Schlechte Stimmung mit AG während Elternzeit

Hallo, geht’s noch jemand so, dass man Verhältnis in der Elternzeit mit seinem AG schlechter wurde und man sich wie „abgeschrieben“ fühlt ? Ich dachte ja immer bisher sowas kann mir nicht passieren. Vor der Elternzeit habe ich immer alles für die Arbeit getan, auch noch im Mutterschutz gearbeitet und vor drei Jahren eine Beförderung erhalten. Nun macht mein Job jmd anders, was auch normal ist, aber ich werde von meinem Chef nicht mehr verstanden. Wie geraten öfters aneinander, weil er für meine aktuelle Situation kein Verständnis oder eher Einfühlungsvermögen hat. Ich hatte zunächst länger Elternzeit als geplant beantragt. Wegen Stunden nach wiedereintritt hat er mich unter Druck gesetzt, da auf einmal 30 h /w nicht mehr aus seiner Sicht machbar sind und und. Ich habe momentan keine richtige Lust auf die Zusammenarbeit mit ihm. Kann das Verhältnis wieder besser werden. Hat jmd auch wider Erwarten gute Erfahrungen gemacht.

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Es kennt hier natürlich keiner deinen Chef oder die Stelle oder dich.... Darum ist es fast unmöglich, etwas aus der Ferne konkret zu raten.

Was mir (HR Abteilung) aber auffällt, ist, dass es bei den Elternzeit-Rückkehrern oft grob 2 Gruppen gibt: die einen, die "einfach" wiederkommen, ggf mit reduzierten Stunden und sich ganz unkompliziert wieder einfügen. Und dann die, bei denen irgendwann die -eigentlich bis dato unkomplizierte - Führungskraft genervt auf der Matte steht... Und das sind meist (bitte entschuldige, das soll keine Anschuldigung sein, sondern ein Erkläransatz) diejenigen, die sich nicht mehr als Arbeitnehmer, sondern primär als Mama sehen - und alles hat sich danach zu richten.

Da ist es z.b völlig üblich, dass die Elternzeit hin- und hergeschoben wird (ich komm nach 9 Monaten wieder, upsi, doch 12, nein, 18, oh, doch 12) - und zwar nicht im gemeinsamen Gespräch, sondern das wird quasi nebenbei gnädigerweise so informiert (zumindest kommt es im Betrieb so an).

Dann wird quasi "mitgeteilt", zu welchen Zeiten, welchen Tagen und mit welchen Stunden künftig gearbeitet wird - dass das absolut nicht mit der Organisation zusammenpasst, ist egal, man kann sich 0,0 anpassen, der Mann kann auch nicht mal das Kind z.b. in die Kita bringen weil "der arbeitet ja" Ah, ok. Und du bei uns nicht, oder wie?

Oder dass automatisch alle anderen in der Abteilung sich nur nach ihr zu richten haben, weil sie ja als einzige ein wichtiges Privatleben hat bei allen anderen ist es egal, wie die arbeiten, auch wenn die auch (aber schon etwas größere) Kinder haben...

Letztens hatten wir eine Kollegin, die erbost den Betriebsrat eingeschaltet hatte, weil sie keine 100% Homeoffice mit komplett freier Zeiteinteilung bekam - laut BV haben wir eh 50% HO. Aber ihr ist nicht zuzumuten, soweit zu fahren, das rentiert sich nicht, weil sie die Kinder nicht so lang in der Kita lassen will.

Und dieses "ich bin Mama und bestimme über alles" ist kein Einzelfall. Und leider sind Unternehmen kein Mütterwohlfahrtsverein, sondern zahlen Geld gegen -für das UN wertvolle- Leistung.🤷‍♀️

Ich weiß ja nicht was da die letzte Zeit in eurer Firma so vorgefallen ist, vielleicht gab es die letzten Jahre mehr solche wirklich für den Betrieb blöden Erfahrungen- und dein Chef hat sich dann dadurch, dass du auch die EZ geschoben und dann genaue Vorstellungen der künftigen Arbeitszeiten hast usw... an genau solche schwierigen Wiedereinstiege erinnert?

Ich würde einen Termin mit ihm vereinbaren und gemeinsam mit ihm durchsprechen, wie ihr es künftig regeln könnt, so dass es für beide passt. Hör dir an, was ihm vorschwebt und dann schaut, dass ihr eine gute Lösung für dich und fürs Team findet. Und bitte nicht mit "da kann ich noch nicht, da muss die Maus in die Kita und ich will sie ausschlafen lassen und mein Mann kann nicht bringen, weil der arbeiten muss" argumentieren - das zeigt nämlich sehr deutlich, dass dein Job für dich "unter ferner liefen" kommt- und wird den Chef nicht positiver stimmen.

Bearbeitet von HRGirl
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Naja,

versuche doch mal die Seite des AG zu sehen: Er hat 100% Leute für 100% Arbeit eingestellt. Jetzt kommt jemand und arbeitet nur noch 75%.
Soll er da jetzt jubeln weil die verbleibenden AN diese 25% mit auffangen müssen? Die Option eine Teilzeitkraft mit 25% dafür zu nehmen ist ja illusorisch.
Ganz praktisch ist eine solche Kraft dann nur noch für Tätigkeiten einsetzbar nicht nicht wirklich zeitkritisch sind, oder würdest du als Kunde ein "Sorry, aber Frau Lorelai ist jetzt in Teilzeit, da dauert Ihr Auftrag halt einfach länger" freudig strahlend akzeptieren?

Mal so gesehen, mit der selben Selbstverständlichkeit mit der ein AN eine Reduktion auf 75% Arbeitszeit fordert, könnte der AG auch eine Reduktion auf 75% Familienzeit bestehen, oder?

Ein Unternehmen ist nun einmal wirklich kein Familienwohlfahrtsinstitut sondern knall hart darauf angewiesen Einnahmen zu erwirtschaften, denn tut es das nicht passiert es sehr schnell das aus der 75% Teilzeit eine 0%Teilzeit wird.

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Er hatte vor meiner Elternzeit keine Bedingungen an mich gestellt, im Gegenteil „es wäre alles möglich und ich soll so machen wie es für mich passt “ hatte er mir gesagt. Ich war auch vorab ziemlich ehrlich mit ihm unterwegs und hatte ihm gesagt, dass ich aufgrund meiner damaligen Elternzeit sehr verunsichert bin, wie lange und so. Wir telefonierten bisher meistens und da sage ich wie ich es mir die Rückkehr vorstelle und dann ist zunächst alles okay seinerseits. Aber immer wenn ich ins Büro gehe, will er es anders haben und das Vorgehen ist für mich nicht ehrlich. Ich bin selbst Führungskraft (quasi AG) also weiß ich wie die andere Seite auch ist und kann mich gut hineinversetzen. Mir kommt es jedoch so vor, dass er nicht will, dass ich wieder kommen soll und das habe ich ihm auch gesagt.

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Naja, ich glaube das passt dann nicht mehr zusammen. Kannst du dir nicht was anderes suchen?