Hallo
Ich habe bei meinem AG gekündigt (Krankenschwester) und am Freitag mein Zeugnis bekommem, aber iwie kommt mir das nicht so pralle vor bzw einige Passagen könnten mir negativ ausgelegt werden
Ich hatte stets gute bis sehr gute Beurteilungen und hatte keinerlei Probleme. Das Zeugnis finde ich persönlich aber nur befriedigend, was nicht meinen vorherigen Bewertungen entspricht...
Was sagt ihr dazu?
Frau V hatte ein dynamisches und patientenorientiertes Pflegeverständnis uns setzte sich intensiv mit der allgemeinen Entwicklung in der Pflege auseinander. Sie bewältigte in jedee Hinsicht die anfallende Arbeitsmenge. Die übertragenden Aufgaben erfüllte sie kontinuierlich, gewissenhaft und zuverlässig. Frau V führte ihre Tätigkeit jederzeit eigenständig aus; sie war flexibel, behielt immer den Überblick und setze Prioritäten, welche der jeweiligen Situation angepasst waren. Sie verfügte über beträchtliche kreative und innovative Fähigkeiten und verstand es diese umzusetzen. Darüber hinaus besaß Frau V gute Organisationsfähigkeiten und arbeitete systematisch unter Nutzung vorhandener Ressourcen. Sie setzte Arbeitsmittel stets wirtschaftlich und verantwortungsbewusst ein. Frau V erfasste Informationen, war fähig diese zu bewerten und nach ihrer Relevanz zeit- und adressantengerecht weiterzuleiten. Die Dokumentation führte sie fach- und sachgerecht durch.
Sie besaß ein umfassendes Wissen, welches das eigene Fachgebiet überschritt und verfügte außerdem über praktische Fähigkeiten, die bei der Ausführung die aktuelle Patienten- und Pflegesituation berücksichtigen. Sie orientierte sich bei der Pflegeplanung an der aktuellen Situation des Patienten und bezog ihn und seine Angehörigen bei der Zielsetzung mit ein. Anleitung, Beratung und Hilfestellung stimmte Frau V gut auf die Ressourcen der Patienten ab. Von den Pflegestandards hatte sie umfassende Kenntnisse und realisierte sie vorbildlich und individuell angepasst in der Praxis. Durch großes pädagogisches Geschick in ihrer individuelle abgestimmten Anleitung und Überwachung erzielte sie gute Ergebnisse in der Wissensvermittlung. Sie nahm mit großem Interesse an Fort- und Weiterbildungen teil und setze das Erlernte gut in die Praxis um
Im Umgang mit Patienten und Angehörigen zeigte Frau V Wertschätzung sowie gutes Einfühlungsvermögen. Sie verfügte über ein der Situation angemessenes Kommunikationsverhalten und erlangte dadurch in besonderem Maße Akzeptanz und Verständnis. In Ihrem Verhalten gegenüber Kollegen sowie Mitarbeitern anderer Berufsgruppen schaffte sie durch ihre ehrliche, sachliche, offene Art eine vertrauensvolle Atmosphäre in der sie die Möglichkeit zur konstruktiven Zusammenarbeit nutze. Vorgesetzten gegenüber verhielt sie sich in jeder Hinsicht korrekt und sachlich. Sie war fähig Kritik anzunehmen, zu bewerten und zu äußern.
Frau V verlässt uns auf eigenen Wunsch. Wir danken ihr für ihre guten Leistungen und bedauern ihr Ausscheiden sehr. Wir wünschen Frau V auf ihrem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und viel Erfolg
Dankeschön fürs durchlesen und Eure Antworten
Einen schönen Abend und liebe Grüße
Was haltet ihr von den Arbeitszeugnis?
Ich lese daraus auch ein gutes bis befriedigendes Zeugnis. Einige Teile sind sehr gut, andere befriedigend, vieles gut, also im Schnitt auch ein "gut". Je nach Lesart vielleicht noch eine 2-. Es fehlt oft das "stets" und das "sehr" bei gut.
Was ich nicht einordnen kann, sind so Ausdrücke wie "dynamisches Pflegeverständnis" oder "kreative Fähigkeiten". Da weiss ich nicht, ob das im Zusammenhang mit einem Pflegeberuf gut oder schlecht ist. Bei einem Designer wäre kreativ gut, bei einem Buchhalter wohl eher nicht so.
LG
Hanna
War in der Personal Abteilung tätig, das ist ein 3er Zeugnis. Du kannst eine Änderung ansprechen, jedoch besteht nur das Anrecht auf ein befriedigendes Zeugnis
Ich stufe es ebenfalls auf ungefähr 2 - 3 ein. Es fehlt die Bekräftigung "stets" oder "sehr" an Stellen, wo man es eigentlich erwarten würde, z.B. bei der Arbeitserfüllung und im Umgang mit Patienten und auch Kollegen.
Soviel mir aber bekannt ist, kannst Du diese Formulierungen/Bekräftigungen nicht einfordern, da das Zeugnis im allgemeinen ja positiv abgefasst ist und ich im Moment überhaupt nichts Angreifbares entdecken kann; hatte in den letzten Jahren schon zahlreiche Arbeitszeugnisse verschiedenster Arbeitgeber in der Hand.
LG Moni
Ohne jetzt etwas von der Branche zu verstehen, klingt für mich "dynamisches und patientenorientiertes Pflegeverständnis" seltsam. Wofür braucht man kreative und innovative Fähigkeiten in deinem Job. Mir kommen da so komische Gedanken, wie Improvisationstalent, wenn es an allen Ecken und Enden mangelt....... Das mag ja ein neuer AG zu schätzen wissen. Vermutlich wird ja überall in der Branche gespart.
Das große Interesse an Fort- und Weiterbildungen sagt ja im Grunde nicht aus, was und wieviel du davon Wertvolles und Verwertbares mitgenommen hast. Sie beschreiben nur, dass du es gut in der Praixis umsetzen konntest - ganz unabhängig davon, wie erfolgreich die Teilnahme war.
Was mir aber aufstoßen würde, ist die Sache mit der Krtikfähigkeit. Jeder AN macht Fehler, das ist nichts ungewöhnliches. Ich lese aber zum 1. Mal, dass beschrieben wird, wie jemand mit Kritik umgeht. Es klingt so ein wenig, als sei es öfter vorgekommen und du habest dennoch die Kritik angenommen und bewertet. Und in dem Zusammenhang "bewerten" zu gebrauchen könnte darauf deuten, du habest darüber diskutiert und dich verteidigt. Und dass du Kritik geäußert hast, finde ich ebenso überflüssig zu erwähnen. Es sei denn, du seist eine Querulantin gewesen, die häufiger "etwas zu meckern" hatte. Kritik muss nicht negativ belegt sein, aber da dein AG im ersten Satz von "Kritk annehmen und bewerten" spricht, kann nur negative Kritik gemeint sein, denn positives würde man allenfalls freudig zur Kenntnis nehmen und nicht selbst "bewerten".
Wenn sie damit meinen sollten, du habest Verbesserungsvorschläge eingebracht - was ja auch eine Folge von Kritik äußern sein kann "was ihr hier macht, kann ich besser und zwar so......." - dann sollte dein AG dieses auch so formulieren.
Muss nicht so sein, denn Zeugnisse werden von Menschen geschrieben und sind nicht immer stereotyp angelegt.
Insgesamt fehlen die üblichen Floskeln "stets" "zu unserer vollen...vollsten....." etc.
Vorausgeschickt. Ich bin kein Arbeitsrechtler also alles unter Vorbehalt. Ferner, dass im Zeugnis keine Schreibfehler vohanden sind. " Sie verfügte über beträchtliche kreative und innovative Fähigkeiten"
Der Satz stört mich etwas. Da könnte man m.E. negatives Herauslesen.
"In Ihrem Verhalten gegenüber Kollegen sowie Mitarbeitern anderer Berufsgruppen schaffte sie durch ihre ehrliche, sachliche, offene Art eine vertrauensvolle Atmosphäre in der sie die Möglichkeit zur konstruktiven Zusammenarbeit nutze. Vorgesetzten gegenüber verhielt sie sich in jeder Hinsicht korrekt und sachlich."
Das halte ich für einen Hinweis, dass es Probleme mit den Vorgesetzten gab. Diese werden üblicher Weise an der ersten Stelle genannt (z.B. das Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei).
Vor allem aber vermisse ich die Gesamtbeurteilung deiner Leistung mit einer "Note". Soweit das, was mir beim ersten Überfliegen aufgefallen ist.
Du solltest die Verbesserungen die du wünschst konkret vorformulieren. So also wie das Zeugnis uim Ergebnis deiner Ansicht nach aussehen soll.
Hallo!
Es klingt so, als ob Du gut gearbeitet hättest, ohne dabei besonders hervor zu treten. Vielleicht ein bisschen viel mit Patienten und Angehörigen geredet, und dabei ein bisschen viel Zeit gebraucht.
Du hast gerne und oft Fortbildungen besucht, das Wissen auch genutzt, aber vielleicht hätte man Dich da auch öfter in der Arbeit mit den patienten gebraucht.
Du hast ein bisschen viel gemeckert, und auch mal sehr offen Deine MEinung gesagt.
Geliebt hat man Dich nicht, und das bringt man deutlich zum Ausdruck. Gut gearbeitet hast Du trotzdem.