Hallo!
Leider habe ich ein etwas unerfreuliches Thema... Ich bin aktuell schwanger und war wegen Erbrechen und Kopfschmerzen insgesamt 6 Wochen krankgeschrieben. Während dieser Wochen habe ich aber trotzdem immer mal wieder meine Mails abgerufen, einfach um die unwichtigen Mails auszusortieren und einen kurzen Überblick zu behalten. Ich habe dann eine berufliche Mail gefunden und habe sie meiner Kollegin zugeleitet mit der Bitte das zu erledigen (es war nichts großes und ging halt nur an mich - eine Sache von höchstens 5 Minuten!) - immerhin ist sie ja auch meine Vertreterin. Zurück kam dann eine Mail in der sie mich anpflaumte, warum ich ihr aus dem Krankenstand Arbeitsanweisungen schicke und dass sie das mit dem Chef besprechen wird. Der schrieb mir dann auch eine Mail, dass ich sowas gefälligst lassen soll und ich bei dieser Arbeit eh von vorne anfangen kann, da er nun doch mehrere Änderungen möchte (dabei hat er es schon kurz vor meiner Erkrankung abgesegnet!) - ich soll das dann direkt machen wenn ich wieder da bin.
Vielleicht bin ich empfindlich, vielleicht sind es die Hormone, aber ich war schon etwas beleidigt - nicht wegen der "Ermahnung", sondern wegen dem Ton in den Mails. Ich habe mich dann daran gehalten und mich nicht weiter gemeldet. Während meines Krankenstandes habe ich auch meinen AG offiziell über die SS informiert (das war etwa 3 Wochen nach den Mails) und wollte die Kolleginnen (sind ein reines Frauenteam) aber persönlich informieren, da die es eh erst kurz vor meiner Rückkehr öffentlich machte. Seit ich zurück bin, ist die Stimmung bei uns im Bereich aber mehr als schlecht mir gegenüber - meine Kolleginnen, insbesondere meine Vertreterin, ist mehr als pissig mir gegenüber und man merkt richtig, dass es ihnen null passt dass ich in ein paar Monaten in Mutterschutz gehe. Dabei werden sie nicht mal mehr mit Arbeit belastet, ich werde bis dahin eine EZ-Vertretung einzuarbeiten... Irgendwie hat das sonst recht gute Verhältnis einen Knacks bekommen. Sie warfen mir vor im Krankenstand dauernd gearbeitet zu haben (ich habe nur eine Mail weitergeleitet!), warfen mir vor nicht "ehrlich" gewesen zu sein weil ich bei meiner Erkrankung nicht gesagt habe dass es wegen einer SS war (war 6. Woche damals und die SS stand vorher schon wegen Blutungen auf der Kippe), warfen mir vor dass es unkollegial war dass sie von der Personalstelle von der SS erfahren mussten (konnte doch nicht wissen, dass sie es direkt wie ein Lauffeuer verbreiten wenn ich es FReitag Mittag schicke und am Montag aber wieder im Dienst bin) usw. Eine meinte sogar in der Runde, dass sie mir nun nicht mehr über den Weg trauen können... Außerdem wird bei jeder Gelegenheit BETONT, dass ich ja eh bald nicht mehr da bin und wer weiß schon ob ich nicht nochmal länger krank werde...
Ursprünglich hatten wir alle eine gutes Verhältnis und nun fühle ich mich mehr als unwohl in der Runde. Das habe ich auch einigen schon gesagt, aber dann kamen nur wieder Vorwürfe und so Sprüche wie "wer Wind säht wird Sturm ernten".
Ich bin immer gerne abreiten gegangen . Aber nun sehne ich richtig den Mutterschutz herbei und spiele mit dem Gedanken mich krankschreiben zu lassen - einfach weil ich diese Vorwürfe und Sprüche nicht mehr ertragen möchte. Ich habe das Gefühl nun ganz alleine dazustehen - nicht mal zum Kaffeetrinken werde ich morgens mehr eingeladen (treffen uns morgens immer bei der ein oder anderen Kollegin im Büro). In Mails werde ich nun oft "vergessen", immer wieder diese Spitze "mal sehen wie lange du überhaupt noch hier bist" und dass meine EZ-Vertretung ja eventuell auch dauerhaft bleiben könnte (was soll DAS denn bitte heißen???). Meine Kolleginnen haben alle selber mind. 1 Kind und ich erwarte aktuell mein 3. (habe nach beiden Kindern nach 1 Jahr EZ weiter Vollzeit gearbeitet).
Was würdet ihr denn mir raten? Einfach hinnehmen und sich gernhaben lassen? Krankschreiben lassen und so dem Ganzen Müll aus dem Weg gehen? Bis zum Mutterschutz ignorieren und danach um eine Versetzung in eine andere Abteilung bitten?
Wegen SS krank und seit Rückkehr miese Stimmung im Büro...
Ich finde, da gibt es zwei unterschiedliche Aspekte:
1. Arbeiten trotz Krankschreibung
Du hast regelmäßig gearbeitet (Mails gelesen und bearbeitet), trotz dass du krankgeschrieben warst.
Das war zwar nicht dein normales Arbeitspensum, aber eben doch Arbeitszeit. Deine Kollegen haben also Recht.
Dass das für Misstrauen sorgt (insbesondere deine direkte Anweisung aus dem Krankenstand), ist doch auch klar. Es wirkt einfach komisch, wenn jemand, der so krank ist, dass er nicht im Büro arbeiten kann, dann doch plötzlich regelmäßig Bürotätigkeiten erledigen kann.
Entweder man ist krank oder man kann arbeiten.
Das würde ich in Zukunft auch strikt trennen, egal ob du dich mal fit genug für Mails fühlst oder nicht.
Dein Verhalten hat einfach eine komische Außenwirkung.
2. Das Verhalten deiner Kolleginnen
Habt ihr euch vorher wirklich gut verstanden? Denn das kann ich mir kaum vorstellen, wenn sie jetzt alle direkt so abweisend und ausgrenzend reagieren.
Dein Arbeitsverhalten war zwar nicht in Ordnung, aber doch bei weitem kein Anlass für diese zwischenmenschliche Reaktion. Das finde ich schon sehr extrem.
Trotzdem würde ich mich jetzt nicht krank melden, denn dann bestätigt du ja genau das, was die anderen von dir denken: Du fällst eh aus und feierst krank, obwohl du nicht richtig krank bist.
Ich weiß, dass es schwer ist, in so einem Umfeld zu arbeiten, aber es ist ja nur noch für eine begrenzte Zeit.
Ob du die Nerven dafür hast, es nochmal konkret bei den Kollegen anzusprechen, musst du für dich entscheiden.
Ich bin bei sowas eher konfliktscheu, wenn ich weiß, dass ich in wenigen Wochen sowieso erstmal weg bin. Lohnt für mich den Stress nicht.
Allerdings würde ich es trotzdem und auf jeden Fall ansprechen, wenn deine Arbeit darunter leidet, weil dir gezielt Informationen vorenthalten werden. Das würde ich direkt beim Chef ansprechen.
Das Zwischenmenschliche könnte für die kurze Zeit an mir abprallen. Doch ich würde mir keine Fehler unterjubeln lassen, wenn ich eigentlich gewissenhaft und gut arbeite.
Ich war krankgeschrieben weil ich mich schonen sollte. Habe ich ja gemacht. Dass ich ab und zu den Laptop hochfahre sehe ich jetzt nicht als Arbeit - soll man ja auch bei längerer Abwesenheit machen, wegen den dienstlichen Updates (ist ja ein Berufs-Laptop).
Und ich wusste ja nicht wie lange ich noch krank bin. Wollte der Firma nur einen "Gefallen" tun und die Mail schon mal weitergeben. War ja wie gesagt keine große Sache und schnell erledigt, damit es weitergeht und nicht wochenlang liegen bleibt... Ich habe ja nichts gearbeitet sondern nur schnell weitergeleitet. Finde es ungerecht, dass mir dann ein Strick daraus gedreht wird und behauptet wird ich würde möglicherweise krank feiern... Sie wissen warum.ich krank war und ich muss meinen Kollegen auch nichts beweisen oder mir ihre Liebe nun wieder "erarbeiten". Sie sind selber oft genug krank und ein einfacher Schnupfen reichte da schon aus obwohl wir die Möglichkeit für home Officehabeb... Trotzdem wäre ich nie auf den Gedanken gekommen mich dann so auszulassen.
Ich dachte schon dass wir uns gut verstanden haben. Es gab nie Streit, viel gute Stimmung, gemeinsame Mittagessen usw. Trotzdem bin ich mir nun natürlich auch nicht mehr so sicher, ob das alles nur Fake oder ne Art "Zweckfreundschaft" war, weil wir halt alle im gleichen Bereich arbeiten.
Das Verhalten nennt sich "Stutenbissigkeit"....
Die Aktion mit der Mail war tatsächlich ziemlich (um es freundlich zu sagen) ungeschickt von Dir. Aus dem Krankenstand Anweisungen an eine Kollegin zu geben, deren Weisungsbefugte Du gar nicht bist, kommt halt nicht gut, sondern unverschämt 'rüber. Ich hätte Dir auch einen Vogel gezeigt.
Dass die Bekanntgabe Deiner Schwangerschaft innerhalb von Stunden die Runde macht, damit hättest Du rechnen müssen. Für Deine Kolleginnen kann durchaus der Eindruck entstanden sein, dass Euer Verhältnis doch nicht so vertrauensvoll war, wie sie dachten. Schliesslich konnte ja keine riechen, dass Du ihnen Deinen Schwangerschaft persönlich mitteilen wolltest.
Das Ganze ist halt blöd gelaufen. Statt Deinen Kolleginnen nun beleidigt den schwarzen Peter zuzuschieben, würde ich einen Kuchen backen, alle zusammenrufen, mich für die Missverständnisse entschuldigen und die näheren Umstände erklären. Wenn sie dann immer noch angepisst sind, ist ihnen auch nicht mehr zu helfen.
Grüsse
BiDi