Finanzieller Ausgleich zwischen unverheirateten Partnern

Hallo!

Ich bin gerade in einer äußerst blöden Situation und wollte ein paar Meinungen einholen dazu:

Ich lebe mit meinem Mann unverheiratet zusammen und wir haben einen gemeinsamen Sohn (3). Wir tragen beide einen Teil zu unserem gemeinsamen Einkommen bei, wobei mein Schatz aufgrund meiner Haupttätigkeit als "Hausfrau und Mutter" natürlich mehr arbeitet und mehr verdient. Er macht auch etwas Hausarbeit aber - naja - ich würde sagen ca. 70-80 % bleiben an mir hängen. Finanziell ist die Lage in etwa umgekehrt, also er ca. 70 % (er ist selbständig, daher kann das auch sehr unterschiedlich sein) und ich 30 %.

Da wir ja nicht verheiratet sind, stellt sich mir die Frage, wie es mit der Altersversorgung aussieht. Habe ich ein Recht darauf, dass er meine Rente mit finanziert?

Und wie mache ich ihm begreiflich, dass Hausarbeit auch ihren Wert hat und er nur mehr verdienen kann, weil er mehr Zeit hat und den Rücken freigehalten bekommt?

Wie regelt Ihr das? Bekommt Ihr "Haushalts-" oder "Taschengeld" oder sowas? Ich verdiene ja selber was und möchte auch gern auf eigenen Füßen stehen. Aber ganz ohne Unterstützung geht das nicht. Zumal, wie gesagt, die Rente ja auch privat aufgestockt werden muss. Er sagt immer, er arbeitet ja so hart und will davon dann auch was haben "wenn ich mich mal von ihm trenne" (was wir beide eigentlich nicht vorhaben). Schließlich müsse er an seine Rente denken. An meine scheint er nicht in dem Sinne zu denken.

Einerseits möchte ich gern auf eigenen Füßen stehen können. Andererseits sehe ich die Ungerechtigkeit darin, dass er sein Geld für sich bunkert und ich nichts davon habe, dass ich für ihn das "Hausmütterchen spiele". Das kann es doch nicht sein, oder? #schmoll

Liebe Grüße,
Lilly

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Geh mehr arbeiten; DAS Problem seh ich nicht, außer du willst es eben nicht und bleibst lieber zu Hause, dann ist es mit der Rente DEIN Problem #augen

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Was ist denn das bitte für ein Bullshit?

Und jetzt sucht sich die TE einen gut bezahlten Job in dem Sie auch noch Reisen und Überstunden machen muss und wer kümmert sich ums Kind?
Und bestimmt hilft Ihr der Mann jetzt mehr bei der Hausarbeit, weil sie ja nun selbst voll berufstätig ist. Is klar.

In einer Beziehung mit Kind ist es normal, dass einer der beiden Partner zum Wohle der Familie seine Karriere (und somit auch seine Gehaltsansprüche) zurückstellt. Warum soll die TE nun auch noch dafür bestraft werden?

Ich selbst lebe in einer langjährigen Partnerschaft. Wird es in absehbarer Zeit ein Kind geben, werde ich weiterhin voll arbeiten, mein Partner bleibt daheim. Für mich ist vollkommen klar, dass mein Geld auch ihm gehört. Wie könnte ich sonst den Wunsch nach Kind UND Beruf unter einen Hut bringen??
Manchmal frage ich mich, was so manche Leute hier unter dem Wort Partnerschaft eigentlich verstehen...

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<In einer Beziehung mit Kind ist es normal, dass einer der beiden Partner zum Wohle der Familie seine Karriere (und somit auch seine Gehaltsansprüche) zurückstellt. >

Das verstehe ICH nicht. Was spricht dagegen nach der Elternzeit wieder zu arbeiten, zum Einkommen beizutragen und damit auch seine Rente SELBER zu sichern.

Dann sind wir unnormal, weil bei uns läuft es so.

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Hallo Lilly,

Hausarbeit hat - um es mal platt zu sagen - keinen finanziell Wert. Ob das sinnvoll und gerecht ist, sei dahingestellt.

Das Problem bei euch: ihr seid nicht verheiratet. Das heißt, dass es zwischen euch (bis auf die elterliche Sorge für das gemeinsame Kind und allen damit verbundenen Rechten und Pflichten) keine Verpflichtungen bestehen.
Unabhängig davon finde ich, du solltest dich selbst um deine Altersvorsorge kümmern - warum sollte das jemand für dich übernehmen? Zumal du für eine Riester-Rente z.Bsp. in einer doch recht günstigen Position bist und wesentlich geringere Beiträge und trotzdem mehr Zulagen bekommst.

Es stellt sich eher die Frage, ob du überhaupt mehr Arbeiten kannst und willst? Oder ob es nur darum geht, dass er deine "Haus- und Erziehungsarbeit" in Form von Haushalts-/Taschengeld oder Rentenaufstockung würdigt?

LG Kathi

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Nein, Du hast kein - juristisches - Recht darauf, daß er Deine Rente mitfinanzierst. Wenn Du jetzt Deinen Job hintenanstellst, ohne verheiratet zu sein, ist das DEIN Risiko.

Moralisch finde ich sein Verhalten verwerflich. Und Dein Verhalten - einem Mann den Rücken freizuhalten, der sein Geld für sich bunkert und Dich nicht absichert - ist schlichtweg grober Leichtsinn.

Sag ihm, entweder er finanziert Putzfrau und Kinderfrau, damit Du arbeiten und Dich selber absichern kannst, oder er schießt Dir was zur Alterssicherung zu.

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Hallo,

wir hatten mal ausgemacht, dass wir uns die Einkommensdifferenz teilen, die ich durch die Teilzeitarbeit haben würde. Diesen Ausgleich hätte ich dann für eine private Rentenvorsorge eingesetzt. Dann haben wir aber doch noch vor dem Kind geheiratet und ich bin sehr froh darüber.

Ich kenne fast nur noch unverheiratete Paare mit teilweise mehreren Kindern. Die Frauen gehen ganz selbstverständlich Teilzeit arbeiten. Auf Nachfrage wird dann immer gesagt, dass es für die Liebe keinen Trauschein braucht und man doch "aus einem Topf" wirtschaften würde.

Tja die Liebe ist das eine - und was ist mit der Absicherung? Darüber hat man sich dann halt keine Gedanken gemacht. Schön für die Herren, kann ich da nur sagen.

Ich würde an deiner Stelle mit deinem Freund mal das Szenario durchgehen, dass du Vollzeit arbeiten gehst. Er muss die halbe Betreuung absichern, den halben Haushalt übernehmen. Wenn er das nicht möchte, muss er halt den finanziellen Ausgleich für diese Hälfte übernehmen. Warum sollst du den Einkommensverlust alleine tragen und die komplette Familienarbeit umsonst machen?

Lass dich nicht über den Tisch ziehen! Er lebt wie immer weiter und du büßt ein. Gerade bei einer Trennung wird es für dich arg. Keine Rücklagen und keine Ansprüche auf sein Geld. Geringes Arbeitslosengeld, falls dann alles Unglück zusammenkommen sollte. Ich hätte mir das nicht gefallen lassen.

LG Tabea

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Ich kann verstehen, dass du dir da blöd vorkommst. Aber kein Mensch zwingt dich, mit einem Dreijährigen nur so wenig zu arbeiten, dass du für das Alter nicht ordentlich vorsorgen kannst. Du musst nicht zurückstehen!!

Hausarbeit wird nie so gewürdigt, wie frau sich das wünscht, und das wird sich in 1000 Jahren nicht ändern. Gut, dass es Haushaltshilfen gibt - die kann man sich leisten, wenn man wieder entsprechend arbeitet / verdient.

Ich bekomme kein Haushalts- oder Taschengeld sondern es gibt einen Topf. Das ist mir manchmal auch nicht recht, aber insgesamt ist es fair.

Im Übrigen würde ich mit Kind und dieser finanziellen Situation (Mann ist selbstständig, das ist immer ein Unsicherheitsfaktor...) darauf bestehen, zu heiraten, was soll denn das... Muss ja keine Kitschmegahochzeit sein.

Verstehe deinen "Mann" nicht. Kommt mir vor, als ob er eigentlich keine Verantwortung übernehmen möchte...

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ICH möchte nicht heiraten! Und das aus wichtigem Grund!

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Dann solltest Du um so mehr zusehen, Dich selbst abzusichern.

Gruß,

W

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Geh Vollzeit arbeiten und dann muss er eben für die Kinderbetreuung blechen. Wenn er dich schon nicht heiraten will, muss er dann eben dafür aufkommen, dass euer Kind betreut wird. Du begibst dich da auf sehr dünnes Eis. Du hast für dich nach dem neuen Unterhaltsrecht gar keinen Anspruch mehr. Nur noch für das Kind. Und da er selbstständig ist, dürfte die Berechnung des Unterhaltes auch nicht so einfach sein und je nach Geschäftslage variieren. Mir wäre das auf Dauer zu heikel an deiner Stelle.