Kündigung während Probezeit mit Elternzeit aushebeln?

Hallo,

ich hoffe, dass sich hier jemand findet, der uns weiterhelfen kann. Kurz ein paar Stichpunkte zur Situation:

- Mann seit 01.10. in neuer Firma (großes Unternehmen mit mehr als 300 MA) als FK
- es gab keine Einarbeitung, Stelle wurde neu geschaffen, Mann musste sich bislang alles selbst erarbeiten - Probezeit bis 31.03.
- Kind geboren am 01.12.
- gestern Gespräch mit Vorgesetzten der meinte er müsse sich ins Zeug legenum die Probezeit zu überstehen, konkrete Kritikpunkte gab es auch auf Nachfrage an seiner Arbeit nicht bzw. Verbesserungsvorschläge!
- ich habe für die ersten 12 Monate Elternzeit beantragt, er wollte dann Ende des Jahres nach der Probezeit Elternzeit beantragen

Jetzt meinte ein Bekannter, wir sollten jetzt den Antrag auf Elternzeit ab 01.04. abgeben um eine mögliche Kündigung während der Probezeit auszuhebeln?! Somit würde er nochmal-nach Probezeit 6 Wochen Kündigungsfrist- etwas Zeit gewinnen um sich zu beweisen.

Ist das korrekt? Sollte man das so handhaben? Was wären die Vor- und Nachteile?

Und abgesehen davon wenn er wirklich die Kündigung bekommt und wir die Elternzeit vorher nicht einreichen, wie fährt man dann besser...geht man in ALG 1 oder erst in Elternzeit?

Binfür alle Tipps dankbar!

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Achso und noch eine Frage...wäre es günstig den Betriebsrat zu informieren über das Gespräch?

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Was bedeutet "FK"? Führungskraft? Dann genießt er nicht die strengen Kündigungsschutzvorschriften so wie ein "normaler" Angestellter bzw. (besser ausgedrückt) es ist deutlich leichter, einen leitenden Angestellten loszuwerden, als einen Arbeitnehmer ohne Führungsverantwortung.

Darüber hinaus wäre es ziemlich normal, dass es für Führungskräfte keine spezielle Einarbeitung gibt und er sich seinen Verantwortungsbereich selbst erarbeiten muss. Dafür ist er immerhin Führungskraft und sollte selbst wissen, auf welche Ansprechpartner er zugehen muss, um Informationen zu bekommen und er sollte selbst planen können, wie er sich und seine Abteilung aufstellt, ohne an die Hand genommen zu werden - sonst ist er tatsächlich die falsche Person auf diesem Posten.

Grundsätzlich ist richtig, dass der AN, der Elternzeit beansprucht, ab Bekanntgabe des Wunsches (frühestens jedoch 8 Wochen vor Beginn der EZ) besonderen Kündigungsschutz hat, siehe § 18 BEEG. Die EZ muss 7 Wochen vor Beginn dem AG bekanntgegeben werden.

Ob er sich bei seinem AG beliebt macht, zum jetzigen Zeitpunkt Elternzeit zu beantragen (bzw. ob die verbleibende Zeit überhaupt ausreicht, sich "zu beweisen"), kann ich nicht beurteilen.

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Hallo,

wenn sich Dein Mann ins Zeug legen soll, dann sollte er das auch tun, wenn er den Job behalten möchte. Die Aussage kann alles bedeuten oder nicht und von einer Führungskraft erwartet man das nun mal auch. Elternzeit zu nehmen, ob mit oder ohne Aussicht auf Kündigung und das nach der Probezeit ist mal richtig schlecht. Kommt man da wirklich nicht von selber drauf?

LG

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"alles oder nichts" sollte es heißen.

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Mein Mann legt sich ins Zeug, das könnt ihr mir glauben. Aber ständig werden ihn wichtige Informationen vorenthalten

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Ganz ehrlich?
Dein Mann hat den ehrlichen Hinweis erhalten, dass sein Arbeitsplatz ziemlich unsicher ist. Jetzt kann er natürlich den Trick anwenden, nur was soll das dem Arbeitgeber beweisen? Als Arbeitgeber würde ich ihm hier direkt am ersten Arbeitstag nach der Elternzeit die Kündigung in die Hand geben.
Alternativ hat er dich Chance sich zu verbessern. Wenn er eine Führungskraft ist, hat er Menschen, die ihm direkt unterstellt sind...vielleicht liegt da ja etwas im Argen?

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Nachteil?
Er fliegt bei der nächsten Gelegenheit, weil ganz ehrlich, was ist das für eine Führungskraft, der man sagt „Hey, du musst dich beweisen“ und dann beschließt die Führungskraft „gut, dann mach ich mich jetzt unkündbar und melde erstmal EZ an“. Sehr zweifelhaftes Verhalten und einer wirklichen FK nicht würdig!

Dann wäre abzuklären, ob dein Mann „nur“ Führungskraft ist oder auch leitender Angestellter. Wenn er leitender Angestellter ist, brauch er nicht zum Betriebsrat zu gehen. Der ist für ihn nämlich schlichtweg nicht zuständig.

Meine Meinung: dein Mann soll sich beweisen, sich seine benötigten Informationen aktiv selbst beschaffen und schauen, dass er sich ein Standing aufbaut und die Probezeit übersteht. Jetzt, nach so einem Gespräch, EZ anzumelden, macht ihn langfristig viel angreifbarer und setzt ihn eher auf die Abschussliste, als ein solches Gespräch mit Warnschuss.

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Mit der Nummer würde sich dein Mann ziemlich ins Aus schießen. Was würde die Elternzeit denn an der momentanen Situation verbessern?
Je nach Arbeits- bzw. Tarifvertrag könnte sich u.U. die Probezeit um die Dauer der Elternzeit verlängern. Und dann?

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Sorry, aber der letzte Satz ist Quatsch. Die Probezeit verlängern kann man durch sowas nicht. Und per Arbeits-oder Tarifvertrag kann man das schon dreimal nicht regeln.

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http://www.familien-wegweiser.de/wegweiser/Service/fragen-und-antworten.html?frage=228112

Na dann.....

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