Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach Menschen die durch das Promotionsvefahren durch sind, bzw. noch mitten drin sind.
Vorzugsweise extern Promovierende
Ich hätte ein paar Fragen zu formellen Dingen.
Einen Betreuer habe ich fest - von meiner alten Uni.
Nun habe ich mich durch die Promotionsordnung der Uni gewühlt und leider wird die externe promotion da nicht sooo arg ausgeführt.
Ich habe einen gut bezahlten Job, der mir die promotion auch zeitlich nebenberuflich erlaubt - daher keine Wissenschaftliche Mitarbeiter Stelle oder ein Promotionsstudiengang.
Ist es so dass ich jetzt quasi "einfach" meine Dissertation schribe und dann anschließend das Promotionsverfahren anmelde - inklusive Abgabe der Dissertation?
So steht es in der promotionsordnung.
Ich kann das kaum glauben - das Thema der Magisterarbeit musste ich ja auch vorher genehmigen lassen.
Wie seid ihr auf eure Themen gekommen?
Wonach habt ihr diese ausgewählt?
Frei von der Leber weg?
Wie schnell seid ihr gewesen bei der Anfertigung eurer Dissertation bzw. beim gesamten Verfahren?
Es wäre schön wenn mir jemand so ein paar Erfahrungsberichte geben könnte.
Mein Doktorvater ist bis Mitte Januar im Urlaub und ich will mich aber gern schon bissl vorbereiten was das ganze drum herum angeht damit ich im neuen Jahr gleich durchstarten kann.
Achso, die Promotion ist im Bereich Geistes- & Sozialwissenschaften, genauer Kognitionspsychologie, Lerntheorein, Pädagogische Psychologie.
LG danke Cal
Wer hat (möglichst extern) promoviert?
Hallo Cal,
ich promoviere zwar nicht, aber:
Ein Thema muss genehmigt werden, das geschieht wenn das Promotionsverfahren eröffnet wird.
Bitte kläre alles gründlichst im Voraus mit deinem Professor und dem Fakultätsdekan ab, nicht, dass du dir die ganze Mühe umsonst machst.
Viel Erfolg!
Avi
Hallo Avi,
vielen Dank für deine Antwort.
So kenne ich das eigentlich auch.
Aber in der Promotionsordnung steht dass die Dissertation in 3-facher Ausführung dem Promotionsrat vorgelegt wird und bei ausreichender "Gutfindung" durch das Gremium dann das Promotionsverfahren eröffnet wird.
Daraus habe ich gelesen dass ich quasi erst "wild" die Dissertation schreibe und mit dem fertigen Werk dann da antrete und hoffe dass die es gut finden damit das offizielle Verfahren eröffnet wird.
Seltsam.
Man kann aber jetzt vor Nuejahr auch niemanden mehr erreichen.
LG
Cal
Hallo Cal,
das Prüfungsamt Deiner Uni kann Dir bei den Formalia bestimmt weiterhelfen.
LG Multivitamin
PS. Da sich Promotionen erfahrungsgemäß über (meist nicht wenige) Jahre hinwegziehen, kommt es auf 1-2 Wochen dann auch nicht an.
Hallo multivitamin,
ja ich weiß dass es ein paar Jährchen dauern kann - in der Regel 3, wenn man etwas "schludert" auch mal 6 bis mehr..
Beim Prüfungsamt war ich schon - die haben mich an meinen Doktorvater verwiesen, bzw. an das Promotionsgremium.
Tja, die einen sind erst zuständig wenn die Dissertation fertig ist.
Und der andere macht Winterurlaub
Klar kommt es auf die maximal 4 Wochen bis Januar nicht wirklich an - aber ich würde eben gern schon gut "vorbereitet" in die erste Konsultation gehen und nicht mit solchen Kinderschuh-Problemchen ankommen, wenn ich dirt schon ganz essentielle Dinge klären könnte.
Außerdem bin ich hoch motiviert und strotze vor Beginnerleidenschaft
Dann fang doch schon mal an:
Was die meisten Dr.-Väter/Mütter zu Beginn haben wollen ist ein 2-10 seitiges Exposè (Umfang abhängig vom Fachgebiet und dessen Üblichkeiten) wo Du darstellst, WAS Du WIE, WANN und WARUM untersuchen willst.
Da bist Du mal mindestens die nächsten 4 Wochen beschäftigt.
LG Multivitamin
Hallo,
erstmal: Die Promotionsordnungen sind von Uni zu Uni, teilweise sogar noch von Fakultät zu Fakultät unterschiedlich. Daher helfen Dir gute Ratschläge an dieser Stelle nur bedingt - verbindlich ist das, was in der Promotionsordnung Deiner Fakultät steht! Bei mir damals (Ingenieurwissenschaften) unterschieden sich die Verfahren von interner und externer Promotion nicht; ich habe die Arbeit zwar als wissenschaftliche Mitarbeiterin begonnen, aber erst eingereicht, als ich schon nicht mehr an der Uni war. In anderen Bereichen (z.B. Jura) kann das allerdings anders sein.
Bei mir war es so, wie du es auch aus der Promotionsordnung herausgelesen hast: die Dissertation war fertig, als ich beim Fakultätsrat die Eröffnung des Verfahrens beantragt habe. Das Thema ist ja mit Doktorvater/-mutter abgesprochen und er/sie hat die Arbeit sinnvollerweise auch gelesen, bevor sie eingereicht wird. Damit sollte es eigentlich nicht passieren, dass die Arbeit zurückgewiesen wird... Üblicherweise bewertet der Fakultätsrat die Arbeit sowieso nicht direkt, sondern er eröffnet nur das Verfahren und bestimmt einen Promotionsausschuß. Erstgutachter wird Dein Doktorvater, evtl. ist man Dir sogar dankbar, wenn Du auch den Zweitgutachter vorschlägst. Es gibt allerdings auch Promotionsordnungen, in denen man die Promotion vorab anmelden kann. Aber auch dort sollte immer das direkte Einreichen möglich sein.
Zur Zeitschiene:
1. Du schreibst die Arbeit. Wie lange das dauert, kann man nicht sagen, das hängt von Deinem Zeitbudget, den Wünschen Deines Doktorvaters, evtl. langwierigen Untersuchungen etc. ab.
2. Du reichst die Arbeit ein, das Verfahren wird eröffnet. Es müssen Gutachten zu der Arbeit angefertigt und ein Termin für die Verteidigung gemacht werden. Das kann sich durch diverse Dinge ziemlich hinziehen. Bei mir war es z.B. damals so, dass der Fakultätsrat nur in der Vorlesungszeit tagte, Prüfungen ebenfalls nur in der Vorlesungszeit durchgeführt wurden und schließlich ein Termin gefunden werden mußte, der beiden Gutachtern und dem Vorsitzenden des Promotionsausschusses paßte...
Ich habe die Arbeit im Juli eingereicht, die Prüfung war dann im November.
3. Du verteidigst Deine Arbeit (und bestehst). Eventuell bekommst Du Auflagen für die Veröffentlichung.
4. Du überarbeitest ggf. die Arbeit und veröffentlichst sie. Erst nachdem das geschehen ist (durch Einreichen bei der Universitätsbibliothek) ist das Verfahren abgeschlossen und Du ein "vollgültiger" Doktor. Das dauerte bei mir dann nochmal ein gutes Vierteljahr, kann aber schneller gehen, wenn man elektronisch veröffentlicht.
Wenn Du gerade erst anfängst, würde ich mir um den Formalkram noch keine vertieften Gedanken machen - es sei denn, es werden irgendwelche Vorbedingungen an die Promotionsfähigkeit gestellt, um die Du Dich kümmern mußt. Das kann vorkommen, wenn Du fachfremd bist, dann mußt Du schlimmstenfalls ein paar Scheine nachholen.
Ansonsten überlege Dir lieber, was Du gerne machen möchtest und wie Du das Thema angehen würdest.
tschüß
Heike
Hallo Heike,
vielen vielen Dank für deine ausführliche und auf den Punkt getroffene Antwort!
Also habe ich es doch nicht falsch verstanden.
Gut dann kann ich mir jetzt Gedanken um den genauen Untersuchungsgegenstand machen.
Die Zulassungsvoraussetzungen erfülle ich alle - ich bin auch nicht fachfremd.
Dass es alles in allem so lange dauert war mir klar, die magisterarbeit war ja schon ein langwieriges projekt - bei mir mit 170 Seiten .
Aber ich mag es sehr wissenschaftlich zu arbeiten und zu schreiben.
Vielleicht kann ich sogar gleich auf meine Magisterarbeit aufbauen/anschließen, das Thema gibt genug her.
Würde dann aber eine rein theoretische Arbeit ohne empirische erhebungen werden - aber ich habe gelesen das würde gehen.
Vielen Dank nochmal und LG
Cal