Welcher Anfahrtsweg zumutbar-schwanger-Zeitarbeit?

Ich habe gerade in meiner derzeitigen Firma erfahren, dass diese auf Grund höchster Unzufriedenheit mit meiner Zeitarbeitsfirma vorhaben, meinen Einsatz hier zu beenden, obwohl sie sehr zufrieden sind. Sie möchten daher nicht, dass ich irgendwelche Nachteile habe.

Nun ist meine Zeitarbeitsfirma wirklich der letzte Laden, sie wollten mir sogar, als ich ihnen mitteilte, dass ich schwanger bin einen befristeten Vertrag unterschieben, dass sie mich ab März (Beginn Mutterschutz) los sind :-(

Ich habe jetzt Angst, dass sie alles dran setzen, dass ich selbst kündige und daher wüsste ich gern, was ich mir bieten lassen muss, also wie lange ich z. B. zu einer Arbeitsstelle fahren muss und welche Strecke ich ablehnen kann, im Mutterschutz steht ja leider nichts direkt drin. Hat vielleicht jemand selbst schonmal sowas erlebt und/oder kann mir Tipps geben?

Wäre sehr lieb!

Nadine + #baby Paul 18+4

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Hallo...

ich arbeite auch bei/über eine Zeitarbeitsfirma.
Ich habe einen Weg von 32km (und wieder zurück, also insgesamt 64km pro Tag).
Ob es eine Regelung gibt, wie weit man fahren darf , weiß ich nciht.
Meine Betreuer meinte zu mir das sie mich nie weiter als 35-40km (eine Tour) weit schicken würden, da dies in deren Augen nciht zumutbar ist.

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Danke für deine Antwort, die Strecke ist ja noch okay, dazu würde ich nichts sagen, allerdings fahre ich zur Zeit schon 57 km einfach, habe den Job vor meiner Schwangerschaft angetreten und da war es für mich zwar nervig, aber mehr auch nicht. Mittlerweile merke ich, dass mir das lange Sitzen im Rücken weh tut und ich mich auch nicht mehr wirklich auf den Verkehr konzentrieren kann. Wenn jetzt noch Glatteis dazukommt...#schwitz

LG
Nadine

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Hi Nadine,

"zumutbar" ist für einen Arbeitnehmer leider mittlerweile alles - aber nicht für Schwangere!!!
Bitte mache NIE den Fehler & kündige von Dir aus! Dann ist Dein Anspruch auf ALG nämlich erst mal futsch.
Nur Dein ungeborener Spatz ist jetzt wichtig! Wenn Du merkst, das es psychisch immer belastender wird mit der Zeitarbeitsfirma, würde ich das eindringlichst bei Deinem Frauenarzt schildern. Ich kenne mehrere Fälle, in denen Krankschreibungen bis zum Beginn des Mutterschutzes ausgestellt wurden.
Sprich mit Deiner jetzigen Firma doch mal darüber, ob die Dich richtig einstellen können (also keine Abhängigkeit von der Zeitarbeitsfirma), wenn die schon so zufrieden mit Dir sind. Nur so erwachsen Dir meines Erachtens keinerlei Nachteile.

Die "Länge der zumutbaren zu fahrenden Arbeitsstrecke" würde ich in Deinem Fall individuell feststellen. Was ist Deiner Meinung nach für Dich in Deinem Zustand noch zumutbar?
Und glaube mir, die Zeitarbeitsfirma wird sicher einen arbeitsrechtlichen Streit über die für eine Schwangere zumutbare Fahrtstrecke nicht vor Gericht durchführen wollen.
Stell Dich auf Deine Hinterbeine & poche auf Berücksichtigung Deiner Schwangerschaft bei jeder Diskussion mit der Zeitarbeitsfirma. Die wissen nämlich zu genau, daß Schwangere nur schwer kündbar (ich möchte fast sagen: unkündbar) sind. Wozu gibts denn das Mutterschutzgesetz? Das gilt nicht erst mit Beginn der Mutterschutzfrist!

Kopf hoch! Ich drück Dir die Daumen!

LG

clara

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Danke für deine ausführliche Antwort, hat mir sehr weitergeholfen. Ich werde alles daran setzen, dass ich nicht kündige, wäre ja seltendoof, da ich dann ja weder Mutterschutzgeld bekomme noch Geld in der Elternzeit. Da ich "schon" Ende März in Mutterschutz gehe ist dies auch noch ein überschaubarer Zeitraum.

Die Frage was zumutbar ist, ist wohl schwer zu pauschalieren, da es wohl sehr auf den Einzelfall ankommt. Andererseits habe ich keine Kraft und Nerven dafür es auch noch auf einen Arbeitsgerichtsprozess ankommen zu lassen, der genug Geld kostet und im Endeffekt vielleicht eh nichts bringt. Die ganze Sache belastet mich sehr und ich bin ohnehin schon nervlich am Ende auf Grund anderer Probleme zur Zeit, dass ich nicht weiß, wo ich die Kraft auch noch für diesen Streit hernehmen soll :-(

Hoffen wir mal, dass meine Zeitarbeitsfirma doch nicht soweit geht um mich derart unter Druck zu setzen, dass ich es auf einen Prozess ankommen lasse, wobei dieser wohl nichtmal durch wäre bis mein Kind kommt bei unseren langsamen Mühlen der Justiz.

LG und nochmals vielen Dank

Nadine

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meine FÄ hat in meiner schwangerschaft gesagt, daß sie maximal 25 km einfache strecke den werdenden muttis zumutet. da ich abere 55 km einfache strecke habe bzw. hatte war ich auch auf eigenen wunsch hin, relativ zeitig im beschäftigungsverbot.

klaudia

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Danke Klaudia für deinen Beitrag,

hast du denn so einfach ein BV bekommen? Hatte mir dies dann als Alternative überlegt, aber ich bin mir eben nicht sicher, ob dies gerechtfertigt ist durch zu lange Arbeitsstrecken oder erhebliche Differenzen mit dem AG. Werde auf jeden Fall im Januar beim nächsten Termin mit meiner FÄ reden, wie sie es sieht und welche Möglichkeiten es gibt.

Gruß
Nadine

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genauso habe ich es auch gemacht. auf arbeit war ich nur noch pampel, eben weil ich schwanger war. da habe ich mit der Ärztin gesprochen, ihr gesagt, daß mich das alles psychisch fertig macht und ich ja auch so nen langen arbeitsweg habe, der langsam beschwerlich wird. von da ab brauchte ich gar nicht weiter reden, sie gab mir sofort das BV

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sprech mit deinem arzt über deine job situation. auch zeitarbeitsfirmen haben sich an die gesetzte zu halten - und erstrecht wenn der arzt befindet ein beschäftigungsverbot auszustellen.