Trennung oder nicht?!?

Mein Mann hat seit Mitte letzten Jahres eine Affäre. Er hat sie mir irgendwann gebeichtet, nachdem es immer schlimmer zwischen uns wurde. Das war im Dezember. Die Affäre hat er immer noch, er kommt nicht von ihr los. Trennen tut er sich aber auch nicht von mir.
Er kann sich nicht entscheiden und kann keine Verantwortung übernehmen.

Einerseits würde ich gern abschließen. Ich merke, dass er sich nicht mehr auf mich einlassen wird. Andererseits hatten wir ein tolles Leben, waren 20 Jahre verheiratet, haben zwei Kinder (14 und 21 Jahre alt). Wir hatten über viele Jahre ein glückliches Leben und ich liebe ihn. Also, die Person, die er bis vor 1/2 Jahr war.

Die Ehe ist ein Scherbenhaufen. Dennoch funktionieren wir mit den Kindern nach wie vor. Sie haben keine Ahnung, was die letzten Monate hier los war.

Ich bin selbst Scheidungskind, und es war traumatisch. Daher versuche ich, so lange es geht zu vermeiden, dass es soweit kommt. 14 ist ein schwieriges Alter dafür, fürchte ich.

Außerdem habe ich Angst, allein zu sein. Er hat seine Affäre, aber ich werde allein sein. Mit den Kindern, was ein Segen ist.

Ich klammere an der Ehe, finanziell wäre eine Trennung problemlos für mich.
Aber emotional kann ich nicht abschließen, und er tut sein Übriges, weil er die Konsequenzen nicht trägt. Ich will mich nicht trennen, also warum sollte ich den Schritt tun? Aber andererseits ist die Situation furchtbar, mit der Affäre und allem. Er ist auch fix und fertig, weil er die Kinder liebt und er an seinem alten Leben scheinbar irgendwie noch hängt. Aber das ist doch kein Dauer-Zustand.

Was denkt ihr???

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Lass los, dann hast Du beide Hände frei…

Ich glaube an dieser Stelle ist ein Schlussstrich für Dich wichtig.
Übernimm Du einfach die Verantwortung, in erster Linie für Dich❣️
Nur so haben alle eine Chance für sich wieder zufrieden zu sein.
Es ist doch irgendwie schön, wenn Du auf eine gute Ehe zurückblicken darfst, es sind keineswegs vergeudete Jahre.
Genau so schön kann auch ein neuer Lebensabschnitt werden, wenn Du es irgendwann wieder zulässt.
Es tut weh und das darf es auch. Aber alles so lassen wie es ist macht keinen von Euch zufrieden. Reiss das Pflaster ab, lass die Wunde heilen…
Euren Kindern könnt ihr nun zeigen wie respektvoll man solch eine Sache meistern kann. Sie können viel Gutes daraus lernen.

Auch wenn Du es Dir anders gewünscht hättest… ein Ende bringt IMMER auch einen Anfang mit sich.

Alles Liebe 🧡

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Eheberatung? Paartherapie?

Ich würde das nicht so durchziehen können. Im Endeffekt ist eure Ehe doch gescheitert und im Zweifel dann erst offiziell, wenn die Kinder aus dem Haus sind?
Meiner Meinung nach muss eine Trennung nicht traumatisch für Kinder sein, wenn man es vernünftig gestaltet. Ohne Rosenkrieg und ohne Gezerre um die Kinder.

Warum sollte er sich auch trennen? Er hat doch ein bequemes Leben. Du musst diese Entscheidung für dich treffen: kannst du damit leben, dass es eine zweite Frau gibt? Ich wäre lieber allein, aber ich habe auch leicht reden, ich habe das schon hinter mir ;-) Waren aber auch keine 20 Jahre gemeinsames Leben.

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Beratung und Therapie will er nicht 😥

Allerdings geht es ihm damit auch nicht gut mit der Situation. Er leidet, aber da ist mein Verständnis begrenzt, da er immerhin derjenige ist, der sich bewusst in diese Situation gebracht hat.

Bearbeitet von Maoam.maid
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Seh ich wie du ob und wie er leidet ist sein Thema. Er kann sich wahrscheinlich einfach nur nicht entscheiden. Hat wahrscheinlich Schiss am Ende doch allein dazustehen oder finanziell zurück stecken zu müssen. Er hat dich bewusst verletzt und macht es weiter, das scheint ihn ja also nicht zu belasten.

Könntest du tatsächlich zum Alltag zurück, sollte er die Affäre doch noch beenden? Ohne professionelle Aufarbeitung? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Mal Fremdgehen - okay, aber eine Affäre und eine die weiter läuft, obwohl er weiß wie weh er dir damit tut? Ne...

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Hi.

Es wird, was ihr daraus macht. So unwohl, wie ihr euch gerade fühlt, hat die Situation auch das Potential für neue Wege. Ein Konstrukt muss her, dass für euch beide taugt.

Was, wenn ihr die Ehe insoweit öffnet, dass ihr eure Familie behaltet, er seine Affaire und und du die Möglichkeit hast, auch einen (weiteren) Menschen zu finden, der dir guttut, bzw. mit jemandem eine (zweit-) Beziehung zu führen, die für dich passt?

Wenn man sich einig ist, kann man ja auch als Freunde, bzw. Elternpaar Familie bleiben und die Liebesbeziehung(ein) auslagern.

Es kommt ganz auf eure Wünsche an und darauf, womit ihr euch wohlfühlt. Es gibt Menschen, die können so und es gibt Menschen, für die ist das nix. Das eine ist so okay wie das andere.

Was wäre denn dein Wunsch?

Vielleicht das Ganze auch von einem Profi begleiten lassen, auf dem Weg in welches Konstrukt auch immer?

Kindern schadet eine Trennung nicht zwangsläufig. Ich bin auch Trennungskind und war heilfroh, dass mit der Trennung der Streit und eine Menge negatives Zeug aufgehört haben. Mit beinahe 40 Jahren Abstand würde ich sagen, meine Eltern haben das ganz gut hinbekommen.

Für (fast) erwachsene Kinder finde ich eine Trennung der Eltern allerdings beinahe schwieriger als für Kinder vor dem Teenager-Alter.

Pass auf dich auf und bleib bei dir.

Bearbeitet von heute mal so
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Was will ich, das ist eine gute Frage.
Ich weiß nicht, ob es mir reicht, neben ihm zu leben und die Liebesbeziehung sein zu lassen. Und ich weiß auch nicht, ob er das kann.

Seit Dezember ist es ein Auf und Ab und ich weiß im Prinzip keinen Tag, ob er abends noch da ist. Aber zum Schluss ist er doch immer wieder da…

Deine Gedanken sind sehr hilfreich. Ich denke da mal drüber nach. Und er müsste es ja auch irgendwie als Dauerlösung annehmen.

Warum findest Du eine Trennung für fast erwachsene Kinder so schwer? Ich hatte gehofft, je älter, desto besser…

Bearbeitet von Maoam.maid
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Hm, nun ist meine Antwort nicht veröffentlicht und weg.

Ich schreib dir später nochmal meine weiteren Gedanken dazu.

Wobei ich eben gelesen habe, dass er scheinbar keine Unterstützung will. Das ist vielleicht für ihn okay, aber dir gegenüber finde ich das nicht fair, falls es hilfreich für dich wäre.

Du wirkst momentan sehr schutzlos und als ob dich die unklare Situation aufreibt. Das kostet leider viel Energie und du wirst jede Menge Kraft brauchen, um da gut rauszukommen. Egal, welchen Weg du wählst.

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In etwa so entscheidungsfreudig war mein Vater auch. Er hatte meine Mutter und seine Affäre. Alle paar Tage war er weg aus Schluss vorbei und stand dann wieder auf der Matte. Furchtbar.
Es gibt kein gutes Alter für eine Trennung. Ich war damals schon 23 und das hat mich fertig gemacht. Meine Mutter höchst unselbständig wie ne 8 Jährige, ich sollte dann alles für sie regeln und ja noch ausgesprochen nett zu meinem Vater sein wenn er mal wieder ein paar Tage da war. Er hat sie finanziell elendig abgezockt. Meine Mutter während der ganzen Geschichte dem Alkohol verfallen. Das hat mich gebrochen.

Ich würde einen Schlussstrich ziehen. Das zwingt ihn zu einer Entscheidung. So wäre das für mich untragbar. Es muss ja nicht schlecht laufen. Wenn ihr alles gut regelt wird es den Kindern auch nicht sooooo schwer fallen. Klar wünschen sich Kinder eine glückliche Familie und werden traurig sein aber wenn man das vernünftig regelt und noch einen anständigen Umgang im Nachgang pflegt ist das gut für alle Beteiligten.

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Liebe TE,

Was würdest Du Deinem Kind raten, wenn es in gleicher Situation wäre?

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Hallo Maoam Maid,

lustiger Name, Gratulation.

Also ich teile nicht die Auffassung, dass eure Ehe gescheitert ist.

Im Gegenteil gibt es eine Punkte, von denen ich glaube, dass sie es wert sind, dass ihr an euch arbeitet und wieder glücklich
werdet.
Mensch, eine Affäre. Seit 6 Monaten ... was ist das schon?
Wieviele Tausende Affären es schon gegeben hat ... Schall und Rauch.

Ich will den Vertrauensbruch nicht kleinreden, keinesfalls. Aber mein Gott. Ihr seit 20 Jahre verheiratet. Dein Oller dreht halt grad was durch. Wie alt isser denn? Mittellebenskrise?

Ein halbes Jahr ist für eine Affäre noch keine Zeit um eine 20-jährige Ehe zu kippen. Meine Meinung. Man kann und darf das anders sehen. Natürlich. Es iegt ja auch in deiner Hand.

Aber:

- Du liebst ihn
- Ihr habt es geschafft, eure Kinder und familiäre Situation mit der Affäre nicht für alle spürbar zu belasten: d. h. ihr seid auch in der Affäre noch respektvoll miteinander umgegangen. Ganz dicker Pluspunkt!

- Du weisst aus eigener Erfahrung, was Scheidung bedeutet.
- er hängt an eurem gemeinsamen Leben und an den Kindern!
- du beschreibst die 20 Jahre retrospektiv als "tolles Leben"

Was glaubst du, wieviele Ehen das so sagen würden?
Denk' mal drüber nach.

Warum ist er in die Affäre? Seggs? Leidenschaft? Langeweile? Was fehlt ihm bei dir/euch? Weisst du das? Sprecht ihr darüber? Was zieht in weg?


Alles Gute wünsche ich dir!

Bearbeitet von Berganza
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Hallo!
Ja, Midlife-Crisis. Ich sehe es wie du, dass wir das durchstehen könnten. Aber ihn hat es echt erwischt, die Affäre hat ihn in der Hand. Und wenn sie droht, Schluss zu machen, wenn er sich nicht für sie entscheidet, glaube ich, dass er zu ihr geht.
Wir haben viel geredet, aber er sieht keine Hoffnung mehr für uns. Trotzdem ist er noch da. Das ist surreal und sehr sehr traurig.
Ich versuche, seine negativen Seiten zu sehen, damit mir der Abschied leichter fällt. Aber außer seinem egoistischen Verhalten jetzt in der letzten Zeit ist das nicht viel, was ich finden kann.
Allerdings - er war schonmal fremdverliebt. Vor 10 Jahren. Damals war die Frau aber nicht „frei“, und somit hatte es sich dann erledigt.
Also das ist dann wohl der Haken an ihm. Er kann nicht treu sein. Und die jetzige Affäre ist frei, geschieden mit kleinem Kind. Vermutlich auch für ihn das Gefühl, nochmal bisschen jünger zu sein und die letzten 10 Jahre nochmal zu erleben 😥

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Hei. Liebe Maoam Maid.

Jetzt ist leider eine Weile vergangen und ich bin dir meine Antwort noch schuldig.

Siehst du inzwischen klarer, was deine Wünsche betrifft? Wo siehst du dich in 10, 15 Jahren? Was brauchst du, um glücklich zu sein, oder es wieder zu werden?

Deine Vermutung, dass er zu ihr geht, wenn sie ihm mit Trennung droht, wenn er sich nicht für sie entscheidet, enthält ein Paradoxon. Wenn er gegen sie entscheidet ist das doch schon die Trennung, das wäre als Druckmittel dann noch weg, oder wie hast du das gemeint?

Mit etwa 20 haben sich die Eltern eines guten Freundes von mir getrennt. Es hat ihn sehr mitgenommen (und auch mich irgendwie, obwohl ich die Eltern nicht einmal kenne).

Dadurch dass die Kinder in der Trennung schon flügge waren, haben sich z.B. beide neue Wohnungen gesucht. Die hatten dann aber keine „Kinderzimmer“ mehr. Damit waren die großen Kinder irgendwie mehr entwurzelt und haben komplett ihr Zuhause verloren, während ein jüngeres Kind mit seinem Kinderzimmer in der elterlichen Wohnung imm noch einen Heimathafen hat, selbst wenn man sich durch einen Umzug örtlich verändert.

Meiner Beobachtung nach nehmen Kinder, je jünger sie sind, Situationen auch meist einfacher oder besser an.

Das beides sind zumindest meine Beobachtungen.

Vielleicht ist eine konsequente Trennung doch das Beste. Entweder merkt er, was er verliert und vermisst dich und besinnt sich, oder du bekommst den nötigen Abstand und bist irgendwann bereit für eine neue Liebe.

Auf alle Fälle hast du es verdient, glücklich zu sein. Wenn Beziehung, dann liebevoll und nicht so (selbst-)zerstörerisch.

Oder du hältst seine momentane Verirrung aus und sitzt es aus. Das ist eine andere Art von Stärke. Allerdings vermutest du schon selbst, dass er einfach nicht treu sein kann. Ich würde auch denken, dass dass dann nicht die letzte Affäre ist. Hat ja auch wenig Konsequenzen für für ihn, seine Untreue. Warum also nicht überall das Beste für sich mitnehmen. Auch wenn er dein Glück dafür opfert.

Aber meinst du im Ernst, er hat nochmal Lust auf Alltag mit (fremden) Kleinkind?
Ab einer bestimmten Lebenssituation ist das doch (sorry!) uncool,

Alles Liebe!