Berufswahl Tochter

Hallo,
Meine Tochter macht nächstes Jahr Abitur und will dann ein Jahr ins Ausland.
Sie überlegt in welche Richtung es danach beruflich gehen soll.
Ich hab ihr zu bedenken gegeben, dass sie nicht nur nach Neigung sondern auch danach entscheiden soll, welches Gehalt später mal gezahlt wird im gewählten Beruf.
Immerhin sollte man m.M. nach auf jeden Fall darauf achten, dass man gut leben kann und auch eine Familie vom eigenen Gehalt leben können muss, sprich dass man sich mal Kinder leisten kann.
Meine Freundin meinte jetzt, dass das für Frauen doch nicht so wichtig wäre.
Männer sollten da mehr drauf achten.
Ich dachte , ich höre nicht richtig.
Es sollte doch da mit gleichem Maße gemessen werden und nicht die Einstellungen 50er Jahre bemüht werden.
Wie habt ihr selbst euren Beruf ausgewählt?
War das Gehalt ein Faktor oder nicht?
Und würdet ihr eurem Sohn da die gleichen Ratschläge geben wie eurer Tochter?
Mein Neffe will Friseur werden, finden seine Eltern völlig daneben, obwohl ihre ältere Tochter und die Mutter selbst auch Frisöre sind.
Ich finde das scheinheilig.

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Ich habe meinen Beruf nach meinen Interessen ausgewählt. Wieviel man damit verdient, war nebensächlich. Und ich würde meinem Kind immer den Rat geben, sich für einen Beruf zu entscheiden, der ihm Spaß macht. Denn macht man eintn Beruf nur des Geldes wegen aber nicht, weil msn es gerne macht, wird man seinen Job irgendwann hassen. Und wenn man bedenkt, wie lange man im Berufsleben stehen wird, sollte jeder gewählte Job vor allem eines tun: einem zumindest ein gutes Gefühl geben. Das Geld ist nicht unwichtig aber auch nicht das wichtigste und entscheidenste Argument für eintn Beruf. Wichtig ist, das, was man tut, gerne zu mschrn und das über Jahre und Jahrzehnte.

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welcher Beruf macht lange Spass, bei dem man nie auf einen grünen Zweig kommt?
Ein Beruf dient hauptsächlich dazu Geld zu verdienen, ein Hobby um Spaß zu haben.
Natürlich muss man sich vorstellen können diese Tätigkeiten täglich zu machen, aber ob die Arbeit gefällt hängt nicht nur vom Beruf sondern auch von vielen weiteren Faktoren ab.
An etwas Spaß haben ändert sich so oft im Leben, da kann man sich nicht jedesmal einen anderen Beruf raussuchen.

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Ich bin Bibliotheksassistentin. Ich liiiiebe Bücher und die Arbeit an und mit ihnen und den Kontakt zu den Lesern. Ich berate sie gerne und ich rede gern über Bücher. Und dieses, sich für das, was man beruflich macht langfristig zu begeistern ist das, worauf es ankommt. Ich würde zum Beispiel nie einen Beruf ausüben können, bei dem ich nicht mit herzblut dabei wäre. Das könnte ich gar nicht. Es muss eintn begeistern, was man macht. Es muss einen Freude bereiten. Darauf kommt es an. Andernfalls wird man krank und wurde den Beruf nicht mehr ausüben können.

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Auf KEINEN Fall nach dem Gehalt gehen!

Es ist soooo viel schwerer, 40 Jahre lang jeden Tag zur Arbeit zu gehen, wenn es eine Arbeit ist, die Du hasst!

Lieber soll sie versuchen, herauszufinden, was sie wirklich von ganzem Herzen liebt - denn wenn sie mit Leidenschaft dabei ist, lässt sich quasi aus allem ein gutes Geschäft machen.

Es gibt zwar die klassischen gut bezahlten Berufe - aber es gibt so viele Erfolgsstories von glücklichen, willensstarken Menschen. Und die sind alle unterschiedlich ausgebildet. Was sie verbindet ist die Liebe zu dem, was sie tun.

Gib ihr mit, dass sie am besten JETZT macht, was sie liebt, denn einen einmal eingeschlagenen Lebensweg kann man schwerer verlassen, je älter man wird. Da hängen dann ja auch Verpflichtungen dran.

Wenn sie allerdings jeden Tag tut, was sie liebt, dann folgt ihr Glück, Erfolg und Zufriedenheit automatisch.

Alles Gute Deiner Tochter!

Viele Grüße

ng

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Ich wollte seit der Grundschule Krankenschwester werden (stand in jedem Freunde Buch Eintrag^^).. natürlich wusste ich nicht wie viel Geld man da verdient. Aber ich habe die Ausbildung mit 18 angefangen ..und ja.. auch da habe ich nicht aufs Geld geachtet.

Ich denke das ist auch individuell.. manchen reicht 1500 euro netto.. andere würden für 2500 euro keinen Finger krum machen.

Ich habe immer sehr gut gelebt inkl eigene Wohnung etc. Was mein Mann verdient war für mich auch nicht wichtig als wir uns kennengelernt haben. Also von daher..

Wenn man Spaß hat und man davon leben kann.. ist das Geld egal.

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Ich lese hier immer nur "Berufswahl nach Neigung oder nach Chancen". Warum geht nicht beides? Ich kenne wenige Menschen, die als Erwachsene das geworden sind, was sie schon als Kind werden wollten. Im Gegenteil, noch in der Abschlussklasse waren viele meiner Klassenkameraden inkl. mir noch schwer am Überlegen was man machen will, eben weil die Auswahl so groß ist - und viele haben noch mitten im Studium gewechselt, inkl. mir. Klar sollte man nicht das studieren wo man sich schon in der Schulde durchgequält hat, aber mir fehlt hier das Verständnis, warum es ein "oder" sein soll - warum nicht ein "und"? Ich habe bei meiner Studienwahl im ersten Schritt das aussortiert, wo ich mir sicher war dass das eine endlose Quälerei wird, aber dann blieben immer noch genug Studiengänge, bei denen ich dann auch ganz gezielt nach Chancen auf dem Arbeitsmarkt und Gehalt gesehen habe.

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Ich finde auch, dass man lieber nach den Interessen gehen sollte, egal ob männlich oder weiblich.

Ich habe einen Beruf gewählt, der mir Spaß macht und den ich bis zur Rente ausüben möchte. Ich habe in der Ausbildung gar kein Geld verdient, da es eine schulische Ausbildung ist. Ich verdiene nicht die Welt, aber es reicht zum leben und selbst wenn irgendwann doch noch ein Kind kommen sollte, kann ich von einer Teilzeitstelle leben und die Zeiten sind gut mit Kind vereinbar.

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Frau/Mann sollte versuchen Neigungen/Chancen/Verdienst unter einen Hut zu bekommen.

Würde nie einen Unterschied zwischen Sohn oder Tochter machen.
Frauen müssen sich und ihre Kinder immer selber ernähren können

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Hallo

Da ich gerade selbst am beruflichen ende stehe kann ich mitreden. ☺😟

Natürlich ist beides wichtig.
Geld und den Beruf langfristig auszuüben.

Ich war damals auch so naiv. Meine Mutter hat auch solche Aussagen getätigt. Mit 14 Jahren habe ich ein Praktikum gemacht und mit 15,5 Jahren meinen ausbildungsvertrag unterschrieben. Mit 16 Jahren habe ich die Ausbildung begonnen. Aber damals habe ich nur von zwölf bis Mittag gedacht. Nicht langfristig. Tja ende vom Lied. Ich bin mittlerweile krank. Traurig. Warte auf das Gutachten.

MeineN Kindern rede ich nicht rein.

Aber die wissen das beides wichtig ist. Geld und das intresse an der Arbeit.

Ich hoffe so sehr das ich eine Umschulung machen kann.

Lg

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Hallo,

welchen Beruf hast Du denn erlernt? Wieviele Jahre hast Du in diesem Beruf gearbeitet und hast Du dich regelmäßig in dem Beruf weitergebildet und hast Fortschritte gemacht?

Eine Ausbildung heisst doch nicht, dass man 45 Jahre lang täglich das Gleiche macht. Du bist also wegen Deines Berufes krank und Deine Mutter ist schuld?

Liebe Grüße Andrea

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Ich plädiere dafür, Begabungen und Interessen sehr stark in die Berufswahl einzubeziehen :-) Begabungen und Interessen vereinfachen das Lernen sehr stark, weil es einfach so ist, dass wir uns Wissen und Fähigkeiten viel leichter aneignen können, wenn wir uns für das, was wir tun, begeistern und interessieren.

Deine Tochter hat super gute Voraussetzungen. Das Abitur und die Auslandserfahrungen ermöglichen Deiner Tochter auf jeden Fall schon mal, aus einem großen Spektrum zu wählen.

Ich selbst hatte damals - vor 35 Jahren - noch nicht so viele Wahlmöglichkeiten. Ich habe zunächst Facharbeiter für Schreibtechnik gelernt und habe als Sekretärin gearbeitet. Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung hielten sich damals in der DDR für mich in Grenzen ... das Gehalt übrigens auch ;-) ...

Weil ich finanziell schnell auf eigenen Füßen stehen wollte, habe ich mich dann nach zwei Jahren Berufstätigkeit dazu entschlossen, einen zweiten Beruf zu erlernen: Elektromontierer. In der DDR wurden Tätigkeiten in der Produktion sehr viel besser bezahlt als Tätigkeiten im Büro. Der Lohn war jedoch nicht allein ausschlaggebend dafür, dass ich "Elektromontierer" gelernt habe, sondern, dass ich schon von jeher großes Interesse an Elektrotechnik und Elektronik hatte.

Dann kam die "Wende" - und mit der "Wende" kamen neue berufliche Möglichkeiten: Ich kehrte in den kaufmännischen Bereich zurück und absolvierte verschiedenste Weiterbildungen, die mir neue Berufsfelder eröffneten.

=> Was ich damit sagen möchte, ist: Das Einkommen hat sich in den vergangenen 35 Jahren sehr stark verändert (für mich zum Positiven). Viele Möglichkeiten, die ich heute beruflich habe, habe ich damals mit 15 / 16 Jahren noch gar nicht ahnen können. Aber beide Interessen - das Kaufmännische und das Interesse für Elektrotechnik / Elektronik - prägen noch heute sehr stark mein berufliches Leben. Und ich liebe, was ich tue :-)

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Bei Junge Mädchen würde ich keinen Unterschied machen

ABER ich würde bei der Studienwahl nicht vorangig aufs Gehalt achten.

Aus meinem Jahrgang studierten einige wegen späterem Gehalt. Tja, was kam bei raus?
Einige haben abgebrochen, weil sie zwar die Grundfähigkeiten dazu hatten, aber die Leidenschaft fehlte. Andere haben durchgezogen, studieren heute noch mal das, was ihnen gefällt. Oder sie haben durchgezogen und arbeiten jetzt in einer völlig anderen Branche, weil das, was sie wegen des späteren Geldes studiert hatten, heute nichts mehr abwirft.

Diejenigen, die aus Leidenschaft studiert haben, verdienen heute unterschiedlich gut. Manche arbeiten Branchenfremd, weil sie als Quereinsteiger mehr verdienen, sind aber ausgeglichener, weil sie ihrer Leidenschaft privat nachgehen.
Manche verdienen so, dass sie zurecht kommen. Bessere Angebote würden sie nicht machen wollen, weil es ihnen dann psychisch schlecht geht oder die Arbeitsbelastungen nicht passen.
Manche hatten auch Glück. Das, was damals als brotlos durchgewinkt wurde, bietet heute einige Chance, weil wieder danach gesucht wird. Kaum jemand wollte es machen weden der "schlechten Aussichten"

Egal ob wegen finanziell guter Aussicht oder aus Leidenschaft studiert: ich kenne heute einige Ü40, die noch mal studieren. Teilweise, weil es den Beruf heute gar nicht mehr gibt, nicht mehr gebraucht wird. Teilweise, weil die jeweiligen Berufe so überlaufen sind, dass man dort kaum noch was findet oder wegrationalisiert werden.

Manche Berufe bringen zwar fett Kohle, lassen sich dafür wiederum nur sehr schwer mit Familie vereinbaren.

Ich bin jetzt in einem Berufszweig, der zu meiner Schuld-End-Zeit kaum ausgebildet wurde. Es war kein Bedarf da. Jetzt wird sehr viel gesucht, weil es kaum jemanden gibt. Dafür ist mein Lehrberuf so derart überlaufen, weil so viele Quereinsteiger in dem Beruf suchen, weil die Arbeitsbedingungen sich besser mit Familie vereinbaren lassen.


Wenn mein Kind käme und Frisör lernen wollen würde, würde ich fragen warum.
Ist es eine Leidenschaft, ein Sprungbrett, ein sich verwirklichen und dann was anderes machen?
Wenn es eine überschaubare Zeit ist, finanziell machbar, warum nicht.
Wenn es darum geht das dauerhaft zu machen, würde ich mich über die Arbeitsbedingungen informieren, einer Lehrer wahrscheinlich zu stimmen, aber offen halten, wie es danach weiter geht. Immerhin wäre ein Ausbildungsabschluss dann ja schon mal da.


Was deinen Neffen betrifft: WARUM wollen sie es nicht? Weil er ein Junge ist?
Oder weil sie selbst den Beruf und die Arbeitsbedinungen kennen und ihm das nicht zumuten wollen?

Warum will er es werden? Weil er es sieht und nicht weiß, was er sonst werden könnte? (kenne ich einige Beispiele im Umfeld) oder ist es seine Leidenschaft, sein Bereich, der ihm gefällt?
Letzteres würde ich unterstützen. Später kann man immer noch was anderes machen. Oder es durch Leidenschaft und gute Kontakte weit bringen. Je nachdem was er erreichen will, was er dafür einbringt, wen er dazu kennen lernt.