Zeitarbeitsfirma... hilfe!

Hallo zusammen,

ich habe ein ganz ganz dickes Problem: Ich habe bei Randstad einen Vertrag unterschrieben.

Da ich alleinerziehend bin und kurz vor Weihnachten wirtschaftsbedingt meinen Job verloren habe, musste halt schnell was Neues her... Da Stellenangebote hier zur Zeit sehr rar sind, habe ich mich auf eine Stelle bei Randstad beworben und bin auch genommen worden.

Seit dem 25.01. arbeite ich nun als Buchhalterin für diese Firma. Gehaltlich etc. kann ich mich eigentlich nicht beklagen, das was ich mindestens haben wollte, haben sie mir vertraglich festgehalten.

Die Firma, in der ich eingesetzt bin, ist sehr zufrieden mit mir. Ich lerne schnell und brauchte nach einer halben Woche keine Einarbeitung mehr. Soweit so gut...

Nun hat mein Sohn in der Nacht 3/4. Februar dermaßen hohes Fieber bekommen, dass ich natürlich am 04.02. mit ihm zum Arzt musste. Ich mich also ordnungsgemäß gemeldet, bei Randstad und bei dem Unternehmen, wo ich eingesetzt bin. Die Frau von Randstad hat zwar nen bissl blöd reagiert, aber im Endeffekt hat sie mir zugestimmt, als ich sagte, man suche sich das halt nicht aus. Mir wäre es auch lieber, es wäre jetzt nicht so gekommen, aber es ist nunmal so.

Habe dann vom Kinderarzt eine Bescheinigung bekommen, dass ich am 04.02./05.02. fürs Kind zuhause bleiben darf. Mein Sohn hat laut KIA eine Mandelentzündung und soll Antibiotikum nehmen. Allerdings war ich nur am 04.02. zuhause, weil ich freitags die Zentrale bedienen muss und kein Ersatz für den Tag da ist. Also habe ich meine Mutter bekniet, am 05.02. auf meinen Sohn aufzupassen, damit ich arbeiten gehen kann.

Leider wollte mein Sohn seinen Antiobiotika-Saft nicht zu sich nehmen. Es ging ihm bis Samstags ziemlich mies, dann gings steil bergauf. Montags habe ich ihn dann wieder in den Kindergarten gebracht und war normal arbeiten. Dienstags auch - bis mittags der Anruf kam, dass Collin abgeholt werden müsse, er hätte hohes Fieber und würde sich nicht gut fühlen. Da ich natürlich nicht auf Arbeit weg konnte , hat mein Freund das Abholen für mich übernommen und sich so lange um meinen Sohn gekümmert, bis ich nach Hause kam. Abends sind wir dann ins Krankenhaus gefahren, weil kein Kinderarzt mehr zu erreichen war. Diagnose: Doch kein bakterieller Infekt, es sei ein Virus. Wäre also nicht schlimm, dass Collin seinen AB-Saft nicht nehmen wollte, würde sowieso nichts bringen bei nem Virus. Alles klar... also wieder heim.

Mittwochs hat mein Freund (übrigens nicht der Vater vom Kind) sich dann bereit erklärt, auf den Wurm aufzupassen, er würde seine Termine verschieben, das würde schon passen. Als ich dann von der Arbeit kam, ging es meinem Wurm so dermaßen schlecht, dass wir die ganze Nacht an seinem Bett gewacht haben, weil das Fieber nicht sinken wollte.

Donnerstags habe ich mich gleich morgens mit ihm auf den Weg ins KH gemacht. Meinen Freund habe ich gebeten, doch bitte in der Firma und bei Randstad anzurufen und Bescheid zu geben, ich würde mich melden, sobald ich Näheres weiß. Wäre ich nicht schon vor den Bürozeiten mit dem Kleinen losgezogen, dann hätte ich das selbst erledigt. Naja... Jedenfalls durfte er sich bei der "Vertriebsdisponentin" am Telefon schon dafür rechtfertigen, dass mein Kind schon wieder krank sei, das würde doch nicht gehen... Er erwiderte nur: "Frau B., sowas sucht man sich doch nicht aus! Frau W. wird sich bei Ihnen melden, sobald sie weiß, was mit ihrem Sohn ist." Keine 30 Minuten, nachdem er sie informiert hatte, versuchte sie bereits, mich auf dem Handy zu erreichen. Hat man im Krankenhaus ja auch ständig bei sich, ne?

Diagnose im KH: Doch ein bakterieller Infekt, Rachenraum ganz rot... Wenn er keinen AB-Saft nimmt, sollen wir es doch mal mit zerkleinerten Tabletten versuchen. Sollte das Fieber innerhalb von 24 Stunden nicht sinken, wiederkommen, einweisen lassen! Betreuungsbescheinigung für 11.02./12.02. mitbekommen. Okay. Ich also Frau B. von Randstad angerufen und ihr mitgeteilt, was los ist...

Leute, was jetzt kommt, habe ich noch nie erlebt! (Kurzfassung... das ganze Gespräch würde den Rahmen sprengen)...

Ich: "Frau B., meinem Sohn gehts immer noch sehr schlecht. Wir sollen es jetzt mit Tabletten versuchen, wenn alles nichts hilft, müssen wir ihn morgen ins Krankenhaus bringen".

Sie: "Frau W., ich sags Ihnen ganz ehrlich: Wenn Sie nicht so gute Leistungen erbracht hätten, dann wären Sie jetzt weg vom Fenster... Aber eins können Sie mir glauben: Ein Bein haben Sie sich definitiv bereits gebrochen. Was hat Ihr Kleiner denn jetzt? Und was hatte er letzte Woche?"

Ich: "Er hat immer noch das Gleiche wie letzte Woche. Die Ärzte sind sich nicht einig, ob es sich nun um eine bakterielle Infektion oder um einen Virus handelt - jedenfalls gehts ihm sehr schlecht, er fieber nun den dritten Tag sehr hoch."

Sie: "Haben Sie denn keine Möglichkeit, Ihren Sohn irgendwo unterzubringen? Wissen Sie, Frau W., ich muss auch an meine Kunden denken. Wissen Sie, wie ich jetzt da stehe? Das wirft kein gutes Licht auf Sie."

Ich: "Mir ist das wirklich unangenehm, Frau B., aber er ist so krank, ich kann ihn nirgendwo hingeben. Ich habe ein gut funktionierendes Netzwerk, aber wenn mein Kind so krank ist, dann habe ich zuhause zu bleiben. Sie müssten meine Einstellung eigentlich mittlerweile schon kennengelernt haben. Immerhin war ich die restliche Zeit auch arbeiten, obwohl mein Kind krank war. Aber es geht einfach nicht mehr, ich muss hierbleiben. Wie gesagt, wenn er die nächsten 24 Stunden nicht auf den Damm kommt, muss ich ihn ins Krankenhaus einweisen lassen."

Sie: "Alles klar, Frau W. Ich werde mich jetzt mit dem Kunden unterhalten und dem Bescheid geben. Und informieren Sie mich bitte, wenn es was Neues gibt."


30 Minuten später ruft sie erneut an...

Sie: "Frau W, wenn Ihr Sohn doch morgen im Krankenhaus liegt, dann könnten Sie doch eigentlich arbeiten kommen oder?"

Ich: "Ich werde ihn doch nicht alleine dort lassen! Wie stellen Sie sich das denn vor?

Sie: "Ja haben Sie denn niemanden, der bei ihm bleiben kann?"

Ich: "Höchstens meine Mutter. Aber die hat morgen früh selbst Frühdienst bis 15 Uhr und ich kann wohl schlecht von ihr verlangen, dass sie den Dienst für mich verschiebt."

Sie: "Tja, das ist wirklich schlecht. Das zweite Mal - und Sie sind erst 3 Wochen hier. Schade, wenn man deswegen seinen Job verliert. Schauen Sie dann aber bitte, dass Sie am Dienstag auf der Arbeit erscheinen. Das wird dann auch ein klärendes Gespräch nächste Woche geben!"

Ich hab entnervt aufgelegt. Das ganze Wochenende habe ich mich nun darüber aufgeregt... Denn mein Sohn musste Freitag wirklich ins Krankenhaus. Und was kam dabei raus? Er hat eine Lungenentzündung und muss mindestens bis Mitte der Woche stationär bleiben. Super!

Ich ringe um Fassung und weiß nicht, wie ich denen das morgen beibringen soll. Mein Freund bleibt diese Nacht bei meinem Sohn, damit ich morgen früh auf die Arbeit fahren kann! Ich hoffe, dass sie recht früh dort zum Gespräch erscheint (wenn denn überhaupt) und dann werd ich ihr meine Meinung sagen.

Ich arbeite wirklich gern dort, wo ich eingesetzt bin. Es macht mir viel Spaß und ich lerne viel. Ich habe keinen Grund, absichtlich der Arbeit fernzubleiben. Ich bin niemand, der wegen nem kleinen Furz quer zum Arzt rennt und zuhause bleibt. Aber eine Lungenentzündung und tagelanges hohes Fieber ist nun wirklich ein guter Grund, für meinen Sohn zu sorgen. Wirklich, kein Job der Welt ist es wert, dass man dafür seinen Sohn im Stich lässt. Ich habe ihr am Telefon gesagt, dass ich doch nicht auf der Arbeit die Verantwortungsvolle spielen kann und hier zuhause dafür dann sämtliche Verantwortung an den Nagel hänge und von mir wälze.

Da verlangt die wirklich von mir, dass ich mein Kind entweder alleine im Krankenhaus lasse, oder die Verantwortung auf jemand anderen übertrage! Das kanns doch echt nicht sein. Und diese Drohungen von ihr.... Wir sprechen uns noch... Ein Bein haben Sie sich bereits gebrochen... Tze!

Ich mache meine Arbeit wirklich gut und "der Kunde" ist sehr zufrieden mit mir. Weder Randstad noch dem Kunden entsteht durch meine Abwesenheit ein finanzieller Schaden, weil ich Krankengeld von der Krankenkasse für diese Zeit bekomme. Mein Sohn hat leider vorher keinen Antrag gestellt, obs der Mama grade in den Kram passt, wenn er krank wird. Es ist mir wirklich unangenehm und natürlich möchte ich meinen Job nicht verlieren, aber mittlerweile bin ich der Ansicht, dass ein Arbeitgeber, der so wenig Verständnis für meine derzeitige Situation aufbringt, definitiv der falsche für mich ist!

Habe mir überlegt, ihr morgen während dem Gespräch zu sagen, dass sie mir doch bitte kündigen soll, wenn sie kein Verständnis dafür hat, dass ich für meinen Sohn da sein muss. Dann würde ich ihr die Bescheinigung vorlegen, die mich für diese Woche bis Mittwoch freistellt von der Arbeit und zurück ins Krankenhaus fahren. Mein Freund muss ja auch arbeiten!

Bei Randstad sind sie solange nett zu dir, solange zu funktionierst, wie die es sich wünschen. Ich meine, ich weiß, dass auch sie keinen einfachen Job zu machen hat... Lauter Vorgaben, die Zahlen müssen stimmen, etc... aber doch nicht auf Kosten der Gesundheit meines Kindes!

Mein Kind hat nun oberste Priorität! Aber ich bin so enttäuscht... so enttäuscht, dass Kinder scheinbar gar nichts mehr wert sind und dass von uns Müttern verlangt wird, über Leichen zu gehen, Hauptsache wir machen unseren Job! ...

Mensch, mich hat das nun das ganze WE beschäftigt... Einerseits ärgere ich mich, andererseits habe ich natürlich Angst, meinen Job zu verlieren. Mein Hoffnungsschimmer ist ja, dass der Kunde selbst sagt, dass er zufrieden mit mir ist und mich direkt einstellt, wenn Randstad kündigen sollte (eine Übernahme ist eigentlich nach 6 Monaten geplant).

Hat jemand ähnliche Erfahrungen bei Randstad o.ä. gemacht? Oder hat jemand nen Tipp oder aufbauende Worte für mich?


Liebe Grüße
eine traurige Steffi