalt ist zweckgebunden und kann nicht mit Gegenständen verrechnet werden.
Soll er den Trockner mitnehmen, dann holst du dir einen eigenen, wenn der Unterhalt nachgezahlt wird und bis dahin wird es auch so gehen. Soll er auch die Reifen nehmen und damit sehr glücklich werden, besorg dir irgendwie neue.
Das wird sich alles regeln, allerdings in deinem Sinne, 5000 Euro musst du ihm auf keinen Fall geben. Lass dir helfen.
Alles Gute für euch 3!
Trenne den Unterhalt vom Rest ab. Bezüglich würde ich über eine Beistandschaft beim Jugendamt nachdenken.
Ihr hattet einen gemeinsamen Hausstand, ein gemeinsames Auto und er hat die Kaution zu 70 Prozent bezahlt. Die Kaution bezahlst du ihm komplett, wenn du den Mietvertrag alleine übernimmst und einen Ausgleich für gemeinsame Anschaffungen (Auto, Möbel, Trockner) halte ich auch für angebracht. Über die Höhe müsst ihr euch halt einigen.
Die Höhe des Ausgleichs kann ich nicht beurteilen, aber prinzipiell hat er nicht so unrecht.
Wenn über einen Ausgleich gesprochen werden soll, dann muss aber auch auf den Tisch, dass sie Einkommensverluste durch die Betreuung der Kinder hat und er weiter seine Selbständigkeit erhalten hat. Dafür braucht sie einen Ausgleich von ihm, auch wenn staatliche Zuwendungen geflossen sind. Profitiert hat er ja davon auch.
Also ich seh da keine großen Summen hin und her fließen.
Nein, sehe ich nicht so. Die Auflösung des gemeinsamen Hausstandes und die Kinderbetreuung sind Paar Stiefel.
Es ist völlig normal, dass man sich nach einer Trennung finanziell über den Hausstand einigt. Die TE erwartet, dass der Mann auszieht und ihr den kompletten Hausstand überlässt. So wie ich es verstehe, will sie nicht einmal die Kaution auszahlen. Ob die Höhe gerechtfertigt ist, weiss ich nicht.
Eine Aufrechnung mit hausfraulichen Tätigkeiten ist Blödsinn. Im Übrigen ist eine exteren Kinderbetreuung in Form von Hort oder Au Pair immer günstiger, als eine daheimbleibenden Partner zu haben.
Wir teuer waren denn die Reifen, der Trockner und die Reparaturen? Kann mir kaum vorstellen das man da auf 5000€ kommt. Oder hat er da mal so pauschal auch noch Lebensmittel etc rein gerechnet? Ich würde da mal ganz lieb fragen, ob er dir das im Detail aufstellen kann wie er auf die 5000€ kommt. Sollte er das machen, wie schon vorgeschlagen, eine Gegenrechnung aufmachen mit Kosten für Hausarbeit und Betreuung der Kinder. Mal sehen ob da noch viel von seinen 5000€ übrig bleibt.
Ach wie süß, dieser lächerliche Auswuchs von angekratztem Ego.
Davon lässt du dich doch wohl nicht beeindrucken?
Unterhalt: Ab zum Jugendamt, Beistandschaft, Titel....alles was dazu gehört. Somit kannst du dich entspannt zurücklehnen, hast ihm zeitgleich den Wind aus den Segeln genommen und bietest auch keine Angriffsfläche mehr. Bei denen kommt er mit seinen Spielchen nicht durch.
Die Forderung: Ja, niedlich....er soll dir eine detailierte Auflistung seiner Forderungen zukommen lassen. Dann hast du auch noch was zum Lachen, damit gehst du dann zum Anwalt und erhellst auch seinen Tag. Zur Not stellst ihm Trockner und Reifen gegen Unterschrift vor die Tür...der Anwalt weiß da mehr.
Betreuungsunterhalt: Den läss du dir doch wohl nicht entgehen. Da weiß ich aber nicht ganz genau, wer zuständig ist....ich meine der Anwalt.
Regel den Umgang oder laß diesen regeln, auf andere Gespräche würde ich mich gar nicht weiter einlassen. Er will scharf schießen, bitte...das kannst du auch.
Fordern kann er ja erstmal alles was er will. Ob er das bekommt oder darauf einen Anspruch hat, ist ein ganz anderes Thema. Ich würde seine Forderung schlicht zurückweisen und ihm erklären, dass er nichts von dir bekommt. Die Idee, eine Gegenrechnung aufzumachen, finde ich auch nicht schlecht. Stelle ihm doch Wäsche waschen, putzen, einkaufen, kochen und Kinderbetreuung in Rechnung.
Seine Forderung ist rechtlich lächerlich. Lass dich davon weder beeindrucken noch erschrecken
Wichtig ist: fordere den Unterhalt schriftlich ein. Nur dann ist er auch rückwirkend bindend, egal, wie lange er sich querstellt.
Über das JA hast Du am wenigsten Stress, weil die sich dann mit ihm auseinander setzen. Auch Betreuungsunterhalt steht Dir natürlich zu, bis das jüngste Kind 3 Jahre alt ist.
Bzgl. seiner Forderung solltest Du zumindest mal ehrlich nachdenken, ob Du ihm irgendwas von den gezahlten Sachen geben solltest. Gezahlte Reparaturen sehe ich da nicht, das sind laufende Kosten. Aber gekaufte Gegenstände, wie Reifen oder Trockner, das ist schwieriger. Er hat das Auto unentgeltlich genutzt, dafür die Reifen gezahlt. Das klingt für mich nicht unfair. Trockner? Wäre ein Thema. Kaution? Doch, die bekommst Du bei Auszug ja ausgezahlt. Also da solltest Du ihm tatsächlich seinen Anteil auszahlen.