Haus gebaut - was passiert bei Tod/Scheidung

Hallo!

Ich weis leider nicht ob ich in diesem Forum richtig bin.

Mein Mann (damals noch Freund) und ich haben vor 2 Jahren Haus gebaut.

Grundstück, Kredit, etc. läuft alles auf ihn.
Ich habe die Hälfte des Hauses (laufenden Kredit nicht eingerechnet) bezahlt und beteilige mich an den Sondertilgungen. Nachweise aller Rechnungen und Zahlungen die mich betreffen habe ich.

Meine Fragen:
1.
Wer bekommt das Haus wenn mein Mann stirbt und wir noch keine Kinder haben. Er hat noch ein ca. 11 Jahre altes Testament von einem Auslandseinsatz bei der Bundeswehr in dem seine Eltern die begünstigten sind.
2.
Bekomme ich im Falle einer Scheidung meinen Anteil am Haus zurück.

Ich frage Interesse halber, da bei uns im Freundeskreis gerade so ein ähnlicher Fall ist.

Vielen Dank!

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Ich würde annehmen, dass Deine Investitionen mit einer fiktiven Miete verrechnet würden und Du daher auch im Fall einer Scheidung nicht Deine komplette Investition zurück erhalten würdest. Regelt das, und Dein Mann soll ein neues Testament machen.

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Hallo
Stehst du im Grundbuch?
Wenn nein warum nicht?

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"Grundstück, Kredit, etc. läuft alles auf ihn"
Dann steht sie wohl nicht im Grundbuch

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Zu 1): zum größten Teil die Eltern, Ehefrau bekommt nur den Pflichtteil
zu 2) bin ich nicht sicher

Ich würde das aber ganz schnell vertraglich/testamentarisch regeln (lassen). Im Moment hast du nämlich echt schlechte Karten.

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Solange ihr keine Kinder habt sind die Eltern übrigens auch in der gesetzlichen Erbfolge, sogar ganz ohne Testament!

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Hi, das Haus fällt dann in die Erbmasse und gehört den Erben. Falls er ein Testament hat in dem er nur seine Eltern bedenkt, bist du enterbt. Dir steht dann zwar ein Pflichtteil zu. ABER das ist nur ein Schuldrechtlicher Anspruch, den du gegenüber seinen Eltern als den Erben geltend machen kannst. Kann langwierig werden..
Mach deinen Anspruch jetzt geltend! Lass dich zu 1/2 Anteil ins Grundbuch eintragen und lass ihn das Testament vor deinen Augen vernichten. Oder ihr macht direkt ein Neues.
Lg TanteLillifee

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Warum stehst du nicht im Grundbuch und warum ist der Kreditvertrag nicht auf Euch beide laufend? Man könnte also interpretieren nicht „ihr“ habt gebaut, sondern „er“ hat gebaut und du dich ins gemachte Nest gesetzt. Das würde ich dringend regeln. Zudem würde ich, zumindest privatschriftlich, nochmal festhalten wert welches EK (Erspartes von vor der Ehe, etc) ins Haus gesteckt hat. Das wäre im Falle der Scheidung dann als sog. Anfangsvermögen zu betrachten.

Habt ihr denn wenigstens eine Lebensversicherung, die den Kredit ablösen kann? Ansonsten gehört das Haus im Falle des Todes wohl eh einfach der Bank.

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Haben wir auch, nur umgekehrt. Haus gehört mir allein (und momentan der Bank), Kredit läuft auch auf mich. Wollte mein Mann übrigens so (damals noch Freund). Im Fall einer Trennung kann er einfach ausziehen. Mein Kredit, mein Problem.

Haus und Grundstück sind aus einer Schenkung meines Vaters, der Großteil des eingesetzten Eigenkapitals kommt auch von mir. Nur weil beide in einer Immobilie wohnen, muss es nicht gerecht sein, dass beide Darlehensnehmer sind und im Grundbuch stehen.

Ein Bekannter hat jetzt das Problem, dass seiner Frau laut Grundbuch 30% des Hauses gehören. Darlehensnehmerin ist sie offiziell auch, hat aber nie einen Cent gezahlt. Nun steht die Scheidung an, und er muss sie auszahlen, obwohl er alles alleine finanziert hat.

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Wenn dein Mann das sogar so wollte und sich auch nicht am Haus beteiligt hat sondern jetzt z.B. nur eine Art "fiktive Miete" zahlt, die du zur Tilgung verwendest, ist da ja auch alles ok. Bei der TE klingt es aber nicht so als hätte sie das alles so gewollt.

Und zu deinem Bekannten: Es stellt sich ja auch immer die Frage warum ein Partner "keinen Cent gezahlt" hat. Ggf. weil man sich als Paar dafür entschieden hat, dass einer zu Gunsten der Kinderbetreuung nicht arbeitet? Dann ist es wohl nur fair, dass der Frau auch ihr Anteil am Haus zusteht.

Und zu dir: So einfach ist das übrigens nicht mit "einfach ausziehen, mein Haus mein Problem". Letztlich stellt sich im Falle der Scheidung trotzdem die Frage nach dem ehelichen Zugewinn. Und ja, je nachdem wir man finanziell aufgestellt ist, kann so ein Haus für einen allein dann tatsächlich zum Problem werden.

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Welche Vereinbarungen habt ihr vor dem Bau abgesprochen?
Welche Gedanken habt ihr euch vor Baubeginn gemacht?

Ward ihr da bereits zusammen und habt gemeinsam das Projekt Hausbau gestartet?

Wenn ja, würde ich diese Absprachen schriftlich festhalten, mit einem Notar besprechen, zusehen, dass alles Notwendige beglaubigt wird

UND euch gemeinsam beraten lassen, was im Falle wenn .... passieren würde UND wie ihr vorbeugen, vorsorgen könnt.

Testament: ja, wie, in welcher Form!
Welche Hindernisse, wie vorbeugen, im Vorfeld ausräumen etc.

Auch wenn das etwas kostet, das wäre es mir wert! Das spart langfristig viel Geld.


Auch beleuchten: warum gab es welche Absprachen. Sind diese noch passend?
In welcher Form sind sie gültig? Schriftlich, beglaubigt?

Auch zum Thema: Kredit, wenn ihm was passiert. Kannst du diesen alleine tragen? Wäre es für dich günstiger/sinnvoller weder Kredit noch Haus zu erben? Oder sinnvoller Kredit mit Haus zu erben und du könntest es dann auch halten?


Gab es vorher keine Absprachen:

Beraten lassen, vorbeugen.



War das Projekt Bau NICHT gemeinsam. Z.B. weil er schon damit begonnen hat?
Welche Absprachen gab es, als ihr zusammen gekommen seid?
Gibt es Absprachen zu den Sonderzahlungen, fiktive Miete etc.?

Auch hier beraten lassen.

Und dann entscheiden, was für euch sinnvoll ist.



Das am besten jetzt!

Wenn die Beratung gut läuft und nicht zum Trennungsgrund führt...

dann auch die Eventualitäten
- Ehe
- Kinder
beraten lassen.

Evtl. reicht dann ein Vertrag, Testament oder ähnliches.
Wenn nicht, dann wisst ihr schon mal bescheid, welche Formen es gibt und könnt bei Eheschließung/Kinder ein neues aufsetzen lassen.

Lieber etwas Geld ausgeben, dafür aber RICHTIG beraten sein.

Ohne Beratung kann es an allem möglichen Schwierigkeiten geben und sich mit anderen Erben lange Wege ergeben, was viel mehr Kosten verursacht.


Und auch WENN ihr verheiratet wäred/heiraten wollen werdet: beraten lassen würde ich mich trotzdem.

Meine Eltern waren verheiratet, alles gemeinsam und co. Aber sie haben sich trotzdem beim Notar beraten lassen, besprochen und zu Baubeginn alles beglaubigt festgehalten, damit beide ! keine schlaflosen Nächte hatten.

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hi,


so wie ich es sehe, würdest du gar nichts bekommen.

es steht alles auf ihn, wichtig ist hierbei der grundbucheintrag. d.h. der grund und das haus gehört ihm. ganz gleich, was du mit abbezahlt hast. und wenn es ein testament gibt, wo du nicht drinnen stehst und ihr nicht verheiratet seid, dann gehst du leer aus.

schreibt ein neues testament, hinterlegt es beim notar und gut ist.

lg

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Verheiratet sind sie ja. Also steht ihr grundsätzlich der Pflichtteil zu. Und beim Haus ist zumindest der Wertzuwachs ab Heirat Teil des ehelichen Zugewinns bei Scheidung.

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1. Ein letzter Wille verjährt nicht. Solange dein Mann kein anderslautenden Testament aufsetzt oder das letzte Testament widerruft, sind sowohl du, als auch eventuelle leibliche Kinder deines Mannes schlichtweg enterbt. Im Todesfall bleibt euch nur der Pflichtteil. Dieser besteht grundsätzlich nur aus Geld. Einen Anspruch auf das Haus (oder Teile davon) gibt es nicht.

2. Hier sieht es etwas positiver für dich aus (komisch eigentlich...). Anspruch auf das Haus hast du nicht, ebenso nicht auf Teile davon. Dazu müsstest du im Grundbuch stehen. Wohl steht Dir aber ein finanzieller Ausgleich zu. Hier müssen nun Anwälte ausrechnen, wieviel das konkret ist. Dein Teil geht weit über die geleisteten Zahlungen deinerseits. Du musst bedenken, dass du auf Luxus verzichten musstest, weil dein Partner Vermögen aufbauen wollte (bei einer Scheidung denkt man ja anders). Auf der anderen Seite wird dein Wohnvorteil abgezogen. Nun musst du noch sehen, wo das Haus steht und wie die Marktsituation ist zu der Zeit.