schwanger vor Beschäftigungsbeginn: Kündigungsschutz?

Hallo,

ich habe da mal eine Frage, also besser gesagt für eine Freundin, die gerade völlig verzweifelt ist.
Nach langer Suche hat sie im Januar endlich einen (unbefristeten) Arbeitsvertrag unterzeichnen können, mit Arbeitsbeginn: 2.5. Nun ist sie ungeplant schwanger geworden. Sie hat Angst es ihrem Chef zu sagen weil sie denkt, dass sie gleich gekündigt wird. Aber gilt denn der Kündigungsschutz nicht auch schon jetzt (also Vertrag ist seit Januar beidseitig unterzeichnet, nur hat sie noch nicht mit arbeiten angefangen) oder erst wenn sie tatsächlich in der Firma arbeitet? Habt ihr vielleicht Ahnung davon oder könnt Tipps geben?

Schon mal vielen Dank für eure Antworten!
LG, Leyla

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Sie hat ab Feststellung der Schwangerschaft Kündigungsschutz. Auch dann, wenn sie noch nicht angefangen hat zu arbeiten, jedoch der Vertrag unterzeichnet ist.

Übrigens kann der Chef den Vertrag auch nicht wieder auflösen/kündigen, oder sonst etwas.
Wenn der Arbeitgeber ankommt und meint, man müsse ja wegen "arglistiger Täuschung" mal reden, dann soll sie sich schon gleich mal an einen Anwalt wenden.
Der Vorwurf der arglistigen Täuschung wird von jedem Arbeitsgericht als Kündigungsgrund kassiert.

Wenn sie noch etwas warten kann, dann sollte sie vielleicht nicht gleich am ersten Arbeitstag dem Chef sagen, dass sie schwanger ist, sondern noch etwas warten.
Blöd natürlich nur, wenn sie einen Job hat, der nicht ganz den Mutterschaftsrichtlinien entspricht.
Als was würde sie denn anfangen?

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Danke für die Antwort!

Sie ist als kaufmännische Angestellte eingestellt, ich denke deswegen gibt es keine Probleme.
Aber sollte sie es dem Chef nicht gleich sagen oder lieber warten?

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Der Fairness halber wuerde ich es gleich sagen und zusehen, dass ich den Job so gut wie moeglich (und so wenig Fehlzeiten wie moeglich) mache.

Ist besser fuers Arbeitsklima und verbessert die Chancen auf eine erfolgreiche Weiterbeschaeftigung nach der Elternzeit.

Sie soll sich aber darauf gefasst machen, dass der Chef alles andere als begeistert sein wird (waer ich auch nicht).

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Klappe halten. Warum?

Wenn die Schwangerschaft nicht hält, dann kann sie wetten, dass sie gekündigt wird.

Ich würde den Job antreten und erst was sagen, wenn der 4. Monat rum ist. "Es war nicht geplant".... sagen.

Gruß

Manavgat

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Ich würde es vor Dienstbeginn meinem Chef "beichten". Alles andere hat einen sehr schalen Beigeschmack.
Sie hat zwar im Moment Kündigungschutz, aber die SS geht vorbei und er kann die Probezeit aufgrund der SS verlängern, so daß, wenn sie wiederkommt, sie sich in der Probezeit mit der dazugehörigen 14-tägigen Kündigungsfrist befindet.
Jemand der mich derart hintergehen würde, der käme nicht wieder - meine Meinung.
Und zur Idee mit dem anwalt kann ich nur sagen: schlechte Vertrauensbasis für ein Arbeitsverhältnis. Ich würd´s ihm vorher sagen und mir auch schon mal Gedanken machen, wie es nach der SS beruflich wieter gehen kann, damit der AG merkt, daß man sich Gedanken macht und ihn auch nicht im Regen stehen lassen will.

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Wie sieht es denn mit einer Probezeit aus? Mag ja sein, dass beide Parteien den Vertrag bereits im januar unterzeichnet haben, dennoch kann sie ab Mai eine Probezeit haben!! Und in der kann man bekanntlich ohne Grund entlassen werden!

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Hallo,

so wie ich informiert bin fällt die Probezeit ins Wasser, wenn man Schwanger ist.

Meine Tante hat auch in einem Unternehmen angefangen und nen Monat später gesagt dass sie Schwanger ist. Sie hätte 6 Monate Probezeit gehabt.
Der Chef wollte sie unbedingt los werden, doch sie konnte aufgrund der Schwangerschaft nicht in der Probezeit entlassen werden.

Das ist ja die eigendliche Angst der Chefs, deshalb fragen sie ja schon vorher ob man Schwanger ist.

Man muss diese Frage übrigens nicht wahrheitsgemäß beantworten. Keiner kann einem dann was.

Ob es moralisch richtig ist sei dahin gestellt.

Doch das recht ist auf der Seite der werdenden Mütter.

LG Mona