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Hallo,
also ich finde du solltest dich nicht so über deinen Verlobten belustigen. Meiner Meinung nach ist er nur verantwortungsbewusst. Bei uns sind die Immobilienpreise mit die teuersten in Deutschland und viele verschulden sich momentan in der Gegend viel zu hoch. Das kann böse Enden.
Eure Rate ist für die Kreditsumme eigentlich zu wenig. Ich würde deutlich mehr tilgen, falls das möglich ist.
Euer Einkommen ist je nach Region ganz gut, allerdings würde bei einem 2. Kind dein Einkommen eventuell ja auch für ein paar Jahre ausfallen, das müsst ihr auch berücksichtigen.
Kindergeld wird übrigens nie zum Einkommen dazu gezählt bei den Banken.
Allein mein Mann verdient deutlich mehr als ihr Gesamteinkommen zur Verfügung habt und wir hatten eine ähnliche Kreditsumme aufgenommen, aber viel mehr getilgt, da wir nach spätestens 10 Jahren schuldenfrei sein wollten.
Wenn ihr bereit seid über 25 Jahre abzubezahlen, dann klappt es sicherlich auch mit lediglich dem Einkommen deines Mannes( falls deines warum auch immer ausfällt).
Ich würde nur dann darauf achten, dass ihr auch eine Zinsbindung für solch eine lange Dauer festmacht, nicht dass eine böse Überraschung kommt, wenn die Zinsen bei der Anschlussfinanzierung steigen.
Ich finde man muss sich auch immer bewusst machen, was einem im Leben wichtig ist.
Viele vergessen in der Euphorie des Hausbaus, dass sie die nächsten 20 Jahre deshalb auf Urlaub, teure Hobbys, Essen gehen, Wellness, Ausflüge etc. verzichten müssen. Das kann unter Umständen auch zu einer dauerhaften Unzufriedenheit.
ein Beispiel aus unserem Freundeskreis. 500.000€ für eine Immobilie angenommen, aber kein Geld für Reitunterricht, Klavierunterricht, Urlaube außerhalb Deutschlands, Essen gehen etc.

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Ich finde es immer wieder nett, dass die Männer so viel verdienen und das dann gerade besonders erwähnt werden muss. Manche Frauen müssen selber durchs Leben kommen und können sich nicht auf dem Verdienst ihres Mannes ausruhen. Was wenn ER wegfällt und SIE arbeiten muss? Berufe in denen man oder frau bei LSK 5 "nur" 850€ netto in Teilzeit verdient gibt es wie Sand am Meer, das ist tatsächlich nichts besonderes.

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Ja, da gebe ich dir Recht. Wir hatten damals so geplant, dass auch mein Einkommen zum Abbezahlen und täglichem Leben zur Not reichen würde. Ich bin zwar keine Großverdienerin wie mein Mann aber als verbeamtete Gymnasiallehrerin nagt man auch nicht am Hungertuch.
Leider verlassen sich heute sehr viele Frauen komplett auf ihre Männer. Man weiß aber leider nie was kommt, Kündigung, Krankheit, Trennung etc.
Ich finde es auch befremdlich, dass so viele Leute bereit dazu sind als Normalverdiner 250.000€ Schulden und mehr aufzunehmen. Da muss das eigene Haus schon der Lebenstraum sein. Denn man muss dann 25 Jahre abbezahlen und auf vieles verzichten. Da würden wir dann wohl lieber auf ein Haus verzichten, aber das darf ja Gott sei Dank jede Familie selbst entscheiden, wie sie ihre Prioritäten setzten möchte.

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Hallo,
da bleibt einem wohl nix anderes übrig als auf etwas sparsameren Fuß zu leben. Ich würde mal schauen, wo man im Alltag etwas einsparen kann. Wenn alle gesammelten Punkte niedergeschrieben sind, wundert es einen doch sehr, wieivel man für unnötige Dinge ausgibt. Es gibt immerhin auch viele andere Häuslebauer, die mit deutlich weniger Einkommen ihr Eigenheim finanzieren können, ohne dabei am Existenzminimum kratzen zu müssen:)lg

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Warum denn die private KV?
Die kostet halt Geld....

Ich würde die Rate auf 1000,- setzen.
So billig wie jetzt wird das Geld nie mehr werden ... bei T€ 260 kann man fast einen Volltilger auf 15 Jahre planen. Schwaben lieben doch Sicherheit.
Sondertilgungsmöglichkeiten mit 3-7% der offenen Restschuld zum Jahresanfang sollten auch immer im Vertrag stehen ... oder fix Summe X pro Jahr als Sondertilgung.

Wofür die hohen Rücklagen, wenn sonst alles, wirklich alles in den Fixkosten drin ist?
Liegt es am Schwaben mit Gürtel und Hosenträgern....

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Hallo,

wir leben ganz im Süden Deutschlands nahe der Grenze zur Schweiz. Bekanntermaßen nicht gerade die "günstigste" Region...

Wir sind zwar keine Schwaben, ich finde aber den grundsätzlichen Gedankengang Deines Verlobten lobenswert. Lieber alles genau bedacht und kalkuliert, als dass man im Nachhinein bemerkt dass es nicht funktioniert. Aber Sorgen müsst Ihr Euch bei Eurem Einkommen denke ich keine machen.

Bei uns sieht es finanziell ähnlich wie bei Euch aus. Allerdings haben wir momentan zwei Kinder, sind aber ganz akut an der Planung von Nr. 3. #sex
Unser Familieneinkommen liegt momentan bei € 5.620 Netto, inkl. 2 x Kindergeld. Die Kreditbelastung für unser Haus liegt monatlich bei € 1.250. Allerdings war unsere Kreditsumme auch etwas höher als von Euch geplant (Teure Gegend, großes Haus, viel Grund #huepf)
Wir haben unseren Tilgungsplan so aufgestellt, dass wir mit Anfang, Mitte 50 schuldenfrei sind. Sondertilgungsmöglichkeiten haben wir vertraglich fixiert, max. 10 % der Kreditsumme. Selbst wenn nach der Zinsbindung (bei uns 10 - 15 Jahre) die Zinsen ansteigen, hat man im Notfall die Möglichkeit die Laufzeit um 2, 3, 4, 5 Jahre auszudehnen. Ziel für uns ist und war es im Alter mietfrei leben zu können. (Klassisch schwäbisch eigentlich ;-) ).
Mit der Aussage dass es grundsätzlich immer mehr sein kann, hat Dein Freund mit Sicherheit recht. Diese Aussage würde selbst der Multimillionär unterschreiben. Ich denke aber dass Ihr mit Eurem Einkommen ganz solide und gut leben könnt, auch mit einer eigenen Immobilie.
Wir sind jedenfalls sehr zufrieden. Wir können Rücklagen bilden, unseren Hobbys nachgehen, 2 x im Jahr in den Urlaub fahren, haben 2 Autos, gehen regelmäßig in Restaurants essen und müssen trotzdem nicht jeden €uro zwei mal umdrehen. Natürlich kostete beispielsweise unsere Couch auch "nur" 2.000 € - und keine 7.000 €, unsere Küche "nur" 19.000 € - und keine 40.000 €, unsere Urlaube im Schnitt ca. 2.000 € - und keine 5.000 €. Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass es nach oben eben generell wenig bis gar keine Grenzen gibt - das kommt immer auf die eigenen, individuellen Möglichkeiten und Ansprüche an.
Kurzum: Uns geht es vergleichsweise sehr gut und wir können uns sehr glücklich schätzen. Natürlich geht immer mehr - aber wenn man mehr hat, gibt man auch mehr aus; das ist eine alte Weisheit... ;-) Sollte es bei uns mit Nr. 3 klappen - was wir sehr hoffen - geht meine Frau in der ersten Jahren vermutlich nicht mehr arbeiten. Hierdurch würden uns dann ca. 600 € monatlich "fehlen". Momentan arbeitet sie 40 %.
Aber selbst dann könnten wir immer noch gut leben ohne auf jeden Cent schauen zu müssen. Vermutlich würde dann zwar die Rücklagenbildung etwas geringer ausfallen, aber man lebt bekanntlich ja auch nur einmal...

In diesem Sinne, nehmt Euer Eigenheimprojekt in Angriff und kein Grund zur Sorge. Herzliche Grüße auch an den Schwaben... #winke