Wie haushalte ich mit meinem Geld? "Arme" lehren "Reiche"?

Hallo Leute,

ich habe gerade an anderer Stelle einen Thread gelesen, wo jemand klagt, dass er bei einem relativ hohen Monateinkommen Hausraten nicht mehr bedienen kann und daher die Zwangsversteigerung droht.

Wenn das stimmen sollte - was man ja nie weiß - lese ich, dass die Leute Geld sinnlos raushauen und verprassen wie Jugendliche, die nicht wissen, wie sie mit einem üppigen Taschengeld umgehen sollen. #augen

Die sich wie Kinder verhalten, aber "ernste" Verträge in der Erwachsenenwelt abschließen, die entsprechende Veranwortlichkeiten und Konsequenzen nach sich ziehen. Ich empfinde es wirklich als unter aller Würde. Und oft genug denke ich...#kratz...oder #schock!

Ich frage mich: Sollte man diese Menschen, die mit ihrem Geld nicht erwachsen und vernünftig umgehen können, nicht mal mit den ALG II-Empfängern zusammenbringen, die bitter lernen mussten, wie das geht? Die ihnen beibringen, wie man wie ein erwachsener Mensch mit Geld umgeht? Die sie coachen, beraten, lehren?

Wäre das nicht mal eine Selbständigkeits-Idee für "Hartz-IV-ler"? Kurse und Beratung für Gestalten, die ein wirklich ausreichendes Einkommen haben, und trotzdem total unreflektiert und oberflächlich in doofe Situationen stolpern?

Oder ist das irgendwie zu zynisch? Oder hat das sowieso keinen Sinn, weil die Wohlhabenden mit den Finanzproblemen (für die Fassade ja anscheinend mit das Wichtigste ist) wegen Peinlichkeit am Ende nicht aus der Deckung kommen möchten und lieber weiter im Dispo rumkrepeln, Sklave der Bank werden/bleiben wollen etc....?

...fragt die hinterwäldlerin

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ich bitte dich... Menschen, die nicht mit ihrem Geld umgehen können, die gibts überall. Unter den "Armen" genauso wie unter den "Reichen". Das fängt nicht erst ab einem betsimmten Einkommen an.

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Natürlich, ist schon klar.

Ich dachte ja nur, warum sollten die "Armen", die WIRKLICH gelernt haben, mit wenig Geld zu leben, die da eine Glaubwürdigkeit besitzen, warum sollten die "Wohlhabende" nicht beraten...und dafür Geld bekommen?

Warum sollten die nicht eine Fähigkeit, die sie womöglich bitter erlernen mussten, zu ihrem Vorteil nutzen?

lg die hinterwäldlerin

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Weil nicht alle "Arme" mit ihrem Geld umgehen können und weil nicht alle "Reiche" ihr Geld zum fenster raus schmeißen.

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Hallo,

die Idee hatte ich mal bzw. mein Mann auch und meinte ich soll mich doch selbststandig machen und den Leuten Tipps für den Umgang mit Geld geben.

Das habe ich aber nicht gemacht weil es diese Leute selbst nicht sehen und da keiner freiwillig zur Beratung geht.

Eigentlich ist es so einfach mit dem Geld zu haushalten.

Bei den Tread den du meinst ist sich ja die Verfasserin auch keiner schuld bewußt und verprasst ihr Geld für Geschenke, sinnlose Ratenzahlverträgen und sonstigem Zeug.

Ich denke sie auch beratungsressistent !!

Aber wie du schon sagst....die Idee ist gut.

LG Tina

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Vermutlich ist das von mir wieder alles zu naiv.:-(

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Hi,
die Geschäftsidee gibts doch längst. Nennt sich "Schuldnerberatung". Wobei - da, wo es eine Geschäftsidee ist (und jemand mit Geld verdient) wäre ich fast schon wieder skeptisch.

"Ausreichendes Einkommen" ist halt eine sehr subjektive Sache. Was für mich ausreicht ist für meinen Nachbarn zu wenig. Genau so wie es Menschen gibt, die mit ALGII halbwegs ordentlich über die Runden kommen und ihre Kinder nicht hungernd in die Schule schicken gibts mit exakt dem gleichen Einkommen andere ALGIIler, bei denen es im zweiten Drittel des Monats kaum noch etwas zu essen gibt. Wenn überhaupt.

Das Problem ist für mich weniger, dass es keine Beratungen geben würde. Die gibt es massenhaft. Angefangen bei den einfachsten Dingen, die man sich im Internet zusammenklauben kann (Haushaltsbücher...) bis hin zu komplexeren wie eben Schuldnerberatung (wobei es da bei denen, die empfehlenswert sind auch Wartelisten gibt).

Das Problem ist für mich dass Probleme gar nicht erst erkannt werden, bevor des zum Zusammenbruch kommt. Weil man blind auf beiden Augen durchs Leben stolziert. Das kann der mit dem niedrigen Einkommen sein, der fleißig online einkauft, obwohl er nichts bezahlen kann (oder für ein Drittel seines monatlichen Einkommens Kippen kauft). Und das kann der mit dem hohen Einkommen sein, der auf anderem Wege über seine Verhältnisse lebt. Weil das Haus doch zu teuer war oder das Auto.

Und wer es nicht erkennt ist auch nicht gerade derjenige, der noch Geld ausgibt (das er/sie ja eh schon nicht mehr hat) um irgendwelche Kurse zu besuchen.

Viele Menschen lernen halt einfach nie, wie man mit Geld umgeht. DA anzusetzen - im Kindes- und Jugendalter - wäre vielleicht eine Idee. Aber keine mit der ich Geld verdienen wollen würde, sondern eher etwas, was in die Schulen gehört.

Viele grüße
miau2

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Stimmt! Das mit den Schulen ist wichtig.

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Bei den Armen sind es also die Kippen und die Internet-Einkäufe und bei den Reichen das Haus und das Auto?!

Mal Deine (Vor-)Urteile durchdacht?

sbl

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Ich kenne genug Hartz IV Empfänger die überhaupt nicht mit dem Geld umgehen können, und das liegt nicht daran weil es zu wenig ist!

Gruß

Kerstin

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Für die ist meine Idee ja auch nichts.

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Klar. Wie soll dieses Konzept funktionieren? Sehr viele "Reiche" kennen auch schlechte Zeiten. Die Wenigsten davon wurden "mit einem Goldenen Loeffel" im Mund geboren. Fast alle Mussten sehr hart arbeiten und kennen entbeerungsreichere Zeiten als den reinen Bezugsperson von ALG2.
Wer wie mit seinem Geld umgeht, ist allein seine Sache. Vielleicht fehlt dir ja auch nur der genaue Einblick das zu beurteilen?

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Wenn du meinen Ausgangsthread aufmerksam gelesen hättest, hättest du gesehen, dass es hier nicht um Menschen geht, die schlechte Zeiten kennen, sich mühselig hocharbeiten mussten etc.

Mein Gedanke wurde durch einen Thread ausgelöst, wo jemand, der eigentlich ein Einkommen hätte, das ein komfortables Leben ermöglichte, dass so jemand aus unreflektierter Dummerhaftigkeit in Schwierigkeiten gerät und es gleichzeitig Menschen gibt, die gelernt haben, mit ganz wenig auszukommen. Und da dachte ich, dass es doch irgendwie sinnvoll wäre, diese beiden Dinge irgendwie zusammenzubringen...und Menschen voneinander lernen und profitieren könnten.

Wer wie mit seinem Geld umgeht, ist in der Tat allein seine Sache. Aber darum ging es doch gar nicht.

Hier breiten Leute ihre Finanzisituation aus mit der Aufforderung "Helft mir, gebt mir Tipps!" Das war der Ursprung einer Idee, die ich ja selbst in Frage/als Frage gestellt habe.

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Aber die Leute, die hier Tipps wollen, Sind zu 99,99999% eher die "Armen". Bei urbia tummeln sich eher weniger Leute, die ein mindestens 6-stelliges Einkommen haben. Und ich will nicht wissen, wieviele davon eventuell Fakes Sind...

Aber nur um dir mal ein Beispiel zu nennen...mein Beispiel. 6-stelliges Familienjahreseinkommen. Trotzdem schaffen wir es monatlich immer wieder im Dispo zu landen. Glaube Mir, ich kenne auch das "arme" Leben. Ich war auch Student und ich gehoere zu den Leuten, die Lieber selbst gearbeitet haben, ALS ihre Eltern auf Unterhalt zu verklagen. Es war auf alle Faelle eine lehrreiche Zeit. Verschleudern wir das Geld? Tja, Von aussen gesehen vielleicht. Nur hat ein Aussenstehender auch keine Ahnung Von unserer Familie. Ich wohne nicht aus Spass in einer der teuersten Gemeinden Deutschlands ueberhaupt, obwohl die Mieten im Nachbarort die Haelfte kosten. Es gibt einen Grund dafuer. Meine beiden Soehne haben I-Status im Kiga. Wenn du denkt, es sei schwierig, einen Kigaplatz zu finden, dann suche mal einen Kigaplatz fuer ein I-Kind. Mein Juengster braucht eine 1:1 Betreuung. Das macht nicht jeder Kiga freiwillig. Sobald wir aus dieser Stadt ausziehen, verlieren wir die Plaetze. Dafuer zahlen wir nun ca. 500€ Miete mehr jeden Monat.
Und die Kinder Sind auch der Grund fuer unsere beiden Angestellten. Ich kann eben unmoeglich zeitgleich 2 Kinder Von unterschiedlichen Kigas abholen. Ausserdem bekommen beide noch Unterricht in Sprache Von einer Foerderschullehrerin. Will alles bezahlt werden. Nur glaubst du wirklich ein ALG2-Empfaenger hat auch nur ansatzweise Ahnung davon, welche Kosten ich habe und warum das wichtig ist, dass diese auch weiterhin bezahlt werden? Klar kann ich kostenguenstig Leben wie zu Studentenzeiten.Aber das hilft meinen mehrfach schwerstbehinderten Kindern nicht.

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Ich seh das Problem ganz woanders.

Es gibt einfach ein Überangebot an Waren und Dienstleistungen, oft noch gepaart mit Finanzierungen.

Paralell dazu steigt das Einkommen keinesfalls, wenn man die Inflation und die steigenden Energiekosten gegenrechnet, hat fast jeder hier jedes Jahr weniger Geld zum Ausgeben.

Man braucht z.B. kein IPhone oder andere Dinge. Viele kaufen es aber (auf Pump), um mitzuhalten, weil es die "Anderen" ja auch haben.

Ich habe im Moment wenig Zeit, sonst würde ich weiter ausholen, Schuld sind aber m.E. die Medien und die Werbebranche. Was jetzt nicht gleichzusetzen sein soll mit einem Freibrief, sich zu verschulden. Die Hemmschwele hierfür sinkt aber rapide und da fängt es wieder schon bei der Bildung an. Ein elender Kreislauf.............

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>>>Schuld sind aber m.E. die Medien und die Werbebranche.<<<

Sehe ich nicht so.

Ist die Badehose schuld, wenn der Bauer nicht schwimmen kann?

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Ist die Badehose schuld, wenn der Bauer nicht schwimmen kann?

#rofl

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Die Idee mit der selbstständigen Tätigkeit wäre nicht die schlechteste, aber als was meldet man da denn sein Gewerbe an ?
Fällt das noch in den großen Topf der Dienstleistungsbetriebe ?

Tätigkeitsschwerpunkt: Nachholung des Teiles der menschlichen Erziehung, die die Eltern nicht umsetzen konnten ?

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Eine interessante Frage.

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"ALG II-Empfängern ..., die bitter lernen mussten, wie das geht? Die ihnen beibringen, wie man wie ein erwachsener Mensch mit Geld umgeht? Die sie coachen, beraten, lehren?"

Ich glaube, du siehst das etwas zu romantisch! #kratz

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Ja, ich sagte schon an anderer Stelle hier im Thread: ich bin mal wieder viel zu naiv.:-(

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#rofl

Also ich finde ja eher, die "armen" Hartz-4-ler sollten mal von den "Reichen" (Arbeitnehmern) darin geschult werden, sich um einen Job zu bemühen :P. Vielleicht auch eine schöne Selbstständigkeitsidee?!

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Gibt es das nicht auch schon?