Bei Durchschnittlohn 2200 wirklich nur 1000 Euro ALG I ???

Mein Mann wird zwar von seinem alten AG wieder eingestellt, aber jetzt doch erst ab 01.04.09.
Nun müssen wir doch noch diese ganzen Formulare ausfüllen.
Mein Mann hatte im letzten Jahr im Schnitt einen durchschnittlichen Bruttolohn von 2.200 Euro. Da er ein halbes Jahr über ne Zeitarbeit gearbeitet hat, ist dieser Schnitt nun so niedrig :-(
Was ist besser ALG 1 oder 2 oder werden wir vom AA darauf hingewiesen, daß evtl. das 2er besser ist oder soll ich schon mal BEIDE ausfüllen, nicht nur das 1er ? Wir haben 2 Kinder, ein Eigenheim, haben mittlerweile bei über 40 Firmen angefragt, aber entweder sucht keiner oder Absagen.
Lt. meiner Freundin, deren Mann auch arbeitslos ist, kriegt man bei unserem Durschnittslohn nur knapp 1000 Euro Arbeitslosengeld und ich frage mich, wie wir davon die Hausraten jeden Monat zahlen sollen, da wir die kommenden Monate nicht mit Rücklagen überbrücken können, da keine Rücklagen mehr da sind :-(
Wir haben es die letzten Monate gerade mal so geschafft, daß unser Konto annähernd bei 0 ist.
Wie ist das mit dem Kinderzuschlag ? Wir haben ein Nebengewerbe, aber das ist saisonal und nur Dezember - Februar. Ich hab mal so ausgerechnet, daß wir da netto jeden Monat so 300 Euro neben zu haben (also von Dezember jetzt bis Februar), dann aber die restlichen 9 Monate nichts mehr. Wird das angerechnet ? Können wir dann den Kinderzuschlag vergessen, wegen diesen läppischen 3 Monaten Nebeneinkommen ?
Weiß momentan nicht weiter, wenn wir wirklich nur knapp 1000 Euro kriegen und bis April ist noch lange...
Gruß
megameier

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Hallo,

Ihr könnt Euch nicht aussuchen, ob Ihr ALGI oder II beantragen wollt. Sofern Anspruch auf ALGI besteht, ist der vorrangig vor ALGII zu beantragen. Wird Euer tatsächlicher Bedarf mit ALGI und sonstigen Einkommen wie dem Nebengewerbe und Kindergeld nicht gedeckt, könnt Ihr ergänzendes ALGII beantragen oder - je nach Einkommenshöhe - auch Kindergeldzuschlag und Lastenzuschuß.

Das ALGI beträgt ja 67% vom durchschnittlichen Nettoeinkommen, somit kommt das schon hin, dass er nur etwa 1000 Euro Anspruch hat.

Gruß,

W

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Ihr habt beim ALG 2 einen Bedarf von 316 Euro für jeden Erwachsenen und 211 Euro für jedes Kind. Da ihr ein Eigenheim habt wird natürlich nicht die Miete übernommen. Aber die Arge kann die Zinsen (nicht die Tilgung) im angemessenen Rahmen übernehmen.
Zunächst müsst ihr ALG 1 beantragen. Wenn das ALG 1 unter dem Bedarf von ALG 2 liegt, dann könnt ihr dieses ergänzend dazu beantragen, sodass ihr auf euren ALG 2 Bedarf aufgestockt werdet. Allerdings wird ads ALG 1 zu 100% angerechnet. Anders als bei Erwerbseinkommen gibt es nämlich beim ALG keinen Freibetrag. Wenn ihr andere Einnahmen, wie z.B. durch ein Nebengewerbe habt, dann werden diese natürlich mit berücksichtigt.

Vielleicht solltet ihr schnellstens einen Termin mit der Bank vereinbaren, ob ihr die Raten für das Haus bis März oder April aussetzen könnt.
Ausserdem solltest du dich schleunigst nach einem Job umsehen. Und wenn es nur ein 400 Euro Job ist.

Wenn ihr den Hauskredit nicht mehr bedienen könnt, dann müsst ihr wohl oder übel verkaufen. Es ist nicht Aufgabe der Arge euch euer Eigenheim zu erhalten.

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<<Wenn ihr den Hauskredit nicht mehr bedienen könnt, dann müsst ihr wohl oder übel verkaufen. Es ist nicht Aufgabe der Arge euch euer Eigenheim zu erhalten.
<<

Sorry, aber das baut mich unwahrscheinlich auf. Ich kann jetzt nicht, alles was wir uns mühsam aufgebaut haben, wegen einer Durststrecke, die rund 4 Monate andauert, aufgeben und verkaufen. Es ist nicht die Aufgabe der Arge, richtig. Und dennoch können wir nichts dafür, daß mein Mann unverschuldet seine Arbeit verloren hat. Die Raten können wir nicht aussetzen, nur die Tilgungsraten, die sind minimal, das hilft uns nicht weiter. Die Zinsen können zwar ausgesetzt werden, müssen dann aber auf einmal wieder zurück gezahlt werden, können also nicht an die Laufzeit rangehängt werden, sondern wenn wir 3 Monate aussetzen, dann müssen wir nach den 3 Monaten die kompletten Zinsen nachzahlen, das geht auch nicht.
Es ist ja nicht so, daß wir nichts tun. Wie gesagt, haben wir über 40 Firmen angefragt, aber kein Erfolg und ich selbst finde auch absolut nichts. Man muß nur erwähnen, daß man 2 Kinder hat, dann ist einem ne Absage als Frau schon sicher, auch wenn man beteuert, daß für Kinderbetreuung gesorgt wird.

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Hallo,
das ist ja schön das ihr nicht unbedingt etwas für die Arbeitslosigkeit könnt.

Ihr könnt aber etwas dafür ein Eigenheim gekauft zu haben, ohne eine adäquate Risikovorsorge getroffen zu haben.
Die Allgemeinheit kann schlicht und ergreifend auch nichts für eure "windige" Eigenheimfinanzierung.

Das sind natürlich alles "Sachen" die man nicht hören möchte.
Hören möchtest du jetzt vor Weihnachten, dass der Prinz auf seinem Pferd kommt und euch eure Sorgen und Schulden nimmt.
Das entspricht aber leider nicht der Realität.

Die Realität wurde dir schon genannt.
Wenn ihr das Eigenheim nicht bezahlen könnt müsst ihr es verkaufen.
Wenn ihr nicht verkaufen wollt dann schickt euch die Bank in die Zwangsvollstreckung.
Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Entweder ihr stundet die Raten, oder euer Haus ist futsch bis April.

Gruß
Demy

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Ihr habt keine Wahlmöglichkeit. ALG I muss dein Mann beantragen. Sollte das unter eurem ALG II Bedarf liegen könnt ihr ergänzend ALG II beantragen. Das ALG I wird beim ALG II komplett angerechnet.

Statt ALG II kommt ggf. Kinderzuschlag oder Wohngeld/Lastenzuschuss in Frage.

Hier gibt es einen ALG I Rechner:
http://www.pub.arbeitsamt.de/alt.html


Wegen dem ergänzenden ALG II: Euer Bedarf liegt bei 2x 316 Euro + 211 Euro pro Kind + angemessene Kosten der Unterkunft (Raten fürs Haus werden nicht berücksichtigt), nur die Zinsen + angemessene Nebenkosten + Heizkosten
Das ALG I, Kindergeld, Elterngeld (der Teil über 300 Euro), sonstiges Einkommen werden komplett angerechnet. Sollte weiteres Erwerbseinkommen vorhanden sein gibt es auf das Bruttoeinkommen einen Freibetrag, welcher vom Netto abgezogen wird. Das was übrig bleibt wird angerechnet.

Hier kannst du dich über die Voraussetzungen zum Kinderzuschlag informieren:
http://www.arbeitsagentur.de/zentraler-Content/Veroeffentlichungen/Merkblatt-Sammlung/MB-Kinderzuschlag.pdf
Das gibt es aber nicht zusätzlich zum ALG II, sondern nur stattdessen, sofern die Voraussetzungen eben erfüllt sind.
Dazu könnt ihr Wohngeld (bei Eigentum Lastenzuschuss) beantragen.

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Es sind mit Kind 67 % vom Durchschnittsnetto. Für den kurzen Zeitraum würdet ihr ALG2 (ergänzend) nur als Darlehen bekommen - ich denke der Aufwand lohnt nicht. Allerdings könntet ihr Lastenzuschuss (Wohngeld für Eigenheimbesitzer) beantragen.

Wenn Du ein Kind im Kiga hast, dann stell beim Jugendamt einen Antrag auf Übernahme der Betreuungskosten.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

40 Firmen sind nicht viel - es müssen mehr Bewerbungen werden. Dann wird das schon.

Laut meiner persönlichen Statistik kamen die ersten Reaktionen immer nach der 60. Bewerbung - die waren dann noch nicht immer positiv und ab der 180. hatte ich einen neuen Arbeitsvertrag. Scheint aber was mit dem Zeitfenster zu tun zu haben. ;-)

Geduld, Geduld....

Wenn ihr eine nette Bank habt, könnt ihr mal über die Raten sprechen. Evtl. lassen sich ein oder zwei Raten stunden - aber nciht mehr. Allerdings müsst ihr diese dann umgehend nachzahlen.... Bringt wahrscheinlich nicht viel (nur Ärger und zusätzliche Zinsen ;-)) wäre aber eine eine Möglichkeit, die zumindest in eure Überlegungen miteinfließen sollte.

LG Marion

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Hallo Marion,

es kommt nicht auf die Masse der Bewerbungen an, sondern vor allem auf die Qualität!

Ich habe vor meinem jetzigen Job 10 Bewerbungen geschrieben und jede hat einen ganzen Abend gedauert (voll berufstätig + Kind). Klar steigt die Wahrscheinlichkeit mit den Bewerbungen. Aber es nützt nichts, kettenbriefartig 100 Bewerbungen loszuschicken, die sich alle ähneln. Das merken die Arbeitgeber - rausgeschmissenenes Geld. Jede einzelne muss genau auf den Arbeitgeber zugeschrieben werden, und zwar auch beim Lebenslauf! Das dauert ...

Liebe Grüße
Nele

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Hallo!

Wenn man arbeitslos wird, erhält man ein Jahr lang ALG I, das sind (soweit ich weiß) ca. 67% des letzten durchschnittlichen Nettoeinkommens. Daher muss dein AG auch eine Verdienstbescheinigung über die letzten 12 Monate ausfüllen.

Erst wenn diese Zeit abgelaufen ist, bekommst du ALG II. Wenn dein Mann z. B. arbeitet und über eine bestimmte Grenze hinaus verdient, bekommst du dann u. U. nämlich gar nichts mehr, während du auf jeden Fall ALG I bekommst.

Ansonsten: ALG II ist ein fester Regelsatz, der sich nicht nach dem Einkommen sondern nach der persönlichen Situation (also: Alleinstehend / Verheiratet / Kinder etc) richtet. Da gibt es feste Regelsätze - du kriegst in der Regel weniger ALG II als ALG I.



Schöne Grüße

Nicole

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Hi,

also, ich habe bei einem niedrigeren brutto und 1 Kind und Stkl. 3 ca. 1100€ ALGI bekommen.

Ansonsten: Alle Versicherungen anschreiben und für die Dauer das Arbeitslosigkeit aussetzen (außer Privathaftpflicht, etc.), bei evtl. Krediten die Bank anschreiben/ansprechen, welche Möglichkeiten bestehen die Raten vorübergehend zu reduzieren, evtl. 1 Auto abmelden (haben wir auch gemacht)

GANZ WICHTIG: frühzeitig damit anfangen! Wir haben leider zu lange gewartet und die Probleme haben wir 1,5 Jahre nach der Arbeitslosigkeit noch!

Lastenzuschuß beantragen, Befreiung/Reduzierung KiGa-Beitrag beantragen (falls es kleine Kinder sind)

Naja, und mit ca. 1700€ KANN man hinkommen - aber leicht ist es nicht.... man muss auf vieles verzichten.

Gruß
Kim

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Wir haben eh nur ein Auto, weil mein Mann solange krank war und wir damals das 2. schon weggetan haben.