Med. Schreibkraft im Homeoffice - möglich?

Hallo ihr lieben.
Vorab: natürlich werde ich das mit meinem Chef besprechen, ich möchte hier nur fragen ob evtl jemand Erfahrung hat.

Ich arbeite in einem Klinikum als Medizinische Schreibkraft. Meine Tochter ist in der Eingewöhnung seit Dezember in der Krippe und es klappt leider nicht so gut. Ab morgen übernimmt das mein Mann da ich wieder anfange zu arbeiten.

Meine Arbeit ist knapp 50km weg (wir wohnen sehr ländlich, Arbeit ist hier rar..)

Nun ist es so das ich 25 Std die Woche arbeite, die Arztbriefe (also die Diktate) werden elektronisch auf den Server hochgeladen und von uns dann abgehört und geschrieben.
Da die Eingewöhnung nicht so gut klappt und meine beiden Kinder auch chronisch Krank sind (Atemwege) und mein Mann auf einer Intensivstation noch weiter weg arbeitet (er kann also nicht so schnell mal weg wenn die Kita anruft), wollte ich fragen ob es evtl mgl ist meinen Chef auf Home Office anzusprechen? Ich will aufjedenfall arbeiten, und ich muss auch. Um alles besser unter einen hut zu bekommen (wir haben hier keine Verwandten oder Freunde, nur unsere Nachbarn die selber Vollzeit arbeiten), würde ich gerne Teils im Büro und teils Home Office arbeiten.

Ich habe von sowas nun überhaupt keine Ahnung und wollte mal fragen, ob sich damit jemand auskennt?

Lg und frohes neues!

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Mmh...du bist eine Teilzeit-Schreibkraft mit 2 Kleinkindern, die in der allernächsten Zeit ständig krank sein werden.
Ich wäre etwas vorsichtig mit Forderungen. Den Job können sehr Viele erledigen. An deiner Stelle, würde ich mich nach Alternativen Betreuungsmöglichkeiten umschauen für den Krankheitsfall...oder eben noch das letzte Jahr anhängen.

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Elternzeit ranhängen ist immer einfach gesagt, wer bezahlt mir das? Keiner. Ich kann mir eine längere "Auszeit" einfach nicht leisten.
Wie schon gesagt, will und muss ich arbeiten.

Und es ist keine Forderung sondern nur eine Frage.

Alternative Betreuung gibt es nicht, denk nicht das wir das nicht schon durchgegangen sind.

Den Job kann eben nicht jeder erledigen, da es einige Zusätze gibt (daher ja auch die Bürotage, für einige Aufgaben muss ich anwesend sein, nur für die reine Schreibarbeit hätte ich mir homeoffice vorstellen können).

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Elternzeit ranhängen ist immer einfach gesagt, wer bezahlt mir das? Keiner. Ich kann mir eine längere "Auszeit" einfach nicht leisten.

Welche Frage. Warum sollte dich jemand außer dem Ehemann dafür bezahlen, dass du zu Hause bei dem Kleinkind bleibst? Wem würde es nützen, außer euch selbst, vor allem deinem Kind und der Beziehung zu deinem Kind.

Da du dich nun fest entschieden hast, Geld zu verdienen, würde ich nun schauen, wie ich das bestmögliche Ergebnis für den Arbeitgeber zu Stande bringe. Mit möglichst geringen Ausfällen, mit möglich guten Ergebnissen. Aber bei 50 km Entfernung würde ich die Zeit lieber auf 4 x 6,25 h verteilen, so sparst du 100 km und ungefähr zwei Stunden Fahrzeit pro Woche.

Du kannst aber nicht erwarten, dass der Arbeitgeber für deine (Fehl-)planung aufkommt. Die Entfernungen, die Wohnortwahl, die Familienplanung ist alles eure Angelegenheit. Wenn er dir die alternierende Telearbeit ermöglicht, dann ist das freiwilliges Entgegenkommen.

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Die Frage kann dir doch eigentlich nur dein Chef beantworten!!

Das hängt davon, ob ihr diesbezüglich eine Betriebsvereinbarung habt, ob die technischen Voraussetzungen dafür vorhanden sind und das Geld für deine Ausstattung zur Verfügung steht. Auf jeden Fall brauchst du einen Firmen-PC oder Laptop mit gesichtertem Zugang auf den Server, und irgendwie müssen die Diktate auch täglich oder wie auch immer regelmäßig zu dir kommen, das alles sind vertrauliche Patientendaten!! So einfach ist es auf jedenfall nicht. Und wenn es bisher niemand gemacht hat, ist es eine teure Investition, die nicht von heute auf morgen klappt.

Einen Tag vor Wiederantritt der Arbeit mit solch einer Idee zu kommen, ist schon sehr gewagt. Die Elternzeit war vielleicht zu knapp bemessen.

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Vielleicht klappt es nun besser, wenn dein Mann nun mitgeht. Das war bei uns auch so. Ich würde mich eher erkundigen, ob du flexibler arbeiten kannst im Notfall. Sprich, notfalls dann kommen kannst, wenn dein Mann daheim ist. Er hat ja wahrscheinlich Schichtarbeit?
Lohnt sich der Job finanziell überhaupt bei 100 km Fahrtweg am Tag? Arbeitest du 5 x 5 Stunden, oder wie verteilt sich das?

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Da ich noch einige Aufgaben mehr habe, konnte ich mehr Gehalt raushandeln, damit es sich lohnt. Flexibel einteilen kann ich mir die Zeit an sich schon, muss es aber erst mit den (teils neuen) Kollegen absprechen.

Ich werde erstmal 5x5 h arbeiten und dann gucken ob ich 1 Tag frei machen kann die Woche... aber ich sollte vllt wirklich erstmal abwarten bevor ich die Pferde scheu mache :)

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Hallo!

Es kann von der technischen Seite her schwieriger werden, als Du Dir das vorstellst. Es muss ja ein wirklich abgesicherter Serverzugang sein, damit da nicht jeder über Dein W-Lan zu Hause sich in eure Patientendaten rein hacken kann. Häusliches W-Lan ist nicht gerade top geschützt.

Noch dazu hat Arbeit im Home Office viel mit Vertrauen zu tun, und Du warst jetzt lange nicht mehr da. Deine Vorgesetzten müssten Dir also so weit vertrauen, dass Du dann auch wirklich zuverlässig arbeitest - und mit Kind auf dem Schoß klappt das nicht, also Du brauchst auch im Homeoffice die Krippe. Klar kannst Du dann Dein Kind in der Kita abholen und wenn Dein Mann heim kommt noch arbeiten, aber dafür brauchst Du ja auch Ruhe und ein eigenes Arbeitszimmer, so nebenher im Wohnzimmer arbeitet man halt doch nicht so konzentriert.

Klar kannst Du freundlich fragen, die Frage dabei ist aber, ob die technische Umsetzung nicht zu teuer wäre und ob Du damit das Vertrauen, das sich nach der Elternzeit erst wieder aufbauen muss, damit nicht etwas überstrapazierst. Vielleicht wäre es geschickter, wenn Du erst mal fragst, ob Du wegen der Atemwegsprobleme beim Kind bei Tagen an denen es krank ist erst Mal von zu Hause aus arbeiten könntest, damit Du nicht so oft ausfällst?

ggf. wäre es aber auch besser, es erst mal regulär zu versuchen und dann erst in ein paar Monaten zu fragen, wenn Deine Vorgesetzten und Kollegen Dich besser kennen und die Vertrauensbasis wieder stimmt.

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WLAN kommt schon mal gar nicht in Frage für sensible Daten; das muss über eine LAN Verbindung sein, und zwar braucht man da auch ein schnelleres Internet. Ob das bei der TE auf dem Dorf vorhanden ist, keine Ahnung.

Und dann ist es eine Grundsatzentscheidung. Mal probieren geht nicht. Denn dafür ist die Investition in so einen Home Office Arbeitsplatz zu hoch als dass man das mal eben so probieren könnte. Der zusätzliche Laptop kostet 500-1000 Euro, dazu natürlich eine docking station, oder besser zwei (eine am Arbeitsplatz, eine zu Hause), die Zeiterfassung muss geregelt werden, es braucht einen IT-Betreuer, man schließt einen Vertrag mit dem AG; jemand muss auch in gewisser Weise kontrollieren, welche Arbeit da geleistet wurde. Man muss erreichbar sein, die Arbeit darf in keinster Weise drunter leiden.

Im Gesundheitssystem wird ja überall gespart und da muss der AG schon sehr großes Interesse dran haben, dass gerade die TE im Betrieb verbleibt. Ich kenne das ehrlich gesagt nur für höher qualifizierte und höher bezahlte Mitarbeiter (Akademiker), nicht aber für Assistenzkräfte/Schreibkräfte.

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Sorry, aber du scheinst ja gut darüber informiert zu sein, wie ihr Arbeitsplatz generell aussieht und ihre Voraussetzungen.

Ich kann dir sagen, dass z.B. der Home-Office Arbeitsplatz meines Mannes keinen Cent gekostet hat, denn die Voraussetzungen, wie Laptop usw. hatten sie im Büro auch bereits alle, auch da arbeiten sie z.T. über VPN;)

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Hallo,

sei mir nicht böse, aber DAS fällt dir ja wirklich zeitig ein. Habt ihr in der Schwangerschaft oder spätestens in der Elternzeit nicht besprochen wie ihr eure Kinder betreuen wollt?

Sicherlich kannst du deinen Chef danach fragen, aber einen Tag bevor man wieder anfängt zu arbeiten ist ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt meiner Meinung nach.

Arbeite erstmal wieder, ein paar Monate vielleicht und dann kannst du ja mal vorsichtig anfragen.

Ich hab das schon in der Schwangerschaft mit meinem AG geklärt.

In meinem Job kann wirklich jeder meiner Kollegen im Homeoffice arbeiten und trotzdem wird es nicht so gerne gestattet. Das Vertrauensverhältnis muss ja auch da sein. Technisch möglich ist es aber immer bei uns.

Aber was auf keinen Fall geht ist, das Kind während der Arbeitszeit im Homeoffice zu betreuen. Wie soll das auch gehen? Außer du kannst abends arbeiten, wenn dein Kind schläft.

LG

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Hallo,

Homeoffice funktioniert aber nicht, wenn Deine Kinder zu Hause sind. Fakt ist, wenn man von zu Hause aus arbeitet, man einen Arbeitsplatz bzw. Arbeitszimmer hat. Und Du musst Dich dann ransetzen und arbeiten. Dein Kinder haben während dieser Zeit nichts bei Dir zu suchen. Wenn Du ständig unterbrochen wirst oder meinst die Arbeit mal nebenbei während des Mittagsschlafes oder abends zu erledigen, dann hast Du aber ganz falsche Vorstellungen. Bei Ablenkungen wirst Du das Pensum nicht schaffen oder Fehler machen. Du kannst mit Deinem Arbeitgeber sprechen, ob Homeoffice generell möglich ist und mit Deinem jetzigen PC o.ä. überhaupt vereinbar ist, aber die Kinder müssen während Deiner Arbeitszeit von jemand anderen betreut werden.

LG
Lana

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Generell ist das in dem Beruf möglich. Wie du das aber mit der Kinderbetreuung vereinbarst und wie das bei deinem AG aussieht, das kann dir niemand sagen.

Das musst du mit deinem Mann und deinem AG klären. Sicher solltest du aber deinem AG bei der Anfrage bereits erklären können, wie die Kinder betreut sind, während du arbeitest!

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wenn das mit der kita nicht klappt hilft das Jugendamt.
Evtl. wäre es für euch besser Ziehgroßeltern zu finden. es gibt in vielen Städten Vereine, bei denen Menschen ihr Freizeit anbieten um zu helfen und im gegenzug dafür etwas in euer familienleben einbezogen werden möchten. ich verstehe aber nicht wieso ihr euch nicht im Vorfeld schon einen Plan B überlegt habt.

Jetzt würde ich erstmal anfangen zu arbeiten und sehen ob ich an einem Plan B basteln kann.
lg

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Hallo,

ich kann Deine Sorgen nachvollziehen. Ich habe selbst drei Kinder und jede Eingewöhnung war ein Tanz auf den Vulkan und dann noch die lieben Krankheiten. Ich denke das ist auch ein Stück Deine Sorge dass der liebe Nachwuchs krank wird und Du wieder daheim bleiben musst. Da wäre es natürlich ideal wenn dann der Nachwuchs schläft Mutti daheim die Arbeit erledigen könnte.

Ich sehe das mit den medizinischen Daten nicht so eng. Wir leben in einem Zeitalter wo wir überall überwacht werden - Datenschutz hin oder her. Wer was rausbekommen will bekommt das auch anders hin und im Arbeitsvertrag hast Du sicher irgendwo eine Klausel drin zum Thema Verschwiegenheitspflicht. Die technische Umsetzung kennt nur Dein Chef oder sein Systemadministrator. Ein Kumpel arbeitet auch von daheim aus. Er hat das Glück sich vom heimischen PC auf den Firmenrechner einzuloggen und dann auf alle Daten zugreifen zu können. Da wurden einfach die Adminstratorrechte verändert. Aber da ist vieles möglich und Fragen kostet nichts.

Meine Idee: Sprich mit Deinem Chef drüber - er wird Dich ggf mit neuen Dingen vertraut machen. Frage in dem Zuge nach ob es nicht möglich wäre an zwei von fünf Tagen daheim zu arbeiten. Begründe das damit dass Du arbeiten möchtest, aber die Situation anders ist als geplant. Da Dein Mann im Schichtsystem arbeitet dürfte der Dienstplan doch relativ weit im voraus einsehbar sein. An den Tagen wo der Ehemann die Spät- oder Nachtschicht hat kannst Du auf jeden Fall bei Dir auf Arbeit sein, will heißten drei Tage in der Firma und zwei daheim. Wenn Du an vier Tagen arbeiten sollst dann drei Tage in der Firma und einen daheim.

Was ich nicht machen würde im Zeitalter allzulange warten. Mehr als nein sagen kann er nicht und gerade während der Einarbeitung nach der Elternzeit ergeben sich ab und an mal Gelegenheiten Dinge zu klären die ganz praktisch für die eigene Situation sind.

VG Geli

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"Ich sehe das mit den medizinischen Daten nicht so eng. Wir leben in einem Zeitalter wo wir überall überwacht werden - Datenschutz hin oder her." - Ziemlich dämliche Begründung ist das. Patientendaten sind ganz besonders schützenswert.

Wie du das siehst, ist unerheblich. Tatsache ist, dass sich ein Arbeitgeber kein Datenleck leisten kann und dafür kostenintensiv entsprechende technische Voraussetzungen geschaffen werden müßten, wenn er denn willens wäre.

Am besten schaut man einfach, ob es eine entsprechende Betriebsvereinbarung schon gibt. Wenn nein, sind die Chancen gegen Null.

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Das ich das mit dem Datenschutz in der heutigen Gesellschaft etwas anders sehe als viele andere ist klar. Das ist aber meine eigene Meinung und mehr nicht. Mir ist durchaus bewusst dass solche Daten sehr sensibel zu behandeln sind.

Aber die Schreiberin hat gefragt und ich bin ganz klar dafür dass man nachfragen kann. Mehr als eine negative Antwort kann sie nicht bekommen und dann hat sie halt Pech gehabt. Aber da weiß sie dann was los ist. Ich bin auch dafür dass es jetzt keinen besseren Zeitpunkt dafür gibt wenn sie in der Einarbeitung gibt. Manchmal ergeben sich solche Dinge gerade in so einem Zusammenhang von ganz alleine.