Elternzeit - Kündigungsmöglichkeit? - Zumutbarkeit Arbeitsweg

Hallo zusammen,

mein Elternjahr ist gerade abgelaufen und ich würde mich jetzt gerne selbständig machen. Um eine Unterstützung für die Existenzgründung zu erhalten müsste ich allerdings arbeitslos sein. Da für die 3 Jahre Elternzeit ja bekanntermaßen eine Kündigungssperre besteht wäre es für mich interessant zu wissen, wo die Grenze der Zumutbarkeit des Arbeitsweges liegt. Der liegt bei mir bei über 100 km (hin und zurück). Wäre das eine Argumentationsgrundlage für meinen Arbeitsgeber und mich. Kennt sich da jemand mit aus?

Danke und Gruss!

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Nö, wäre es nicht. 50 km einfach sind durchaus angemessen.

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Ich fahre auch 80km zur Arbeit, was ist denn daran schlimm ;-) ? Ne, das ist nicht wirklich ein Grund :-)


LG

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ich fahr 60km einfach und ich ich weiß, dass bei meinem Arbeitgeber Leute Arbeiten die noch 30 km weiter weg wohnen.

Warum kündigst du dann nicht einfach, wenn du nicht mehr dort arbeiten möchtest.

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Hallo...

also ich finde 50km auch noch ok. Eine Freundin von mir hat einen Arbeitsweg von oneway 120km...

Ist alles machbar - wenn auch lästig

LG
Steffi

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Kommt darauf an, in wie weit dir das Schwierigkeiten macht.
100km fährt man ja auch eine Weile, das bedeutet längere Kinderbetreuungszeiten, die abgedeckt sein müssen.

Es kann durchaus sein, dass man kündigen kann, wenn man nachweisen kann, dass der Fahrtweg so zu Problem wird. Allerdings könnte das der Arbeitgeber ggf. auch mit Verkürzung der Arbeitszeit lösen.

Jetzt wirklich nur deshalb zu kündigen, weil man sich auf Kosten der AfA selbstständig machen will, ist schon ein bisschen grenzwertig.

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Ich wollte jetzt nicht den Eindruck erwecken, mich auf Vater Staats Kosten einen schlanken Lenz zu machen. Es ist nur einfach so, dass es schon alleine aufgrund von Krankenversicherung einfach finanziell ohne Unterstützung nicht machbar ist (und die zahlt der Staat ja sowieso in der Elternzeit), bis das Ganze dann mal richtig angelaufen ist.
Und von der Fahrtzeit her sind es mit Stau um die 2h Fahrt täglich. Somit müsste ich meine Tochter mit einem Jahr mind. 10h unterbringen können, da mein Arbeitgeber verlangt, dass ich volle Tage arbeite.
Das funktioniert alles hinten und vorne nicht. Und glaubt mir, ich habe da SEHR gerne gearbeitet und es fiel mir schwer die Entscheidung zu treffen.

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Ich hatte nach meiner Elternzeit vor 5 Jahren das Problem, dass ich in Halle wohnte, mein Arbeitgeber in Hannover war. Als ich in die Elternzeit ging, versprach mir mein AG, dass er mich in die Dependance nach Leipzig weitergibt, hat dies aber nicht eingehalten.

Ich sollte also jeden Tag von Halle nach Hannover fahren, um dort zu arbeiten. Daraufhin habe ich dann gekündigt.

Ich habe ausnahmsweise keine Sperre gekriegt, weil DIESE Strecke nicht zumutbar war. Aber wir reden hier ja auch von fast 3 Std. Zugfahrt pro Strecke.

LG
Nicci

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Hi,

ich denke nicht - ich fahre auch 100 km hin und zurück und kenne viele, die das tun. Halte es also für normal!

LG, Nele

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Hi,

also, mir hat man während der Arbeitslosigkeit gesagt, dass eine einfache Fahrtstrecke von 1,5h als zumutbar gilt.

D.h. ich hätte durchaus eine Stelle in Düsseldorf annehmen müssen (ich wohne ca. 40min nörl. von Koblenz)!.

Gruß
Kim

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Generell gilt als Zeitaufwand für den zumutbaren Arbeitsweg, dass du max. 50% der Arbeitszeit für den Hin- und Rückweg pro Tag auf dich nehmen musst.

In der Praxis: wenn du 8 Std. arbeitest (ohne Pause rechnen), dann ist es zumutbar, wenn du eine Zeit von 2 Std. Hin- bzw. Rückfahrt hast (also insgesamt 4 Std. Fahrzeit).

LG
Nicci

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Hm, ich hatte gehört, dass die Zumutbarkeit bei Müttern niedriger liegen soll. Aber vielen Dank für die Info!

Auch allgemein, danke für eure Meinung, auch wenn es bestimmt schwer verständlich ist, wieso und weshalb ich das SO mache, wenn man das ganze Drumherum nicht kennt.

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Ich verstehe dein Problem nicht. Du kannst innerhalb der Elternzeit jederzeit kündigen, auch mit einer Frist zum Ablauf der Elternzeit und nach der Elternzeit gilt sowohl für dich als auch den AG wieder alles normal.

Also wo liegt das Problem zu kündigen? Du brauchst dafür keine Begründung!

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Bei Eigenkündigung bin ich 3 Monate für die Förderung gesperrt...

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Da wäre es wohl gut gewesen zum Ende der Elternzeit zu kündigen, denn damit hättest du ja die drei Moante überbrückt.

Finde es sowieso etwas merkwürdig, sich erst jetzt Gedanken darum zu machen, dass einem der Weg zu lang ist.

Nun ist es allerdings dafür etwas spät, evtl. bekommst du deinen AG dazu dir zu kündigen, entweder weil du fragst oder weil du nicht zur Arbeit erscheinst, versaut aber sicher den Lebenslauf!