Erfahrungen mit Doktor-Titel

Hallo,

ich bin derzeit noch im Master meines Matheamtikstudiums und überlege im Anschluß zu promovieren.
Ich habe großes Interesse am Fach, liebäugele auch mit einer bestimmten Richtung auf welche ich bereits zuarbeite und habe die Befürchtung im Arbeitsalltag einfach nichts, oder nur noch sehr wenig, mit meinem Fach zu tun zu haben. Daher überlege ich zu promovieren.
Im Moment bringe ich sehr gute bis gute Leistungen und erfülle auch alle Voraussetzungen für die Promotion.

Nur komme ich ins grübeln, weil ich mir nicht sicher bin, ob mir der Doktor-Titel evtl bei einer späteren Job-Suche, aufgrund einer Überqualifizierung, im Weg stehen könnte.

Haben Sie denn Erfahrungen mit Doktor-Titeln?
Kann man diese Information auch "unter den Tisch fallen lassen", wenn sie einer Bewerbung im Weg steht?

Ich werde mich auch noch einmal mit einem(r) Studenberater(in) zusammen setzen, und auch die betreffende Professorin diesbezüglich sprechen, allerdings wollte ich hier z.B. noch ein paar neutrale Meinungen einholen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
glueckskind

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weißt Du denn schon, in welchem Bereich/Berufsfeld Du später arbeiten möchtest?

Davon hängt's ja so ein bisschen ab...

lg, liki

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Hallo,

ich möchte mich auf die Optimierung, insbesondere die Steuerungstheorie und die Variationsrechnung spezialisieren. Diese betrachtet zum Beispiel die Optimierung von Steuerungsprozessen von Raketen (z.B.: wie muss ich Gas geben um mit möglichst wenig Benzin möglichst weit zu kommen).
Ich könnte somit also in die Forschung gehen. Da gibt es schon Spielraum.

Definitiv möchte ich im Bereich der Optimierung bleiben, auch wenn ich vllt nicht in der Forschung lande.

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Gerade im Bereich Forschung wird ein Doktor-Titel bestimmt nicht hinderlich sein.

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Hi,

wow - Mathestudium und dann noch Promotion - da fällt mir als Matheniete nur das ein #schock *lach* Ne, ernsthaft, ich bewundere jeden, der mit Mathematik soviel anfangen kann.

Ob ein Doktortiel Dir im Weg steht, kommt sehr auf den Bereich an - wobei ich davon nicht ausgehe.

Während meiner Ausbildung im Autohaus hatten wir einen (top) Verkäufer für Großkunden mit Doktortitel - wäre aus meiner Sicht völlig überqualifiziert. Aber auf Nachfrage habe ich erfahren, in welchem Fach er promoviert hat: Agrarwissenschaft - hatte also so gar nichts mit Autos zu tun und war deshalb völlig irrelevant für die Stelle.

Gruß
Kim

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Doktortiel = Doktortitel

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ich kenne einige Promovierte, die nur Jobs deutlich unter Ihrem Niveau finden und keiner hatte Probleme wegen dem Dr.

und wenn man in was völlig abgefahrenen promoviert (dazu zähl ich Mathe jetzt nicht unbedingt) - letztendlich sagts doch nur aus, dass man nen Arsch in der Hose hat und fleißig, konzentriert arbeiten kann - was soll das schaden?

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Ich habe von Kommilitonen gehört, denen während ihres Praktikums dringend von einer Promotion abgeraten wurde wenn sie denn in der Wirtschaft Fuß fassen wollen, da sie sonst überqualifiziert und somit zu teuer sind.

Allerdings wollte ich auch nicht in den wirtschaftlichem Bereich Fuß fassen, sondern eher im technischen Bereich. Aber wer weiß, wohin der Weg einen führen wird.

Aber schön, dass du so positive Erfahrungen für mich hast.

Danke!

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ein Dr ist nicht gleichbedeutend mit Kohle - das ist auch den Firmen bewusst. meine ich. einen Dr macht man für sich und nicht für die Karriere (Ärzte und Zahnärzte mal ausgeschlossen, da wird man ohne komisch angeschaut)

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Ich denke nicht dass du im Technischem Bereich ein Problem mit dem Titel haben würdest. Da ist eher interessant ob die Spezialisierung passt. Auch sonst kann ich mir gut vorstellen dass zb bei Versicherungen, Logistikunternehmen etc die Fachrichtung passen sollte.

LG

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Hi,
bei meinem AG arbeiten viele Mathematiker (ganz anderer Bereich als das, was du anstrebst). Es gibt welche mit und ohne Dokter. Inzwischen auch die ersten "nur" mit Bachelor.

Bachelor oder Master macht beim Einstieg einen Gehaltsunterschied. Doktor haben oder nicht macht (Vergleich natürlich jeweils von Einsteigern ohne jede Berufserfahrung in dem Bereich) keinen Unterschied.

Heißt: wer gut ist und überzeugt, wird genommen. Ein Doktor ist definitiv kein Hindernisgrund, aber auch kein Pluspunkt. Und kein Argument für mehr Geld (das war früher mal anders, da wurde der Doktor Geschichten zufolge tatsächlich pauschal besser bezahlt).

Ob man die unter den Tisch fallen lassen kann - ich gehe davon aus, dass fast jeder Personalverantwortlicher, der jemanden im höher qualifizierten Bereich einstellt mal google befragt vorher. Da müsste der Titel schon sehr, sehr weit unterm Tisch versteckt sein, damit das dann nicht hochkommt (ein Professor aus unserem Bekanntenkreis verlangt z.b. auch Veröffentlichungen vor der Promotion - da gehts schon los mit Ergebnissen, selbst bei Leuten, die Facebook nur aus Erzählungen kennen..). Und wenn dann herauskommt, dass dieser jemand einen Doktor hat, den er verschwiegen hat würde ich mich ganz ehrlich nach einem Grund dafür fragen. Denn eigentlich ist das ja kein Grund zum Schämen (wenn man nicht gerade Verteidigungsminister war...wobei der ja keinen mehr hat).

Gerade mit dem Hintergrund der ganzen Plagiatsaffären, die immer mal wieder hochkochen würde ich mich fragen, warum irgend jemand seinen Doktor lieber unter den Tisch fallen lässt statt ihn anzugeben. Das ist die rein persönliche Meinung von einem Laien, der nicht in der Personalabteilung arbeitet und keine Personalverantwortung hat ;-).

Ich kenne übrigens keinen, der mit Mathestudium und Doktor ein Problem im Lebenslauf bekommen hätte. Dafür aber einige andere - mit Doktor und einem Lebenslauf, der ihren Wünschen entspricht.

Viele Grüße
miau2

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Schaden kann ich mir nicht vorstellen. So niedrig qualifiziert wirst Du doch nie arbeiten wollen, wo so etwas möglich wäre.

Die Frage sollte eher sein, ob er dir nützt? Es gibt Stellen, die werden mit Dr. höher bezahlt als ohne.

In Chemie war der sogar "Pflicht", wenn man eine vernünftige Stelle wollte (ob es heute noch so ist weiß ich nicht).

Wenn er dir z.B. gar nichts bringt sind es vertane Jahre.

Willst Du dir offenhalten eine wissenschaftliche/universitäre Karriere zu machen sieht es anders aus.

Ebenso wenn er dir bei Stellen in der Wirtschaft etwas bringt. Mit Dr. wirst du z.B. vermutlich leichter Vorgesetzter als ohne, wenn mehrer gleichqualifizierte zur Wahl für eine Beförderung stehen.

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Vielen Dank für die Vielzahligen Meinungen, sie haben mir sehr geholfen.

Ich möchte mir tatsächlich den Bereich der Forschung offen halten und eher als Notlösung in die Wirtschaft, oder aber in recht technische Bereiche.

Wie gesagt, werde ich mich auch noch mit "Fachmännern" zum Thema Promotion reden, aber die Antworten haben mir schon Mut gegeben.

Danke und einen schönen Abend!