Unterhalt

Mein Mann und ich trennen uns nach 19 Jahren Ehe, allerdings zeichnet sich ab, dass es wohl Diskussionen um den Unterhalt gibt.

Meine Idee war hierzu sich an der Düsseldorfer Tabelle zu orientieren, und einen Bedarf daraus ermitteln, da mein Mann in der drittletzten Stufe ist (bei meinem ebenfalls hohen Gehalt) findet er das natürlich ungerecht.
Er will ausrechnen was die Kinder an Essen, Kleidern etc. kosten (bzw. soll ich das für ihn machen) und mir den Betrag geben.

Darüber hinaus wäre er nicht bereit das Leben der Ollen zu finanzieren (Zitat Ende).
Da ich tatsächlich nicht auf den Unterhalt angewiesen bin hätte ich einen Großteil des Unterhalts gleich weiter auf die Kinderkonten transferiert.

Nachdem er mir gedroht hat nie wieder ein Wort mit mir zu reden und mich darüber hinaus derbe beleidigt hat und ich mir der Ungerechtigkeit bewusst bin - soviel Geld kostet ein Kind niemals im Monat - wenn man alles nach der Düsseldorfer Tabelle auslegt 🫣 auf der anderen Seite warum soll ich es ihm erlassen?

Wenn ihm einer abgeht dann ermitteln wir halt alternativ einen Betrag ohne Wohngeld was seiner Meinung nach sowieso Kosten sind und eben an schmal gehaltener Kette und ohne Süßigkeiten 😝 schon befremdlich was nach 19 Jahren so an Restanstand übrig bleibt 😂 vielleicht sollte ich mal meinen Stundensatz für Care Arbeit in Rechnung stellen zu 50Prozent.
Aber den Kindern hier groß erzählen wir sind eine Familie …

Große Frage nur wie macht man sowas, hat jmd. Tabellen parat im Internet finde ich nichts.
Also was isst ein Kind im Monat, Kleidung etc.

Da die Kinder schon recht alt sind lohnt sich für 4 Jahre auch kein Verfahren mehr … bis wir da durch sind sind die volljährig.

Danke für eure Unterstützung und sorry für das Wirrwarr … emotional ein bisschen herausfordernd die Zeiten.

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Der Unterhalt dient auch dazu, dass das Kind am Lebensstandard der Eltern teilhat. Wenn dein Mann viel verdient dürfen die Kinder auch davon profitieren, auch in Form von Erspartem auf dem Kinderkonto.

Fordere den Unterhalt nach der Düsseldorfer Tabelle, es steht den Kindern zu! Und lass dich nicht auf eine Diskussion ein, hast du schon eine Anwältin?

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Ich hoffte man könnte sich ohne einigen.

Aber irgendwie scheint das nicht zu klappen, eigentlich will ich das auch.
Ich will mich gar nicht auf sein Nicht-Niveau herablassen.

Nur sagen werde ich es den Kindern wenn sie später ausziehen.

Wie kann man sich nur so täuschen?
Das ist vermutlich die größte Entäuschung nach all der Zeit … enttäuscht von mir selbst.

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Sorry, auf falschen Post geantwortet

Bearbeitet von Damarius2
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Darüber hinaus wäre er nicht bereit das Leben der Ollen zu finanzieren (Zitat Ende).

Kann ich verstehen!

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Setzt keine Kinder in die Welt wenn ihr die finanzielle Verantwortung nicht tragen wollt oder sorg’ anders dafür das dein Genpol nicht weitergegeben wird

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Das sagt sich so leicht, es gibt Männer die von ihrer Frau betrogen werden, sofort nach der Trennung ein anderer Kerl einzieht und denen finanziert man dann über den Unterhalt schön die Karibik Kreuzfahrt.
Ging einem Freund von mir so.
Sie hat ihm das sogar unter die Nase gerieben, dass sie mit ihrem neuen Kerl auf seine Kosten in die Karibik schippert.

Es sind nicht immer die diabolisch bösen Männer die nicht zahlen wollen, weil sie keine Verantwortung übernehmen wollen.

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Der Unterhalt dient in keinster Weise dazu „ das Leben der Ollen zu finanzieren“, sondern stellt eine Grundsicherung für die KINDER dar.
Und ja, er ist als Vater der Kinder genauso dazu verpflichtet wie du als Mutter.

Die Unterhaltspflicht gegenüber der Kinder endet auch nicht mit dem 18. Lebensjahr, sondern nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder einem abgeschlossenen Studium des Kindes.
Beide Eltern sind bis dahin ihrem Kind gegenüber Unterhaltspflichtig ( weil der Unterhalt die Grundsicherung für die Kinder darstellt ).

Die Berechnung des Unterhalts ist kompliziert.
Ich würde euch tunlichst davon abraten, das unter euch Eltern zu regeln.
Es ist auch kein Gerichtsverfahren nötig, denn die Sachlage ist völlig klar. Um den Unterhalt kommt er nicht herum.

Gebe das in die Hand von Fachleuten und gehe zum Jugendamt und beantrage für die Kinder dort eine Beistandschaft.
Das ist kostenlos.
Das Jugendamt schreibt dann den Kindesvater an, er muss seine Einnahmen und Ausgaben dem Jugendamt offenlegen und auf dieser Basis wird der Unterhalt ausgerechnet.
Der Kindesvater wird regelmäßig angeschrieben und das Jugendamt prüft ob die Zahlungen regelmäßig und in vollem Umfang erfolgen.

Lasse dich beim Jugendamt beraten.

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Danke für den Zuspruch. Und ja das sehe ich ganz genau So! Aaaaber …

Der hat außer seinem ausschweifenden Partyleben und 6-7 Urlauben im Jahr, 2 Oldtimern und einer 28qm 1-Zimmerwohnung keine Nennenswerten Ausgaben.

Das ist ja das Problem 😂 er weiß auch dass er „Koks und Nutten“ knicken kann wenn er zahlen muss und fühlt sich in seiner Existenz bedroht.

Ich bin wirklich hin und her gerissen ob ich zum äußersten Greife aber das ist halt auch net so leicht für mich als harmoniesüchtiger Mensch, ich weiß ich bin im Recht. Aber ich kann nicht über meinen Schatten springen, er tut mir ja fast schon wieder leid, dass er es nötig hat so zu handeln.

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„ Ich bin wirklich hin und her gerissen ob ich zum äußersten Greife…“

Das hat gar nichts mit dem Äußersten zu tun, sondern das sind schlicht eure Pflichten und eure Verantwortung gegenüber euren Kindern.

Gerade wenn du ein Harmonie-Mensch bist, solltest du die Ansprüche der Kinder nicht laienhaft regeln.
Gebe es ans Amt, die rechnen das ordentlich aus und er bezahlt das, was den Kindern zusteht.

Und ganz ehrlich: möchtest du wirklich, dass eure Kinder wegen seines Partylebens auf ihren Unterhalt verzichten ?

Bearbeitet von Cersei-Lennister
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Unterhalt für die Kinder ist obligatorisch, du bist ebenfalls zu Unterhalt verpflichtet, auch zu Barunterhalt wenn deine Kinder 18 sind.
Dann geht es nach der Höhe des Verdienstes.
Bei meiner Tochter war es so, dass mein Ex nur noch ganz wenig zahlen musste als sie 18 wurde , da ich mehr verdient habe.
Ehegatten Unterhalt ist was anderes, normalerweise ist jeder dazu verpflichtet für seinen eigenen Lebensunterhalt aufzukommen.
Wenn dein Einkommen entsprechend ist, wirst du auch nichts bekommen.

Bearbeitet von Dorinn
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Richtig ich will nichts, brauche ich auch gar nicht, es ist ehevertraglich ausgeschlossen (beidseitig), wenigstens das habe ich richtig entschieden, bei der Hochzeit - es geht einzig und allein um den Kindesunterhalt. Selbst den Trennungsunterhalt den man wohl doch nicht ausschließen kann, kann er sich in die Haare schmieren und verfeiern.
Und wenn die Kinder 18 sind müssen die sich gerichtlich mit ihm auseinandersetzen, weil nach seiner Meinung ist die Unterstützung mit Schulabschluss rum. Dann macht er lieber Hartz4 oder geht ins Ausland.

Meinen Unterhalt für die Kinder leiste ich ja durch die Betreuung. Im Übrigen ist die sehr intensiv weil meine Tochter Magersucht hat, also nix mit 14 ist das Kind aus dem gröbsten raus. Das ist zeitintensiv und betreuungsintensiv.
Er nimmt ja nichtmal seine alle 14 Tage im Anspruch, kommt einmal die Woche für einen Tag in meine Wohnung um die Kinder zu besuchen. Das aufräumen habe ich dann auch noch am Hals und alles weil ich den Kindern den Vater nicht „wegnehmen“ möchte. Auch keine schöne Situation für mich diese Besuchstage - jucheeee.

Er meint die Tabelle wäre überzogen, die Wohnung zahle ich ja schon mal sowieso, und den Rest würde ich mir dann einsacken.
Ganz im Gegenteil das würde alles direkt auf ein Depot für die Kinder weiterlaufen.

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Ich hab davon eigentlich keine Ahnung, aber so als Idee, wie wäre es denn, wenn ihr gemeinsam für euer Kind ein Konto anlegt, das auf sie läuft und er zahlt darauf ein? Und das Geld wird dann erst vom Kind mit 18 oder so angetastet. Das gäbe ihm vielleicht das Gefühl, dass es für die Kinder ist und ist ja eigentlich das was du auch machen würdest. Nur halt eben ohne Umweg über dich.

Ansonsten ist es ja Quatsch, du würdest ja, ohne Kinder eine kleinere Wohnung mieten können. Dann hättest du da ja weniger Ausgaben (also, zum Thema du mietest die ja sowieso).

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Nach Lesen auch aller Kommentare und deiner Antworten kann ich dir auch nur raten, den Unterhalt vom Jugendamt festlegen und einfordern zu lassen. Dann hast du keinen Ärger, musst dich ihm gegenüber nicht rechtfertigen.

Der Unterhalt steht den Kindern zu, das ist nichts worauf du verzichten solltest oder kannst, da es nicht dein Unterhalt ist. Und die Höhe hängt vom Einkommen des Vaters ab und nicht davon, was er sich so denkt was für Ausgaben du hast. Wenn er Sorgen hat dass du dann ein schöneres Leben hast als ohne seinen Unterhalt, dann muss er damit leben und kann diesen deshalb nicht kürzen.

Die Kinder haben ein Anrecht auf Unterhalt vom Vater. Ob du diesen dann für die Kinder direkt ausgibst oder zum Teil auf ein Sparkonto für sie legst weil du nicht alles aufbrauchst, bleibt dir überlassen. Aber es ist Geld, das den Kindern zusteht. Wenn der Vater gut verdient, muss er sie am Lebensstandard teilhaben lassen, egal ob du auch gut verdienst oder nicht. Wärt ihr noch zusammen oder die Kinder im Wechselmodell hälftig bei ihm, hätte er diese Ausgaben ja auch und die Kinder auch den entsprechenden Lebensstandard.

Hör auf ihn zu bemitleiden. Er ist ein erwachsener Mann und trägt genauso Verantwortung wie du. Wenn er das mit seinem Partyleben nicht vereinbaren kann, als Vater mehr zu leisten als den Unterhalt, dann ist das traurig, aber leider nicht zu ändern. Dass deine Kinder auf ihren Unterhalt verzichten sollen, weil du mit dem Vater nicht härter umgehen willst oder er dir leid tut mit seinen Schwächen, ist aber auch keine Lösung.

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Nur so als Anmerkung: Das JA kann den UH nicht „festlegen“.
Das kann nur ein Gericht.

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Meine Mutter hat nichts für mich eingefordert, der Typ war einfach in unserem Leben nicht vorhanden. Nicht finanziell, nicht emotional, gar nicht.
Ich kann sie sehr gut verstehen und sie hat damit uns eine glückliche Kindheit gesichert, die viel mehr wert ist als jedes Geld der Welt..
ABER wenn dein Ex ja offensichtlich noch Teil des Lebens der Kinder sein will und seine Vaterrolle nicht abgeben sondern vermutlich auch noch ansprüche stellt, muss er wohl zahlen. Das gehört zu seinen Vaterpflichten halt dazu, wenn ihr kein Wechselmodell macht. Da Unterhalt auch rückwirkend gezahlt werden kann, macht es auch für 4 Jahre Sinn, ein Verfahren anzustreben.
Alles Gute euch.

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Ich würde mir einen Anwalt für Familienrecht nehmen. Den brauchst du eh für die Scheidung und nun ist erst mal der Unterhalt für die Kinder zu klären. Es besteht auch Unterhaltspflicht, wenn die Kinder studieren oder eine Ausbildung machen und wenig/nichts dabei verdienen bis zum 27. Lebensjahr.
Daher sollte der Anwalt das fachgerecht regeln.

Auch würde ich dort den Umgang klären lassen. Du musst deinen Ex sicher keinen Umgang in deiner Wohnung gewähren, weil es hier nicht um einen Säugling geht.

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Ihr könnt vereinbaren was ihr wollt.
Immer dieses gegeiere nach der Düsseldorfer Tabelle. Wenn ihr beide viel habt, was soll das dann.
Einigt euch und fertig.
Ich z. B. habe auf alles verzichtet. Was will ich mit seinem Geld.

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Die Düsseldorfer Tabelle dient als Orientierung für den Unterhalt. Es gibt keine genaue Aufstellung, was ein Kind im Monat an Essen, Kleidung usw. kostet, da die Tabelle den Unterhalt pauschal auf Grundlage des Einkommens des Unterhaltspflichtigen und des Alters des Kindes festlegt. Wenn du nicht auf den Unterhalt angewiesen bist, kannst du natürlich entscheiden, einen Teil direkt auf die Kinderkonten zu überweisen. Eine detaillierte Berechnung der "realen" Kosten ist schwierig und nicht notwendig, da der Unterhalt durch die Tabelle geregelt wird.