Beschäftigungsverbot

Hallo,

nein, ich benötige keins, jedoch beschäftigt es mich eher politisch/philosophisch.

Gefühlt und auch in echt, nehmen Beschäftigungsverbote zu, dass es hier erstmal grundsätzlich um den Schutz von Mutter und Kind geht, steht auch außer Frage. Jedoch wird aus finanziellen Gründen, gerne für gesundheitliche Nichtigkeiten, nach dieser Möglichkeit gefragt/gesucht und ist meinem empfinden nach gesellschaftlich Anerkannt und nicht als erschleichen von Sozialleistungen wahrgenommen. Wäre die Nachfrage nach Arbeitslosengeld bzw.-hilfe in dieser Masse vertreten, würden viele Antworten doch sehr harsch formuliert werden.

Wir alle ärgern uns über immer weiter steigende Krankenkassenbeiträge bei immer geringeren Leistungen, welche Möglichkeiten haben eigentlich Krankenkassen zur Kontrolle in diesem Bereich? Wenn, welche Möglichkeiten haben sie? Gäbe es eine Strafe bei erschleichen dieser Leistung?

Wenn ich an die Diskussion unter mir denke, empfinde ich dies als Arbeitsverweigerung und würde so jemanden nicht gerne in meinem Betrieb haben. Wie geht man sowohl als Arbeitgeber, als auch als Kollege mit so jemanden um? Einer Kollegin, aus einem anderen Arbeitsbereich wie meiner, hat so gehandelt. Sie hat von sich dadurch ein ausgesprochen negatives Bild hinterlassen und wird dies, sollte sie wieder zurückkommen, dies auch nicht mehr wandeln können.

Auch vielleicht mal die Arbeitgebersicht hören, wie geht ihr damit um? Wie schnell könnt ihr so eine Situation auffangen? Vergebt ihr dann Zeitverträge und wie handelt ihr, wenn TZ in Elternzeit beantragt wird? Ihr habt ja eine Pflicht für beide Arbeitnehmer? Wie geht ihr mit den vorhandenen Arbeitnehmer um, die den Wegfall einer ganzen Arbeitskraft auffangen müssen?

An die Kollegen habt ihr schon einmal in so einer Situation Tacheles geredet?

An die Ärzte, müssen sie dies stärker kontrollieren? Darf hier ein Arzthopping stattfinden? Wie gehen Ärzte damit um?

Ich hoffe, ich lerne eure Gedanken dazu kennen. Ich selbst merke, dass ich über jede Kollegin jenseits des Gebärfähigen Alters froh bin. Auch wenn fast alle meine Kolleginnen Kinder haben, fällt uns diese Arbeitseinstellung schwer nachzuvollziehen.

Vielen Dank schon einmal im Voraus, dass ihr mir eure Gedanken zu dem Thema mitteilt.

LG Reina

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Ich finde im Allgemeinen, dass die Gesellschaft sich sehr verändert hat. Früher hat man sehr auf Zusammenhalt und Hilfe gesetzt. Dann gab es immer mehr Konkurenzdruck und man wollte immer mehr (Geld). Man hat sich leider in den letzten Jahren zu sehr eine Generation von Egoisten geschaffen. Man hat den Menschen eingetrichtert, dass sie sich durchsetzen müssen und hat damit eine Generation von Ellenbogenausfahrern geschaffen. Dadurch ist auch das Miteinander viel rauer geworden und es interessiert nicht mehr so sehr, was andere von einem denken. Man geht einfach über Leichen, um das beste für sich herauszuholen. Dazu kommen die Helikoptereltern, die den Kindern ständig am Rockzipfel hängen und am besten noch alles abnehmen oder gleich klagen.

Diese Generation weiß vor lauter Sozialstaat gar nicht mehr, wie es ist, wenn man für alles etwas tun muss. Es ist gut, dass wir ienen Sozialstaat haben, damit die aufgefangen werden, die es nötig haben. Leider bieten solche Regeln aber immer wieder Schlupflöcher und es gibt massig Experten, die solche Dinge suchen und ausnutzen. Ja, ich nenne es ausnutzen. Denn nicht alles was verboten ist, ist für mich ok. Manchmal kann man nämlich beim erstellen von Regeln gar nicht so dumm denken, wie es am Ende kommt. Wenn der gemeine Deutsche also herumnölt, dann nur, weil er noch mehr haben will. Es geht ihm ja soooo schlecht. Gib man den Finger, nimmt man die Hand.

Und so kommt es eben auch dazu, dass so viele meinen, das ein BV doch bei dem kleinsten Unwohlsein gegeben werden sollte. Es war für die gedacht, die wirklich nicht mehr können. Aber man muss ja nur ein wenig übertreiben und schwupps, haben es die meisten in der Hand. Je mehr das also bekommen, desto mehr sehen es auch als normal an. Und desto mehr finden es auch richtig, wenn sie es ebenfalls bekommen. Man kann ja nicht wirklich zum arbeiten gehen, wenn andere doch damit zuhause alles vorbereiten können?

Übertrieben gesagt: Wir haben eine Generation die mit nichts zufrieden ist. Und so lange man nicht wirklich mal wieder runter kommt und strengere Maßstäbe ansetzt, wird sich das auch nicht ändern. Weil die Menschen immer nur sehen, wie 'schlecht' es Ihnen doch im Gegensatz zu anderen geht. Bloß nicht mal begreifen, wie schlecht es wirklich ausserhalb Deutschlands aussieht.

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Nun zusammenhalt und hilfe ist ja schön und gut,wenn du aber bedenkst das eine kleine kita grade mal 4Fachkräfte hat, bedeutet das,dass im falle einer Schwangeren Vollzeitkraft deren Arbeit auf die drei anderen aufgeteilt werden muss. Dazu kommt das die Schwangere nicht mehr alleine arbeiten darf. Bedeutet also,sie kann quasi keinen Dienst mehr selbstständig abdecken.
Wenn in einem solch kleinen Betrieb sich dann auch nur eine weitere Kraft ausfällt bedeutet dies der Betrieb ist nicht fähig weitertzuarbeiten...Pausen können nicht mehr stattfinden,mindest Betreuungsschlüssel nicht eingehalten werden!
Diese Engpässe lösen auch wieder überlastung bei den verbleibenden kräften aus.
Das ist meiner Meinung nach der Grund warum viele Erzieher,oder auch altenpfleger usw von ihren Arbeitgebern ins BV befördert werden und bei weitem sind es nicht immer die faulen frauen die nicht arbeiten wollen...

Meine sicht der Dinge...ich war traurig nicht mehr arbeiten gehen zu dürfen, aber die Mehrbelastung für meine Kolleginnen wenn ich hätte bleiben dürfen ( risikoschwachwangerschaft,außerdem fehlende Immunität und betreuung von geistig behinderten Kindern) hätte ich auch kaum verantworten können.
Da ging es dem Team und vorallem auch den zu betreuenden Kindern bei weitem besser mit meiner Vertretung die nun auch Mutterschutz und Elternzeit abdeckt!

Gruß cassy

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Also das ist doch nun total Käse, dass es schlimmer ist, eine Schwangere zu haben als gar keinen Mitarbeiter. Ich lebe in einem der reichsten Länder der Welt. Arbeitsschutz wird hier tausend Mal mehr als in Deutschland kontrolliert, reglementiert und bei Verstößen bestraft. Und hier arbeiten fast alle Schwangeren bis zur Geburt. Geht es ihnen schlecht, so wird die Arbeitszeit angepasst. Zur Not eben bis 0%. Und damit meine ich auch Krankenschwestern, Erzieher und Altenpfleger. Alle arbeiten und zwar gerne. Wenn es etwas gibt, was die Schwangere nicht machen sollte, dann macht es der Kollege. Der ist nämlich froh, dass jemand da ist, der noch einen Teil seiner Arbeit erledigen kann. Denn ansonsten macht es nämlich keiner oder die Kollegen müssen mehr arbeiten. Aber wenn ich schon an die Diskussionen denke, welche tausend Nahrungsmittel eine Schwangere doch lieber nicht essen darf, dann kann ich eben auch die Hysterie um die ganzen gefährlichen Dinge verstehen, denen wir offenbar jeden Tag ausgesetzt sind.

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Hallo Reina,

alles sehr gute Fragen, denen frau sich stellen sollte. Aber weil es so viele Fragen sind, will ich einzeln auf einige eingehen.

1. Jedoch .... ist meinem empfinden nach gesellschaftlich Anerkannt und nicht als erschleichen von Sozialleistungen wahrgenommen.

Es ist nur zum Teil gesellschaftlich anerkannt. Die meisten Frauen hier ermutigen zum raschen BV-Erschleichen. Einige stellen sich auch dagegen.

2. Wir alle ärgern uns über immer weiter steigende Krankenkassenbeiträge bei immer geringeren Leistungen, welche Möglichkeiten haben eigentlich Krankenkassen zur Kontrolle in diesem Bereich?

Die Krankenkasse hat dafür ein Budget, das nennt sich Umlagekasse 2, und die wird ausschließlich von den Arbeitegebern gefüllt. Der Umlagesatz liegt je nach Krankenkasse z.Zt. bei etwas 0,4% und steigt ständig weiter an. Die AOK verlangt sage und schreibt 0,79%!

3. Wenn, welche Möglichkeiten haben sie? Gäbe es eine Strafe bei erschleichen dieser Leistung?

Die Beschäftigungsverbote können angezweifelt werden. Aber leider sind die meisten Krankenkassen ja sehr interessiert daran, dass die Frauen ins BV gehen. Dann fallen sie nicht mehr unter die Kranken und müssen weniger häufig zum Arzt. Dann schont die Krankenkasse ihr eigentliches Budget und wird für Neukunden attraktiver. Die Arbeitgeber können sich gegen die U2-Umlagesätze ja nicht wehren.

Aber nicht dass jemand denkt, dann gehts mich ja nichts an. Wir zahlen die steigenden Lohnnebenkosten alle in Form von steigenden Preisen wieder zurück.

Also, individuelle Beschäftigungsverbote können vor allem von den Arbeitgebern angefochten werden. Das geschieht auch immer wieder. Dann stehen die Ärzte dumm da, die es ausgestellt haben. Dann wird das BV rückgängig gemacht, und die Frau muss wieder arbeiten.

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Nochmal zu den Krankenkassen: ja die Krankenkassen haben ein Gesetz ("Aufwendungsausgleichsgesetz") das die Erstattung der Löhne im U2-Verfahren regelt. Die Erstattungsbedingungen müssen erfüllt sein. Die Krankenkassen können das überprüfen. Z.B. muss der Arbeitgeber nachweisen können, dass er wirklich keinen Ersatzarbeitsplatz anbieten kann und die bisherige Tätigkeit nicht mutterschutzgerecht wäre. Dies muss er dokumentieren. Die Kasse kann Nachfragen und prüfen.

Aber die Kasse kann auch bei den Ärzten nachfragen, den medizinischen Dienst einschalten oder ein weiteres Attest von einem zweiten Arzt verlangen. Und auch das geschieht.

Wenn dir das ein Anliegen ist, dann solltest du diese Fragen an das Bundesministerium für Soziales .... oder an das Ministerium deines Bundeslandes stellen. Die haben nämlich die Aufsicht über dieses ganze Thema und machen sich auch Gedanken darüber. Am besten mit konkreten Fallbeispielen! Wenn du welche kennst.

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3. Gäbe es eine Strafe bei erschleichen dieser Leistung?

Für die Schwangeren selber gibt es den § 279
Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse

"Wer, um eine Behörde oder eine Versicherungsgesellschaft über seinen oder eines anderen Gesundheitszustand zu täuschen, von einem Zeugnis der in den §§ 277 und 278 bezeichneten Art Gebrauch macht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft."

Wer also ein BV unter Vorgabe falscher Tatsachen erschleicht, kann so bestraft werden. Aber auch der Arzt der es ausstellt, macht sich ebenso strafbar.

4. Wie geht man sowohl als Arbeitgeber, als auch als Kollege mit so jemanden um?

Bei der nächsten Gelegenheit die Kündigung, und künftig junge Frauen erhalten nur noch befristete Verträge. Das ist dann die Kollektivstrafe.

Manche AG müssen eine Zeitarbeitsfirma in Anspruch nehmen, um die Ausfälle zu kompensieren. Das kann sehr teuer werden.

5. An die Ärzte, müssen sie dies stärker kontrollieren? Darf hier ein Arzthopping stattfinden? Wie gehen Ärzte damit um?

Ärzte haben ein riesen Problem mit dem BV. Gut ist, wenn die Ärzte einer Region sich untereinander absprechen, austauschen und zusammenhalten. Sehr gut ist auch, wenn die Ärzte die Schwangeren zunächst mal zur Aufsichtsbehörde verweisen. Dann schwindet oft das Interesse an dem BV.

Manche Ärzte vergeben aus Prinzip keine BVs mehr an niemanden, wegen schlechten Erfahrungen die sie damit gemacht haben.

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Als AG von einem Betrieb bis ca. 100 MA sollte man sich sehr gut überlegen, ob man eine Frau zwischen 20 und 40 einstellt, bzw. ob man überhaupt auf so eine Bewerbung reagiert...

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Ich arbeite in einem Unternehmen mit über 500 MA.

Die Unternehmensleitung besteht aus Frauen. Wir stellen wenn es geht, nur Frauen ab 45 ein, die haben genug Berufserfahrung, werden nicht mehr schwanger und fallen auch nicht dauernd aus, weil das Kind krank ist.
In meiner Abteilung arbeiten 30 Leute, davon nur 5 Frauen Ende 20 oder Angang 3o.
Wenn die ausfallen wegen anfallsartig auftretender Lustlosigkeit in der Schwangerschaft oder weil das Kind kotzt, dann können wir das verkraften.
Solche Frauen bekommen bei uns nie eine Chance auf verantwortungsvolle Projekte oder Budgetverantwortung, bei Beförderungen werden sie regelmäßig übergangen.
Dass der medizinische Dienst eingeschaltet wird, wenn Zweifel an einer Krankmeldung bestehen, ist hier üblich. Das betrifft auch BVs von Schwangeren.
Dabei ist schon der ein oder andere unangenehm aufgefallen und das hat auch in einzelnen Fällen disziplinarische Konsequenzen von Abmahnungen bis zu fristlosen Kündigungen gehabt.
Der Arzt hat dann auch Ärger mit der KV bekommen für diese Gefälligkeitskrankschreibungen.

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Hallo!

In manchen Berufen ist das BV einfach unumgänglich. Erzieherinnen, Krankenschwestern, Altenpflegerinnen etc. - alles Berufe mit erhöhtem infektionsrisiko, schwerem Heben etc. Manche kann man solange im Büro einsetzen, aber eben nicht alle, oder die Fähigkeiten im Bürobereich sind so schlecht, dass sie da eher ein Klotz am bein sind.

Die Arbeitgeber haben kein Interesse am BV stellen es also nur aus, wenn es wirklich nicht anders geht, schließlich bedeutet ein BV immer, dass man sehr kurzfristig für Ersatz sorgen muss - und das ausgerechnet in Berufen, bei denen Fachkräftemangel herrscht. Die Arbeitgeber stellen also nur dann ein BV aus, wenn es gar nicht anders geht.

Die ärzte müssen sich mittlerweile öfter rechtfertigen, wenn sie ein BV ausstellen, und können bei übertriebenen Beschwerden massive probleme bekommen. auch die stellen nicht mehr so oft eines aus.

Also wenn sich alle an die Regeln halten, dann gibt es nur so viele BVs wie zwingend notwendig - und viele frauen sind auch gar nicht so glücklich, die ganze zeit daheim rum zu sitzen.

es zahlt sowieso die Gemeinschaft der Arbeitgeber über Umlage 2, wobei die Betriebe in denen nur selten BVs notwendig sind wie etwa Versicherungen für die Mitzahlen, die viele BVs haben wie Kitas und Krankenhäuser.

interessanterweise treffen die BVs sowieso oft Frauenberufe, da führt kaum ein weg an Frauen vorbei. auch an jungen Frauen die eben noch fit sind um alte leute zu heben.

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Findest du wirklich, dass ein BV bei Krankenschwestern und Co unungänglich ist?

Glaubst du nicht, dass es eher daran liegt, dass die Arbeitsbedingungen einfach nicht angepasst werden?

In anderen Ländern arbeiten Krankenschwestern problemlos bis zum Mutterschutz. Da wird die Arbeit die wirklich gefahren bringt, auf die umgelegt, die es noch machen können. Da hilft man sich.

Wer als Schwangere so schwer heben muss, das es für das Kind gefährlich wird, der hat auch im Normaldienst einen Chef, der nicht auf die Mitarbeiter achtet. Und genügend Kliniken machen vor, dass auch im Normaldienst kaum schweres heben nötig ist, weil man gute Umsetz- und Hebetechniken lernt.

Was ich damit sagen will: In vielen Bereichen gibt man einfach mal ein BV, statt sich zu überlegen, wie man den Mitarbeiter durch Maßnahmen längst möglich im Dienst halten kann.

Und zum Schluss: Wie viele Schwangere jammern rum, was sie alles 'schlimmes' auf Arbeit heben und machen müssten, haben dann aber keine Probleme, zuhause so weiter zu machen wie immer.

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Ich denke eher, dass es in anderen Ländern weniger Rücksicht insgesamt gibt. Wenn da ein Kind krank auf die Welt kommt, dann ist das eben so.

Im Krankenhaus sind eben viele Leute krank, haben Keime, an denen man sich anstecken kann, und ganz nebenbei sind ganz viele menschen im Krankenhaus auch pflegebedüftig, nicht in der lage, selber ohne Hilfe die Toilette aufzusuchen oder sich zu waschen. Entweder, man fasst dann die halbwegs "fitten" auf einer Station zusammen, wo dann die schwangere Schwester arbeiten kann - oder man verteilt sie so wie üblich, also Chirurgie, Gynäkologie, Innere jeweils zusammen - und hat auf jeder Station ein paar "fitte" und ein paar weniger fitte Leute. das entlastet ja auch alle anderen.

Oder nehmen wir Erzieherinnen, schönes Bespiel, weil ja viele im BV bereits eigene Kinder haben und dadurch auch in der Freizeit Kontakt zu Kindern haben. Allerdings werden sie die nicht wickeln oder auf Klo begleiten. Manche Länder machen sich eben nicht die Mühe, den Titer für Röteln bestimmen zu lassen, wir leisten es uns schon, gerade nicht ausreichend immunisierte Erzieherinnen im U3-bereich ins BV zu schicken. Bei Ü3 nur im falle eines Ausbruchs bestimmter krankheiten. Der Infektionsdruck in der Krippe ist halt einfach größer als im privatkontakt mit Kindern. Dass im falle einer Schwangerschaft nur die anderen Kolleginnen wickeln klappt im Alltag dann eben doch oft nicht ganz so gut.

es ist ja nun nicht so, dass das wirklich unendlich teuer wäre mit ca. 0,4-0,7% Umlage 2. Und es sorgt ja auch für Planungssicherheit - die Kita mit ausschließlich Kindergartenkindern hat ja auch ein personalproblem, wenn die Schwangere Kollegin bei einem Ausbruch von Windpocken sofort 4 Wochen frei gestellt werden muss.

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Wenn man bei Urbia liest hat man das Gefühl, dass bald jede Schwangere ab der Befruchtung mit dem Arsch zuhause sitzt.

Ich habe persönlich noch nie eine Frau kennengelernt, die solch ein Verbot hatte. Weder privat noch auf der Arbeit.
Ist das gerade Mode geworden?

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Nein. das ist keine Mode. Die meisten BVs (auch bei urbia) betreffen die typischen Rsikoberufe - Krankenschwestern, Altenpflegerinnen, Erzieherinnen, ab und zu eine Zahnarzthelferin, die nicht am Empfang oder bei der Abrechnung unterkommen kann. Dazu ganz selten medizinisch zwingende Fälle, bei denen die werdende Mutter etwa die meiste zeit liegen muss.

Aber es gibt eben mehr Fragen zum BV als zu dem Fall, dass eine Frau bis zum Mutterschutz ganz normal weiter arbeiten kann.

Ebenso wie es im partnerschaftsbereich mehr Fragen zu schwierigen Ehen gibt und kaum Themen über "ich bin ja so glücklich dass ich platzen könnte". Das liegt in der Natur eines Forums, dass eben vor allem bei problemen gefragt wird und nicht, wenn alles wie immer läuft.

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Ja, leider ist das Mode geworden. Und bei urbia sitzen einige Userinnen, die sehr gerne andere auf die unbegrenzten Möglichkeiten und Bequemlichkeiten des BVs hinweisen. Inoffizielle Werbeplattform für das Beschäftigungsverbot.:-(

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Ich habe eine Freundin, die ist eine einfache Sachbearbeiterin bei einer großen KK.
Sie verdient für 30 Wochenstunden € 3800,-- . Über ihr ist noch ein stattlicher Wasserkopf, die noch viel mehr verdienen.
Da weiß man, wo die KK-Beiträge bleiben.

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Tja, Augen auf bei der Berufswahl! Ich glaube, die nehmen dann halt auch nicht jeden Ungelernten ;-).

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>> Gefühlt und auch in echt, nehmen Beschäftigungsverbote zu <<
Hast Du mal eine Statistik? Die Anzahl der Urbia-Threads zu einem Thema halte ich nicht für gesamtgesellschaftlich repräsentativ.

Du sprichst von gesundheitlichen Nichtigkeiten. Wer will denn - ausser einem Arzt - beurteilen, ob es sich um eine gesundheitliche Nichtigkeit handelt? Mir gruselt es vor Firmen, in denen die Mitarbeiter sich anmaßen darüber befinden zu können. Das zeugt von einem ganz miesen Betriebsklima (<IronieOn>auch wenn die Kollegen bei allen Lästereien natürlich nur das Wohl der Firma im Blick haben</IronieOff>).

Vor jeder Krankschreibung / jedem BV steht ein Arzt. Sollten seitens des AG Zweifel an der Rechtmässigkeit der Maßnahmen bestehen, können zusätzlich Betriebsärzte begutachten. Ärzte! Nicht Mitarbeiter!

Und die Belastung durch Mehrarbeit? Na, da muss eben die anfallende Arbeit anders priorisiert werden. Ich habe kein Problem damit, Arbeiten von einem ausgefallenen Kollegen / Kollegin zusätzlich zu übernehmen. Weil ich weiss, wenn es mich mal erwischt, ist das 'Gute Besserung! Kurier Dich aus!' ernstgemeint.

Grüsse
BiDi

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Ich glaube du verschließt etwas die Augen davor, wie leicht es ist, eine Krankschreibung oder ein BV bei einigen Ärzten zu bekommen . Und das nutzen die Patienten auch aus. Einige sprechen sich sogar ab, wie und bei wem es am einfachsten ist. Und wenn du dann noch weißt, wie oft wirklich mal etwas dagegen getan wird.... #rofl

Also der gute Arzt, der wirklich nur ein BV ausstellt, weil es wirklich nötig ist, der ist leider sehr selten geworden. Die meisten wollen nämlich die hysterischen Patienten, die irgendwann nur noch nerven, einfach loswerden.