Berufliche Veränderung,Auszeit, wie regeln?

Mein Partner gibt zum Ende des Jahres seinen Job auf, er war schon lange sehr unzufrieden und hat sich jetzt endlich getraut, mit dem AG zu sprechen .
Abfindung, Lohnfortzahlung alles geregelt, Freistellung ab sofort.
So kann er sich erholen und seine Vorstellungen von einem beruflichen Neustart angehen.
Ich würde mir gerne zwei Monate unbezahlten Urlaub nehmen, damit wir einfach Zeit für uns haben, ich auch mal in Ruhe überlegen kann ob ich mich beruflich verändern will.
Außerdem können wir dann auch mal länger weg fahren, ich dachte an eine Fernreise, ist ansonsten bei 6 Wochen Urlaub im Jahr schwierig.
Wer hat das gemacht und warum habt ihr euren Job aufgegeben?
Was wolltet ihr verändern, oder warum war euch das Risiko ohne Job da zu stehen zu groß?
Welchen Job hattet ihr und was habt ihr danach gemacht?
Ich bin einfach in Aufbruchstimmung und möchte einen Neustart.

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So dachte ich auch Ende 2019! Und dann kam Corona, Lockdown, Homeschooling... und ich hänge seit bald 2 Jahren zuhause rum. Die meiste Zeit hatte ich mindestens ein Kind zuhause.

Und jetzt kann ich mir eine Rückkehr in einen ähnlichen Job wie bisher nicht mehr vorstellen. Ich hab bloß noch keine konkrete Idee, wo ich hin will.

Ich wünsche Euch, dass Ihr den richtigen Weg für Euch findet.

Solange finanziell alles abgesichert ist (insbesondere mit Kindern), kann man sich die Zeit doch nehmen.

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Zwei Jahre soll es jetzt nicht gerade dauern, ich will ja nicht vom Staat leben oder in Hartz 4 rutschen.
Die zwei Monate sollen gezielt zur Orientierung dienen, einfach mal mit Abstand betrachten was der Job an Belastungen bringt, dann Plan machen was es werden soll und dann los.
Wir haben hier Patchwork bedingt insgesamt 5 Kinder, aber das ist nicht das entscheidende Kriterium, das geht auch mit wenig Geld..Alle 5 gehen nebenher arbeiten, zwei schon in der Ausbildung.
Außerdem gibt es ja noch den jeweils anderen Elternteil der die Kinder auch unterhält.

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Dein Partner hat ausserordentliches Glück gehabt, dass ihm bei eigener Jobunzufriedenheit ein Aufhebungsvertrag mit Abfindung angeboten wurde. Normalerweise werden Abfindungen nur gezahlt, wenn der AG einen dringend los werden möchte.

Deine Idee, 2 Monate unbezahlten Urlaub zu nehmen um Dir über einen Jobwechsel klar zu werden, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Es gibt verschiedene Ebenen von Jobunzufriedenheit:
- 'Das ist hier so scheisse organisiert' -> Verbesserungsvorschläge machen und Vorgesetzten auf die Nerven gehen.
- 'Das ist so ein verdammter Drecksladen' -> Arbeitgeber wechseln
- 'Wenn ich noch einmal *Kerntätigkeit einsetzen* muss, fange ich an zu schreien' -> Beruf wechseln

Bei keinem dieser Punkte helfen einem 2 Monate Urlaub entscheidend weiter. Insbesondere bei einem geplanten Berufswechsel sollte man schon deutlich mehr Zeit einplanen, um sich darüber klar zu werden, was man eigentlich will und kann. Und wie man das Ganze denn finanzieren möchte.

Grüsse
BiDi

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Natürlich wäre mehr Zeit besser, aber ich finde schon, dass einem in zwei Monaten vieles klar werden kann. Es gibt ja nicht nur schwarz und weiß.
Ich habe mich einige Monate nach der Rückkehr aus der Elternzeit auch für zwei Monate freistellen lassen. Schon nach sehr kurzer Zeit wurde mir klar, dass für mich die Kündigung das einzig richtige ist. Ich habe es nicht bereut, obwohl ich tatsächlich einige Monate arbeitslos war, da ich so schnell keinen neuen Job gefunden habe. Doch selbst diese Zeit konnte ich dank einer Weiterbildung nutzen und sogar zum Teil genießen. Mein neuer Job ist kein Traumjob, von dieser Vorstellung musste ich mich verabschieden (lag bei mir an meinem Wunsch nach Teilzeit), aber ich konnte nochmal viel Neues lernen, was sehr befriedigend sein kann.

Ich rate dir dazu, dir die zwei Monate zu nehmen. Schau dir Jobanzeigen an, überlege, was etwas für dich wäre. Denk drüber nach, was dir an deinem Job gefällt usw. Vielleicht würde dich ja auch eine Weiterbildung im Rahmen deines jetzigen Jobs weiterbringen? Im Alltag mit Job und Kindern hat man einfach nicht die nötige Zeit sich in Ruhe darüber klarzuwerden was man will.

Alles Gute!

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Die zwei Monate sollen einfach zum Durchschnaufen und Runterkommen dienen .
Ich werde in der Zeit nur grob die Weichen stellen können und mir über die Richtung klar werden.
Die Realisierung dauert dann natürlich länger, un der Zeit werde ich wahrscheinlich noch reduziert in meinem bisherigen Job arbeiten.
Mein AG ist da auch informiert und ich kann nach der Auszeit von 35 Stunden auf 25 reduzieren um Zeit für ein zweites Standbein zu haben.
Mein Partner und ich haben auch Ideen für eine Selbständigkeit die wir zu zweit aufziehen können.
Das muss man alles sorgfältig abwägen und prüfen.
Aber zwei Monate Auszeit plus drei Wochen Resturlaub und Überstunden jetzt zum Jahresende ist schon nicht schlecht .
Unsere geplante Reise nach Asien kann in der Zeit dann auch stattfinden.

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Ich habe das bereits zwei Mal gemacht. Einfach unbezahlten Urlaub genommen und danach wieder zurück in den Job. Wenn man am Anfang steht, denkt man sich, es wäre wahnsinnig kompliziert. Aber wenn du dann Schritt für Schritt die Dinge einfach tust (bei der Arbeit Beurlaubung beantragen, mit Krankenversicherung reden usw.) dann ist es gar nicht so schwer. Ich würde es immer wieder machen und kann es jeden, der die Möglichkeit dazu hat, empfehlen. Arbeiten tun wir alle lang genug. Und ganz ehrlich, zwei Monate sind so schnell vorbei! Das dürfte fast jeder Arbeitgeber verkraften.

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Ich würde unbezahlten Urlaub nehmen und die Fernreise antreten. Ob du hinterher bei deinem Job bleibst oder nicht ist doch egal. Finanziell ist doch einigen mit der Abfindung abgesichert.

Um ganz ehrlich zu sein hab ich zu meinem Mann schon gesagt dass, wenn das Haus abbezahlt und die Kinder groß sind, ich gerne mal unbezahlten Urlaub nehmen möchte um dann einige Wochen durch Mittel und Südamerika reisen möchte.

Macht es, die Chance bekommt ihr wohl möglich nie wieder!