Kleingewerbe anmelden, kennt sich wer aus?

Nabend Mädels,
Kennt sich wer aus wie es rechtlich ist, ein Kleingewerbe anzumelden?
Hab den Gedanken da zu tun, um evtl selbstgenähte Puppenkleidung, Babysachen zu verkaufen.
Also nähen ist nur mein Hobby.
Rechnet sich sowas?
Bzw muss ich da Steuern zahlen?
Oder mit der IHK?
Haben sie da was dagegen?
Danke fürs Lesen und vielleicht kann mir ja jemand paar Infos geben.
Lg lillymaus

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https://www.fuer-gruender.de/wissen/existenzgruendung-planen/recht-und-steuern/rechtsform/kleingewerbe/

https://www.selbststaendig.de/wissen/wann-bin-ich-umsatzsteuerpflichtig

Informier Dich - um nicht auf die Nase zu fallen und irgendwann vom Finanzamt geschätzt zu werden usw. Wir betrieben viele Jahre ein Nebengewerbe - mit allem Drum und Dran, Buchführung, Steuererklärung usw. Der IHK ist es wurscht.
Bei einem Gewerbe kannst Du auch alle Aufwendungen steuerlich geltend machen - wird es als Hobby eingestuft, dann nicht.
Liegt der Gewinn, also die Einnahmen abzüglich aller Kosten, unter 410 Euro jährlich, geht das Finanzamt in der Regel von Liebhaberei aus. Bei Umsätzen von bis zu 17.500 Euro jährlich stuft das Finanzamt den Steuerzahler als Kleinunternehmer ein.
Um das Einkommen jederzeit nachweisen zu können, empfiehlt sich wenigstens die vereinfachte Buchführung, eine Steuerprüfung ist was sehr Unangenehmes, falls Dich ein "liiieber" Zeitgenosse anschwärzt.

Ob sich sowas rechnet, musst Du Dir selber ausrechnen. Aufwand für Material und Zeit.... sehr teuer verkaufen wirst Du das nicht können, da es heute alles überall billiger gibt.
LG Moni

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Hi. Danke für eure Antworten.
Ok, ich glaub ich belasse es dabei meiner Tochter Hosen zu nähen, und später dann mal Puppenkleidung...
Viele Grüße, Lillymaus

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Hallo.

Meine Mutter hat früher in Heimarbeit teure Marken-Damenbekleidung genäht.
Selbst das hat sich finanziell nicht gerechnet.....

Kaum jemand kauft selbstgenähte Babysachen - außer er näht sie gleich selber.
Mit Puppenkleidung ebenso.

Zu den Steuern usw. kann ich dir leider keine Auskunft geben.

Aber die oben genannten Gründe sprechen m.M.n. schon absolut dagegen.....#zitter

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"Wer das Hobby vor dem Finanzamt als Hobby deklariert, muss die Einnahmen daraus nicht versteuern.
Wer das Hobby vor dem Finanzamt als Nebenerwerbsquelle deklariert, kann die Ausgaben dafür steuerlich absetzen."

https://www.steuergo.de/blog/wie-sie-die-steuerfalle-liebhaberei-vermeiden-koennen/

Die Ausgaben und noch mehr die Einnahmen kann man ja steuern um z.B. zunächst im Hobbybereich zu bleiben und wenn es läuft kann man das ändern.

Wobei nicht versteuern leider nicht heißt von allem freigestellt zu sein. Eine Form der Buchführung ist in jedem Fall empfehlenswert, um im Zweifel Nachweise erbringen zu können - wurde ja bereits geschrieben.

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Steuern:
1) Einkommensteuer:
Es muss eine Gewinnerzielungsabsicht vorliegen! Wird sie verneint, dann gilt es als Liebhaberei (Hobby). Die Steuerbescheide stehen sehr wahrscheinlich unter Vorbehalt der Nachprüfung. Solltest Du Verluste in den ersten Jahren erzielen, dann könnte im Nachhinein Liebhaberei unterstellt werden. Die darauf entfallende Steuererstattungen musst Du mit Zinsen zurückzahlen.

Liegen deine anderen Einkünfte außer der Angestelltentätigkeit unter 410€ im Jahr, greift die Härtefallregelung und du zahlst dann keine Steuern auf die anderen Einkünfte. Lohnt sich das dann noch für Dich?

2) Gewerbesteuer: fällt erst ab 24.500€ Gewinn an, also eher nicht.

3) Umsatzsteuer:
Hier kommt es auf die Einnahmenerzielungsabsicht an. Dies ist vorhanden. Aber du wirst vermutlich einen geringen Umsatz haben, so dass du Kleinunternehmer wärst und keine Umsatzsteuer abführst. Du kannst keine Vorsteuer geltend machen. Es sei denn, du schaffst teure Gegenstände an, dann könnte es sich evtl. lohnen.

Du musst Deine Einnahmen und Ausgaben aufzeichnen.

Lohnt es sich?
Wie lange sitzt du an einem Kleidungsstück? Wie teuer sind die Stoffe, Garne, Reparatur der Nähmaschine?
Wie teuer kannst du es verkaufen? Du wirst nicht viel Geld bekommen dafür.
Wo kannst du es verkaufen? Wieviel Zeit musst du dafür am Wochenmarkt stehen, oder wieviel Zeit musst du für Fotos für Internetseiten verwenden?
Was könntest Du in der Zeit woanders verdienen? etc.

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Hallo

lass es das lohnt sich leider nicht.

Du musst dein Gewerbe anmelden. Das is recht günstig. Du musst keine Gewerbesteuer zahlen sondern bis gut 23.000 Euro Einkommenssteuer.

Dazu brauchst du beginnt eine Bescheinigung das du euer Haus oder die Wohnung gewerblich nutzen darfst. So eine Nutzungsänderung. Kosten zwischen 50 und 5.000 Euro.

Du solltest dann noch eine Betriebshaftspflicht haben und auch eine betriebliche Rechtschutz.

Dazu musst du wenn du die Sachen verschicken willst eine Verpackungslizenz kaufen.

Schnittmuster müssen auch gekauft werden. Bei sehr vielen Stoffen musst du auch die Genehmigung kaufen das du sie gewerblich vernähen darfst.

Dazu ist der Markt total übersättigt. Wenn du keine ganz ausgefallen Idee hast wird es total schwierig