falschen Bescheid melden?

Guten Abend,

ich habe letzte Woche meinen Elterngeldbescheid bekommen.

Nachdem ich den Betrag gesehen habe, musste ich mich erstmal setzen. Ungefähr 400€ zuviel... Hatte vorher im EG-Rechner schonmal alles eingegeben.

Nach Lesen des Bescheides habe ich den Fehler schnell gefunden. Ich war im Bemessungszeitraum nur 8 Monate arbeiten und habe das auch so angegeben und konnte auch nur für diese Monate Abrechnungen vorlegen. Die 4 Monate davor wurde aber auch Entgelt zugrunde gelegt. Fehler des Sachbearbeiters...

Ich bin hin- und hergerissen. Ist euch sowas schon passiert? Seid ihr ehrlich gewesen oder habt ihr gesagt" Pech gehabt" nicht mein Fehler.

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Du überlegst also, ob du Gelder, die die Allgemeinheit durch Steuern bezahlt, und auf die du keinen Anspruch hast, einfach so behältst?

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Jap. Und tatsächlich sagen einige abwarten ob was kommt.

Ich sollte es also deiner Meinung nach melden und einen neuen Bescheid fordern.

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So etwas ist mir noch nie passiert.
Ich würde da keinen Widerspruch einlegen. Jedoch würde ich das „Zuviel“ zur Seite packen für eine mögliche Rückzahlung und erst nach der Verjährung wirklich selbst verplanen.

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Ich würde es melden. Es ist Geld, was dir nicht zusteht. Beintu wenig würdest du es ja auch melden.
Denn bedenke auch, das es durch mehr Eg auch zu höherer Steuernachzahlung kommen kann.

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Ich denke mal, Wenn denen der Fehler auffällt, dann können sie das Geld zurück verlangen. Also ich würde es nicht ausgeben. Ob du verpflichtet bist den Fehler zu melden weiß ich nicht.

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Ist der Bescheid vorläufig?

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Ja, bzw. unter Vorbehalt des Widerrufs, weil ich den Steuerbescheid noch nachreichen muss wegen der 250000€ Grenze

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...den Steuerbescheid der Zeit, in der du Elterngeld bezogen hast oder für den Bemessungszeitraum davor?

Ich musste, weil selbstständig, beide Steuerbescheide noch nachreichen. Die lagen einfach bei der Beantragung noch nicht vor. Mir wurde sehr klar gesagt, dass die Berechnung auf Grundlage der Steuerbescheide noch einmal gemacht bzw überprüft wird und ich dann eventuell Geld zurückzahlen muss. Könnte mir also gut vorstellen, dass denen der Fehler noch auffällt und du eine Rückforderung erhältst.

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Ich würde da gar nicht drüber nachdenken! Das Geld steht Dir nicht zu - klar würde ich das melden.

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Dein Gewissen sagt dir doch ganz klar, dass das nicht rechtens ist, sonst würdest du dich hier nicht beraten. Also tu das, was du im umgekehrten Fall auch tun würdest, melde es.

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Ja das gleiche dachte ich auch grad. Ich werde es melden. Die Versuchung war irgendwie da, aber ich werde wohl keine ruhige Nacht haben damit

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Du hast zwei Optionen, du meldest es und bekommst weniger oder du rechnest selbst nach und legst den Betrag direkt zur Seite, der vermutlich zurück gefordert wird.

Wie lange würdest du denn das Geld nicht anrühren, dass eventuell zurückgefordert werden könnte? 1 Jahr, 2 Jahre, 5 Jahre? Und wenn du es dann ausgibst, hättest du vermutlich immer noch im Hinterkopf, dass das jemand merken könnte?

So würde es mir gehen und deswegen würde ich es direkt melden und mich mit dem zufrieden geben, was ich eh nur erwartet hätte.

Aber mir ist auch bewusst, dass viele wohl anders entscheiden würden und sich dann eben in 10 Jahren freuen, wenn es doch niemand gemerkt hätte....

Was moralisch richtig ist, steht wohl außer Frage.

VG Isa

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Natürlich melden! Ich finde es ehrlich gesagt schlimm, dass du da überhaupt nachdenken musst!

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Lies mal das Kleingedruckte, da steht garantiert was zu fehlerhaften Bescheiden drin 😉
Jeder Elterngeldbezug wird nach dem Bezugszeitraum erneut kontrolliert und nachberechnet (falls jemand doch arbeiten geht oder ähnliches) und spätestens dann fällst auf. Ich meine sogar, dass im Kleingedruckten (am Ende jedes Bescheides) drin steht, dass sowas eine Ordnungswidrigkeit darstellt.

Und ich denke, du hast dir deine Frage schon selbst beantwortet.

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Das ist nicht korrekt. Die Nachberechnung erfolgt ausschließlich bei Einkünften während des Bezugs. Hat man keine Einkünfte, wird nicht nochmals gerechnet. Bundesland: BW, L Bank.

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Ah ok, ich hab gedacht, dass im Zuge der Prüfung, ob Einnahmen erfolgt sind, auch gleich noch mal nachgerechnet wird. Dann nehm ich’s zurück

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Gegenfrage: Was würdest Du denn machen, wenn Du 400 Euro zu wenig bekommen würdest? Sicher nicht lange überlegen, sondern direkt den Kontakt zum Sachbearbeiter suchen und nachfordern.

Das Geld steht Dir nicht zu - Punkt. Wie kommt man auf die Idee, Geld, welches ganz offensichtlich falsch berechnet wurde, zu behalten?!

Du kannst Dir ganz sicher sein, das der Fehler spätestens bei der Überprüfung auffallen wird und Du dann zurückzahlen musst. Also warum nicht gleich melden und neu berechnen lassen?

Das gibt auf jeden Fall Pluspunkte auf dem Karma-Konto ;)