gesetzliche Rente

Guten Morgen,

ich wollte mal wissen wie Ihr das so seht mit der gesetzlichen Rente.

Folgendes Problem/Gedanken:

Ich arbeite seit ca. 13 nur Teilzeit bzw. halbtags und verdiene dementsprechend wenig. Nun trage ich mich seit längerem mit dem Gedanken doch wieder Vollzeit arbeiten zu gehen. 1. Wegen der Rente und 2. ist etwas Geld mehr im Monat ja nie verkehrt. Nun bin ich ja im öffentlichen Dienst angestellt und würde da auch gerne bleiben. D.h. ich bewerbe mich jetzt nicht auf Teufel komm raus auf irgendwelche Stellen, sondern schreibe gezielt Bewerbungen, wenn mir etwas zusagt und ich auch der Meinung bin, dass der Job in einem Betrieb ist, den es auch in 10 Jahren noch gibt. O.K. bislang waren das jetzt nicht soooooviele Möglichkeiten, wo ich mich hätte bewerben können, da die Rahmenbedingungen insgesamt hier doch wesentlich besser waren.

Letztens habe ich dann noch eine Reportage über die Rentenhöhe der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland bei WISO gesehen und wie "arm" die Rentner jetzt sind, wenn sie in Rente gehen. Und ich war geschockt. Offenbar sind dann Leute, die ihr Leben lang gearbeitet haben, und sogar mehr als ich verdient haben, nun auch ein Sozialfall. Ich werde, selbst mit einer Vollzeitstelle, niemals 2700€ netto verdienen, da mache ich mir nichts vor. Und selbst wenn ich es täte, bekäme ich wohl so wenig Rente, dass ich dann anschließend doch zum Sozialamt gehen müsste.

Jetzt frage ich mich, lohnt es sich dann überhaupt für mich? Denn mal ehrlich, im Vergleich von Halbtags zu Ganztags bekommt man ja netto nie das doppelte an Geld raus. Rein rechnerisch und auch zeitlich würde ich mit einem 450€ Job besser fahren. Ich hätte es, wie gesagt getan, um nachher etwas mehr Rente zu erhalten. Nur wenn ich jetzt sehe, dass ich so oder so zum Sozialfall werde, warum soll ich mich dann mit einer Vollzeitstelle stressen ?

Meint Ihr, dass sich da seitens der Regierung noch etwas tut ?Ich bin 43, müsste also mal noch so um die 20-24 Jahre arbeiten gehen, da könnte ich dann mit einer vollen Stelle noch was rausreißen, nur unter diesen Umständen, ist das ja vergebene Liebesmühe.

Privat vorgesorgen muss man, das weiß ich und mache ich im Rahmen unserer Möglichkeiten, doch hätte ich mal gerne gewußt, ob ich mit meiner Meinung alleine da stehe/was falsch verstanden habe oder wie auch immer.

LG
Tiffy

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Verlass dich nicht auf andere dann bist du verlassen !

Sorge Privat vor das kann dir dann keiner nehmen.Sollten die Renten dann mal extrem steigen hast du noch etwas mehr. Ist doch auch nicht schlecht.

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Selbst vorsorgen und zwar nicht nur durch Einzahlungen in die gesetzliche Rente sondern zusätzlich noch. Dazu sind die Erwerbstätigen von heute angehalten und anders wird es nicht gehen.

Ich persönlich sorge bereits seit 2003 (da war ich 30) privat vor durch Kapitalbildung und seit 4 Jahren zusätzlich noch mit einer betrieblichen Altersvorsorge. Insgesamt zahle ich zusätzlich zu meinen normalen gesetzlichen Rentenbeiträgen aus meinem Vollzeitjob monatlich 720€ privat für meine Altersvorsorge, darin ist wie gesagt diese alte Kapitalbildung drin, die bAV, eine private Pflegeversicherung sowie ein Bausparer für alle Fälle wenn man Kapital braucht.


Über meine Rente mache ich mir demnach keine Sorgen aber ich arbeite seit 1990 (mit einem Jahr Elternzeit für Kind 1) Vollzeit.


Ohne private Vorsorge wird es nicht gehen heutzutage, das ist leider so.

Ob man das dann in Fonds, Versicherungen etc. steckt ist sicher Geschmackssache. Das gute alte Sparbuch tut es sicher auch. Nehm dir doch einen 450 EURO job und packe dieses Geld jeden Monat direkt weg.

Wäre mal ein Anfang.

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720€ muss man aber erstmal übrig haben jeden Monat!

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Naja, die muss man sich auch leisten WOLLEN vor allen Dingen.

Würde ich die nicht zurück legen jeden Monat würde ich ein neues Auto fahren oder wieder ein Pferd haben oder vielleicht würde eins meiner Kinder aufs Internat gehen usw usw usw

Man kann Geld eben nur 1x ausgeben und ich entschied mich für meine Altersvorsorge, damit meine Kinder durch mich später mal keine "Lasten" haben und ich sorgenfrei vor mich hin altern kann.

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Man bekommt doch immer die Rentenbescheide, in denen auch steht, wie hoch die Rente sein wird, wenn man soviel einzahlt wie bisher.
Hast Du Eigentum?
Das wäre halt auch gut, dann brauchst Du im Alter keine Miete mehr zahlen.

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Ich persönlich sehe das mit dem Eigentum im Alter kritisch. Man muss zwar keine Miete zahlen, die Unterhaltskosten für ein dann evtl. In die Jahre gekommenes Haus sind nicht unerheblich und oft kommt dann, wenn man es gerade abbezah hat, das Dach, die Heizung etc.
Die monatlichen Rücklagen und das instandhaltungsrisiko sind bei einem bezahlten Eigenheim meiner Ansicht nach mindestens genauso hoch, wie bei einem mietobjekt.
Hinzu kommt noch die Last mit dem Alter. Schneeräumen, Grundstückspflege etc, wie lange kann man das? Muss man ab Tag X dann einen Service dafür engagieren weil man es körperlich nicht mehr kann kommen nochmal kosten oben drauf.

Eigentum verpflichtet und wie gesagt ich sehe es grundsätzlich kritisch, egal ob als Altersvorsorge, eigenbewohnt oder vermietet.
Letzteres ist wegen dem Risiko des Ausfalls oder allg. dem Vermieter-Risiko noch problematischer finde ich.

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Naja, mit dem Eigentum sehe ich es schon anders. Man bildet ja schon so Rücklagen für reparaturbedürftige Sachen. Die hat man ja dann.

<<<Hinzu kommt noch die Last mit dem Alter. Schneeräumen, Grundstückspflege etc, wie lange kann man das?>>>

Ich hoffe doch, dass es uns so gut dann geht wie unsere älteren Nachbarn. Sie sorgen für alles noch alleine bzw. haben ein kleines bisschen Unterstützung von den Kindern. Sie sind über 90 und ich bewundere sie. Er ist ein bisschen vergesslich, das übernimmt die Frau. Sie ist wiederum körperlich nicht mehr sehr aktiv, dass übernimmt dann der Mann. Es passt bei den beiden einfach. Ich find sie super. Hilfe haben wir schon angeboten, aber er meinte, wenn es mal soweit ist, wird er fragen kommen. Na ich glaub es nicht. ;-)

Ich hatte sie mal gefragt, warum sie sich im hohen Alter (damals Anfang 70) noch ein Eigenheim bauen "lassen". Na sie wollten ihr Geld für sich ausgeben und nicht irgendwo als Miete, wovon sie nichts haben. Hatten bis dato auf ein Gartengrundstück gewohnt, wo sie dann runter mussten. Und in einer Wohnung würden sie veröden. So können sie raus in den Garten, wann immer sie wollen. Das finde ich Luxus im Alter und so möchte ich es auch haben.

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Ich frag mich, wie du darauf kommst, dass du "so oder so zum Sozialfall wirst"? Dazu zählt ja auch das gesamte Familieneinkommen, etc. Und im öffentlichen Dienst kann es ja verdienstmäßig auch nicht sooo schlecht aussehen. Also mit einem 450 €-Job tust du halt gar nichts für die Rente, das macht irgendwie überhaupt keinen Sinn.

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Doch, man kann sogar minimal davon was einzahlen für die Rente. 10 Euro oder so.

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Ich meinte, dass ich den 450€ Job zusätzlich zu dem jetzigen ausüben wollte.

Die Rechnung ist doch ganz einfach. Wenn jemand, der heute 2700€ netto verdient jetzt in Rente geht, bekommt er nur ca. 1100€ Rente. Die wird dann noch versteuert und die Krankenkasse geht ab. Da kann man sich leicht ausrechnen, dass man auf staatliche Hilfe angewiesen ist.
Da ich niemals 2700€ netto verdienen werde, ist es doch logisch, dass meine Rente erst recht nicht reicht.
Was meinst Du mit Familieneinkommen?
Was mache ich, wenn mein Mann vor mir stirbt?

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Hallo,

Ist es nicht möglich seine Stelle aufzustocken?
Warum gehst du nur 50% seit 13 Jahren?!
Das ist schon purer Luxus!
Hast du vielleicht die Möglichkeit dich auf höhere Stellen zu bewerben, im Moment wird ja überall gesucht....

Im öffentlichen Dienst zahlst du und dein AG ja in die VBL ein, die Zusatzversicherung.... da kommt auch einiges bei rum.

Und mal ehrlich mit 2700€ netto gibt es definitiv mehr als 1100€ netto Rente im Alter, im Normalfall.

Ich kenne übrigens auch niemanden aus dem öffentlichen Dienst, dem es in der Rente schlecht geht....

Ich setze auf jeden Fall auf Eigenheim, ist definitiv günstiger in der Unterhaltung, als eine Wohnung zur Miete. Und wenn es doch nicht geht wird Eigentum verkauft....

Lg

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Klar ist das Luxus. Momentan muss ich auch nicht ganztags arbeiten.
Bei uns gibt's auch nur halbe Stellen, d.h. ich müsste noch eine weitere Stelle annehmen. Da kanns mir aber passieren, dass die woanders ist.
D.h. ich müsste nach Dienstschluss bei der ersten Stelle noch zur zweiten Stelle fahren, d.h. ich hab nochmal Fahrzeit.
Dann müsste ich bei beiden Urlaub beantragen, mit viel Pech bekomme ich dann bei der einen Stelle Urlaub, bei der anderen nicht.
Das hat mich bisher alles davon abgehalten. Und was ist, wenn ich bei der jetzigen Stelle Überstunden machen muss, was relativ oft vorkommt, dann käme ich zu Stelle zwei immer zu spät, was halt auch nicht geht, da Publikumsverkehr.

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Das würde ich auch nicht machen.
Such dir eine ganz andere stelle....gleich mit mehr Stunden, vielleicht höhere EG....

Bist du mD?

Lg

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Weißt du was in 20 und mehr Jahren noch aus der Rentenkasse ausgezahlt werden kann? Weißt du wo dann die Grenze zur Sozialhilfe verlaufen wird? Weißt du wie hoch die Mieten dann sein werden?

Das sind doch alles Dinge die wir heute nicht wissen können.

Ich würde nicht mein ganzes Leben lang ausschließlich Geld zur Seite legen in einem Staat, der auf den Bankrott zusteuert - nichts ist sicher, das Papiergeld am wenigsten. Dennoch brauchen wir es. Aber verlassen würd ich mich nicht auf Geld, das nichts weiter ist als ein ungedecktes Versprechen auf Einlösung. Das Geld, das du auf die Bank bringst, ist bereits 10 mal wieder ausgegeben worden.

Eine Immobilie in einer friedlichen Lage mit ein wenig Garten zum Anbauen von Gemüse, einige Fähigkeiten, die man auch mit 80+ noch ausüben kann, ein gutes Verhältnis zur Verwandtschaft, Familie und den Kindern, und auf seine Gesundheit achten. Eine Immobilie ist wenigstens dann die Unabhängigkeit vom Vermieter und den Mietpreisen, und das ist schon eine ganze Menge. Wenn man nur 700 E Rente hat, wie soll man dann wohnen? Selbst kleine Wohnungen kosten ja schon mehr als das.

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Vollkommen richtig. Aber du musst bedenken, dass es auch Großstädter gibt, die ganz anders leben. Die können und wollen so nicht leben.

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Nö, die mögen es urban und investieren dann vielleicht lieber in eine Etagenwohnung im EG oder mit Aufzug. Kommt doch letztlich aufs selbe raus. Hauptsache man hat Werte geschaffen bis zur Rente.

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Warum sollte die Regierung da was zu tun? Bzw. woran konkret denn? Dass man bei einer 100%-Stelle nicht das Doppelte rausbekommt wie bei einer 50%-Stelle? Das liegt an der Steuerprogression und ist eine der Grundlagen unsereres Steuerrechts.

Oder an deiner Rentenhöhe? Da wird sich auch nichts dran tun, weshalb auch. Es ist ja deine Entscheidung nur 50% zu arbeiten. Zusätzlich hast du im Fall einer Trennung Anspruch auf Rentenansprüche deines Mannes.