längere Krankschreibung und Druck von Kollegen und Vorgesetzter

Ich war die letzten beiden Wochen aufgrund eines Missed Aborts krank geschrieben. Es ist die erste Krankschreibung seit Jahren, ich bin sonst nie krank. Meine Vorgesetzte kennt den Grund für die Krankschreibung, meine Kollegen nicht, zumindest nicht von mir. Ich habe jetzt in den zwei Wochen immer wieder Druck per Mail bekommen, dass ich mich um etwas kümmern soll oder Kontakt zu Kunden und Kollegen aufnehmen soll. Das hat nicht immer zeitnah geklappt, denn mir ging es psychisch und körperlich nicht gut. Der Druck durch Kollegen und Vorgesetzte hat sein übriges getan.
Nun muss ich nächste Woche wahrscheinlich doch noch zur Ausschabung und wäre wieder krank geschrieben. Ich mache mir jetzt schon Gedanken, dass das wieder Diskussionen geben wird.
Was würdet ihr den tun? Ich überlege nochmal das Gespräch mit meiner Vorgesetzten zu suchen und um Verständnis zu bitten.

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Einfach nicht drauf reagieren, keine Mails lesen, nicht ans Telefon gehen.

Finde es immer wieder erstaunlich dass man nicht in ruhe gelassen wird wenn man krank ist. Egal aus welchem Grund

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Ich glaube, das haben wir im Großen und Ganzen der Corona-Pandemie zu verdanken. Ist bei uns im Büro mittlerweile auch so.
Früher war man krank wenn man krank war. Man wurde nur im absoluten Notfall kontaktiert.
Mittlerweile haben viel mehr Menschen Homeoffice eingerichtet. Mittlerweile waren sehr sehr viele Menschen in Quarantäne ohne auch nur ansatzweise krank zu sein. Weil man vielleicht Corona ohne Symptome hatte, weil man aufgrund gesetzlicher Vorschriften einfach mal in Quarantäne gesteckt wurde. Da gab es ja viel Möglichkeiten die letzten 2-3 Jahre.
Und so hat sich das irgendwie eingeschlichen.
Finde ich eine ganz üble Entwicklung

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Ja, ich sehe es grad ab meinem Mann. Er hat seit 3 Wochen Corona und da er im Pflegebereich tätig ist, darf er erst wieder arbeiten, wenn er negativ ist. Zudem ist er auch immernoch wirklich krank und Schnelltests immernoch deutlich positiv. Seine Vorgesetzten glaubt ihm aber nicht mehr und fordert einen erneuten PCR Test, den er aber laut Arzt nicht bezahlt bekommt... Blöd... Dabei hat er eh ne AU, weil es ihm eben schlecht geht

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Hallo.

Mein Beileid.

Ich würde EINE Email schicken mit dem Inhalt, dass du ab sofort für die restliche Zeit der Krankschreibung nicht weiter für berufliche Belange zur Verfügung stehst und E-Mails nicht gelesen werden.
Die nächste Krankschreibung schickst du per Post (Einschreiben).

Alles Gute!
mavikelebek

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Du bist durch die AU ARBEITSUNFÄHIG geschrieben & somit kannst du keine Aufgaben der Arbeit übernehmen. Ich würde die Vorgesetzte eher damit „belasten“, dass sie schauen soll, das sie dir im Krank keine Mails schreiben oder dich nur in „cc“ setzen. Und du lässt mal schön deinen Laptop (?) aus, sofern du eine AU hast. Was du nicht liest, kannst du nicht bearbeiten. Da musst du auch für dich einstehen.

Was würden die Kollegen machen, wenn sie im krank angeschrieben werden und Arbeit verrichten sollen? Soweit kommt es ja noch.

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Ich sehe das etwas anders als die anderen hier und finde das hängt vom Job ab. Ich habe einen sehr verantwortungsvollen Job, der mit auch sehr wichtig ist, nette Kollegen und Chef. Es gibt tatsächlich wenige wichtige Dinge um die ich mich auch in Urlaub oder AU kümmern muss und sei es nur ein kurzes Telefonat oder eine Einschätzung „Kann warten“, „Kann xy übernehmen“,…

Daher würde ich mit meinem Vorgesetzten telefonieren und dir Situation erläutern und ganz klar sagen „Du weißt ich handhabe das sonst anders, aber aktuell geht es mir wirklich nicht gut und ich verspüre dadurch einen Druck, den ich aktuell nicht möchte. Ich bitte daher wirklich die nächsten 2 Wochen um Ruhe und werde meine Mails auch koch mehr checken.“ Und ich wüsste, dass mein Chef das absolut tolerieren würde. Aber woher sollte er wissen, dass es diesmal anders ist für mich als sonst, wenn ich es nicht explizit sage?

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Hängt vom Job ab, aber trotzdem finde ich es sehr unglücklich, wenn Mitarbeiter unter der Führungsebene sich im Urlaub, bei AU oder nach Feierabend gängeln lassen müssen. In meinen bisherigen Jobs gab es für so etwas Vertretungsregelungen. Ich bin auch schon im Urlaub von meiner Kollegin angerufen worden bzw. habe sie zurückgerufen. Das kommt aber so gut wie nie vor, daher war das für mich ok. Während meiner 2. Coronawoche hingegen habe ich nur ungern Home Office gemacht, weil unsere Abteilung aufgrund von Urlaub und Krankheit sonst komplett unbesetzt gewesen wäre. Gut ging es mir noch nicht.
Auch jetzt im neuen Job habe ich dem Diensthandy nur zugestimmt, weil ich weiß, ich muss nach Feierabend nicht mehr rangehen. Werde ich auch nicht. Es wird in meiner Handtasche liegen und falls überhaupt, werde ich einmal kurz vorm Schlafengehen checken, ob sich jemand gemeldet hat.

Aus meiner Sicht sollten die Arbeitsabläufe im Unternehmen so geregelt werden, dass die Mitarbeiter ihren wohlverdienten Urlaub genießen können. Urlaub ist zur Erholung da und nicht dazu, alle 30 Minuten auf das Handy zu gucken. Auch eine AU hat in der Regel ihre Berechtigung.
Der TE geht es nicht gut. Ich denke das ist verständlich. Ich finde mindestens das Verhalten ihres Vorgesetzen daher unmöglich. In meinem bisherigen Unternehmen hätte mein Chef dafür gesorgt, dass die AU eingehalten wird, ohne den Grund für die AU auszuplaudern.

@TE: ich würde einmal in den Email-Verteiler an die Kollegen und deinen Chef schreiben, dass es dir nicht gut geht und dass du ab jetzt leider keine E-Mails mehr beantworten oder ans Telefon gehen kannst. Dann sind alle vorgewarnt und wer dir trotzdem schreibt, hat Pech gehabt.
Ich hatte einen männlichen Kollegen, der wurde in seiner 2monatigen EZ von seinem Chef in einer dringenden Sache angerufen, ist aber nicht rangegangen und hat auch nicht zurückgerufen. Man hat ihm dann wohl einen Brief geschrieben. Als ich das hörte, musste ich schmunzeln. Mutig, aber grundsätzlich hat er doch recht. Manchmal muss man auch auf den Tisch hauen und für seine Rechte/Gesundheit einstehen. Der Kollege ist immer noch im Unternehmen und weiterhin sehr geschätzt von seinem Chef und allen anderen.

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Ich gebe dir völlig recht. Um „gängeln lassen“ sollte es nicht gehen. Oft gängelt man sich ja selbst, je nach Position. Woher sollten meine Kollegen also wissen, dass es jetzt anders handhaben will als ich es bisher (freiwillig) immer gehandhabt habe?
Zum Einschlafen aufs Firmenhandy schauen hab ich mir übrigens abgewöhnt - ganz schlechter Zeitpunkt ;-)

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Ich finde das Verhalten Deiner Kollegen absolut unterste Schublade.

Es ist an Dir, jetzt einfach mal freundlich, aber bestimmt Tacheles zu reden!

Krank = Krank = NICHT ARBEITEN!!!

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Ich würde nicht mehr in meine Mails schauen und auch nicht ans Telefon gehen, sollte jemand von der Arbeit anrufen. Bzw. mache ich es tatsächlich genau so, wenn ich krank bin. Bei uns in der Pflege wird auch gern genervt und unter Druck gesetzt. Wenn ich eine AU habe blockiere ich die Nummer von der Arbeit und meinem Vorgesetzten auf dem Handy.
Ich will ja wieder gesund werden und das geht so nicht. Am anfang musste ich mir noch den ein oder anderen blöden Spruch anhören, jetzt machen es die meisten meiner Kollegen lustigerweise genauso und der Chef weiß, dass er mich weder im Frei noch im Krank überhaupt versuchen braucht anzurufen und keiner sagt mehr was.

Ich wünsche dir, dass es dir bald wieder gut geht! Gute Besserung