"Deutsches" Au-Pair

Hallo zusammen,
wir haben ein ziemlich großes Haus, in welchem wir selbst wohnen und noch 4 Wohnungen haben. Bisher haben wir es immer an Studenten vermietet, die Preise sind relativ hoch bei uns. Die 4 Wohnungen haben alle 40qm2 und die Studenten zahlen 600€ Kaltmiete, was für unsere Region relativ günstig ist, zumal die Uni knapp 300m entfernt ist und jeder einen eigenen Balkon, Garten, Keller und Garage hat . Ein fader Beigeschmack bleibt trotzdem. Wir arbeiten beide Vollzeit, sind auf das Geld nicht angewiesen. Worauf wir angewiesen sind, ist jedoch Betreuung. Teilweise ist es vorgekommen, dass ein paar der Studenten mal auf unsere Kids aufgepasst haben gegen Bezahlung. Das hat immer super geklappt und unsere Kinder und wir begeistert.

Wir überlegen jetzt einen Schritt weiterzugehen.
Unsere Idee: einen Studenten kostenfrei wohnen zu lassen, er darf unser Internet etc. Mitnutzen und muss nur die normalen Nebenkosten zahlen. Die 600€ für die Miete kann er sich sparen, wenn er dafür halbwegs regelmäßig unsere Kinder betreut. Weniger regelmäßig, sondern mehr in den frühen Abend und Morgenstunden. Dass wir z.B. ins Fitnesstudio gehen und er das Babyphone bekommt oder wir beide um 6 zur Arbeit müssen und er die Kinder dann fertig macht und um 8 zur Kita bringt. Dazu sollte er unseren Rasen mähen bzw. Schneeschippen und das Treppenhaus saugen. Wenn die Kinder krank sind und es in den Stundenplan passt vielleicht sogar sitten. Ich schätze insgesamt wären das ca. 15h/Woche, eher weniger. Aber mehr als "großer Bruder" oder "große Schwester". An Studenten sehen wir den Vorteil, dass sie ja (zumindest unsere vorherigen weil wir wie gesagt sehr geringe Mieten nehmen) zwischen 3 und 7 Jahren vor Ort bleiben. Wir hätten ungerne einen 1-jährigen Wechsel und brauchen auch keine permanente Betreuung, ist der Student in den Semesterferien weg oder muss zu der Zeit in die Vorlesung ist das kein Problem.

Wie findet ihr die Idee? Wer hat sowas selbst gemacht und hat Erfahrungen? Was habt ihr für Tipps oder Bedenken, worüber wir auf jeden Fall noch nachdenken müssten?
Viele Grüße!

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Ich würde die Wohnungen weiter vermieten und eine Kinderfrau/Haushaltshilfe einstellen.
Dann ist alles im geregelten Rahmen und versichert.

Ich denke, keine Student würde sich pauschal für all diese Arbeiten festlegen, da ihr ja Hausmeister, Putzfrau und Nanny in einem sucht und das was Du alles aufzählst sind mehr als 15h. All das müßte vertraglich geregelt sein, auch wegen der Versicherung/Krankenkasse etc

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Wie ist er versichert?

Bei Rasenmähen, haushaltsnahe Tätigkeiten etc. würde ich mich informieren, wie das mit der Versicherung ist.
- Unfall, falls ihm/ihr etwas passiert
- Haftpflicht, falls in der Zeit den Kindern etwas kaputt geht

Kann er/sie das für die Rente gültig machen? Keine Miete, aber trotzdem ist es eine Art Arbeit.

Gibt es dann einen Betreuungsvertrag?
Wie wird der Mietvertrag aussehen?
Was, wenn er/sie zwar die Betreuung zusagt, dann aber keine Zeit hat oder sich einen bezahlten Job sucht?
Wie setzt ihr das dann durch? Verlangt ihr dann doch Miete?

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Hallo,
Das sind sehr gute Fragen, vielen Dank! Solche Gedankenanstöße habe ich mir erhofft!

Wie ist er versichert? -> gute Frage. Unsere bisherigen Studenten waren immer familienversichert da alle unter 25.

Bei Rasenmähen, haushaltsnahe Tätigkeiten etc. würde ich mich informieren, wie das mit der Versicherung ist. -> wir haben derzeit schon in unserem Haus ganz normal einen Plan, dass die Mieter abwechselnd das Treppenhaus sauber machen, jeder Mieter also 1x im Monat. Auch beim Rasen mähen war das bisher so im Mietvertrag geregelt. Braucht man da extra eine Versicherung für? Ich kann mich an meine eigene Studentenzeit erinnern in der das auch einfach so gemacht würde.


- Unfall, falls ihm/ihr etwas passiert
- Haftpflicht, falls in der Zeit den Kindern etwas kaputt geht -> wichtiger Punkt, würde von uns natürlich übernommen werden.

Kann er/sie das für die Rente gültig machen? Keine Miete, aber trotzdem ist es eine Art Arbeit. -> Nein, bei unserem bisherigen Modell nicht.

Gibt es dann einen Betreuungsvertrag? -> Nein
Wie wird der Mietvertrag aussehen? -> quasi wie alle anderen nur das wir bei Miete einen symbolischen Cent einsetzen würden.

Was, wenn er/sie zwar die Betreuung zusagt, dann aber keine Zeit hat oder sich einen bezahlten Job sucht? -> das wäre kein Problem. Wir sind nicht drauf angewiesen. Es geht eher um so Dinge "hast du heute Abend was vor?" Wenn nein, gehen wir dann ins Kino.

Wie setzt ihr das dann durch? Verlangt ihr dann doch Miete? -> hm. Vielleicht im Mietvertrag festhalten dass die Miete in "Naturalien" erbracht wird? Ansonsten Miete erheben wäre natürlich auch eine Lösung.

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Na ihr habt ja Sorgen 😉 Sorry, ist nicht böse gemeint!
Jedenfalls spricht an und für sich nichts gegen so eine Vereinbarung. Ich würde es nur offiziell anmelden und nicht "schwarz" machen.
Außerdem müsste vertraglich (für mich) wirklich deutlich festgelegt sein: 1. Was genau die Aufgaben sind und 2. Wie die Arbeitszeiten sind, z.B. das man 1-2 Monate im Voraus sozusagen die "Schichten" festlegt. Denn immer auf Bereitschaft zu sein, wäre sicher mehr als 600€ wert. Urlaub usw. sollte mMn auch klar definiert sein...

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Außerdem müsste vertraglich (für mich) wirklich deutlich festgelegt sein: 1. Was genau die Aufgaben sind und 2. Wie die Arbeitszeiten sind, z.B. das man 1-2 Monate im Voraus sozusagen die "Schichten" festlegt. Denn immer auf Bereitschaft zu sein, wäre sicher mehr als 600€ wert. Urlaub usw. sollte mMn auch klar definiert sein...


Der Student müsste defintiv nicht auf Bereitschaft sein. Es geht eher um die Aufgabe des 18-jährigen Bruders mit seiner 3-jährigen Schwester. Also vielleicht 1x im Monat in den Tierpark und 2x aufpassen wenn wir abends ins Fitnesstudio wollen. Aber nicht nach festem Plan sonder so wie er will und Zeit und Lust hat. Kein "wir brauchen Betreuung für 2 Stunden", sondern eher Freizeitbasis und als zusätzliche Bezugsperson. Deswegen haben wir auch kein Problem wenn er dann 3 Monate Semesterferien bei seinen Eltern ist.

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Auweia. Ich finde das klingt ziemlich heikel. Ich persönlich würde so eine Abmachung nicht eingehen. Weder ihr noch er / sie könnt dann planen. Was, wenn es zeitlich nie richtig auf eure Bedürfnisse passt, wenn der "große Bruder" Zeit hat? Darf er dennoch kostenfrei wohnen? (Oben standen in einem Beitrag gute Punkte, die es zu bedenken gibt.)
Ich könnte mir sowas nur vorstellen, wenn es eindeutige und verbindliche Regeln / Abmachungen gibt, wie oben vorgeschlagen wurde.

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Hallo,
ich würde das trennen.

Also, lieber den Studenten 600€ Miete zahlen lassen und dann für die geleistete Arbeit 600€ auszahlen.

Da bist du auf der sicheren Seite, wenn es doch mal Stress gibt.
Ein Au-Pair kann man zur Not "entlassen", jedenfalls mithilfe der Organisation, wenn es gar nicht klappt, das Au-Pair dir die silbernen Löffel klaut oder die Kinder in Gefahr bringt.
Einen Wohnungsmieter loszuwerden ist deutlich schwieriger...
Aber was machst du mit jemandem, den du in doppelter Funktion an euch bindest und der dann seinen Teil der Abmachung nicht (mehr) einhält?

(Gerade bei solchen "wischiwaschi-Absprachen ist die Versuchung für den Studenten ja groß, sich zusätzlich noch einen bezahlten Job mit regelmäßigen Arbeitszeiten zu suchen. Und dann kann er ständig nicht, wenn ihr ihn braucht.)

Für den Studenten ist das auch besser, denn sein Gehalt kann er für eine zukünftige Rente verwenden - gesparte Miete nicht.

Ich sag's mal überspitzt:
Für einen ehrlichen, zuverlässigen Menschen ist das, was ihr vorschlagt, eine Qual. Denn der wird ständig überlegen, ob er jetzt "genug" gearbeitet hat und hat dann ständig ein schlechtes Gewissen, wenn er euch absagen muss/seine Eltern besuchen will etc.
Für einen coolen, entspannten Typen, der wenig Geld hat und das als easy Job sieht, ist das toll. Aber der wird dann wohl euch ausnutzen, absichtlich oder unabsichtlich.

LG!

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Das unterschreibe ich so 👍

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Unabhängig davon, dass alles sehr schwammig formuliert ist und dieser Student überhaupt nichts planen kann, da er keine feste Arbeitszeiten hat, würde ich mich nie und nimmer darauf einlassen.

Das hat was von Arbeit auf Abruf. Dieser Mensch könnte wie gesagt nichts planen. Muss sich permanent mit den Vermietern gutstellen, da er auf euer Wohlwollen angewiesen ist. Semesterferien frei planen? Auch Fehlanzeige, auch das müsste man mit euch absprechen. Im Prinzip ist das wie Zuhause bei Mutti, wo diese Person sich bzgl Verfügbarkeit an- und abmelden muss. Klappt es nicht mit euch, darf er sich nicht nur einen neuen Job, sondern auch gleich eine neue Bleibe suchen.


>>Teilweise ist es vorgekommen, dass ein paar der Studenten mal auf unsere Kids aufgepasst haben gegen Bezahlung. Das hat immer super geklappt und unsere Kinder und wir begeistert.<<

Selbst das finde ich schon wirklich unangenehm!
Sie haben sich vermutlich nicht auf eure Stellenanzeige beworben, sondern wurden von euch angesprochen. Aus Unsicherheit oder weil sie es sich nicht mit euch als Vermieter verscherzen wollten, haben sie das übernommen. Für mich ginge das deutlich zu weit.

Ihr macht auf mich einen sehr unangenehmen Eindruck ehrlich gesagt. Als wolltet ihr eure Mieter ausnutzen und bei ihnen rausschlagen was nur geht, im Zuge eurer Machtposition als Vermieter.

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Wenn du es sauber machen willst musst du das anmelden die Stunden anrechnen. Für die Wohnung dann einen geldwerten Vorteil anrechnen usw.

Andernfalls wäre das Schwarzarbeit.

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600€ Kaltmiete gilt als billig für 40qm???
Und das als Kaltmiete?!?!
Verstehe ich ehrlich gesagt nicht, zumal ihr schreibt, daß ihr darauf nicht angewiesen seit, aber das ist nicht mein Problem.

Ich persönlich würde mir alle auch hier genannten Punkte aufschreiben, mich online bei einer Minijob Zentrale erkundigen in Punkt Versicherung etc.

Das auf Abruf würde ich auch lassen, ich würde quasi einen festen "Plan" machen.
Zb arbeiten oder Kids Betreuung an gewissen Tagen.

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Hallo,

aus Sicht der Studenten ist eure bisherige Regelung sehr viel besser. Nehmt Miete und bezahlt die Studenten, wenn sie sich um eure Kinder kümmern. Oder noch besser: Stellt jemand fest als Betreuung für eure Kinder ein. Bei so einem Job sind planbare Zeiten wichtig.

Wenn ich mir vorstelle, ich wäre die Studentin, fänd ich das nicht gut. Ich "darf" zwar in den Semesterferien zu meinen Eltern fahren und wenn ich Vorlesungen und Seminare habe ist das so, aber meine Freizeit steht dir gewissermaßen zur Verfügung? Ich soll spontan einspringen?

Vielleicht hätte ich das am Anfang meines Studiums für möglich gehalten und sogar blauäugig zugestimmt? Wer weiß. Das Leben von Studenten ändert sich doch aber durchaus schnell. Neuer Nebenjob, Praktika, Freunde, Partys, die Liebe des Lebens treffen,... Ich habe meinen Mann am Anfang meines Studiums kennengelernt und bald darauf geheiratet.

Wenn der Student nach 2 Jahren keine Lust mehr darauf hat, darf er dann einfach Miete zahlen und muss eure Kinder nicht mehr sitten? Oder muss er dann ausziehen?

Ganz ehrlich: Ich bin ausgezogen, um frei zu sein, um mich nur um mich kümmern zu müssen, mein Leben selbst gestalten zu können, ganz nach meinen Vorstellungen. Ich war im Haus meiner Eltern Gast und in meiner Studentenwohnung zu Hause. Ich war erwachsen und hatte mein eigenes Leben.

Mich würde bei eurer Idee die mangelnde Planbarkeit unglaublich stören. Etwas anderes wäre es, wenn der Student vergünstigt wohnen darf und im Gegenzug den Rasen mähen und das Treppenhaus fegen/wischen soll.

LG

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Dazu gibt es eigentlich erstmal nur zu sagen,

Steuerberater

UND

Jurist

das ganze aufsetzen zu lassen.

Mir fallen hier so viele kleine und große Fettnäpfchen und Fragestellungen ein, bitte mach so etwas als Laie nicht.

Beispiel:

Erhaltungsaufwendungen für das Haus steuerlich geltend machen mit einem 1 cent Mietvertrag, keine Chance.

Themenkreise allgemein:

Scheinselbstständigkeit
Arbeitszeiterfassung
Sozialversicherungspflicht
Arbeitszeitgesetz