Nachlass mit Unklarheiten

Mein Vater starb vor zwei Jahren, meine Schwester vor einem halben Jahr und nun neulich meine Mutter. Und ich schaue jetzt die Papiere durch - habe schon nach dem Tod meiner Schwester das durchgesehen, was sie hatte. Ich habe z.B. eine Karte gefunden (von 1957) über eine "freiwilliga Sterbegeld- Sammlung", von der Firma, wo mein Vater bis zur Rente gearbeitet hat. Hab im Netz nichts dazu gefunden, obwohl es eine grosse Firma ist. Was macht man, dort anrufen? Weiss jemand etwas spezielles zu solchen Sterbegeld-Versicherungen (das hier war vielleicht bevor es offizielle Versicherungen gab).

Ein anderer Punkt ist, dass meine Schwester eine Lebensversicherung hatte. Sie hatte mir mal gesagt, dass sie und mein Vater beide Lebensversichungen abgeschlossen hatten. Deshalb habe ich die Versicherung auch gefragt, ob es nicht von meinem Vater auch eine Lebensversicherung gab (und meine Schwester vielleicht in der Zwischenzeit nicht daran gedacht hat, genau wie ich auch nicht). Die sagten, nein, mein Vater habe gar nichts bei ihnen gehabt. Aber als sie mich nun um einige Papiere baten, fragten sie nach der Steueridentifikationsnummer meines Vaters und gaben sogar sein Geburtsdatum korrekt an.

Das hat mich doch sehr gewundert. Denn angeblich gab es ihn ja gar nicht in ihren Papieren. Gut, man kan zwei Personen verwechseln, und vielleicht hat ja irgend jemand seinen Namen notiert als ich danach fragte am Telefon. Kan sein, dass sie mich auch nach seinem Geburtsdatum gefragt haben. Aber ich finde es doch komisch. Alles ist doch heutzutage im Computer, nicht in einem Mappe mit handschriftlichen Notizen. Kann es sein, dass die versuchen, mich zu betrügen oder so?

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Hey!

Du müsstest in den Unterlagen einen Versicherungsschein suchen. Oder schau mal auf die Kontoauszüge, ob du Abbuchungen findest.

Ansonsten wäre es möglich, dass er die Versicherung besaß, aber gekündigt hat.
Auf meinen Versicherungspapieren stand, dass ich den Versicherungsschein benötige, um Zahlungen geltend zu machen.

Liebe Grüße
Schoko

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Ich habe alle Unterlagen durchgesucht. Kein Versicherungsschein. Und bei meiner Schwester war die Lebensversicherung beitragsfrei, da hätte man auch keine Abbuchungen finden können. Bei meiner Schwester war der Versicherungsschein auch nicht mehr da. Aber dann unterschreibt man nur, dass der verloren gegangen ist.

Auch wenn er die Versicherung gekündigt hätte, hätte man ja gefunden, dass er mal eine hatte. Aber die Versicherung behauptet, er hat nie eine gehabt.

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Dann würde ich mir einen Anwalt suchen.
Ich meine, du weißt ja nicht, ob du bei der richtigen Versicherung angefragt hast. Vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten, die Versicherung in Erfahrung zu bringen.
Aber letztlich weißt du auch nicht, ob er wirklich eine Versicherung hatte. Da wird dir nur ein Anwalt helfen.

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Hallo tia,

mit freiwillige Sterbegeld-Sammlung kann auch eine Art Versicherung des Arbeitsgebers für seine Mitarbeiter gemeint sein (wenn diese während des Arbeitslebens versterben).

Wenn Deine Schwester sagte, dass sie beitragsfrei in einer Lebensversicherung gewesen sei, würde das bedeuten, dass sie dann doch viele Jahre vorher eingezahlt hätte und die letzten paar Jahre vor Auszahlung beitragsfrei gestellt worden wäre.

Ich würde folgendes machen, bevor ich einen Anwalt (dann am besten Fachanwalt für Erbrecht konsultiere):
Schreibe eine Mail bzw./und einen Brief an die Versicherung des früheren Arbeitgebers; ich nehme an, dass Du weißt, wer das ist.

Bitte um schriftliche Beantwortung, dann kann man nicht ohne Rechtsfolgen falsch antworten.

SteuerID und Daten haben auch Versicherungen, wenn man sie z. B. früher mal hatte, sich hat auszahlen lassen etc. Das muss nicht auf falsche Aussagen hindeuten.

Alles, was Erbrecht betrifft, muss man (bis auf eine Rechtsberatung) idR selbst zahlen - selbst wenn man eine Rechtsschutzversicherung hat. Daher wäre für mich das erstmal nachrangig, da man ja auch vieles selbst klären kann. Ich weiß nicht, ob es hier bei der Geltendmachung von Versicherungsansprüchen nicht sogar noch Verjährungsfristen gibt; insofern würde ich da jetzt am Ball bleiben.

Ggf. kann man die Hausbank des Vaters bitten, dass die in den alten Kontodaten schauen, ob hier regelmäßig an die Versicherung "xY" Beiträge gezahlt wurden, wird aber was kosten... der Anwalt auch. Der kann aber Tipps geben, an wen etc. Du noch wohin schreiben könntest.

Ich wünsche Dir viel Glück! #winke

mm

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Danke. Wie gesagt, ich habe ja selbst keine Erwartungen, was eine eventuelle Lebensversicherung angeht. Die lässt man sich wohl auszahlen, wenn man mal so alt ist, mein Vater ist ja 88 geworden.

Ausserdem denke ich doch, dass ich das ungefähr einschätzen kann, dass da nicht mehr grössere Summen an Geld irgendwo sein können. Ich werde mal den Arbeitgeber kontaktieren wegen der Sterbegeld-Sammlung. Viel mehr lohnt da wohl nicht.

Ich hab ja die meisten Unterlagen von meiner Schwester und kann daher sehen, dass die Lebensversicherung die letzten Jahre beitragslos war.