Beschäftigungsverbot - wer entscheidet?

Hallo zusammen,

ich bin ganz frisch schwanger, hatte Anfang des Jahres eine Fehlgeburt und konnte nun wieder positiv testen. Mich beschäftigt seit langem die Frage, ob ein Beschäftigungsverbot während der SS sinnvoll ist.

Ich arbeite in einer Lagerhalle im Verpackungsbereich, hier ist es sehr staubig, dreckig, wir arbeiten mit chemisch behandelten Beutel zum Rostschutz etc. und dank den Tauben die in der Halle ein und aus gehen, haben wir gerne mal deren Exkremente auf den Tischen. Hier herrscht viel Staplerverkehr und die Sturzgefahr ist durchaus gegeben.

Ich bin der Meinung, dass das kein Ort ist an dem sich eine Schwangere knapp 9h täglich aufhalten sollte, noch dazu habe ich eine Autoimmunschwäche die ich ärztlich belegen kann, ich habe Neurodermitis und bin schwer allergisch auf vieles. Meine Medikamente kann ich in der SS nicht nehmen weshalb allergische Reaktionen und Hauptprobleme stärker werden,- in der schmutzigen Umgebung wird es nicht lange Dauern bis alles aufflammt.. Auch bin ich sehr ängstlich durch die Fehlgeburt.

Mein Problem ist, dass ich meine Chefs kenne und vermute, dass sie alles herunterspielen werden und sagen, das wäre gar nicht so schlimm und bei der Gefährdungsbeurteilung ankreuzen, dass alles angepasst werden konnte. Wir hatten hier seit ca. 20 Jahren oder länger keine Schwangere mehr, daher keine vergleichbaren Fälle. Nur eine Kollegin in der oberen Etage, die 95% des Tages im Büro saß und nur kurz mal in der Schwangerschaft in die Halle kam. Das mit der Schichtarbeit und dem nicht mehr schwer heben wird sicher funktionieren, das werde ich nicht machen müssen, das Problem ist eher die dreckige Umgebung in der ich arbeite.

Wie seht ihr das, kann ich in der SS bedenkenlos in einer Lagerhalle arbeiten arbeiten?

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Grundsätzlich halte ich es für schwierig, wenn jemand ein BV anstrebt, weil auf der Arbeit die Bedingungen nicht stimmen, und dann noch x, außerdem y und dann auch noch z.

Wenn Du Zweifel ann der Richtigkeit der Gefährdungsbeurteilung hast, kannst Du Dich an die zuständige Aufsichtsbehörde wenden. Wenn Dein Gesundheitszustand hauptsächlich für die Gefahren sorgt, ist Dein Arzt derjenige, der ggf das BV aussprechen muss.

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Dein AG entscheidet über ein Beschäftigungsverbot. Bist du anderer Meinung als dein AG kannst du dich mit der zuständigen Aufsichtsbehörde in Verbindung setzen.

Grundsätzlich darf er dich aber auch wo anders einsetzen - sprich im Büro.

Wenn aus gesundheitlichen Gründen dein oder das Leben des Embryos in Gefahr ist, dann ist dein Arzt zu ständig 🤷‍♀️.

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Deine Meinung zur Umgebung zählt nicht, sondern das Mutterschutzgesetz. Und da ist sehr genau aufgeführt, mit welchen Stoffen Du nicht in Berührung kommen darfst. Von 'Dreck' im Allgemeinen ist da nicht die Rede.

Was die Allergien und die Neurodermitis angeht: Es gibt durchaus Antihistaminika, die man während der Schwangerschaft nehmen darf. Hast Du mal mit Deinem Arzt darüber gesprochen? Wenn es zu schlimm wird, kannst Du Dich krankschreiben lassen - ein medizinischer Grund für ein BV sind Allergien nicht.

Grüsse
BiDi