Heute Haus BJ1989 angeschaut. Wer kennt sich aus ? Wie teuer könnte es werden alles ?

Hallo, wir haben uns ein Haus heute angeschaut. 149qm, BJ 1989, Energieeffizienzklasse D, haben den Ausweis gesehen, war wirklich knapp an der C vorbei. Makler meinte man müsste nichts neu machen. Frage mich ob das wirklich so ist. Es wurde nie was gemacht. Stromleitungen wären noch gut, nur der Kasten wurde erneuert. Dach ist wohl mit Tonziegeln. Rohre sind kuperrohre. Risse oder sowas haben wir keine an der Fassade entdeckt. Haus wirkte wirklich sehr gepflegt. Es gibt ne Fußbodenheizung die über Strom läuft, das macht uns etwas stutzig. Ansonsten gibt es einen Kamin und einen Kachelofen. Fenster sind isolierverglast. Also optisch müsste man natürlich einiges machen, aber uns geht es eher um die grossen Sachen, die das Geld fressen könnten. Für uns war es das erste mal mit einem Makler in einem Haus. Er meinte eine 2. Besichtigung , -wo man z.B. einen Freund mitbringen kann, der sich besser auslennt, wäre kein Problem. Kosten würde es 320.000€ plus die Kaufnebenkosten noch. Wärt ihr von dem Haus abgeneigt ? Wir kennen uns leider null aus und wollten mal die Meinungen anderer anhören

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Ganz wichtig:
Bei der 2. Besichtigung bitte keinen „Freund“ mitnehmen, der vielleicht sogar handwerklich Ahnung hat. Ihr plant die wahrscheinlich größte Anschaffung in eurem Leben. Bitte nehmt euch einen Fachmann mit. Ja, der kostet Geld, aber er ist auch jeden Cent wert. Er kann euch auf Schäden aufmerksam machen, die ihr nie gefunden hättet - ihr könnt euch überlegen, ob ihr trotzdem kauft, den Preis neu verhandelt oder mit dem Verkäufer eine andere Lösung findet.
Bevor ich mir ein Haus kaufen würde, schaue ich mir auch immer die Nachbarn an. Daran magst du vielleicht nicht denken, aber Nachbarn können dir das Leben zur Hölle machen.

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Hallo, danke für deine interessante Antwort. Das dachte ich mir auch, mir wurde jetzt gesagt, das soll ich bloß nicht tun. Mein Bekannter meinte das dürfte man gar nicht einfach ohne die Genehmigung der Menschen, die das Haus noch bewohnen. Dann meinte er, sowas würde er nur machen, wenn sicher ist, dass man das Haus auch kauft und auch bekommt. Wie ist das Vorgehen bei solch einem Gutachter ? Muss ich mitteilen wen ich da mitbringe ?

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Ich würde definitiv mit offenen Karten spielen. Der Gutachter kann sich das Haus sonst nicht richtig anschauen.
Es darf nie ein Mensch ein Haus betreten ohne Genehmigung der Bewohner. Das gilt für euch zukünftige Käufer wie für jeden Anderen.

Aber es sollte von eurer Seite schon eine ernste Kaufabsicht vorhanden sein. Wenn ihr noch überlegt, ist der Schritt zu früh.

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Die fußbodenheizung wurde vermutlich nachgerüstet.. Wenn man nicht direkt eine fußbodenheizung plant, kann man schwierig nachträglich eine installieren.
Wir haben auch eine von den vorbesitzern installiert und nutzen sie nie, da normaler Heizkörper vorhanden.

Also muss nichts heißen - außer es ist die einzige heizquelle in dem Raum.

Das Haus meiner Eltern ist von 1994. Wenn sie es nicht verkauft hätten, wären hier fensterreparaturen demnächst angefallen. Außerdem wurde die Heizung schon ausgetauscht.

Ansonsten gab es bis auf, dass mir die Fliesen im Bad nicht gefallen haben, nichts weiter zu tun.

Vielleicht hilft dir das als Hinweis.

Zur Beurteilung des Kaufpreises muss man wissen, wo das Haus liegt in D.

Hier bekommst du für 320.000 kein Haus. Sondern mit Glück ne 2 Zimmerwohnung.

Bearbeitet von Haushaushaus
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Hallo,

ich lebe in einer Siedlung mit Häusern Baujahr 1992/93, was wurde gemacht:

- Solaranlagen/Balkonkraftwerke

- Holzfenster z. T. erneuert

- Garagentore auf elektrisch umgerüstet

- Küchen erneuert

- ein Haus hat eine Wärmepumpe nachgerüstet

- ein Haus hatte schon immer Wärmepumpe

- Gärten pflegeleichter gestaltet, Bäume und Hecken entfernt

Die größten Renovierungen gab es bei Holzfenstern und Balkone.

Wir haben keine Glasfaser und es kann sein, dass eine neue Kläranlage gebaut werden muss, hier müssen die Anlieger/Ortsteile natürlich mit bezahlen.

Ansonsten sind die Bewohner eher im Seniorenbereich angesiedelt. Junge Familien haben wir hier eher nicht, eher Enkel.

Viele Grüße

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Und was außer vielleicht den neuen Fenstern war notwendig???? Sorry, aber Solar oder BKW, elektrische Garagentore, neue Küchen und pflegeleichtere Gärten sind ja nun nichts, was man als "muss" mit einkalkulieren muss.

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Zu hohe und kaputte Bäume müssen raus. Tujen Hecken waren damals in, diese sind zum Teil echt marode. Auch bei vorhandenen Obstbäumen muss man schauen. Ansonsten wirklich alles was mit Holz ist, muss erneuert werden (Terrassen, Balkone, Zäune, Fensterläden).
Es ist sogar ziemlich egal ob teuer oder preisgünstig das Holz war.

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Ist der Energieausweis ein Bedarfs- oder ein Verbrauchsausweis? Nur der Bedarfsausweis geht von den baulichen Gegebenheiten eines Hauses aus, der Verbrauchsausweis ermittelt aus dem Energieverbrauch der letzten 3 Jahre - der Wert ist also sehr individuell. Interessanter ist z.B. die Frage, ob und wie das Haus gedämmt ist.

Das Elektrik und Rohre bei einem Haus mit Baujahr 89 ok sind, davon würde ich ausgehen. Interessanter ist die Bauart: Massiv oder Holzständerbauweise? Massiv ist langlebiger und wenn bei dem Bau eines Holzständerhauses gepfuscht wurde, kann es sein, dass Dir das Haus Jahre später unter'm Hintern weggammelt.

Nehmt bei der nächsten Besichtigung einfach einen Bausachverständigen mit. Der wird Euch am ehesten sagen können, wo potentielle Groschengräber liegen.

Grüsse
BiDi

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Wir haben ein Haus aus 89 letztes Jahr gekauft. Wir haben tatsächlich alles so gelassen und keine Rohre/Heizung etc. Erneuert.
Bei uns waren noch die alten Stromsicherungen drin, die wurden ausgetauscht. Die Kanalisation war verstopft und musste einmal durchgespült werden, durch das Garagentor tropft es durch, das muss noch geflickt werden, ein paar Dachschindeln mussten ausgetauscht werden. Ansonsten haben wir halt alles renoviert, aber nicht saniert.
Die Heizung muss in den nächsten Jahren auch ausgetauscht werden.
Wichtig ist vor allem: kein Schimmel, kein Asbest, keine Risse o.ä.
Wir sind bisher sehr zufrieden und es kamen keine unerwarteten hohen Summen auf uns zu.

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Also die Heizung werdet ihr definitiv austauschen müssen. Oder wurde die später noch einmal austauscht?
Der Rest läuft wohl unter "alles kann, nichts muss". Das Haus ist 35j alt. Vor einer Kernsanierung habt ihr sicherlich noch 20 Jahre, eher 30 Jahre Ruhe, wenn euch das optische nicht stört.
Es macht halt z.b. keinen Sinn neue Fliesen in dem Wohnzimmer zu verlegen, wenn sie in 20 Jahren eh rausgerissen werden müssen und die fußbodenheizung neu zu machen.

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Interessant wäre in Asbest verbaut wurde. Wenn ja, wird die Entsorgung teuer.
Strom würde ich nur machen wenn er noch zweiadrig ist. Kann ich mir bei dem Baujahr aber nicht vorstellen. Kamin und Kachelofen, da musst du schauen ob der noch betrieben werden darf. Da gibt's auch irgendwelche Vorschriften mittlerweile.
Kupferrohre für Trinkwasser? Da würde ich einen Installateur fragen wie lange die bedenkenlos sind und welchen pH-Wert das Wasser bei euch hat. Das steht im Zusammenhang
Die Fußbodenheizung wurde bestimmt nachträglich verlegt.
Es ist ja sicher trotzdem eine Zentralheizung verbaut. Was für eine?
Optische Dinge sind im übrigen mittlerweile sehr teuer geworden. Bei den Türen zb kommt's zb auch drauf an ob es Sondermasse sind.
Abgeneigt wäre ich nicht. Aber würde auf jeden Fall ordentlich Puffer für Renovierung einplanen. Auch für die Außenanlage.

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Wir haben vor 10 Jahren ein Haus BJ 1993 gekauft.

Seither haben wir
- die 2 Bäder erneuert
- Holzfenster erneuert, die waren undicht und einfach kaputt
- Heizung ausgetauscht, die alte begann zu kränkeln, vielleicht wäre es noch 1 Jahr hinauszuzögern gegangen, aber das war uns zu gefährlich.
- Küche erneuert
- teilweise Parkettböden erneuert

Da kann schon einiges anfallen.

Als nächstes kommen bei uns wohl die Innentüren

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"müssen" musst Du gar nix, ausser es ist kaputt.
Wenn die Heizung älter ist als 30 Jahre zum Beispiel, dann musst du eine neue kaufen. "D" ist schon echt schlecht - woher das kostet und was nötig ist, das etwas besser hinzukriegen, ist auf jeden Fall mal wichtig.

Und logisch ist es schick, die Elektro-Fussbodenheizung über Solar auf dem Dach zu betreiben. Aber MÜSSEN musst du gar nix sofort. Vielleicht rüstest Du irgendwann mal nach. Aber wenn du bis dahin mit dem Stromkosten dafür im Reinen bist, - warum nicht?
Es kommt nur auf Deinen Geldbeutel und Deine eigene Rentabilitätsrechnung an.

Ganz ehrlich? Mit persönlich bringen diese ganzen Rechnungen, dass sich nach 40 Jahren alles "amortisiert" hat, gar nix. Mit ist heute mein Geldbeutel wichtig. und nach diesem Entscheide ich meine Ausgaben.
Unserer aktueller Sanierungsvorschlag, den wir nicht angenommen haben, amortisiert sich übrigens nach 130 (!!!) Jahren. (dämmen, neue Fenster, Solar aufs Dach, Heizungsart ändern, Dach neu obwohl man es reparieren kann) --

Ich habe "heute" keine 200Tsd für die ganzen empfohlenen Sanierungen und lege momentan ca 300 Euro "unnötige" Heizkosten drauf, weil die Heizung nicht effizient ist oder nicht gedämmt ist und die Fenster alt und wenn die Co2-Kosten beim Gas steigen, dann sind das vielleicht 500 Euro im Jahr, die ich nicht "einspare", weil ich nicht saniert habe. -- tja: das sind in 10 Jahren 5000 "unnötig" ausgegebene Energiekosten, - in 40 Jahren 20.000. - Das ist viel Geld, keine Frage, aber ich habe KEINE 200tsd für Dämmung, Fenster , Solar etc.. ausgegeben. Somit bin ich dann 160Tsd besser gefahren.
tja. - jeder macht da seine eigene Rechnung auf.

Für die kommenden Jahre habe ich genug Geld, um tatsächliche "Defekte", also kaputte Sachen zu reparieren. War dieses Jahr zum Beispiel eine kaputte Regenrinne im Boden. -- sowas muss man ja auch auf der hohen Kante haben. Oder eien undichte Stelle an der Gaube. Der Wunsch nach einem gepflasterten Hof, statt den Sand-Dreck etc..... also manche Sachen, die Geld kosten waren mir einfach wichtiger.

So geht "meine" Rechnung.

Ein anderer sagt: es geht gar nicht ohne energetische Sanierung, etc.... und natürlich muss man einen Rundumschlag machen, weil man dann diese und jene Förderung kriegt ---

Mach dir Deinen eigenen Plan, der zu Deinem Geldbeutel passt. Und bis auf Vorschriften (wie z.B. bei der Heizung) "musst" du gar nix.
Man kann auch in einem Altbau leben, der nicht saniert wurde.

Unser gekauftes Haus ist Bj 1956. --- hier und da sind echte Reparaturen fällig die nix mit energetisch zu tun haben, ansonsten haben wir es uns "schön" gemacht. -- in ein paar Jahren kommt mal ein neues Bad dran mit neuen Wasserleitungen, logisch, denn die sind Baujahr1956 und innen zu 30% verkalkt. Aber hey: bei so einer Kalkschicht sind sie schon nicht undicht (Spass beiseite aber stimmt)..
--- auch so Sachen haben Zeit und müssen nicht sofort bei Kauf sein - aber sind halt auch mal fällig. Deshalb würde ich mir gut überlegen, wie viel von dem aktuellen "Energie-Sanier-Hype" man persönlich mitmachen will und was zum Geldbeutel passt.

Und das ist bei jedem Haus und bei jedem Geldbeutel halt einfach anders. Nicht zu vergessen, dass das Geld weniger wird, sobald Kinder kommen und die Mama weniger arbeitet.

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Danke! Genau das rechne ich meinen Eltern vor , wenn sie wieder damit kommen ich solle energetisch sanieren.
Was eine Nutzung angenehmer macht, gerne, bin sofort dabei. Oder halt wirklich Sanierungen die notwendig sind. Aber der Kosten und Nutzenfaktor steht absolut schief bei diesen ganzen energetischen Geschichten. Sowas "lohnt" nur beim Neubau.

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Jupp- meine SE meinen auch immer, wir sollen dies und jenes machen...
Ich habe manchmal den Eindruck, sie machen ständig irgendwas Unnötiges nur aus Langeweile oder weil irgendein Nachbar das toll findet.

Wir blocken das auch immer ab...
Gerne auch mit " Wenn ihr das bezahlen wollt" dann ist meist erstmal Ruhe.

Heizung gab's hier neu, weil bei der alten was kaputt war und die Reparaturkosten im Verhältnis zu hoch waren -- SE haben ihre vorsorglich erneuert, weil die schon x Jahre alt war🙄..

Bearbeitet von Elise22
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