Meine Schwester braucht Hilfe

Hallo zusammen,

meine Schwester braucht dringend Hilfe (auch wenn sie selber es bisher noch nicht wirklich einsieht).

Folgendes ist der aktuelle Fall: Meine Schwester hat eine Putzstelle und arbeitet 6 Tage pro Woche jeweils 6 Stunden. Diese Stelle hat sie erst vor Kurzem angetreten, damit sie kein ALG beantragen muss. Nun ist es so, dass der neue Putzjob erheblich anstrengender ist, als sie es erwartet hat. Sie ist 6 Stunden ohne Pause nur am Rennen und mittlerweile schon total ko.
Dazu kommt, dass sie weil sie zu stolz war um ergänzendes ALG II zu beantragen, 3 Jahre lang finanziell kaum über die Runden kam. Sie hat keine Schulden, weil sie am Essen gespart hat. Und genau das sieht man leider auch sehr deutlich. Sie ist stark untergewichtig und wiegt gerade mal 42 kg bei einer Größe von 1,68 m.

Fakt ist, sie ist körperlich total runter und kaum leistungsfähig. Ein Besuch beim Arzt (zu dem ich sie überredet habe), hat leider auch nicht den von mir gewünschten Erfolg gehabt. Ich habe gehofft, sie wird krank geschrieben, damit sie erstmal wieder auf die Beine kommt. So ist das nur eine Frage der Zeit bis sie umkippt. Weil ihr Blutbild ok war und auch organisch scheinbar alles ok ist, fand der Arzt, sie wäre gesund. Sie sieht aber alles andere als gesund aus und mich sprechen permanent Leute an, ob sie krank ist. Das schreibe ich jetzt nur, damit ihr eine Vorstellung von ihrem körperlichen Zustand bekommt.

Mittlerweile leidet auch die Psyche und sie ist dauernd am Weinen und sagt, sie schafft das alles nicht mehr :-(. Es fiel sogar schon der Satz "Ich häng mich auf.".

Ich würde ihr gerne helfen, aber meiner Meinung nach braucht sie zuerst einmal Ruhe bzw. die Möglichkeit, wieder gesundheitlich auf die Beine zu kommen. Krank schreiben lassen will sie sich aber nicht, weil sie den Job gerade erst angenommen hat und das unfair ggü. AG und Kollegen findet.

Und nun zu meiner Frage. Kann sie kündigen, weil sie körperlich nicht leisten kann, was der Job von ihr verlangt? Was kann man machen, damit sie nicht auch noch eine ALG-Sperre bekommt? Hat sie ein Recht darauf, erstmal wieder komplett gesund zu werden und wenn ja, wie kann man die Arbeitsagentur davon überzeugen?

Gruß
Sassi

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Sie muss mit ihrem Arzt sprechen und sich dies attestieren lassen.

Dann sollte sie offensiv handeln und auch aufs Arbeitsamt/JobCenter zugehen und sich langsam wieder eingliedern lassen.

Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden -alles Gute!

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Sag ich ja auch immer. Sie muss einsehen, dass sie Hilfe braucht und auch den Mund aufmachen.

Der Arzt hat ja ignoriert, was sie gesagt hat. Eigentlich hätte er schon bei ihrem Aussehen auf Alarm sein müssen.

LG
Sassi

3

Sofort den Arzt wechseln!!!

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Wäre das meine Schwester, ich würde bei dem Satz "ich häng mich auf" den Notarzt rufen, damit sie eingewiesen wird.

Alternativ kannst du nur den ersten Suizid-Versuch abwarten. Das wäre mir zu riskant.

Alles gute

Manavgat

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Meine Schwester hat einen Hund, den sie über alles liebt und trägt die Verantwortung dafür gern. Schon wegen diesem Tier käme sie nicht wirklich auf die Idee. Die Aussage ist nur Ausdruck ihrer Verzweiflung.

LG
Sassi

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Ich fürchte, Du irrst.

Ich kannte eine Frau, die sich zuhause am Treppengeländer aufhing. Der Sohn hat sie gefunden. Jeder, der sie kannte war sich sicher, dass sie so einen Tunnelblick hatte, dass sie keine Rücksichten mehr nehmen konnte. Wäre sie bei klarem Verstand gewesen in dieser Situation, sie hätte ihm das niemals angetan.

Wenn jemand depressiv ist, dann ist er u. U. nicht mehr steuerungsfähig.

Ich sage Dir deshalb das so eindringlich, damit Du umgehend etwas unternimmst und Dir die erste Lage nicht schönredest bzw. Dich selbst beruhigst.

Tu was.

Gruß

Manavgat

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setz dich umgeht mit dem hausarzt zusammen

dann mit einem psychiater der kann sie auch umgehend einweisen lassen

geht schneller und einfacher als der weg über den ha ( im regelfall )

dort soll sie wegen magersucht und burn out behandelt werden

dann auch das schreiben beim arzt holen für die behörde usw

und schauen das sie schnell in eine reha kommt

evtl tagesbetreung

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Meine Schwester hat definitiv keine Magersucht. Momentan verdient sie ja Geld und ernährt sich auch vernünftig. Aber sie ist halt so weit runter, dass sie das Gewicht nicht wieder drauf bekommt. Liegt natürlich auch am Streß und der körperlich anstrengenden Arbeit.

Wir sind übrigens alle in der Familie Leichtgewichte und haben Probleme beim zunehmen. Aber so weit runter mit dem Gewicht war außer mir mit meinem Burnout vor Jahren noch niemand.

Meinst du, ihr Hausarzt redet überhaupt mit mir? Der hat doch Schweigepflicht. Wenn es nach mir geht, kommt sie sofort in Behandlung und in die Reha.

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das mit dem gewicht würde ich als grund nehnen das alle leicht gewichte sind würde ich garnicht sagen

denn der grund selber ist schon ein einzelener der sehr schnell an therapieplätze usw ranzukommen

und darum geht es ja

und nicht der arzt soll mit dir über deine schwester reden

sondern du mit ihm über die probleme der einer schwester

damit er besser in kenntnis gesetzt ist

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wow putzen ist ihr zu anstrengend? ohne worte echt! sie war zu stolz zum amt zu gehen?! ne sie hat nen job und braucht es nicht und bei 6 std arbeitszeit steht ihr in der tat keine pause zu, allen anderen aber auch nicht...sollen wir dann alle kündigen? ohne worte echt und ne vernünftige ernährung kann sie selbst sicherstellen

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hast du schon mal 6 Std an einem Stück geputzt????

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du weisst doch nicht was ich 6 std sm stück arbeite und mir fallen noch 20 jobs ein die 6 std am stück mindestens genauso anstrengend sind...sollen alle kündigen?? unfassbar???!!! und sich gesund zu erhalten ist pflicht des arbeitnehmers und nicht sich hängen zu lassen und DANN noch mehr zu jammern weil man sich selber runtergewirtschaftet hat!!!

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Da deine Schwester gerade erst angefangen hat zu arbeiten und eine 36h-Woche zu schaffen sein müsste ist die Arbeit wahrscheinlich das geringste Problem deiner Schwester.

Schick sie zum Psychiater und wenn sie sich weigert, dann lass sie einweisen (natürlich diplomatischer als wie ich das hier sage) Ich würde nicht abwarten, du könntest dir später Vorwürfe machen.

Alles Gute!

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Das größte Problem ist meiner Meinung nach ihr körperlicher Zustand. Und die mangelnde Leistungsfähigkeit zieht alles andere nach sich. Sie merkt, dass sie nicht mehr kann und es kommen Existenzängste und auch die Angst, dass es nicht mehr besser wird. Ich denke, sie hat Depressionen und bin genau der gleichen Meinung wie du: Sie braucht dringend eine entsprechende Behandlung.

Nur so lange sie nicht weiß, wie sie dann finanziell über die Runden kommen soll, wird es schwierig sie zu überzeugen. Sie merkt zwar, dass sie den Job nicht ausüben kann, hat aber gleichzeitig Angst davor, ihn zu verlieren. Deshalb auch meine Frage bzgl. der Arbeitsagentur.

Danke!

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Die Arbeitsagentur wird aber sicherlich ohne ärztliche Unterlagen keine Kündigung akzeptieren ohne eine Sperre zu verhängen. Warum auch? Könnte ja "jeder" kommen...

Wenn jemand drei Jahre lang weniger als halbtags gearbeitet hat, dann hat er selbstverständlich Anpassungsschwierigkeiten, wenn es plötzlich zu einem nahezu Vollzeitjob wird. Sodass ich, die anderen Probleme, die du schilderst ungeachtet, ihre Erschöpfung nach zwei Wochen erstmal nur darauf zurückführen würde.

Allerdings, wie schon gesagt, muss sie andere, viel schwer wiegendere Probleme haben, und die musst du jetzt angehen und zwar SOFORT. Das mit der Arbeit löst sich dann von allein. Die Arge wird ihr sicherlich keine Sperre reinhauen, wenn sie stationär ist. Zumindest könnt ihr dann rechtlich dagegen vorgehen.

Ich würde wirklich keien Zeit verlieren, wie an anderer Stelle schon gesagt. Und jetzt nur an ihrer Arbeit herumzudoktorn könnte den Zustand deiner Schwester evtl nur dramatisch verschlechtern, da es sich ja offensichtlich um kein absolut körperliches Problem handelt.

Alles Gute!

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Moin,

wie alt ist deine Schwester?

Sie macht die Arbeit erst seit kurzem. Was hat sie vorher gemacht?

Wenn sie wirklich körperlich nicht in der Lage ist, den Job weiter zu machen, sollte sie einen Arzt finden, der ihr das bestätigt. Mit 42 Kilo sollte das eigentlich kein Problem sein #gruebel

Salat.

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Hallo,

sie ist 46 und hat vorher 3 Jahre lang geputzt, aber eben nur 3,5 Stunden pro Tag bei einer 5-Tage Woche. Sie hat den aktuellen Job angenommen, weil sie mit dem Verdienst besser über die Runden kommt und hat halt total unterschätzt was auf sie zukommt. Das klang auch alles ganz anders, als sie sich vorgestellt hat und entpuppt sich nun als sehr viel schwerer. Und eigentlich konnte meine Schwester immer gut zupacken und macht sich auch nichts draus, wenn Arbeit schmutzig ist. Sie ist absolut keine Zimperliese.

Ich hab sie vor knapp 4 Wochen zum Arzt bekommen, aber dort wurden nur die genannten Untersuchungen gemacht und das wars. Eigentlich hab ich auch gedacht, ein Arzt müsste anders reagieren wenn er sie sieht. Zumal gerade der Arzt eigentlich den Ruf genießt, besonders gut auf seine Patienten einzugehen. Ich habe gehofft, sie bekommt die Unterstützung, die sie so dringend braucht. Eigentlich hätte nur noch die Aussage "Essen sie halt mehr." gefehlt. Den aktuellen Job macht sie seit 2 Wochen und war also vorher schon gesundheitlich angeschlagen.

Gruß
Sassi

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Hallo zusammen,

danke nochmal an alle, die mir Antworten gegeben haben.

Meine Schwester war gestern beim Arzt, ist dort absolut ernst genommen worden und bis auf Weiteres erstmal krank geschrieben. Der Arzt hat sofort alle notwendigen Untersuchungen angeordnet und allein die Tatsache, dass jetzt etwas passiert, hat meiner Schwester eine ruhige Nacht beschert.

Meine Schwester sagt, sie schaut jetzt erstmal zu, dass sie wieder gesund und fit wird und voll arbeitsfähig. Wenn sie zwischenzeitlich ihren Job verliert, ist ihr das auch egal. Sie kann ihn so momentan nicht ausüben und daran ist einfach akut nichts zu ändern. Außerdem hat sie erkannt, dass sie mit ihrem momentanen Aussehen wohl auch keinen Job finden wird. Wer stellt sich schon einen Mitarbeiter ein, der total krank aussieht? Falls sie entlassen wird hat sie Anspruch auf ALG I und wird halt ergänzend ALG II beantragen.

Ich habe ihr nochmal gesagt, sie kann uns jederzeit anrufen, wenn irgendetwas sein sollte. Auch in finanzieller Hinsicht bekommt sie auf jeden Fall Hilfe von uns.
Da sie fast nebenan wohnt, kann ich sie sehr gut kontrollieren. Auch so, dass sie es nicht als totale Konrolle wahr nimmt. Heute haben wir bereist telefoniert und ich habe sie schon 3 Mal gesehen (sie mich aber nicht).

LG
Sassi