Kinder nur für Leute mit genug Geld?

Wir überlegen noch ein Kind zu bekommen.
Ich habe schon drei mit meinem Ex, mein Partner zwei mit seiner Ex.
Allerdings sind wir beide nicht besonders gut verdienend, eher Durchschnitt.
Ich 2000, er etwas mehr.
Wir kommen gut hin, aber sparen für die Kinder, wie das hier in einem anderen Thread als Voraussetzung deklariert wird, konnten wir nicht.
Wie auch bei den Gehältern?
Hätte ich also meine drei schon nicht bekommen dürfen?
Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich hoffe, das keins Abi macht und wenn dann nicht studiert?
Mit meinen beiden Großen hab ich das schon besprochen und gesagt, dass es besser wäre dass sie nach der Schule arbeiten, weil ich sie nicht unterstützen kann.
Wenn Sie studieren wollen, ist das natürlich ok, aber dann halt nur mit Bafög und selbst arbeiten.
Ich selbst habe auch studiert, meine Eltern waren Hartz 4 Empfänger und wir mit 4 Kindern zu Hause.
Meine Schwester hat ebenfalls studiert, Bafög und jobben haben es ermöglicht bei ihr und auch bei mir.
Mein Bruder hat ein Abendstudium berufsbegleitend gemacht, also selbst schon genug verdient.
Für mich war immer klar, dass ich den Kindern kein Geld fürs Studium oder die erste Wohnung zur Verfügung stellen kann.
Das war für mich aber kein Grund, keine Kinder zu bekommen oder halt nur eins oder zwei.
Ich fand es wichtig, dass Ihnen beim Groß werden nichts wichtiges fehlt, also eigenes Zimmer, Hobbies, etc.
Aber Ausbildung?
Dass noch voll zahlen zu müssen, hab ich gar nicht bedacht und könnte ich nicht mal für ein Kind.
Bin ich jetzt Asi?

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Was willst du denn jetzt hören ?

Ehrlich gesagt ja, du solltest dich schlecht fühlen wenn du hoffst das keins deiner Kinder Abi macht oder studiert. Finde ich sehr sehr schade. Wenn sie studieren wollen und du kannst sie nicht unterstützen (wo du ja jetzt kein Einzelfall bist) müssen sie eben nebenbei arbeiten. Das mache ja nunmal verdammt viele. Aber sich zu wünschen das sie diesen weg nicht gegen finde ich sehr eigenartig.
Eigentlich wünscht man sich doch für seine Kinder das sie ihre Träume verwirklichen können und nicht in die gleiche schleife geraten.

Ich finde nicht das nur Eltern mit viel Geld Kinder haben dürfen, ich mein wer bin ich denn auch darüber zu urteilen ?
Mir persönlich ist es wichtig für meine Tochter Geld zur Seite zu legen. Wir haben aber auch nur ein lebendes kind und verdienen nicht schlecht.
Ich finde es wichtig das man alles was die Kinder brauchen (Kleidung, Schuhe, evt. Spielzeug und nachher schulzeug und so ) kaufen kann ohne sich sorgen machen zu müssen. Alles was drüber hinausgeht (teure Hobbys, Urlaub, sparen) ist für mich Luxus. Und da muss man für sich selbst eben entscheiden was man möchte ? Möchte ich mir Luxus leisten und verdiene aber nicht so gut würde ich eben die Anzahl der Kinder begrenzen

Aber ganz im ernst. Im Endeffekt ist es doch egal was du jetzt für antworten bekommst. Du wirst deinen kinderwunsch doch hoffentlich nicht von urbiakommentaren abhängig machen ?

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Findest Du die Finanzierung der Ausbildung der Kinder nicht so wichtig wie die aufgezählten Dinge, weil es für den Notfall BAföG gibt?
Das ist ja nicht zum Spaß gesetzlich so geregelt und von vornherein zu sagen, "das müsst Ihr Euch selbst finanzieren", ist m. E. nicht okay, schon gar nicht, wenn man bewusst viele Kinder bekommt.

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Man muss Kinder nicht üppig finanziell ausstatten und bis 25. Geburtstag finanzieren.
Größere Kinder suchen sich oft Nebenjobs, bekommen BaföG und gehen irgendwann selbstständig ihren Weg, auch wenn das Elternhaus nicht besonders vermögend war.

Alles normal.

Bedenklich finde ich jedoch das vierte, fünfte, sechste etc. Kind, wenn von vorne herein klar ist, dass es DAUERHAFT durch den Staat / Steuerzahler finanziert werden muss und es praktisch keine Aussicht gibt, dass die Eltern irgendwann ihre Unterhaltspflicht für den alltäglichen Mindestbedarf (nicht Luxus oder Annehmlichkeiten) wieder selbst tragen können.

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*Geplantes Kind, wohlgemerkt

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Hallo,

mir wurde erst sehr spät bewusst, dass die finanzielle Unterstützung die meine Eltern geleistet haben, nicht der Standart sind/waren. Für mich war es schlicht normal 🤷‍♀️

Eigenes Auto, Studium/Ausbildung finanziert plus reichliches Taschengeld...

Inzwischen sehe ich das mit gemischten Gefühlen. Natürlich war es sehr bequem für uns.
Aber es hat eben auch klein und abhängig gehalten; eigene Erfahrungen verhindert...

Im Grunde habe ich das gleiche Ziel wie meine Eltern: Die Kinder sollen es mal „besser“ haben.

Bei meinen Eltern war die finanzielle Situation gemeint.
Mir ist es wichtig, dass meine Kinder selbstbewusst und selbstständig sind und sich geliebt und gesehen fühlen.

Ich werde immer für sie da sein und sie dabei unterstützen ihre Probleme zu bewältigen.
Aber den Anspruch ihnen alles finanzieren zu können, habe ich nicht.

Und wenn wir es nicht ganz vermasseln ihnen unsere Werte zu vermitteln, werden sie diesen Anspruch hoffentlich auch nicht haben.

Lg

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Den letzten Satz finde ich sehr gut und treffend! 👍

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Ich habe den Beitrag der TE aber nicht so verstanden, dass es darum geht, dass die Kinder sich Luxus selbst erarbeiten sollen, sondern ihre Erstausbildung und das ist grundsätzlich ganz offizielle Pflicht der Eltern.

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Ich versteh deinen Post nicht.
Du selbst hast doch auch studiert ohne reiches Elternhaus...
Warum lässt du deine Kinder nicht ihre Schulbildung so beenden wie sie es wollen und unterstützt bei den Entscheidungen für danach?
Duales Studium, Bafög, arbeiten...

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Ich denke jeder muss das für sich entscheiden, ihr habt schon 5 Kinder für die Ihr unterhaltspflichtig seid, da stellt sich mir die Frage ob unbedingt noch ein 6. folgen muss, aber das ist eure Entscheidung. Ich finde nicht das man jedem Kind ein Studium, Führerschein, Auto usw finanzieren muss, das taten meine Eltern nicht bei mir und auch wir nicht bei unserem Sohn.

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Was willst du denn in ner Ausbildung "voll zahlen"? bei uns war die Ausbildung des Kindes eine Erleichterung. Kindergeld gab es immer noch; alles, was mit Auto zusammenhing, zahlte er und auch den Beitrag für den Sportverein. Für Freizeitunternehmen hat er nicht mehr nach Geld gefragt, manche Kleidung auch selbst gekauft (obwohl er nicht mußte). So war die Ausbildung für uns sogar ne kleine finanzielle Erleichterung.
JA es gibt auch schulische Ausbildungen, aber das läuft doch ähnlich wie vorher in der Schule. Nur bei Ausbildungen, die man bezahlen muß, wie zum Physiotherapeuten z.B., zahlst du drauf. Da muß man sehen, ob man sich das leisten kann; aber ich denke von euren 5 Patchwork- Kindern werden ja nicht alle so eine Ausbildung machen. Und außerdem kann man ja JETZT beginnen zu sparen und/oder das, was schon zu Seite gelegt wird ,reduzieren (summenmäßig)

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Hallo,

also ganz ehrlich, ich würde nicht die Möglichkeit, den Kindern ein volles Studium zu finanzieren, Auto, Führerchein, als Voraussetzung für ein weiteres Kind ansehen. Das sind alles Dinge, die auch andere Kinder ohne Unterstützung der Eltern hinbekommen haben. Und ein Auto von den Eltern geschenkt zu bekommen, erscheint mir eh total skurril, das gibt's auch in vielen "wohlhabenden" Elternhäusern nicht.

Für mich wäre Voraussetzung, daß man seine Kinder durch die Kindheit und Jugend bringen kann, ohne Sozialleistungen in Anspruch nehmen zu müssen. Solange man das kann, kann man sich ein Kind auch "leisten". Teure Urlaube sind Luxus und keine Voraussetzung. Aber genug (halbegs gesundes) zu happern, sinnvolle Kleidung, Schulsachen, auch mal ein Hobby, das sollte drin sein.

Soll nicht heißen, daß man mit Sozialleistungen keine Kinder haben darf. Aber da sollte man sich schon eher Gedanken um die Zahl der Kinder machen.

Liebe Grüße,
Cahdi

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Bin da voll bei dir.
In meinem umfeld ist es ganz normal dass man bei einem studium arbeiten geht und kenne es eigentlich fast gar nicht anders.
Sorry wenn ich das so sage aber man muss seinen kindern auch nicht alles in den arsch stecken.
Es gibt sehr viele berufe die studiumfreundlich sind gerade so teilzeitkräfte werden bei uns sehr viel gesucht.
Zudem kann man in den ferien viele stunden arbeiten gehen damit man ein polster hat und das hat noch niemanden geschadet.
Ich musste auch in den ferien einen ferrialjob machen bei der weiterführenden schule schon alleine aus prinzip obwohl es finanziell nicht hätte sein müssen. Und geschadet hat es mir definitiv nicht. ich hab dadurch auch sehr viel fürs spätere leben gelernt und war früh selbstständig.
Die die ich kenne die alles in den arsch gesteckt bekommen sind so typische dauerstudierer. Hauptsache irgendwas studieren damit sie nicht arbeiten gehen müssen die dann später wenn sie denn mal fertig sind wenn überhaupt, keinen job bekommen. Weil sie denken alle haben nur auf sie gewartet was natürlich nicht der fall ist.

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Ähm, es gibt eine gesetzliche Unterhaltsverpflichtung für Eltern, die auch ein "volles Studium" mit einschließt, sofern es die Erstausbildung ist.

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Hallo
Ich bin Alleinerziehend und habe seit der Geburt meines Kindes immer etwas zur Seite gelegt

Es ist für ihn auch wenn es nicht auf seinen Namen ist denn zur Not ist es mein Notgroschen.

Ob er Abi macht weiß ich nicht aber er kann es.

Er wird bald 17 Jahre und ich finanziere somit den Führerschein.

Zumindest hat er etwas Startkapital z. B Wohnung, Auto oder was auch immer.


Er soll einen guten Start haben auch wenn er sein Studium mit Bafög usw bezahlen muss.

Ich denke jeder kann vom Kindergeld etwas sparen für sein Kind (er).

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Kindergeld bekomme ich nicht, da ich nicht in Deutschland lebe.

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Ja ich finde es sehr schade zu hoffen, dass sein Kind kein Abi machen wird. Ich würde mir dies für mein Kind wünschen, damit ihm alle Türen offen stehen.

Ich finde auch, dass die Jugendlichen nebenbei jobben sollten, aber ansonsten finanziere ich es meinem Kind gerne. Ich habe ja auch genug Zeit dafür, etwas zur Seite zu legen. So ca 16 Jahre! Sollte wohl reichen!

Außerdem würde ich meinem Kind nie im Leben raten nicht zu studieren. Dies ist selbstverständlich kein Muss, aber wenn er es möchte, dann sehr gerne. Auch da habe ich 18 Jahre Zeit was zu sparen.