Ruheraum & Beschäftigungsverbot

Hallihallo,

ich weiß, viele mögen es nicht hören, aber ich will ins BV, weil ich nicht weiterarbeiten will.
Ich habe keine Arbeit, die das grundsätzlich erfordert, sondern arbeite in einem Bürojob.
Ich habe mich jetzt 8 Wochen mit Übelkeit und Müdigkeit abgekämpft und ich schaff tatsächlich meine Arbeit nicht mehr.
Ich kann mich keine 10 min am Stück konzentrieren.
Deswegen hab ich mich nun 2 Wochen krank schreiben lassen. Seitdem geht es mir gut, ich schaff normal den Haushalt wieder, hab keine Bauchschmerzen mehr und ich muss mich abends nicht mehr übergeben.

Hat jemand mit BV im Bürojob Erfahrungen gemacht?
Welche Gründe habt ihr vorgebracht?

Wenn ich richtig informiert bin, hat jeder AG die Pflicht, einen Ruheraum bereitzustellen.
Das ist bei uns auf jeden Fall nicht möglich, wir haben angemietete Räume in einem großen Bürokomplex.
Kann ich auf HO bestehen, wenn es keinen Ruheraum gibt?
Ich hab schon gelesen, dass viele keinen Ruheraum haben, obwohl es gefordert ist. Es kann doch nicht sein, dass ein AG einfach sagt "Nein, geht bei uns nicht" und die Schwangere hat dann einfach Pech??! Wie kann man das durchsetzen?

Ich mein es nicht böse, aber bitte spart euch Kommentare a la "Ich hab 4h am Stück gekotzt und musste trotzdem 13h am Tag am Schreibtisch sitzen bis die Wehen einsetzten und ich hab mich keine Minute beschwert!!1!!" das ist schön für euch, aber ich möchte das nicht tun.

LG

1

Unfassbar.

2

Hast du denn mal versucht mit deinem Vorgesetzten zu sprechen, z.B. über mehr Homeoffice? Über eine Möglichkeit die Beine hochzulegen?
Du wirkst sehr auf Konfrontation und BV durch drücken.
Und in welcher SSW bist du überhaupt? Manche Beschwerden hören ja tatsächlich dann auch wieder auf. Was meint der Frauenarzt dazu?

9

Hallo tigermum,
leider ist mein AG nicht sonderlich zugänglich. Ich bin doch ein normaler Mensch und habe auch versucht, Lösungen zu finden.
Die Schwangerschaft wurde grundsätzlich nicht gut aufgenommen, weil ich erst seit 3 Monaten aus der Probezeit raus bin und mir vorgeworfen wurde, dass wäre ein böser Plan von mir gewesen und ich hätte es ja schon damals gewusst.
Ich arbeite in einem Konzern, also ist es nicht so, dass ich die Firma in untragbare Kosten stürzen würde.
Homeoffice hab ich angeboten, gibt es erst nach mind. 1 Jahr Zugehörigkeit und wurde mir daher verweigert.
Ich schaff nicht mehr das selbe Arbeitspensum wie noch vor 3 Monaten aufgrund der Müdigkeit. Dafür gibt es kein Verständnis, nur ernste Gespräche. Ich solle mich zusammenreißen, was ich nicht schaffe, müsse ich eben nach Feierabend dranhängen. Und ich solle mir doch Gedanken machen ob es nicht auf die Kollegen "abgehoben" wirken würde, wenn ich nicht zum Mittagessen im Pausenraum erscheine. Weil ich die 30 min am Schreibtisch zum Schlafen nutze.
Aktuell bin ich 14. Ssw, FA sagt "ist normal, klar ist man bisschen müder als sonst".
Neben Homeoffice habe ich auch gefragt ob es möglich ist, wenigstens eine Liege aufzustellen, da wurde ich nur dumm angeklotzt. Das würde man ja nie machen. Tja, na dann.
Ich hatte schon 2 FG und habe keine Lust wegen einem AG die 3. zu riskieren. Ich arbeite sonst viel und ich arbeite echt gern, ich mag meinen Job. Aber nicht wenn man mit mir keine Kompromisse schließen will

10

Dein Arbeitgeber muss auch gar keinen Kompromiss mit dir finden. Wenn du körperlich nicht in der Lage bist deinem Arbeitsvertrag nachzukommen, musst du dich krank melden.

Das einzige was der Arbeitgeber machen muss: Sich ans Mutterschutzgesetz halten.

weitere Kommentare laden
3

Ein Bv ist kein Wunschkonzert. Deine Gründe sind Gründe für eine Au, mehr nicht.




https://www.erste-hilfe-onlineshop24.de/Ruheraum-fuer-schwangere-stillende-Mitarbeiterinnen#:~:text=Aus%20dem%20Fehlen%20eines%20geeigneten,zur%20Gestaltung%20der%20Arbeitsst%C3%A4tte%20dar.

14

Auf die Website bin ich auch bereits gestoßen. Hat mein Wissen, dass man einen Ruheraum braucht, bestätigt.
Mein AG sagt "Haben wir noch nie gemacht, auch gar keinen Platz dafür" und generell wäre ihm das neu. Daher auch meine Frage, wie man das durchsetzen kann.
Das wird nicht beantwortet, oder hab ichs überlesen?
LG

21

Soweit ich weiß, muss der AG aufjedenfall eine Liege bereitstellen.
Kann er nicht ? Dann sag deinem Chef , das du mal beim zuständigen Amt nachfragen wirst....denn glaub mir , dann kann er dir eine Liege bereitstellen.

Allerdings glaube ich kaum, daß du diese nutzen wirst.
Unsere war so ekelhaft und versifft, die wanderte gefühlt durch 1000 Filialen , die hätte ich nicht mal genommen , wenn ich bewusstlos geworden wäre .

Ich finde es immer witzig, wie Chefs der Meinung sind , kann ich nicht, sowas gibt es nicht.
Doch ! Geht und gibt.

Aber ein BV wirst du so nicht kriegen.
Lg

weiteren Kommentar laden
4

Tja nun... dann husch husch zurück ins vergangene Jahrhundert. Job kündigen, sich von einem Kerl finanzieren lassen und gemütlich zuhause brüten.

Wie? Im vergangenen Jahrhundert* gab es Frauen, die unter weit schlimmeren Bedingungen als "Bürojob" Kinder austrugen?! Aber du doch nicht.

*Und auch in diesem gibt es sie.

Bearbeitet von moon.in.june
5

Es reicht im Grunde aus irgendwo eine Liege hinzustellen, damit du die Möglichkeit hast dich hinzulegen. Aber trotzdem musst du dann arbeiten und kannst da nicht 8h am Tag rumliegen.
Und nein, du hast weder einen Grund für ein Bv, noch um komplettes Homeoffice zu fordern.

Du kannst dich krankschreiben lassen und das war es dann auch schon.
Du kannst natürlich auch kündigen, wenn du kein Bock mehr hast zu arbeiten.

Bearbeitet von J-R.
6

Wenn du nicht arbeiten willst gibt es eine ganz einfache Lösung.

Willst du sie wissen?
KÜNDIGEN!

Ein Ruheraum ist nicht zwingend notwendig, aber du darfst öfters eine Pause einlegen um zu laufen etc. pp.
Ich hätte mich echt über ein Bürojob gefreut, aber ich arbeite im Handel und das eigentlich sehr gern. War nur je weiter ich kam um so anstrengender und hab sogar zu 95% allein gearbeitet.

Ein BV wirst du vom AG nicht bekommen da du einen mutterschutzkonformen Arbeitsplatz hast und vom Arzt auch nicht weil die Gesundheit deines Lebens wie das des Kindes nicht in Gefahr ist etc. pp.
Lass dich krankschreiben.. das wäre der Weg auch wenn du dann ins Krankengeld rutscht, aber das ist ja dann dein eigenes Verschulden!

7

Wenn du nicht arbeiten möchtest, dann musst du eben kündigen wie jeder andere auch. Es zwingt dich niemand zum Arbeiten.

Ansonsten kannst du dich krankschreiben lassen; dass du dann nur Krankengeld bekommst dürfte ja das geringste Problem sein.

Ein BV kriegst du jedenfalls nicht.

8

Der Beitrag wurde ausgeblendet Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.

13

Ich habe selten so etwas respektloses gelesen und hoffe, du bist richtig stolz auf deine Vorurteilsdenke.
Weder brauche ich Ausreden um nie arbeiten zu müssen, denn ich mach meinen Job gern, noch ist es manchen Menschen möglich "nachzulegen", allein der Ausdruck ist widerlich.
Und die Idee, dass vlt ich und nicht mein "Männe" das Brot auf den Tisch bringt, will ich dir gar nicht erst in den Kopf pflanzen.

17

Weißt du was respektlos ist? Sich hinstellen und sagen, dass man nicht mehr arbeiten will und zu erwarten, dass die Sozialgemeinschaft dafür blecht.

Du hast genügend Möglichkeiten dir das Leben leichter zu machen. Ja, die bedeuten unter Umständen gewisse finanzielle Einbußen, aber einen Tod muss man sterben.

weitere Kommentare laden
18

Das setzt die Mutterschutzrichtlinien aka Ruheraum durch, indem Du Dich - wie bei allen Verstössen gegen das Mutterschutzrecht - an die zuständige Aufsichtsbehörde wendest (die Zuständigkeit ist in jedem Bundesland anders geregelt).

Wenn Du in einem Konzern arbeitest, gibt es vermutlich einen Betriebsrat? Sprich' den an. Du schreibst immer von 'meinem AG', aber ich vermute, Du meinst Deinen Vorgesetzten. Vielleicht hat der einfach keine Ahnung, was als Ruheraum ausgewiesen wurde. Eine Klappliege im Abstellraum reicht nämlich durchaus.

Ja, ein BV wäre bequemer für Dich und eventuell auch für Deinen AG. Aber ganz bestimmt nicht für alle anderen Betriebe, die in die Umlagekasse einzahlen müssen, aus denen Dein BV gezahlt werden würde. Wenn die Krankenkassen kein Auge darauf haben würden, wann ein BV unumgänglich ist und wann nicht, würden die Beiträge explodieren.

Grüsse
BiDi