Belastbarkeit erhöhen?

Hi,

kennt ihr das auch, dass die einen Kollegen in bestimmten extremen Stresssituationen immer immer weitermachen, und die anderen umkippen? Habt ihr eine Ahnung, wie man seine Belastbarkeit in puncto Stress erhöhen kann?
lg katha

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Zum einen ist da sicher ein gutes Zeit- und Organisationsmanagement gefragt.

Ich würde aber auch erst einmal abwägen, inwieweit eine erhöhte Belastbarkeit überhaupt gesund und sinnvoll ist.

Nicht immer sind die Kollegen, die "immer weitermachen" effektiv - und nicht selten endet so ein Verhalten im Burn-out, womit erst recht keinem geholfen ist.

Eine gute Belastbarkeit hängt nicht zuletzt auch von der eigenen Persönlichkeit und von einer guten Work-Life-Balance ab. Sport, gesunde Ernährung, Entspannung in der Freizeit, ein gutes soziales Netz sind sicher auch Faktoren, die da mit reinspielen.

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Das hängt ganz stark von der Persönlichkeit eines Menschen ab.

Manche Menschen gehen ganz locker mit Stresssituationen um und behalten auch noch im größten Chaos den absoluten Überblick und haben die Ruhe weg.

Andere wiederum muss man Worte wie Arbeit und Stress nur zupusten und sie verfallen innerlich in Panik, setzen Scheuklappen auf, stecken ihren Kopf in den Sand oder nehmen die Beine in die Hand und nehmen reißaus.

Das kann man nur bedingt antrainieren. Es gibt da so Seminare, wie Work-Life-Balance, Stressmanagement etc.....

Aber meine Erfahrung aus jahrelanger Büroarbeit sagt mir, dass es immer wieder die gleichen betrifft und ganz stark in der eigenen Persönlichkeit verankert liegt. Das kann man auch schwer bis gar nicht aus den betreffenden Personen rausbekommen.

LG Janette

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Hallo!

Ein guter Ausgleich in der Freizeit und wenig privater Stress erhöhen die Belastbarkeit, aber Du kannst Dich nicht komplett verbiegen. wichtiger ist vor allem auch, den Überblick zu behalten.

Mir fällt es leichter, kleine Portionen weg zu arbeiten, immer mal wieder zu wechseln, Phasen mit hoher Konzentration durch sowas wie Ablage oder neue Ordner anlegen mit Registern zuschneiden etc. abzuwechseln, um dazwischen mal das Hirn zu entspannen, und wenn Du merkst, es geht nichts mehr, koch Dir in Ruhe ne Tasse Tee.

Außerdem nehme ich mir wenig mit nach Hause, habe aber etwa eine Namensliste hier zuhause im Klo hängen, damit ich die öfter vor augen habe. (müssen alle Leute ihre Kinder Leon, Paul, Emma oder Sophia nennen?)

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***müssen alle Leute ihre Kinder Leon, Paul, Emma oder Sophia nennen?***

sehr beliebt bei den mädchen sind gerade die L-Namen, Lena, Laura, Lisa, Luisa, Lara ect... früher half es mir zumindest den Anfangsbuchstaben zu merken...

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DieSchwierigkeit ist ja vor allem, Nachname, Vorname und Krippe verküpfen zu können, damit ich weiß wo der Maximilian Müller hingehört und wo die Luisa Müller. Und das eben abstrakt, ohne passendes Gesicht. So langsam wird das echt zu viel, und dann frag ich meinen Chef, ob ich ihm auch eine Namensliste ausdrucken soll, da grinst der und meint, er verlässt sich da ganz auf mich.

Ne, wie ich angefangen habe vor zwei Jahren waren es 50 Kinder, jetzt sind es 77 und wenn die Planungen aufgehen sind es nächstes Jahr um die Zeit 120-150 Kinder. Allmählich wird es eine echte Herausforderung.

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Ich konnte meine Belastbarkeit von heute auf morgen durch folgende zwei Aussagen steigern:

Meine Arbeit ist ein Job und zwar nur ein Job. Ich bin Profi und liefere gute Arbeit für gutes Geld. Aber das ist es dann auch.

Weil ich Profi bin, weiß ich auch, dass meine Arbeit immer nur so gut, wie meine Arbeitsbedingungen sein kann. Wenn dann ein Optimum ehrlich und realistisch nicht erreicht werden kann, stehe ich dazu und lasse mir kein schlechtes Gewissen einreden.

Ich habe mal eine ganze RezeptListe mit solchen Aussagen bekommen, aber die sind eher berufsspezifisch. Allerdings haben mir obige geholfen mir selbst weniger "Stress" zu machen und das hat wirklich von heut auf morgen Wunder bewirkt.

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Hallo,

also ich kann MBSR empfehlen. Habe vor einigen Monaten einen Kurs in der VHS dazu gemacht. Guckst du hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Achtsamkeitsbasierte_Stressreduktion

Und ich finde die Klopftechnik von Michael Bohne klasse. Hilft auch, sich in schwierige Situationen nicht so hineintzusteigern.

http://www.dr-michael-bohne.de/Was-ist-Pep.39.0.html

Ich gehe einmal die Woche zum Taichi/Quigong. Das ist auch gut.

Mache ich mal zwischendurch. Und habe einige Übungen sogar schon meinen Schülern beigebracht.

Es ist sicher ein guter Weg, an falschen Glaubenssätzen zu arbeiten (ich muss immer perfekt sein, ich muss immer alles schaffen etc.). Aber ich finde, mit Körperarbeit erreicht man schneller bessere Ergebnisse.

lg die hinterwäldlerin