Verunsichert

Hallo zusammen.
Ich weiss nicht was ich machen soll.
Ich bin Mama von drei wundervollen Kindern.
Habe einen wundervollen Partner an meiner Seite.
Und ja die vier treiben mich auch regelmäßig in den Wahnsinn. Letzte Woche habe ich einen neuen Job angefangen nachdem ich meine Ausbildung aufgrund von Burnout und corona abbrechen musste.
Vollzeit Schule oder Praktikum war mit drei Kindern im homeschooling einfach nicht zu bewältigen.
Nun habe ich den neuen Job und müsste überglücklich sein. Und ich sitze hier heule und zweifle in einer Tour.
Merke wie mein nervenkostüm von minute zu minute dünner wird.
Kann ich das schaffen? Muss ich ja wir brauchen das Geld.
Ich habe einige Jahre Heimarbeit gemacht, auch das war anstrengend aber ich war eben immer für meine Familie da. Aber dann würde ich quasi nur für meine Krankenversicherung arbeiten. Ich bin grade einfach nur ratlos. Neuen Job hinschmeissen und zurück in die Heimarbeit mit weniger Geld oder den neuen Job durchziehen und eben deutlich weniger Zeit für meine Kinder, Haushalt usw

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du bist mal gerade eine woche dabei und willst schon die flinte ins korn schmeissen? um gottes willen !!!!! arsch zusammenkneifen und durch - natürlich ist das eine umstellung, wenn man jahrelang zuhause war. aber mit der zeit wird sich da eine routine einfahren, es wird ..... aber wenn man gleich aufgibt, wird es nix.
und der lebenslauf wird auch nicht besser, wenn man nach abgebrochener ausbildung einen kaum angefangenen job hinwirft.
was soll da noch kommen?
wer stellt dich dann noch ein, wenn du null durchhaltevermögen zeigst? gerade ohne ausbildung und mit kindern solltest du dich freuen, einen job bekommen zu haben, und alles dransetzen, den auch zu halten.
ansonsten blüht dir arbeitslosikeit oder hilfsarbeit bis zur rente...... das ist nicht schön. und denk mal an die rente. selbst WENN deine ehe bis ans ende eurer tage hält - bekommt dein mann so eine dicke rente, daß ihr gut davon leben könnt? oder macht es nicht doch sinn, selbst auch was eingezahlt zu haben........

ich weiß, es klingt etwas harsch -aber es sieht so aus, als wenn du einen gutgemeinten tritt in den allerwertesten gerade dringend brauchst ;)

raff dich auf, zieh das durch, und dann sieh zu, daß du dich mit einem guten zeugnis und aus der arbeit heraus um eine erneute ausbildung kümmerst. deine zukunft und die deiner familie hängt davon ab :)

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Wo ist denn bei dem ganze Szenario der wundervolle Partner?

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hmmm... wieviel Zeit ist denn zwischen der abgebrochenen Ausbildung, dem Burnout (diagnostiziert?) und dem neuen Job vergangen?

Was hast du in der Zeit getan, um psychisch auf die Beine zu kommen? Wie bist du mit dem Burnout umgegangen und in wie weit entlastet dich dein Partner? Wie alt sind die Kinder? Und was ist mit Kindergarten/Schule?

Mein Eindruck ist, dass der Burnout vielleicht diagnostiziert wurde, du die Ausbildung aufgegeben und sonst nichts geändert hast. Und genau deshalb bist du jetzt nach einer Woche bereits wieder auf dem besten Wege abzustürzen.

Burnout bedeutet, dass man sein Leben und sein Umfeld prüfen und ändern muss. Man braucht u.U. Hilfe von Therapeuten, vom Partner und der Familie.

Was macht denn dein Partner? Warum konnte / kann er die Kinder nicht nehmen oder die Hausarbeit übernehmen? Warum musst du neben einem Job (Vollzeit?) alleine die Kinder versorgen und den Haushalt machen? Wieviele Stunden arbeitest du?

Sei ehrlich zu dir: was belastet dich so sehr, dass du jetzt schon überfordert bist? Wirklich der Job? Oder hast du ein schlechtes Gewissen, weil die Kinder durch den Job etwas zurückstecken müssen? Der Haushalt läuft nicht weg - den könnt ihr auch am Wochenende im großen und ganzen gemeinsam machen.

Ich selbst hatte einen Burnout. So stark, dass meine Ehe vor 16 Jahren auf den Kippe stand. Durch eine MKK, den Abstand zu meinem Mann und ganz vielen Gesprächen mit meinem Mann übers Telefon wurde auch ihm klar, welche Last ich neben VZ-Job mit ca 70-90 Wochenstunden, zweitweiligem Nebenjob, Familie und Haushalt (der zu großen Teilen an mit hängen blieb, obwohl er Zuhause war) zu tragen hatte. Es war irgendwie normal geworden für uns beide, dass ich das schaffe. Denkste, geschafft habe ich es nur, krank zu werden. Diese drei Wochen brachten sehr viel Veränderung - Veränderung, die wir gemeinsam angingen, weil mein Mann und ich unsere Beziehung nicht aufgeben wollten. Nach der Kur machte ich kaum noch Überstunden, drei Monate nach der Kur verlängerte ich meinen Arbeitsvertrag nicht mehr. Alleine das half mir sehr. Ich arbeite immer noch VZ, aber ich habe immer mal wieder den Job gewechselt - verdiene weniger, aber mache auch keine Überstunden mehr, habe deutlich weniger Belastung im Job. Nebenjob habe ich auch keinen mehr. Auch andere Belastungen (finanziell) sind wir los geworden. Mein Mann hat den Löwenanteil im Haushalt übernommen und natürlich die Kinderbetreuung (so wie es von Anfang an gedacht war), macht einen Nebenjob, damit wir finanziell klar kommen. Alles andere wuppen wir gemeinsam. Und wir stehen eben auch nicht mehr immer parat, wenn irgend wer Hilfe braucht. Wir haben beide gelernt "stop" und "nein" zu sagen, um uns zu schützen. Und das, ohne andere vor den Kopf zu stoßen oder als egoistische A...löcher da zu stehen. Es hat allerdings 4 oder 5 Jahre gedauert, bis wirklich alles so lief, wie wir es uns vorgenommen haben, aber mir ging es nie wieder so schlecht wie 2005.

Ach... und KV versichern kannst du dich doch über deinen Mann? Dafür brauchst du doch nicht arbeiten? Mein Mann ist auch über mich versichert.

Geh in dich, rede mit deinem Mann offen und ehrlich und entscheidet dann gemeinsam.

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Soviel Zeit kann egtl nicht vergangen sein, wenn sie die Ausbildung wegen Burnout und Corona abgebrochen hat.

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Ist Dein wundervoller Partner Beamter oder Soldat? Falls nicht, würde es schon Mal einen Kostenfaktor nehmen, wenn Ihr verheiratet wärt und Du familienversichert wärst.

Ansonsten sollte Dein Partner Dir wenigstens Mal für ein paar Wochen den Rücken freihalten. Also zumindestden Haushalt übernehmen oder auch etwas Urlaub nehmen, um die Kinder tagsüber betreuen zu können.

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Nicht du hast drei Kinder, sondern ihr.
Nicht du hast einen Haushalt, sondern ihr.
Du bezeichnest deinen Mann als wundervoll, dann gehe ich auch davon aus, dass du nicht für alles alleine zuständig bist.
Eure Kinder sind im Schulalter und keine Kleinkinder mehr. Ja, Homeschooling ist nicht so prickelnd, aber da muss man durch.
Abgesehen davon gibt es immer wieder mal stressige Zeiten. Jedes Mal den Job hinschmeißen kann man einfach nicht. Erst recht nicht, wenn man auf das Geld angewiesen ist.
Gründe gegen den Job nennst du Haushalt und Familie. Andere Familien müssen es auch hinkriegen.
Klingt ein bisschen hart, aber man kann nicht alles auf ein Burnout schieben. Etwas mehr Durchhaltevermögen kann man schon erwarten. Du bist im Begriff nach einer Woche alles hinzuschmeißen. Wie soll das weiter gehen?