Zweifel wegen Jobangebot

Hallo zusammen!

Ich bin etwas unzufrieden mit meinem Job. Bin seit 18 Monaten jetzt in dem Unternehmen. Durch das Homeoffice konnte ich bisher kaum Kontakte knüpfen, habe daher eher ein distanziertes Verhältnis zu meinen Kollegen. Außerdem hat auch meine Einarbeitung sehr darunter gelitten.

Ich finde, mich hätte es schlimmer treffen können. Aber mir macht meine Arbeit so gut wie keinen Spaß. Es ist alles so komplex und recht trocken (viele Gesetze usw.). Ich habe manchmal Blockaden überhaupt mit etwas zu beginnen, weil ich eine innere Abneigung gegen die Aufgabe habe.

Mein Chef hat auch ständig irgendwelche Sonderaufgaben für mich, die total sinnlos sind und einer Sträflingsarbeit gleichen. Also zum Beispiel hunderte Zahlen in einer Excel-Tabelle eingeben….was auch manchmal echt unnötig ist. Er möchte es aber so.

Nun habe ich gestern ein neues Jobangebot in einer anderen Firma bekommen. Im Internet hat diese Firma aber eine nicht so gute Bewertung. Von daher bin ich jetzt unsicher was ich machen soll…würde gerne wechseln, aber was ist wenn es noch schlimmer kommt? Aber in meinem jetzigen Unternehmen werde ich auch nicht glücklich werden.

Das Problem ist auch, dass ich vor ein paar Wochen in meiner aktuellen Firma einen unbefristeten Vertrag für die gleiche Position unterschrieben (war erst befristet) habe. Sonst wäre ich arbeitslos geworden.

Kennt ihr so ein Gefühl, dass man auf einmal Zweifel bekommt bei einem Jobwechsel? Habt ihr Tipps für mich?

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Hat der neue eventuelle Arbeitgeber nur eine schlechte Bewertung oder mehrere? Bei einer würde ich nicht so viel darauf geben, Querulanten und Motzer gibt es immer. Zudem kommt es auf die Art der Bewertung an, also ist sie sachlich und nachvollziehbar geschrieben etc. Was hörst du von anderen, dir bekannten Menschen über die Firma? Hat die Firma einen Ruf? Wie ist sie als Arbeitgeber aufgestellt?
Gibt es die Möglichkeit, dass du dort einen oder zwei Tage hospitierst?
Wie sind die Arbeitsbedingungen, also Gehalt, Homeoffice oder Präsenz, Urlaubstage, Gleitzeit? Gibt es besondere Benefits (nein, ein Obstkorb und gratis Wasser gehören nicht dazu).
Ändert sich in der neuen Firma dein Aufgabengebiet oder hast du weiterhin mit der komplexen und trockenen Thematik zu tun?

Gibt es in deiner bisherigen Firma die Möglichkeit, den Aufgabenbereich zu wechseln oder mit dem Vorgesetzen ein Gespräch zu führen? Nur wenn der AG von der Unzufriedenheit der Mitarbeiter weiß, kann etwas geändert werden. Es könnte auch sein, dass deine Unlust sich bei deiner Arbeit bemerkbar macht, also dass du länger brauchst oder zum Teil unmotiviert wirkst. Bleibt die Situation mit dem Homeoffice erstmal oder ändert sich das?

Wie ist die Stellensituation in deiner Branche insgesamt? Hättest du die Möglichkeit, in einem halben Jahr oder in einem Jahr zu wechseln, wenn es nicht besser wird oder herrscht Arbeitsplatzmangel in deinem Bereich?

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Ganz ehrlich:
Ich würde mir stark überlegen, ob mir nicht eine andere Alternative einfällt, anstatt Stunden zu verschwenden, indem ich Zahlen in Excel eintippe. Irgendwie scheint mir das eher als ein Wink mit dem Zaunpfahl vom Chef.

Die manuelle Eingabe von derart vielen Zahlen ist extrem fehlerbehaftet.

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Ich kann nicht einschätzen, inwiefern die Sicht der TE stimmt und würde das daher nicht so pauschalisieren.

Dateneingabe ist immer eine unliebsame Aufgabe, gehört aber am Anfang vieler Projekte dazu. Musste ich teilweise auch schon machen im Rahmen eines Praktikums während des Studiums. Erst "katalogisieren" und anschließend konnten wir die Daten auswerten. Ja, ist ein sch* Job, aber irgendeiner muss das machen. Dass es die TE trifft, könnte an ihrer Position im Unternehmen liegen oder daran, dass es ein sehr kleines Unternehmen ist (wenn es so ist).

Ich glaube auch nicht, dass ihr Chef ihr x-beliebige Zahlen gibt, sondern für ihn wird das schon einen Sinn haben, warum er die Daten statistisch aufgearbeitet haben möchte. Der Grund ist für Mitarbeiter nicht immer ersichtlich.

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Ich würde die schlechten Bewertungen nicht so ernst nehmen.
Ich habe mich vor kurzem beworben und JEDER der potentiellen Arbeitgeber ist schlecht im Netz weggenommen. Beim ersten war ich noch richtig schockiert von den Bewertungen. Danach habe ich mich daran gewöhnt denn:

Wann gibt man eine Bewertung ab? Doch meist, wenn man mit etwas unzufrieden war, oder? Eine gute Leistung dagegen nimmt man als selbstverständlich hin.
Ich gehe daher davon aus, dass die Bewertungen nicht repräsentativ sind. Oder sie sind von Mitarbeitern geschrieben worden, die sowieso wechselwillig, also unzufrieden in ihrem derzeitigen Job, sind.
Bei Unternehmen mit mehreren Standorten und Service Lines muss man auch beachten, welcher Standort bzw. welche Service Line bewertet wurde.

Nimm das Bewerbungsgespräch mit und schaue, ob die Sympathie stimmt. Spreche durchaus auch die schlechten Bewertungen an und schaue, wie man darauf reagiert. Du bist in der guten Position, dass du das Angebot nicht annehmen musst. D.h. du kannst auch kritischere Fragen im Bewerbungsgespräch stellen oder nach den Arbeitsabläufen fragen.

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Hi,
dadurch das ich ständig befristete Arbeitsstellen habe, bin ich, ca. alle 12 Monate auf der Suche.

Und auch schau ich bei Kununu mal drüber, was so über den AG geschrieben wird. Auch habe ich viele Bekannte, in allen möglichen Ecken, die ich mal über Facebook anschreibe, und Frage, ob sie jemand kennen, der bei XXX arbeitet und wie es da läuft.

Auch über meinen jetzigen AG steht nichts gutes im Kununu. Eine Bekannte arbeitet dort jetzt seit 20 Jahren dort im Personalbüro, und sie schrieb ich auch an, ob sie das sind, die über eine Zeitarbeitsfirma, jemanden suchen. Kleines Industriegebiet, die Mail, für die anderen 2 AG hatte ich auch schon fertig, als sie mir dann geantwortet hatte.

Diese Stelle, war wieder eine Elternzeitvertretung. Der Standort hätte mich auch gerne behalten, die Mutter in Italien bestimmt aber. Sie sehen 3 Köpfe auf der Kostenstelle, und finden es reicht. Das diese 3 Köpfe, aber nicht 3x 37 Stunden/Woche sind, sondern 1x 37 und 1x 25, der Dritte Kopf macht nur das Controlling, "verstehen" sie nicht.

Hier gibt es kaum "Menschlichkeit", und mir tut es auch nur wegen dem Geld und dem Fahrtweg sehr leid. Eine ordentliche Einarbeitung gab es auch nicht. Wegen Corona war ich nur jeden 2. Tag im Büro, der andere Homeoffice. Der eine Teil machte dann der Azubi, den ich erst 6 Monate später mal sah. und für so vieles, fehlte die Zeit. Und der Betrieb ist sehr "machen wir schon immer so, und das bleibt so, ob es Sinn macht, oder nicht". Auch was alles in der Buchhaltung abgestimmt wird, was aber eigentlich die Sache vom Vertrieb wäre....

Egal, ich such auch was. Gebe aber nur auf Bewertungen was, von Menschen die ich kenne. Wie war Dein Vorstellungsgespräch? Wie sieht es Gehaltstechnisch aus? Passt auch der Rest? Dann fang dort an, und versuch dein Glück !

Alles Gute