genervt

Hallo ihr Lieben,

ich muss meinen Ärger mal irgenwie loswerden.

Und zwar geht es hierbei um meine Kollegin.
Ich bin ständig alleine an der Arbeit. Wir haben einen größeren Fachbereich den wir zusammen abdecken sollen.
Sie hat dieses Jahr mit Urlaub mindestens 80 Tage gefehlt bis jetzt entweder durch Krankheit, Urlaub oder aber auch durch ihre geliebten Gleitzeittage (Freizeitausgleich).

Sie hat eigentlich eine Teilzeitstelle und müsse jeden Tag vier Stunden arbeiten.
Sie kommt allerdings extra jeden morgen eine Stunde früher, also um dieselbe Uhrzeit wie ich, damit sie einige Tage im Monat Freizeitausgleich machen kann.
Sie arbeitet aber nicht, nein, sie sitzt dann teilweise morgens an ihrem Schreibtisch und liest oder spielt am Handy...
Und diese Überstunden feiert sie dann jeden Monat aufs neue ab.
Ich vertrete sie dann in dieser Zeit und habe natürlich das doppelte an Arbeit.

Mein Motto lautet wenn man krank ist, ist man krank. Dann ist es eben so. Fertig.

Aber es ist doch wohl nicht wunderlich, dass ich irgendwann genervt bin, wenn ich ständig alles auffangen muss. Urlaub, (unnötige Überstunden) und Krankheit.

Ich verstehe mich mit der Kollegin privat recht gut, aber auf beruflicher Ebene bin ich nur noch genervt. Durch das ständige überarbeitet sein, bin ich natürlich selbst sehr anfällig für Erkältungen und den ganzen Kram. Das nervt mich ebenfalls.

Ich hab schon häufig Andeutungen gemacht, dass sie doch bitte einfach später anfangen soll, dann kommen von ihr immer irgendwelche Ausreden. Oder ist sauer/eingeschnappt.

ich habe den Vorgesetzten ebenfalls informiert, er meinte er würde mit ihr auch mal reden.
Hoffentlich bringt das was.

Ich weiß wie scheiße es ist krank zu sein und das soll sich auch überhaupt nicht so anhören, als hätte ich was dagegen wenn sie zu Hause bleibt bei Krankheit. Nein, so ist es nicht.
Ich wollte mich lediglich mal abreagieren und den Frust zu mindest etwas abbauen.
Ich bin auch nicht neidisch darauf, dass sie so viel zu Hause ist, sondern ich bin einfach nur überarbeitet und mache den Job für 2, bekomme dabei noch weniger Geld als sie und keiner merkt das ich alles gebe, was ich kann. Langsam komme ich aber auch mal an meine Grenzen.

Es ist nicht egoistisch zu Hause zu bleiben beio Krankheit, aber ich finde es sehr egoistisch, wenn man extra die Stunden reduziert um dann so viele Überstunden zu sammeln, dass man dann noch einige Tage obendrauf frei machen kann. Sie bleibt übrigens nie nach ihrer regulären Arbeitszeit an der Arbeit. Sie schafft nämlich eigentlich alles in der vorgeschriebenen Zeit. Sagt aber ständig dem Chef das sie komplett überarbeitet ist und viel zu viel machen muss.

Soooo ich könnte mich noch seitenweise aufregen, aber das bringt mir ja auch nichts.
Tut mir schon mal Leid für diesen langen Beitrag, aber wenigstens konnte ich mich ein wenig abreagieren.

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Wenn ihr zeitgleich kommt und sie dann da sitzt und am Handy daddelt, dann leg ihr halt arbeit hin "da ... machen". Ihr deckt den Fachbereich zusammen ab, also arbeitet ihr auch zusammen ... aktuell arbeitet die 1. Stunde einer, nämlich Du und die andere macht den Lauschepper.

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Ich bin leider ein meg Weichei was das betrifft. Ich bin sehr jung und noch nicht lange dabei. Ich habe null Erfahrungen mit sowas und ich hab auch keine Lust auf ein schlechtes Arbeitsklima.
Ich habe aber auch schon einige Male was gesagt und da kommt nichts.
Mich würde das nicht mal stören, wenn sie im Gegenzug nicht ständig beim Chef sitzen würde und sich darüber aufregt, dass sie das nicht alles schafft.

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Es geht ja nicht um schlechtes Arbeitsklima.
Das ist Arbeitszeitbetrug und kann eine fristlose Kündigung werden.

Eine 4h Kraft, die morgens 1h ins Handy glotzt würde ich nicht ertragen.

Einfach mal im Nebensatz beim Chef fallen lassen, dass MA Y ihr Päckchen leider nicht geschafft hat, weil das Handy wichtiger war.

Kann man eure Arbeit irgendwie abgrenzen?
Dann mache Päckchen ... Ihres ist halb so hoch wie Deines und los geht es.

Sollte die schlechte Leistung des Teams irgendwann Thema beim Chef werden, stell doch darauf ein, dass Du unter Beschuss geraten wirst, weil Du scheinbar "die Neue" bist.

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Wieviele Stunden arbeitest Du denn?

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40 Stunden

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Da Du offenbar ihre Arbeit mitmachst, kannst Du Deinem Chef ja vorschlagen, dass er sie entlassen kann und Du ihren Lohn noch oben drauf bekommst.

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Leider muss ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass du gegen diese Kollegin vermutlich nichts machen kannst. Offensichtlich lässt sie sich von dir nichts sagen, da du ihr gegenüber ja nicht weisungsbefugt bist. Dein Chef scheint auch nicht viel Durchsetzungsvermögen zu haben, da er ansonsten mal ein ernstes Wörtchen mit ihr reden würde. Vermutlich sind ihm ihre vielen Fehlzeiten egal, da du ja die ganze Arbeit auffängst. Er würde sich dem Problem vermutlich erst dann annehmen, wenn du mal für längere Zeit ausfällst.

Was die häufigen krankheitsbedingten Abwesenheitszeiten anbelangt, seid ihr sowieso machtlos. Das wäre nur dann relevant, wenn sie einen befristeten Arbeitsvertrag hätte, was wohl nicht der Fall ist. Seid ihr eigentlich beide im öffentlichen Dienst beschäftigt oder sogar verbeamtet? Dafür wäre ihr Verhalten nämlich typisch, weil das in der freien Wirtschaft nämlich nicht so oft vorkommt.

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Eben, ich bin nicht weisungsbefugt, da kann ICH schlecht was machen außer die Vorgesetzten drauf aufmerksam zu machen.

Ja ich arbeite im öffentlichen Dienst, nicht verbeamtet. Der Vertrag ist unbefristet.

Wir arbeiten in einem Fachbereich wo es unmöglich ist diesen für längere Zeit zu schließen. Aber die aktuelle Situation ist ja auch kein Zustand mehr.
Ich will nicht ausfallen "nur" weil mir es nicht passt wie viel arbeit ich habe. Ich fehle nur wenn ich Urlaub habe oder wirklich ernsthaft krank bin.

Ich mag meinen Job sehr gerne und bin wirklich zufrieden. Meine Befürchtung ist nur, dass mich die aktuelle Situation krank macht.
Ich merke ja selbst wie viele Gedanken ich mir in meiner Freizeit um die Arbeit mache und das darf ja auch eigentlich kein normaler Zustand sein.

Aber ich werde jetzt mal einen oder auch 2 Gänge runterschalten.
Vielleicht wird ja dann endlich mal wahrgenommen was ich jedesmal leiste.

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Dann lag ich ich mit meiner Vermutung also richtig. ;-) Ich selbst habe auch 10 Jahre lang im öffentlichen Dienst gearbeitet und musste mit einer Kollegin zusammenarbeiten, die deiner sehr ähnlich war. Sie hat ständig alle Arbeit auf mich abgewälzt und der Chef hat es meistens nicht mitbekommen, weil er viel auf Dienstreisen unterwegs war. Wenn sie mal nicht krank war, hat sie mindestens die Hälfte der Arbeitszeit mit privaten Telefonaten verbracht. In der restlichen Zeit hat sie Frühstück gemacht, ist im Haus rumgelaufen und hat sich privat mit Kollegen unterhalten. Zusätzlich wurde ich sowohl von ihr als auch vom Chef gemobbt, so dass das Arbeitsleben für mich irgenwann die reinste Hölle war. Wenn ich versucht habe, mit ihr zu reden, hat sie einfach den Spieß umgedreht und mich mit Vorwürfen überschüttet. Im nachhinein hat sich auch herausgestellt, dass sie Arbeitszeitbetrug begangen hat, indem sie zu viele Urlaubstage genommen hat .:-[

Schließlich bin ich zum Personalrat gegangen und habe mich dort beschwert, was mir aber gar nicht weitergeholfen hat. Das Ende vom Lied war, dass ich irgendwann einen Burn Out hatte und 5 Monate lang krank geschrieben war. Letztendlich musste ich leider kündigen, da sie meinen Ruf ruiniert hat und ich daher keine berufliche Perspektive mehr hatte. Ich würde dir daher raten, dir nach Möglichkeit eine andere Stelle zu suchen.

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Du bist nicht neidisch auf sie? Jeder kann seinen Arbeitsvertrag mit dem Arbeitgeber gestalten wie er lustig ist. Ob sie die Gleitzeit eher macht, später oder garnicht kann dir vollkommen egal sein. Was für ein Gehalt auf deinem Lohnzettel steht, ist allein deine Verhandlungssache. Du solltest anstatt sie schlecht zu machen an deinem Arbeitsvertrag und/oder deinen zu leistenden Stunden arbeiten. #winke:-D

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Nein, das stimmt leider nicht. Im öffentlichen Dienst kann man seinen Arbeitsvertrag nicht aushandeln..
Da bekommt man das Gehalt (Entgelt- oder Besoldungsgruppe) nach der die Stelle, die man inne hat, eingestuft ist.
Verhandlungsspielraum = Null.
Ebenso bei der Arbeitszeit. Die ist tariflich festgelegt. Vollzeit = 39,5 - 40/42 Stunden (je nach Bundesland und Status Angestellter/Beamter), Teilzeit entsprechend anteilig.
Ergibt allerdings auch keinen Grund neidisch zu sein. Worauf? Jeder weiß, was der andere an Gehalt bekommt, kann man im Stellenplan nachlesen.

Ich habe auch so eine ähnliche Kollegin.... #augen
Vor allem das mit der Gleitzeit ist sehr ärgerlich.
Man kann da leider gar nichts machen, ausser mal einfach (ihre) Arbeit liegen zu lassen. Vertretung ist immer nachrangig. Dann hat man leider gerade selber sehr viel zu tun gehabt im eigenen Sachgebiet.

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Danke für die Beantwortung :-)

Ich hab damit schon angefangen. Ich mache nur noch die Sachen, die gemacht werden müssen und alles andere sammelt sich halt.

Mich nerven einfach diese zwei Seiten so extrem, auf der einen Seite heult sie beim Vorgesetzten drum, dass sie Ihre Arbeit nicht schafft, aber auf der anderen Seite sitzt sie dann morgens mit einem Buch an der Arbeit.
Aber wie gesagt ich habe das jetzt nochmal mit dem Abteilungsleiter besprochen, dieser wird sich darum kümmern.

Ansonsten bleibt mir wohl oder übel auf Dauer nichts anders übrig als mir was neues zu Suchen, wobei das natürlich echt schade wäre, da ICH mit meinen Job super zufrieden bin.

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Moin,

das ist ärgerlich und du solltest dich nicht nach der Decke strecken - es wird eher schlimmer werden, sie wird immer weniger machen.

Mein Rat:

1. Aufgaben trennen/ abgrenzen entsprechend Eurer Stunden. Und dann nur für deins verantwortlich sein.
Z.B. du bearbeitest 20 Fälle und sie 10. Sind ihre nicht fertig, ist klar, wer es war.

2. Lass das Private bleiben, auch wenn es nur ein paar Gespräche sind. Ihr habt einen dienstlichen Konflikt und du musst dich jetzt 100% korrekt verhalten... du glaubst nicht, was manchmal gegen einen verwendet werden kann. Also erstmal nur dienstlich.

3. Vertrauliches Gespräch mit dem Chef, du hättest gern mehr Kontrolle Eurer beider Arbeitsbereiche. Es kommt besser rüber, wenn du nicht sie "verpetzt", sondern lediglich einforderst, dass er als Chef da aktiv wird. Bei Euch beiden.

Wenn dir deine Arbeit gefällt, würde ich weder wechseln noch jetzt selbst anfangen, die Arbeit schleifen zu lassen.

Bezgl. der Krankheitstage kannst du nichts machen, das kann nur der Chef (zum Amtsarzt schicken o.ä.)

LG, Nele

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Hey,

danke für deine Vorschläge!

Die sind echt hilfreich und du hast recht, ich sollte mit ihr generell nur noch auf dienstlicher Ebene kommunizieren.

Die Stelle zu wechseln wäre der aller letzte Schritt, aber was bleibt mir schon anders übrig, wenn der Chef sich nicht dafür interessieren sollte? Ich hoffe ja einfach, dass das endlich mal geklärt wird.

Ich weiß, dass ich nicht gegen die Krankheitstage machen kann. Wie gesagt ich denke halt wenn man krank ist, dann ist man krank und ich kann schlecht beurteilen ob sie simuliert. Das will ich aber auch gar nicht.

Mir bleibt vorerst nichts anderes als abzuwarten bis dieses Gespräch stattgefunden hat.

LG :-)